Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAls Notfallbehandlung bei akuten, lebensbedrohenden Zuständen
Anaphylaktischer Schock (nach primärer Adrenalininjektion), Status asthmaticus, akute, bedrohliche Ödeme, wie Glottis-, Quincke- und Hirnödem (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumor), Abstossungskrisen nach Nierentransplantation, akute Nebenniereninsuffizienz (z.B. Addison-Krise, hyperthyreote Krise, Stresszustände bei und nach langfristiger Kortikoidtherapie), akute Erkrankungen im Kindesalter (z.B. Pseudokrupp, akute Virusmyokarditis).
Als Anwendungsmöglichkeit bei hämorrhagischem oder posttraumatischem Schock (z.B. nach Unfall, schwerer Verbrennung oder Intoxikation) sowie bei kardiogenem Schock (z.B. bei akutem Herzinfarkt oder Myokarditis), wenn diese Zustände auf die Grundbehandlung (Volumensubstitution, Kreislaufunterstützung, Korrektur der Störungen des Säure-Base-Haushalts, kardiopulmonale Reanimation usw.) nicht oder nur ungenügend ansprechen. Septischer Schock: siehe «Vorsichtsmassnahmen».
Erkrankungen und Zustände, bei denen eine Glukokortikoidtherapie indiziert, die orale Verabreichung eines Glukokortikoids jedoch nicht durchführbar ist
Allergische Erkrankungen: Schwere und invalidisierende allergische Zustände, welche auf Behandlungsversuche mit konventionellen Mitteln nicht ansprechen, insbesondere akute Schübe bzw. Exazerbationen von allergischer Rhinitis, Asthma bronchiale, Kontaktdermatitis, atopischer Dermatitis, Serumkrankheit.
Rheumatische Erkrankungen: Als kurzfristige Zusatztherapie bei akuten Schüben oder Verschlimmerung von Polyarthritis, Bursitis, akuter Gichtarthritis, Epicondylitis, Tendovaginitis, Arthrosis deformans, wenn diese Erkrankungen auf nicht-steroidale Antirheumatika nicht oder nur ungenügend ansprechen.
Hautkrankheiten: Akute Schübe schwerer Dermatosen, wie Erythrodermie, Stevens-Johnson-Syndrom, Pemphigus vulgaris, kutane Sarkoidose (Boeck-Syndrom), Lyell-Syndrom, schwere Psoriasis, Anfangsbehandlung akuter unkontrollierter Ekzeme.
Ödematöse Zustände: Akutes, subakutes oder chronisches Hirnödem bei primärem oder metastatischem Hirntumor, neurochirurgischen Eingriffen oder Schädeltraumen.
Magen-Darm-Erkrankungen: Zur unterstützenden Behandlung von Patienten während einer kritischen Phase von Colitis ulcerosa, Enteritis regionalis.
Endokrine Störungen: Primäre und sekundäre NNR-Insuffizienz bei gleichzeitiger Therapie mit einem Mineralokortikoid (Hydrocortison oder Cortison ist das Mittel der Wahl; bei Kindern ist die Substitution mit einem Mineralokortikoid besonders wichtig, und bei Totalausfall der NNR-Funktion ist die Zugabe eines Mineralokortikoids unerlässlich), kongenitales adrenogenitales Syndrom mit Salzverlust, subakute, nicht-purulente granulomatöse Riesenzellthyreoiditis, Hyperkalzämie bei Karzinom.
Sonstige Erkrankungen: Palliativtherapie von Leukämien und Lymphomen bei Erwachsenen und von akuten Leukämien bei Kindern, tuberkulöse Meningitis, mit drohendem oder bestehendem Subarachnoidalblock bei gleichzeitiger adäquater antibakterieller Chemotherapie, Überempfindlichkeitsreaktionen bei Trichinose mit systemischen allergischen Reaktionen (Angioödem, Urtikaria) und/oder neurologischer Beteiligung oder Befall des Myokards.
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