AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Insulinpflichtiger Diabetes mellitus (juveniler Diabetes, Typ I-Diabetes), diabetisches Koma, diabetische Stoffwechselentgleisung (insbesondere Präkoma, Ketoazidose), schwere Funktionsstörungen von Leber, Niere, Nebennierenrinde, Hypophysenvorderlappen und Schilddrüse, unübliche Stresssituationen (z.B. notfallmässige chirurgische Massnahmen, hoch fieberhafte Infekte). Überempfindlichkeit gegen Glibenclamid.
Vorsichtsmassnahmen
Bis zur optimalen Einstellung (zu Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel), unregelmässiger Nahrungsaufnahme besteht ein erhöhtes Risiko leichter oder schwerer Hypoglykämien. Diese können die Aufmerksamkeit des Patienten und insbesondere die Sicherheit bei Autofahren oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Hypoglykämische Reaktionen können bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion auftreten und sie können durch falsche Indikationsstellung, Überdosierung von Glibenclamid, Interaktionen mit anderen Wirkstoffen, starke körperliche Belastung und Diätfehler hervorgerufen werden. Die Befolgung der Diätvorschriften und die regelmässige Tabletteneinnahme sind deshalb unerlässlich, und der Patient ist dementsprechend zu instruieren.
Die Symptome einer andrenergen Gegenregulation können bei schleichender Entwicklung der Hypoglykämie, Vorliegen einer autonomen Neuropathie oder einer sympatholytischen Begleittherapie (vor allem β-Rezeptorenblocker, Clonidin oder ähnlich wirkende Mittel) abgeschwächt sein oder fehlen (siehe «Interaktionen»). Kreuzallergie zu Sulfonamidon und Sulfonamidderivaten ist möglich. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei Vorliegen von Zerebralsklerose und kardivaskulären Risikofaktoren (Hypertonie, Rauchen).
Bei älteren Patienten kann Euglucon 5/Semi-Euglucon wegen seiner starken und langdauernden Wirkung schwere und persistierende Hypoglykämien verursachen. Dieses Risiko kann durch Verwendung eines Sulfonylharnstoffes mit kürzerer Halbwertszeit herabgesetzt werden.
Bei Kindern und jungen Erwachsenen wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von Euglucon 5/Semi-Euglucon bisher nicht nachgewiesen.
In gewissen Fällen kann bei Patienten, die auf Glibenclamid nicht oder nicht mehr ausreichend ansprechen, die Glykämie mit einem andern Sulfonylharnstoffderivat unter Kontrolle gebracht werden. Eine langdauernde Verabreichung hoher Dosen Glibenclamid kann in gewissen Fällen zu einer Abschwächung der hypoglykämischen Wirkung führen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Kategorie X.
Obwohl sich bisher im Humanbereich kein Hinweis auf ein Teratogenitätsrisiko von Euglucon 5 ergeben hat, sollen orale Antidiabetika während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, weil eine unstabile Stoffwechsellage während der Schwangerschaft leichter mit Insulin auszugleichen ist und weil es infolge Plazentagängigkeit dieser Präparate zu einer unerwünschten Stimulierung des fötalen Pankreas (Hyperplasie der Betazellen, fötale Hypoglykämie, Übergewicht des Fötus oder des Neugeborenen) kommen kann.
Es ist nicht auszuschliessen, dass Glibenclamid in die Muttermilch übergeht und beim Säugling eine Hypoglykämie verursacht, wie dies auch bei verschiedenen anderen Sulfonylharnstoffen bekannt ist. Aus Vorsichtsgründen ist deshalb während der Stillzeit auf Insulin umzustellen oder es ist abzustillen.
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