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Information for professionals for Erios®-500:Mepha Pharma AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Erythromycinum ut Erythromycinum stearas.
Hilfsstoffe: Color.: E 127, Excipiens pro compresso obducto.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Lactab enthält 500 mg Erythromycinum (ut E. stearas).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erios ist indiziert bei folgenden Infektionen durch Erreger, die auf Erythromycin empfindlich sind (vgl. in vitro -Spektrum):

Infektionen im Hals-, Nasen-, Ohrenbereich
Pharyngitis, Tonsillitis, Diphtherie, Scharlach.

Infektionen der unteren Luftwege
Atypische Pneumonie inkl. Legionellen-Pneumonie, Bronchopneumonie, Lobärpneumonie, Pneumokokkenpneumonie, Keuchhusten.

Infektionen der Haut
Akne vulgaris, Anthrax, bazilläre Angiomatose, Erysipel, Erythrasma, Phlegmone, Verletzung durch Menschenbiss.

Andere Infektionen
Infektionen des Urogenitalsystems: nicht-gonorrhoische Urethritis, Lymphogranuloma venereum, Schanker.
Augeninfektion: Einschlusskörperchenkonjunktivitis und Trachom;
Prophylaxe des rheumatischen Fiebers.
Campylobacter Enteritis.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Die nachfolgenden Mengenangaben beziehen sich auf die freie Erythromycinbase.
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren: Die Tagesdosis liegt bei 1–2 g und kann maximal auf 4 g erhöht werden. Die Einzeldosen von 250 mg–1000 mg sollten im Abstand von 6–12 Stunden eingenommen werden.
Kinder ab 12 Jahren/Erwachsene: 3× 1 oder 2× 2 Lactab.
Kinder unter 12 Jahren: Erios ist aufgrund der zur Verfügung stehenden galenischen Formen nicht geeignet zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Leberinsuffizienz: Da Erythromycin überwiegend über die Leber eliminiert wird, sollte es deshalb Patienten mit Leberinsuffizienz nur unter Vorsicht verabreicht werden.
Niereninsuffizienz: Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance-Werte <10 ml/Min.) und Anurie sollte die Dosierung um 25–50% reduziert werden. Erythromycin wird weder durch Peritoneal- noch durch Hämodialyse entfernt.
Ältere Patienten: Wegen der Gefahr der Akkumulation ist bei längerer Behandlung die Dosierung ebenfalls zu reduzieren.

Behandlungsdauer
Die Therapiedauer bei Infektionen der oberen und unteren Atemwege beträgt generell 6–10 Tage. Bei Infektionen durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A ist Erios während mindestens 10 Tagen, bei Mycoplasma-Pneumonie während mindestens 10–14 Tagen und bei venerischen Chlamydien-Infektionen während 14–21 Tagen zu verabreichen.

Korrekte Art der Anwendung
Die Lactab sollen nüchtern, mindestens 1 Stunde vor den Mahlzeiten, mit etwas Flüssigkeit unzerkaut eingenommen werden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Erythromycin, schwere Leberinsuffizienz.
Erythromycin ist kontraindiziert bei Patienten, welche Ergotamin oder Dihydroergotamin einnehmen (siehe auch unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Clearance <10 ml/Min.) und/oder Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion und eine sorgfältige Überwachung erforderlich. Bei Auftreten von oto- oder hepatotoxischen Anzeichen (s. «Unerwünschte Wirkungen») sofortiges Absetzen.
Erythromycin wird primär durch die Leber ausgeschieden. Die Verabreichung von Erythromycin an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte daher mit Vorsicht erfolgen.
Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die gleichzeitig hepatotoxische Arzneimittel erhalten. Es bestehen Berichte über eine Verschlimmerung der körperlichen Schwäche bei einer bereits bestehenden Myasthenia gravis unter Erythromycin (siehe unter «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei akuter, intermittierender Porphyrie intensive Überwachung. Falls Porphyrieanfälle ausgelöst werden, sofortiges Absetzen der Behandlung.
Erythromycin kann mit zahlreichen Arzneimitteln klinisch relevante Interaktionen eingehen (siehe «Interaktionen»). Insbesondere ist die gleichzeitige Gabe von Ergotamin (siehe auch unter «Kontraindikationen»), Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid, Triazolam und Midazolam zu vermeiden.
Bei Verdacht auf Entwicklung einer intrahepatischen Cholestase oder bei ausgeprägtem Anstieg der Transaminasen ist Erios abzusetzen.
Es existieren ernstzunehmende Hinweise, dass Neugeborene unter oraler Erythromycin-Behandlung ein erhöhtes Risiko haben, eine hypertrophische Pylorusstenose zu entwickeln.
Beim Auftreten von ungewöhnlichem Erbrechen oder anderen Symptomen, die mit einer hypertrophischen Pylorusstenose vereinbar sind, sind entsprechende diagnostische (v.a. Ultraschall) und therapeutische Massnahmen einzuleiten.

Interaktionen

Erythromycin ist ein Hemmer Cytochrom P 450 abhängiger Enzyme (besonders Cytochrom 450 3A) und beeinflusst dadurch den Metabolismus zahlreicher Arzneimittel:
Erythromycin beeinträchtigt den Metabolismus von Terfenadin, Astemizol und Cisaprid, was zu schweren kardiovaskulären Störungen (QT-Verlängerung, Arrhythmien) führen kann. Ähnliche Effekte wurden bei Patienten beobachtet, welche gleichzeitig Pimozid und Clarithromycin, ein anderes Makrolid-Antibiotikum, einnahmen.
Bromocriptin-Konzentrationen sind nach Erythromycin-Anwendung erheblich erhöht.
Rifabutin-Konzentrationen können nach Erythromycin-Anwendung erhöht sein.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Erios mit Colchizin wurde über Colchizin-Toxizität berichtet.
Aus der Postmarketing Überwachung ergaben sich Hinweise, dass die gleichzeitige Verabreichung von Erios und Ergotamin oder Dihydroergotamin zu akuter Ergotamin-Toxizität führen kann, welche sich in Gefässspasmen und Ischämien der Extremitäten und anderer Gewebe, inklusive des Zentralnervensystems, äussert.
Triazolobenzodiazepine (wie Triazolam und Alprazolam) und verwandte Benzodiazepine: Es wurde berichtet, dass Erythromycin die Elimination von Triazolam und Midazolam reduziert und dadurch die pharmakologischen Effekte dieser Benzodiazepine verstärken und verlängern kann.
Obwohl diese Interaktionen bei i.v. Verabreichung von Midazolam weniger ausgeprägt sind, ist auch hier Vorsicht geboten.
Verstärkung der nephrotoxischen Wirkung von Ciclosporin bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Theophyllin kann die Theophyllinkonzentration im Blut erhöht sein, so dass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe gilt auch für die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Valproinsäure oder Carbamazepin.
Unter Digoxin kann es zu einer Erhöhung der Digoxinplasmakonzentration kommen, die zu Übelkeit, Erbrechen und Arrhythmien führen kann.
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien kann die Prothrombinzeit verlängert sein (Überwachung der Prothrombinzeit bei Patienten unter Antikoagulantien ist notwendig).
Unter Erythromycin können die Plasmakonzentration und damit auch die Nebenwirkungen von Tacrolimus erhöht werden.
Die Elimination von Alfentanil, Chinidin, Disopyramid, Felodipin, Methylprednisolon, Sildenafil und Vinblastin kann durch Erythromycin verzögert werden, wodurch die Wirkung gesteigert werden kann.
HMG-CoA-Reduktasehemmer: Es liegen Berichte vor, dass Erythromycin die Konzentration von HMG-CoA-Reduktasehemmern (z.B. Lovastatin und Simvastatin) erhöht. Vereinzelt wurde über Rhabdomyolyse bei Patienten welche diese Arzneimittel gleichzeitig einnahmen berichtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren (wie z.B. Ritonavir) wurde eine starke Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Omeprazol kann die Bioverfügbarkeit beider Arzneimittel deutlich erhöht werden. Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Cimetidin kann zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut führen.
Die Elimination von Erythromycin kann durch Arzneimittel, welche auch über das Cytochrom-P 450-System metabolisiert werden, beeinträchtigt werden. So können erhöhte Erythromycinspiegel bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin, Ciclosporin und Phenytoin auftreten.
Theophyllin erhöht die renale Elimination von Erythromycin, was zu reduzierten Erythromycin-Serumkonzentrationen führt.
Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Zopiclon führt zu einer beschleunigten Absorption von Zopiclon, was zu einer schnelleren hypnotischen Wirkung führen kann.
Erythromycin kann die antibakterielle Wirkung von Penicillinen hemmen.
Ein antagonistischer Effekt hinsichtlich der antimikrobiellen Wirkung in vitro wurde bei Kombination mit Lincomycin, Clindamycin oder Chloramphenicol beobachtet.

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Epidemiologische Studien berichten über ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Missbildungen nach Erythromycin-Exposition im frühen Stadium der Schwangerschaft. Erythromycin soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig.

Stillzeit
Erythromycin wird mit der Brustmilch ausgeschieden. Erythromycin sollte daher während der Stillzeit nicht angewendet werden. Ist dies trotzdem erforderlich soll das Stillen vorübergehend unterbrochen werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen kann dieses Arzneimittel einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen haben.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Ereignisse mit Erythromycin in klinischen Studien und aus der Postmarketing Überwachung.

Störungen des Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie.
Selten: Agranulozytose.

Störungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaktischer Schock.

Psychische Störungen
Selten: Albträume, Psychosen.

Störungen des Nervensystems
Selten: Konvulsionen, Myasthenia gravis¹.

Funktionsstörungen des Ohrs und Innenohrs
Selten: Taubheit², Tinnitus².

Funktionsstörungen des Herzens
Selten: Torsade de pointes, Ventrikuläre Tachyarrhythmien, QT-Zeitverlängerungen.

Funktionsstörungen der Gefässe
Selten: Hypotension.

Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen
Selten: Störung der Atemtätigkeit³.

Gastrointestinale Beschwerden
Gelegentlich: Oberbauchbeschwerden, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, Diarrhöe, Erhöhte Darmmotilität.
Selten: Pseudomembranöse Kolitis, Pankreatitis.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich: Cholestatische Hepatitis, Ikterus.

Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Ekzeme, Hautrötungen, Juckreiz und Eosinophilie, Urtikaria.
Selten: Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse (Lyell Syndrom), Angioneurotisches Oedem, Erythema multiforme.

Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
Selten: Gelenkschwellungen.

Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Selten: Interstitielle Nephritis.

Untersuchungen
Gelegentlich: Transaminasen erhöht.
¹ In Einzelfällen Verschlechterung einer Myasthenia Gravis.
² Hörverlust, Ohrensausen (meist reversibel), vor allem bei parenteraler Gabe bei Patienten mit eingeschränkter Nieren und/oder Leberfunktion.
³ Bei Neugeborenen nach i.v. Verabreichung von Erythromycin Lactobionat.
Vor allem bei jungen Patienten kommt gelegentlich eine vorübergehend erhöhte Darmmotiliät vor, welche dosisabhängig ist.
Vor allem mit Estolat-Ester, selten bei Kindern.

Überdosierung

Ototoxische (Taubheit) und hepatotoxische (Transaminasen- und Bilirubinerhöhung im Serum, Ikterus) Symptome.
Gegebenenfalls Magenspülung.
Hämodialyse oder Peritonealdialyse sind nicht wirksam. Die Symptome sind meist reversibel. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J01FA01
Erythromycin, ein Makrolid-Antibiotikum, ist mit dem Isomer A der freien Base wirksam und bei einem pH unter 6,0 sehr instabil. Das Wirkungsmaximum wird bei einem pH-Wert von 8,5 erreicht und beruht auf einer Bakteriostase durch Bindung an die 50 S-Untereinheiten der 70 S-Ribosomen der Bakterien. Dadurch wird die Translokation der Peptidyl-t-RNS gehemmt und die Proteinsynthese blockiert.

Klinische Wirksamkeit
In hoher Konzentration wirkt Erythromycin auch bakterizid. Empfindlich gegen Erythromycin sind die meisten aeroben und anaeroben gram-positiven, einige gram-negative und einige andere Erreger (Mycoplasma, Ureaplasma, Chlamydia, Legionella).
Das antibakterielle in vitro-Spektrum umfasst:

Sensibel (MHK90 ≤0,5 µg/ml)
Actinomyces israelii, Bacillus anthracis, Bordetella pertussis, Borrelia burgdorferi, Branhamella (Moraxella) catarrhalis, Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae, Corynebacterium diphtheriae, Gardnerella vaginalis, Legionella-Spezies, Mycoplasma pneumoniae, Streptococcus pneumoniae (einzelne resistente Stämme sind bekannt), Streptokokken der Viridansgruppe, β-hämolysierende Streptokokken der Gruppen A, B, C, F und G.

Intermediär (MHK90 1–4 µg/ml)
Bacteroides melanogenicus, Neisseria gonorrhoeae, Helicobacter pylori, Campylobacter jejuni, Clostridium-Spezies, Haemophilus influenzae (teilweise resistent) und parainfluenzae, Propionibacterium acnes, Staphylococcus aureus (10–20% resistent), Ureaplasma urealyticum.

Resistent (MHK90 ≥8 µg/ml)
Acinetobacter, Bacteroides fragilis, Brucella abortus, Enterobakterien (E. coli, Klebsiellen, Proteus, Salmonellen, Shigellen), Enterokokken, einige Stämme von Haemophilus influenzae, Neisseria meningitidis, Nokardien, Pseudomonas aeruginosa, einige Stämme von Staphylococcus aureus, Vibrionen, Yersinien.
Bei nicht eindeutig sensiblen oder teilweise resistenten Keimen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstests zu empfehlen. Die Empfindlichkeit auf Erythromycin kann anhand von standardisierten Verfahren, wie sie beispielsweise vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden.
Das CLSI empfiehlt die folgenden Parameter als Empfindlichkeitskriterien:

               Disktest (15 µg),     Verdünnungstest
               Hemmhofdurchmesser    MHK (µg/ml)    
               (mm)                                 
------------------------------------------------------
Sensibel       ≥23                   ≤0,5           
Intermediär     14–22                 1–4           
Resistent      ≤13                   ≥8
Für die Empfindlichkeitsprüfung von Haemophilus influenzae wird vom CLSI das Haemophilus Test Medium (HTM) empfohlen («Approved Standard, Document M2–A4, 1990»).
Auf eine mögliche Kreuzresistenz zwischen Erythromycin und anderen Makrolid-Antibiotika sowie Lincosamid und Clindamycin ist zu achten (Makrolid-, Lincosamin- und Streptogramin- = MLS-Resistenz).

Pharmakokinetik

Erythromycinstearat dissoziiert zum Teil schon im Dünndarm in die antimikrobiell freie Base und Stearat, während der Ester Erythromycinethylsuccinat in den Körperflüssigkeiten zur antimikrobiell aktiven Erythromycin-Base und Ethylsuccinat hydrolisiert wird. Erythromycin wird aus dem Ileum absorbiert. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe beträgt 40%, wobei sie bei Erythromycinstearat einer hohen inter- und intraindividuellen Variabilität unterliegt.
Für Erios Lactab wurde nach einer oralen Einzeldosis von 500 mg Erythromycin eine maximale Plasmakonzentration von 1,2 mg/ml (C) in 2 Std. (T) erreicht. Die Freisetzung der antimikrobiell wirksamen Base erfolgt mittels Hydrolyse.

Distribution
Die Plasmaproteinbindungsrate von Erythromycin ist konzentrationsabhängig und beträgt bei 1, 16 und 24 mg/l rund 74, 54% bzw. 46%. Erythromycin wird vor allem an das saure alpha-1-Glycoprotein und weniger an das Albumin gebunden.
Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 75 l. Erythromycin diffundiert gut in die meisten Flüssigkeiten und Gewebe des Körpers mit Ausnahme der Cerebrospinalflüssigkeit und des Gehirns. In den meisten Geweben sowie in den Leukozyten und alveolären Makrophagen wird Erythromycin sogar angereichert.
Erythromycin durchdringt die Plazenta-Schranke jedoch sind fötale Plasmaspiegel deutlich niedriger als die mütterlichen Spiegel (ca. 5–20%). Erythromycin wird zu ca. 50% der mütterlichen Serumkonzentrationen in der Brustmilch gefunden.

Metabolismus
Erythromycin wird teilweise in der Leber zum inaktiven Des-N-Methylerythromycin abgebaut.

Elimination
Erythromycin wird hauptsächlich über die Leber und die Gallenblase eliminiert. Der Effekt einer Leberfunktionsstörung auf die Ausscheidung durch die Leber in die Galle ist nicht bekannt. Weniger als 5% einer oralen Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden (Q 0,95). Die Halbwertszeit der Elimination beträgt 1–2 h.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Erythromycin wird prinzipiell über die Leber eliminiert. Es sollte deshalb Patienten mit Leberinsuffizienz nur unter Vorsicht verabreicht werden.

Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz und Anurie sollte gegebenenfalls die Dosierung reduziert werden (siehe unter «Spezielle Dosierungsanweisungen»). Erythromycin wird weder durch Peritoneal- noch durch Hämodialyse entfernt.

Präklinische Daten

In Langzeitstudien, in welchen Ratten resp. Mäusen während 2 Jahren oral bis zu 400 mg/kg/Tag resp. bis zu 500 mg/kg/Tag Erythromycin Stearat erhalten hatten, konnte kein onkogenes Potential festgestellt werden, Studien zur Mutagenität zeigten kein gentoxisches Potenzial. Ebenfalls konnte keine erkennbare Wirkung auf die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten beobachtet werden, denen über Magensonde 700 mg/kg/Tag Erythromycin Base verabreicht wurde.
Es gibt keine Hinweise auf Teratogenität oder andere unerwünschte Wirkungen auf die Fortpflanzung bei weiblichen Ratten, welchen Erythromycin Base 350 mg/kg/Tag (7fache humane Dosis) vor und während der Paarung, während der Tragzeit und während der Entwöhnung über eine Magensonde verabreicht wurde.
Keine Hinweise auf Teratogenität oder Embryotoxizität wurden beobachtet, wenn trächtige Ratten und Mäusen resp. trächtigen Kaninchen 700 mg/kg/Tag (14fache humane Dosis) resp. 125 mg/kg/Tag (2,5fache humane Dosis) Erythromycin Base über Magensonde verabreicht wurde.
Eine leichte Reduktion des Geburtsgewichts wurde festgestellt, wenn weiblichen Ratten vor und während der Paarung, während der Tragzeit und Säugezeit hohe orale Dosen von 700 mg/kg/Tag Erythromycin Base erhielten. Das Gewicht der Nachkommen war zum Zeitpunkt der Entwöhnung jedoch wieder vergleichbar mit dem Gewicht der Nachkommen aus der Kontrollgruppe. Bei diesen Dosen konnten keine Hinweise auf Teratogenität oder unerwünschte Wirkungen auf die Fortpflanzung beobachtet werden. Fand die Verabreichung von 700 mg/kg/Tag (14fache humane Dosis) während der späten Tragzeit und Säugezeit statt, so hatte die Verabreichung keine unerwünschten Effekte auf das Geburtsgewicht, das Wachstum und das Überleben der Nachkommen.

Sonstige Hinweise

Erythromycin kann die Bestimmung von Katecholaminen im Urin mittels Fluorimetrie, von 17-Hydroxykortikosteroiden im Urin mittels Colorimetrie und von Transaminasen im Serum mittels Colorimetrie mit fälschlich erhöhten Werten beeinflussen.

Haltbarkeit
Die Lactab sind trocken und bei Raumtemperatur (15–25 °C) zu lagern.
Sie dürfen nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» angegebenen Verfalldatum verwendet werden.

Zulassungsnummer

35917 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Aesch BL.

Stand der Information

Januar 2007.

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