Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenUnter einem Okklusivverband kann sich sekundär eine bakterielle oder mykotische Infektion entwickeln. Die Wahl eines anderen Verbandmaterials, eine angepasste antibakterielle oder antimykotische Therapie und das Einstellen der Behandlung unter Okklusion sind dann indiziert. Nach Entfernung des Okklusivverbandes kann die feucht gewordene Haut einen unangenehmen Geruch verbreiten, der beim Waschen vollkommen verschwindet.
Bei Hautinfektionen sollen topische Kortikosteroide nur mit besonderer Vorsicht und unter zusätzlicher Behandlung der Infektion angewendet werden.
Bei der Anwendung mittelstark wirksamer topischer Steroide wie Hydrocortison-17-butyrat kann es bei erhöhter systemischer Resorption zu systemischen unerwünschten Wirkungen einschliesslich einer Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse kommen. Bei der Behandlung von intertriginösen Arealen und/oder grossen Hautbereichen, bei Anwendung unter Okklusion, bei häufiger Anwendung sowie bei Behandlung über einen langen Zeitraum besteht ein erhöhtes Risiko für lokale und systemische unerwünschte Wirkungen. Das Risiko für systemische Wirkungen ist auch erhöht bei Anwendung auf verletzter Haut oder bei anderen Störungen der Hautbarriere.
Eine hochdosierte grossflächige oder okklusive Applikation eines mittelstark wirksamen Kortikosteroids wie Hydrocortison-17-butyrat erfordert daher eine regelmässige Überwachung, um eine allfällige Suppression der endogenen Kortikoidproduktion rechtzeitig zu erkennen.
Die Haut im Gesicht und in der Genitalregion reagiert empfindlicher auf Kortikosteroide als andere Hautbereiche. Locoid sollte in diesen Bereichen mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
Locoid darf nicht in Augennähe angewendet werden. Jeglicher Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.
Kortikosteroide können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen der Bestandteile des Arzneimittels maskieren.
Die langfristige kontinuierliche oder unkorrekte Anwendung topischer Steroide kann bei Behandlungsende Rebound-Effekte zur Folge haben (topical steroid withrawal syndrome). Es kann sich eine schwere Form eines Rebound-Effekts in Form einer Dermatitis mit intensiver Rötung, Stechen und Brennen entwickeln, die sich über den ursprünglich behandelten Bereich hinaus erstrecken kann. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens ist grösser, wenn empfindliche Hautstellen wie das Gesicht oder Beugen behandelt werden. Wenn es zu einer Rückkehr oder ursprünglichen Beschwerden innerhalb von Tagen oder Wochen nach der erfolgreichen Behandlung kommt, besteht der Verdacht auf eine Absetzreaktion (siehe «unerwünschte Wirkungen»). Die erneute Anwendung sollte nur mit Vorsicht erfolgen und es ist in diesem Fällen fachärztlicher Rat einzuholen oder eine andere Behandlung zu erwägen.
Die Hände müssen nach jeder Anwendung gewaschen werden, ausser Locoid wird zur Behandlung der Hände angewendet. Der Patient ist anzuweisen, das Arzneimittel nur für seine aktuellen Hautleiden anzuwenden und es nicht an andere Personen weiterzugeben.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund des grösseren Verhältnisses von Körperoberfläche zu Körpergewicht sowie einer unreifen Hautbarriere kann die Resorption topischer Kortikosteroide bei Kindern erhöht sein. Eine Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Achse kann bei Kindern rasch (und auch ohne Okklusivverband) auftreten und auch zu einer Unterdrückung der Wachstumshormon-Sekretion führen. Daher sollte Locoid bei pädiatrischen Patienten mit Vorsicht und nur gemäss den Anweisungen des Arztes / der Ärztin angewendet werden. Insbesondere ist bei der Behandlung von Dermatosen bei Säuglingen und Kleinkindern (einschliesslich Windeldermatitis) besondere Vorsicht geboten.
Besondere Hilfsstoffe
Locoid Crème und Locoid Crelo Emulsion enthalten Butylparahydroxybenzoat und Propylparahydroxybenzoat, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können, sowie Cetostearylalkohol, welcher lokale Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen kann.
Locoid Crelo Emulsion enthält Butylhydroxytoluol (E321), welches lokale Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen kann.
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