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Information for professionals for Glucocalcium 10%/20%:G. Streuli & Co. AG
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Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
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Für die parenterale Calciumtherapie 

Zusammensetzung

Glucocalcium 10%

1 Ampulle 10 ml wässrige Lösung enthält:
Calcii gluconas 950 mg, Calcii saccharas 50 mg.

Glucocalcium 20%

1 Ampulle 10 ml wässrige Lösung enthält:
Calcii gluconas 1900 mg, Calcii saccharas 100 mg.

Eigenschaften/Wirkungen

Eine normale Calciumkonzentration im Elektrolythaushalt des Körpers (Milieu intern) ist lebensnotwendig für eine Reihe von physiologischen Aktionen und für das Funktionieren zahlreicher Regulationsvorgänge.
Dabei sind vor allem die Herzfunktion, die neuronale, neuromuskuläre und muskuläre Erregung, die Blutgerinnung, die Kapillarpermeabilität, die Knochenkonsistenz und die Zellmembranfunktionen stark auf eine physiologische Calciumkonzentration angewiesen.
Bei einer Hyper- oder Hypocalcämie entstehen ziemlich charakteristische, klinische Bilder. Ein Mangel an Calcium kann durch eine unzulängliche Ernährung, eine chronische Magen-Darm-Resorptionsstörung, bei einem erhöhten Bedarf oder infolge von Calciumstoffwechselstörungen entstehen.
Parenteral zugeführtes Calcium behebt die Mangelerscheinungen innerhalb kürzester Zeit, die enterale Resorption beträgt ca. 30%. Die adjuvante Zuckerlösung hat eine kalorische Wirkung und interferiert mit dem Glucosestoffwechsel und der vasalen Osmolalität.
Der Tagesbedarf an Calcium beträgt ca. 500-1200 mg.

Pharmakokinetik

Absorption
Die Resorption im Dünndarm ist in Abhängigkeit des Bedarfs nur etwa 30%. Die intravenöse Applikation sollte langsam erfolgen, damit das Glucocalcium mit dem Blutstrom verdünnt wird (ca. 3 Minuten pro 10 ml). Die applizierte Ca-Menge verteilt sich gemäss vorherrschendem Ca-Gleichgewicht.

Distribution
Im Plasma herrscht eine Balance von filtrierbaren, physiologisch wirksamen, freien Ca-Ionen (ca. 55%: davon 5% an Citrat gebunden) und nicht filtrierbaren, an Proteine (vor allem Albumin) gebundenen Ca-Ionen (ca. 45%: Fraktion ist pH-abhängig). Die physiologische Konzentration von Calcium im Plasma liegt um 2,5 mM.

Metabolismus
Glucose wird in den Kohlenhydratstoffwechsel eingeschleust.

Elimination
Nicht gebundenes Calcium wird über die Nieren (hormonell veränderbar), vorwiegend aber über die Fäces ausgeschieden. Die renale Reabsorption kann mit gewissen Diuretika negativ beeinflusst werden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Parenterale Calciumtherapie bei akuten und chronischen Ca-Mangelzuständen und bei Mineralisationsstörungen der Knochen (Hypocalcämie, hypocalcämische Tetanie, Rachitis, Osteoporose und Osteomalazie), bei erhöhtem Ca-Bedarf in der Schwangerschaft, der Stillzeit und während des Wachstums sowie als Adjuvans bei Allergien. Es dient ferner zur Behandlung von Vergiftungen mit Magnesium, Oxalsäure, Fluoriden, Phosphaten, Kalium, Blei, Tetrachlorkohlenstoff, Phosgen, Strontium, Radium.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 1-2mal täglich 10 ml sehr langsam (3-5 Min.) i.v., evtl. tief intramuskulär injizieren.

Kinder: Je nach Alter 2-5 ml, i.v. injizieren. Nicht subkutan oder intramuskulär.
Nachfolgend an die Injektion sollte der Patient eine kurze Zeit liegen bleiben.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Die Applikation von Glucocalcium ist bei digitalisierten Patienten strengstens untersagt. Hypercalcämie und Hypercalciurie (z.B. beim Hyperparathyreoidismus, Plasmozytom und Knochenmetastasen, Vitamin-D-Überdosierung, Immobilisationsosteoporose im akuten Schub), schwere Niereninsuffizienz, calciumhaltige Nierensteine, Nephrocalcinose, Kammerflimmern.

Vorsichtsmassnahmen
Erhöhte Vorsicht ist bei Herzinsuffizienz und Morbus Boeck geboten.
Die Verwertung von Glucose ist bei mangelnder Insulinproduktion gestört. Bei parenteraler Langzeittherapie sind die Laborparameter (Blut-Calciumspiegel, Kalziurie) - besonders bei Kindern - regelmässig zu kontrollieren.
Bei hochdosierter Glucocalcium-Therapie (z.B. auch bei Verabreichung mittels intravenöser Dauerinfusion) müssen Blut- und Harn-Calciumspiegel kontrolliert sowie das EKG überwacht werden. Dies gilt besonders bei Kindern. Die Behandlung muss unverzüglich abgebrochen werden, wenn der Calciumblutspiegel 2,625 mmol/l überschreitet oder wenn in 24 Stunden mehr als 0,125 mmol/kg über den Urin ausgeschieden werden.
Bei intravenösen Calciuminfusionen zur Behandlung einer schweren Hyperkaliämie ist eine Überwachung mittels EKG angezeigt.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C/(A).
Calcium kann in einer Menge, die dem täglichen Bedarf entspricht, verabreicht werden. Bei Tagesdosen, welche diese Menge überschreiten, sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei Schwangeren verfügbar. Obschon bis heute keine ernsten nachteiligen Folgen bekannt sind, soll das Medikament in der Schwangerschaft und Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Das Calcium gelangt sowohl in den Fötus als auch in die Muttermilch.
Eine Hypercalcämie während der Schwangerschaft sollte vermieden werden, da sie teratogen für die Frucht ist.

Unerwünschte Wirkungen

Zu schnelle intravenöse Applikation kann zu Erbrechen, Übelkeit, Schweissausbrüchen, Hitzegefühl, Hypotonie und Kreislaufkollaps führen.
Bei intramuskulärer Anwendung kann es zu lokalen Gewebeirritationen kommen (i.m. Applikationen vermeiden).
Bei der i.v. Anwendung können Gefässwandreizungen bis Thrombophlebitis auftreten.

Interaktionen

Glucocalcium und Herzglykoside
Verstärkung der Wirkung der Herzglykoside (siehe Kontraindikationen).
Calcium kann die Wirkung von Verapamil und möglicherweise anderer Calciumantagonisten herabsetzen.

Glucocalcium und Vit. D
Hohe Dosen von Vit. D sollten vermieden werden, weil es zu diffusen Kalkablagerungen kommen kann.

Überdosierung

Symptome bei Überdosierung
Nausea, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Durst, Polyurie, Bradykardie, Anorexie, Obstipation, in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen, Herzstillstand, Koma.

Therapie der Überdosierung
Bei Hypercalcämie wird als Gegenmassnahme die Gabe von Furosemid (nicht aber Thiazidderivaten) und die gleichzeitige Infusion von NaCl empfohlen, um eine Beschleunigung der Calciumausscheidung zu erreichen. Auch durch Phosphate kann die Calciumkonzentration vermindert werden, da dieses Calciumionen bindet und diese dann über die Nieren ausgeschieden werden. Die Anwendung ist jedoch wegen einer möglichen Nierenschädigung nicht ungefährlich.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

36756.

Stand der Information

August 1993.
RL88

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