ZusammensetzungWirkstoff: Caroverinum.
Galenische Form und Wirkstoffmenge:
1 Kapsel enthält 20 mg Caroverinum.
Conserv.: Äthyl-/Propylparabenum (E 215, E 217); Excipiens.
1 Ampulle (2 ml) enthält 40 mg Caroverinum (ut. C. hydrochloridum); Aqua q.s. ad solutionem.
Eigenschaften/WirkungenCalmavérine ist ein Spasmolytikum der glatten Muskulatur mit vorwiegend muskulotropem Wirkungscharakter. Im pharmakologischen Spasmolysemodell ist Calmavérine etwa 10mal wirksamer als Papaverin. Mundtrockenheit, Magensaft- und Speichelsekretion sowie die Akkomodationsfähigkeit der Augen werden durch Calmavérine nicht beeinflusst.
PharmakokinetikDer Metabolismus von Caroverin ist abhängig vom individuellen genetischen Phänotyp. Die absolute Bioverfügbarkeit der Muttersubstanz ist tief (0-25%), während sie für Caroverin und Hauptmetabolit zwischen 4 und 58% schwankt. Caroverin wird hauptsächlich zu Glucuronsäurekonjugaten metabolisiert, unter anderem zu Desmethylcaroverin und weiteren, noch nicht identifizierten Chinoxalinderivaten, die mit dem Urin ausgeschieden werden (bis zu ca. 33%). Nicht metabolisiertes Caroverin tritt im Urin nicht auf. Die Hauptmenge des Caroverins wird durch den Stuhl ausgeschieden, wobei der Metabolisierungsgrad unbekannt ist.
Die Halbwertszeit liegt bei etwa 25 Minuten, die höchsten Spiegel der bekannten Metaboliten werden in ca. 75 Minuten erreicht und deren Halbwertszeit beträgt ca. 2 Stunden. Über die Wirksamkeit des Hauptmetaboliten ist nichts bekannt.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenSpasmen des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege, der ableitenden Harnwege sowie des weiblichen Genitals bei Dysmenorrhoe.
Dosierung/AnwendungKapseln: 3×1 bis 3×2 Kapseln täglich.
Ampullen: Im akuten Anfall 1-2 Ampullen langsam i.v. oder i.m.
Maximal 5 Ampullen pro Tag.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe; respiratorische und kardiale Insuffizienz, wenn eine Dämpfung des Atmungszentrums vermieden werden muss; starke Hypotonie und Glaukom.
Vorsichtsmassnahmen
Bei hypotonen Zuständen und bei Glaukom ist Vorsicht geboten.
Schwangerschaft, Stillen
Kategorie B: Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Da nicht bekannt ist, ob Caroverin in die Muttermilch übergeht, sollte nach Anwendung des Medikamentes das Stillen für einige Tage unterlassen werden.
Unerwünschte WirkungenBei disponierten Patienten und nach höheren Dosen können gelegentlich auftreten: Schwindel, Benommenheit, erhöhte Transpiration, Kopfweh, eventuell Hitzegefühl im Kopf, unangenehmer Geschmack auf der Zunge, Nausea, Magenbeschwerden, Obstipation, Hautausschläge.
InteraktionenDie Wirkung von gleichzeitig verabreichten Antihypertonika kann verstärkt werden und die Wirkung von Antihypotonika vermindert werden.
ÜberdosierungÜberdosierungen sind bei vorschriftsgemässer Anwendung auszuschliessen, gegebenenfalls ist eine symptomatische Behandlung angezeigt.
Sonstige HinweiseBei i.m.-Injektion ist in den oberen, äusseren Quadranten der Glutäalregion einzustechen.
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung nach «EXP» aufgedruckten Datum verwendet werden.
Stand der InformationNovember 1998.
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