Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVor Beginn der Therapie sollte zur differentialdiagnostischen Abklärung der Androgenisierungserscheinungen sowie zur Erkennung von Risikozuständen eine gründliche allgemeinärztliche (u.a. Bestimmung der Uringlukose) und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, in deren Rahmen auch eine Schwangerschaft auszuschliessen ist. Spätestens nach 12 Behandlungszyklen ist eine endokrinologische Abklärung durchzuführen.
Vor Behandlungsbeginn, in regelmässigen Abständen während der Behandlung sowie beim Auftreten möglicher Hinweise auf eine Lebertoxizität sollte die Leberfunktion überprüft werden. Bestätigt sich der Verdacht auf Lebertoxizität, sollte Androcur-10 abgesetzt werden.
In seltenen Fällen wurde, wie auch bei anderen Sexualsteroiden, über gutartige, noch seltener über bösartige Lebertumoren berichtet, die in Einzelfällen zu lebensbedrohlichen Blutungen geführt haben. Wenn schwere Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrösserung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, ist bei der Diffentialdiagnose die Möglichkeit eines Lebertumors zu bedenken. Gegebenenfalls sollte das Präparat abgesetzt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Bei Diabetikerinnen ist eine engmaschige Überwachung erforderlich.
Depressive Störungen bzw. Depressionen sind als mögliche unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung von Sexualhormonen bekannt (s. a. Rubrik „Unerwünschte Wirkungen“). Solche Störungen können bereits kurz nach Beginn der Behandlung auftreten. Eine Depression kann schwerwiegend verlaufen und stellt einen Risikofaktor für Suizide bzw. suizidales Verhalten dar. Die Patientin sollte daher über mögliche Symptome depressiver Störungen (wie Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen oder Antriebslosigkeit) informiert werden. Es soll ihr geraten werden, sich umgehend an einen Arzt / eine Ärztin zu wenden, falls sie unter der Behandlung mit Androcur-10 entsprechende Symptome bemerkt.
Androcur-10 allein kann, bedingt durch seine gestagene Partialwirkung, Zyklusstörungen (Zwischenblutungen, Änderung der Blutungsdauer) hervorrufen. Dies wird durch die gleichzeitige Anwendung eines kontrazeptiv wirkenden, CPA-haltigen Präparates vermieden.
Wenn unter der Kombinationstherapie während der 3 Wochen der Tabletteneinnahme Schmierblutungen auftreten, ist die Tabletteneinnahme wie gewohnt fortzusetzen. Falls jedoch anhaltende oder rezidivierende Blutungen in unregelmässigen Abständen auftreten, muss eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um eine organische Erkrankung auszuschliessen.
Wegen der gleichzeitigen Anwendung eines kombinierten oralen, kontrazeptiv wirkenden, CPA-haltigen Präparates wird auch auf die Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» in der Fachinformation dieses Arzneimittels verwiesen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
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