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Information for professionals for Ospen®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Filmtabletten: Phenoxymethylpenicillinum kalicum.
Sirup: Phenoxymethylpenicillinum benzathinum ut Phenoxymethylpenicillinum benzathinum tetrahydricum.
Hilfsstoffe
Ospen Filmtabletten: Saccharinum natricum, Aromatica, excip. pro compr. obduct.
Ospen 400 Sirup: Saccharinum natricum, Aromatica: Ethylvanillinum, Vanillinum et alia, Conserv.: E 216, E 218, excip. ad susp.
Ospen 750 Sirup: Saccharinum natricum, Aromatica: Ethylvanillinum, Vanillinum et alia, Conserv.: E 216, E 218, excip. ad susp.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Durch Phenoxymethylpenicillinum-empfindliche Erreger verursachte Infektionen, im besonderen Streptokokkeninfektionen und deren Komplikationen.
Hauptsächliche Indikationen:
Infektionen im HNO-Bereich: Akute Tonsillitis, vor und nach Tonsillektomie, Pharyngitis, Sinusitis, Otitis media.
Infektionen der Atemwege: Bakterielle Bronchitis; als Fortsetzung einer parenteralen Therapie bei Pneumokokkenpneumonie.
Infektionen der Haut: Erysipel, Impetigo contagiosa verursacht durch Streptokokken, Erythema chronicum migrans.
Sonstige Infektionen: Scharlach, rheumatisches Fieber.
Prophylaxe von Streptokokken-Infektionen und deren Folgeerscheinungen: Rheumatisches Fieber, rheumatische Endokarditis, Glomerulonephritis, rheumatische Arthritis.
Fortführung resp. Beendigung einer parenteral eingeleiteten Therapie mit Penicillin-G.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme von Antibiotikaresistenzen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: durchschnittlich 1 Filmtablette Ospen 1000 oder 1 Messlöffel Ospen 750 3-4×/Tag. Falls notwendig: 1 Filmtablette Ospen 1500 3-4×/Tag.
Kinder bis zu 2 Jahren: ¼-½ Messlöffel Ospen 400 3-4×/Tag.
Kinder von 2-6 Jahren: ½-1 Messlöffel Ospen 400 3-4×/Tag.
Kinder ab 6 Jahren: 1 Messlöffel Ospen 400 3-4×/Tag oder 1 Messlöffel Ospen 750 3×/Tag.
Die Einnahme von Ospen hat zwischen den Mahlzeiten zu erfolgen.
Die Filmtabletten sollten unzerkaut und mit Wasser eingenommen werden. Die Ospen Filmtabletten können zur Erleichterung der Einnahme sowie zur Halbierung der Dosis halbiert werden.
Die Dosierung des Sirups erfolgt mit Hilfe eines Messlöffels, welcher der Packung beiliegt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei leichter bis mittlerer Leber- und/oder Niereninsuffizienz ist im Allgemeinen infolge der geringen Toxizität von Phenoxymethylpenicillin keine Dosisreduktion erforderlich. Bei starker Leber- und/oder Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten.
Bei Anurie wird eine verlängertes Dosierungsintervall von 12 Stunden empfohlen.
Therapiedauer
Bei Streptokokken-Infekten ist die Behandlung während mindestens 10 Tagen durchzuführen, um Rezidive und Komplikationen zu vermeiden.
Wie bei allen antibakteriell wirksamen Arzneimitteln sollte die Therapie mit Ospen nachdem die Krankheitserscheinungen abgeklungen sind und sich eine vorher erhöhte Temperatur normalisiert hat, noch einige Tage fortgesetzt werden, um Rückfälle zu vermeiden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen, andere β-Laktam-Antibiotika oder andere Bestandteile des Arzneimittels.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cephalosporin oder anderen β-Laktam Antibiotika ist mit einer möglichen Kreuzallergie in 5-10% der Fälle zu rechnen.
Penicillin ist bei Patienten mit einer Allergie oder einem Asthma bronchiale in der Anamnese und bei Patienten mit stark eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion (vgl. «Kinetik spezieller Patientengruppen») mit Vorsicht anzuwenden.
Bei schweren intestinalen Störungen ist eine ausreichende Resorption des Penicillins nicht gewährleistet (hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie).
Das Auftreten von schweren und anhaltenden Diarrhöen während oder nach der Therapie mit Ospen kann ein Zeichen für eine pseudomembranöse Kolitis sein. In solchen Fällen ist die Behandlung mit Ospen sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Arzneimittel sind in diesen Fällen kontraindiziert.
Da oral verabreichte Antibiotika die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva herabsetzen können, sollten Patientinnen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Ospen zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen zu treffen.
Eine längerdauernde Antibiotikabehandlung kann das Überwuchern nichtempfindlicher Organismen einschliesslich Dermatophyten begünstigen.
Wenn bei schweren Nierenfunktionsstörungen die Kaliumausscheidung betroffen ist, ist zu berücksichtigen, dass in 100 mg Kalium-Phenoxymethylpenicillin (ca. 120'000 I.E.) etwa 0,26 mmol Kalium enthalten sind.
Bei Patienten mit Pfeiffer'schem Drüsenfieber oder lymphatischer Leukämie besteht ein erhöhtes Risiko auf allergische Reaktionen. Deshalb sollte bei solchen Patienten auf eine Therapie mit Penicillinen verzichtet werden.
Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) wie das Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Erythema multiforme und akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (AGEP) wurden bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Ospen, berichtet (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Überempfindlichkeitsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom führen, einer schweren allergischen Reaktion, die in einem Myokardinfarkt enden kann. Zu den ersten Symptomen solcher Reaktionen können Brustschmerzen gehören, die in Verbindung mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Ospen unverzüglich abzusetzen und eine Alternativtherapie ist in Erwägung zu ziehen.

Interaktionen

Phenoxymethylpenicillin kann mit einer Antikoagulationtherapie interferieren.
In zahlreichen Fällen wurde eine erhöhte Aktivität oral verabreichter Antikoagulantien bei gleichzeitiger Antibiotikaabgabe beobachtet. Vorliegen von Infektionen oder Entzündungen sowie auch Alter und Allgemeinzustand des Patienten scheinen dabei Risikofaktoren darzustellen. Unter diesen Bedingungen erscheint es schwierig klar zu unterscheiden ob die Infektion oder die Antibiotikatherapie für das Vorkommen von INR-Abweichungen verantwortlich ist. Einige Antibiotikaklassen sind allerdings verstärkt von diesem Phänomen betroffen: Es handelt sich insbesondere um Fluorochinolone, Makrolidantibiotika, Tetracycline, Cotrimoxazol und bestimmte Cephalosporine.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenoxymethylpenicillin und Probenecid wird die Ausscheidung des Penicillins gehemmt.
Die renale Elimination des Penicillins wird durch nicht-steroidale Entzündungshemmer (insbesondere Indometacin, Phenylbutazon, Acetylsalicylsäure) und Sulfinpyrazon verzögert.
Unter der Therapie mit Penicillinen kann die Wirksamkeit oral einzunehmender Kontrazeptiva beeinträchtigt sein.
Die Absorption oral applizierter Penicilline kann bei Darmsterilistation durch Aminoglykoside (z.B. Neomycin) reduziert werden.
Phenoxymethylpenicillin kann die Ausscheidung von Methotrexat herabsetzen und es kann somit zu erhöhter Toxizität von Methotrexat kommen.
Die Einnahme von Phenoxymethylpenicillin zu den Mahlzeiten hat eine Absorptionsminderung zur Folge.
Penicilline sollten nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika wie Tetrazykline, Sulfonamiden oder Chloramphenicol kombiniert werden, da sie nur auf proliferierende Keime einen Einfluss haben.
Die Penicillin-Serumkonzentration kann durch gleichzeitige Verabreichung von Colestipol erniedrigt werden. Ospen sollte deshalb mindestens 1 Std. vor oder 4 Std. nach der Einnahme von Colestipol angewendet werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Während der Schwangerschaft soll das Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden.
Soll Ospen während der Stillzeit über längere Dauer angewendet werden, soll zur Verminderung einer Sensibilisierung oder Sprosspilzbesiedlung des Säuglings abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden bisher keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen unter der Behandlung mit Penicllinen sind gastrointestinale Effekte und Überempfindlichkeitsreaktionen.
Nachfolgend werden die unerwünschten Wirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit häufig (<1/10, ≥1/100); gelegentlich (<1/100, ≥1/1000); selten (<1/1000, ≥1/10'000); sehr selten (<1/10'000) angegeben.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Eosinophilie, positiver direkter Coombs-Test, hämolytische Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose.
Gerinnungstörungen (einschliesslich verlängerter Blutungszeit und gestörte Thrombozytenaggregation) wurden berichtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
wie Urtikaria, Quincke-Ödem, Larynxödem, Arzneimittelfieber, Bronchospasmen, allergische Vaskulitis, und akute Nephritis, erythematöse oder morbilliforme Rashs, Erythema nodosum, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und exfoliative Dermatitis, allergische Rhinitis, Dyspnoe, Exanthem, Pruritus, Gelenkschmerzen, Serumkrankheit und anaphylaktischer Schock oder anaphylaktoide Reaktionen. Allerdings sind bei oraler Applikation solche Reaktionen seltener als bei parenteraler Verabreichung. Beim Auftreten einer allergischen Reaktion ist das Präparat sofort abzusetzen. Ein anaphylaktischer Schock erfordert die übliche Therapie mit Adrenalin, Kortikosteroiden, Antihistaminika und sorgfältiger Patientenüberwachung.
Erkrankungen des Nervensystem
Häufig: Neurotoxizität bei massiver Dosierung (>40 Mega Penicillin), bei Niereninsuffizienz bzw. verminderter Eliminationskapazität älterer Patienten.
Symtome: Tonisch-klonische Krämpfe (0,004%); Enzephalopathie mit Bewusstseinsstörungen.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Kounis-Syndrom (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Stomatitis, Glossitis, Nausea, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall.
Selten: Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen, Lingua villosa nigra, wunder Mund.
Beim Auftreten von schweren Durchfällen (blutig-schleimig, wässerig), die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist Ospen sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten (z.B. Vancomycin oral). Peristaltik-hemmende Mittel sind kontraindiziert.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Selten vorübergehender Anstieg von SGOT und LDH im Serum hepatotoxische Reaktion, Hepatits, cholestastatische Gelbsucht
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: interstitielle Nephritis und Glomerulonephritis, insbesondere bei Langzeitapplikation hoher Dosen.
Postmarketing Erfahrung
Unbekannt: Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Aufgrund der geringen Toxizität von Penicillin sind toxische Nebenwirkungen nur bei extrem hochdosierter intravenöser Gabe und eingeschränkter Nierenfunktion beobachtet worden.
In seltenen Fällen kann es zu direkten neurotoxischen Erscheinungen z.B. EEG-Veränderungen, Muskelzuckungen oder Krämpfen kommen. Die Therapie muss je nach Symptomen angeordnet werden.
Phenoxymethylpenicillin ist hämodialysierbar.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01CE02 Phenoxymethylpenicillinum kalicum
L01CE10 Phenoxymethylpenicillin
Wirkungsmechanismus
Ospen ist ein Oralpenicillin. Es wirkt bei ausreichender Konzentration auf empfindliche, proliferierende Mikroorganismen bakterizid durch Hemmung der Biosynthese der Zellwand. Penicillin reagiert mit der Murein-Transpeptidase, wonach ein Penicilloyl-Enzymkomplex entsteht, der eine irreversible Inaktivierung der Transpeptidase zur Folge hat. Die Synthese des Mureins (Grundgerüst der Zellwand) wird verhindert. Ospen ist säurebeständig.
PK/PD Verhältnis
Die Wirkung von Ospen hängt hauptsächlich von der Zeitdauer ab, während der sich die Wirkstoffkonzentration über der minimalen Hemmkonzentration (MIC) des Mikroorganismus befindet.
Pharmakodynamik
In vitro-Wirkspektrum
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann geographisch und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ospen in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ospen anzustreben.
Das Wirkungsspektrum von Penicillin-V umfasst die gleichen Keime wie Penicillin-G. Phenoxymethylpenicillin ist in vitro vor allem gegen Streptokokken der Gruppen A, C, G, H und L und M, Streptococcus pneumoniae, nicht-penicillinase-bildende Staphylokokken und Neisserien wirksam; weitere empfindliche Keime sind Erysipelothrix, Listerien, Corynebakterien, Bacillus anthracis, Actinomyceten, Streptobacillen und Spirochäten, sowie zahlreiche Anaerobier (wie Peptokokken, Peptostreptokokken, Fusobakterien, Clostridien). Enterokokken (Streptokokken der Gruppe D) sind nur teilweise empfindlich. Beta-Laktamase-bildende Keime sind resistent, weil Phenoxymethylpenicillin nicht penicillinasestabil ist. Ebenfalls resistent sind Salmonellen, Shigellen, Proteus und E. coli.
EUCAST (European Comittee on Antimicrobial Susceptibility Testing ) Grenzwerte:

Erreger

S ≤ (mg/L)

R> (mg/L)

Streptococcus A, C und G

0,25

0,25

Streptococcus pneumoniae

0,06

Moraxella catarrhalis

0,5

4

Neisseria meningitidis

1

1 (Prophylaktisch)

Üblicherweise empfindliche Spezies:
Streptokokken A
Corynebacterium diphteriae
Treponema
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können:
Streptococcus pneumoniae
Bei durch mässig empfindliche Keime verursachte Infektionen oder bei ungewisser Resistenzsituation ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstests zu empfehlen.
Bei Penicillin kann in vitro - je nach Keim und verwendeter Konzentration - ein postantibiotischer Effekt, d.h. eine Unterdrückung des Keimwachstums im Anschluss an den Antibiotikakontakt, von 1 bis 3 h beobachtet werden.
Da Penicilline nur auf proliferierende Keime wirken, sollte Ospen nicht mit bakteriostatischen Antibiotika (z.B. Tetrazykline, Chloramphenicol) kombiniert werden.
Eine Resistenzentwicklung (z.B. bei Staphylokokken) kann auftreten als Folge einer Penicillinasebildung. Dieser Resistenzmechanismus kann durch Mutation bei zunächst empfindlichen Keimen auftreten oder wird als Enzyminduktion unter Penicillineinfluss bei potentiellen Penicillinasebildnern beobachtet. Die Fähigkeit zur Penicillinasebildung kann bei Staphylokokken durch Transduktion eines Plasmids, bei den gramnegativen Enterobakterien durch Konjugation mit gleichzeitiger R-Faktor-Übertragung an andere Keime weitergegeben werden.
Eine Resistenz kann auch auftreten durch Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Phenoxymethylpenicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und einigen anderen Streptokokken gegenüber Phenoxymethylpenicillin beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Phenoxymethylpenicillin verantwortlich.
Phenoxymethylpenicillin kann aktiv durch spezielle Efflux-Pumpen aus der Zelle transportiert werden.
Eine andere Resistenzentwicklung ist die vom Typ der Penicillintoleranz. Darunter versteht man eine mutativ bedingte Änderung im Zellwandaufbau, die zu einer unzureichenden Penetration von Phenoxymethylpenicillin in die Keime führt.
Es existieren partielle oder komplette Kreuzresistenzen zwischen Phenoxymethylpenicillin und anderen Penicillinen sowie Cephaloporinen.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Bei oraler Verabreichung von Phenoxymethylpenicillin findet durch die Einwirkung von Magensaft kein Wirkungsverlust statt. Nach der Auflösung im Duodenum erfolgt die Resorption bei Phenoxymethylpenicillin-Kalium rasch, bei Phenoxymethylpenicillin-Benzathin etwas protrahiert, wie die untenstehenden Tmax -Werte es zeigen.
Ca. 60% der oral verabreichten Dosis werden resorbiert. Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme - insbesondere stark fetthaltige Nahrung - verzögert und vermindert die Resorption; durch Laktose und Saccharose wird sie gesteigert.
Bei der einmaligen Gabe von 1000 mg (ca. 1,2 Mio I.E.) Phenoxymethylpenicillin-Kalium in Form von Filmtabletten werden maximale Plasmaspiegel von 10 µg/ml innerhalb von ca. 0,6 h (Tmax) erreicht. Beim Sirup (Phenoxymethylpenicillin-Benzathin) werden die maximalen Plasmakonzentrationen nach ca. 0,7 h erreicht.
Distribution
Der durchschnittliche Verteilungsquotient von Phenoxymethylpenicillin in Serum/Gewebe kann mit 0,24 angenommen werden. Im Liquor und Kammerwasser des Auges werden 1-5% der Serumkonzentration gefunden, in den Körperhöhlen bei Entzündungen 25-75%, in den Geweben etwa die gleichen Prozentsätze. Die Konzentration in der Galle liegt meist knapp unter, zwischenzeitlich aber auch ein Mehrfaches über der Serumkonzentration.
Im fetalen Kreislauf und in der Amnionflüssigkeit werden 25-30% der mütterlichen Serumkonzentration erreicht, in der Muttermilch 5-10%.
Im zirkulierenden Blut befinden sich 90% des Phenoxymethylpenicillins im Plasma und 10% in den Erythrocyten.
Das Verteilungsvolumen beträgt 0,73 l/kg und die Plasmaproteinbindung 55%.
Metabolismus/Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 30 min.
Beim Wirkstoff des Sirups ist eine Eliminationshalbwertszeit von ca. 90 min zu erwarten.
Unter normalen Bedingungen wird Phenoxymethylpenicillin rasch aus dem Körper ausgeschieden. Im 7-h-Urin werden ca. 45% der verabreichten Dosis wiedergefunden.
Zu ca. 30-50% erfolgt die Elimination über die Nieren, der Rest über Galle und Stuhl. 10-20% der renalen Elimination erfolgt durch glomeruläre Filtration, 80-90% durch tubuläre Sekretion. Für die totale Clearance von Phenoxymethylpenicillin wurde nach i.v.-Gabe ein Wert von ca. 800 ml/min ermittelt und in einer anderen Untersuchung ein niedrigerer Wert von 476 ± 236 ml/min. Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist die Clearance geringer. Der Grossteil des renal ausgeschiedenen Penicillins ist unverändert aktiv (20-30% der oralen Dosis), an Metaboliten werden Penicilloylsäure und 6-Aminopenicillansäure im Harn gefunden.
Nur ein geringer Teil durchläuft einen enterohepatischen Kreislauf. Ein minimaler Anteil wird im Darmlumen von Mikroorganismen zu 6-Aminopenicillansäure hydrolytisch gespalten; diese wird renal ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Kinder im Alter zwischen 1 und 5 Monaten weisen bei gleicher gewichtsbezogener Dosierung etwas höhere Serumspiegel auf als ältere Kinder (6 Monate-5 Jahren).
Bei Darmerkrankungen (z.B. Zöliakie) muss mit einer signifikanten Resorptionsverminderung gerechnet werden.
Schwere Nierenfunktionsstörungen bis zur Anurie verlängern die Halbwertszeit auf bis zu 10 h. Hämo- und Peritonealdialyse beeinflussen die Halbwertszeit von Penicillinen wenig. Schwere Leberinsuffizienz kann sie bei gleichzeitig verminderter Nierenfunktion verlängern. Durch eine forcierte Diurese wird die Elimination durch Steigerung der tubulären Sekretion verstärkt.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung von Ospen relevanten präklinischen Daten bekannt.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Unter der Behandlung mit Phenoxymethylpenicillin können der nicht-enzymatische Harnglukose- und der Urobilinogennachweis falsch positiv ausfallen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Ospen Filmtabletten: In der Originalverpackung, nicht über 25°C, vor Feuchtigkeit geschützt und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Ospen Sirup: In der Originalverpackung, im Kühlschrank (2–8°C), vor Licht geschützt und ausser Reichweite von Kindern lagern. Nach dem ersten Öffnen kann Ospen Sirup 14 Tage im Kühlschrank (2–8°C) aufbewahrt werden. Anschliessend soll der Sirup nicht mehr verwendet werden.

Zulassungsnummer

37057 (Sirup), 37523 (Filmtabletten) (Swissmedic)

Packungen

Ospen 1500 Filmtabletten: 12 und 24 (mit Bruchrille, teilbar). [B]
Ospen 1000 Filmtabletten: 12 und 24 (mit Bruchrille, teilbar). [B]
Ospen 750 Sirup: 60 ml und 120 ml (Messlöffel = 5 ml). [B]
Ospen 400 Sirup: 60 ml und 120 ml (Messlöffel = 5 ml). [B]

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz

Stand der Information

Mai 2023

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