Dosierung/AnwendungTauredon ist nur intramuskulär (tief intraglutäal) zu injizieren. Ampullen nicht erwärmen. Es sind Einmal-Spritzen und -Kanülen zu verwenden. Tauredon ist nach dem Aufziehen der Spritze sofort zu injizieren und darf in der Spritze nicht dem Licht ausgesetzt werden.
Alle Angaben zur Dosierung der Goldsalze beruhen auf empirischen Erkenntnissen. Dosisfindungsstudien, die zur Begründung eines bestimmten Dosierungsschemas herangezogen werden könnten, liegen nicht vor. Die Dosisempfehlungen sind dementsprechend nicht einheitlich. Einigkeit herrscht heute allerdings darüber, dass die früher geübte diskontinuierliche Behandlung mit Gold in Form sogenannter Kuren mit behandlungsfreien Intervallen als unbegründbar abzulehnen ist. Entsprechend den Erkenntnissen zur Pharmakokinetik der Goldsalze gliedert sich die Goldbehandlung nach einer ersten Testphase («Einschleichphase») in eine Aufsättigungsphase, in der es bei gleichbleibend hoher Dosierung zum Auffüllen der tiefen Kompartimente kommt, sowie eine Erhaltungsphase, in der die vergleichsweise niedrigere Dosierung die Ausscheidung des Goldes etwa ausgleicht und damit den Gewebespiegel aufrechterhält.
Nicht nur zu Beginn, sondern auch während einer Langzeitbehandlung mit Tauredon können in Einzelfällen kurze Zeit nach Injektion vasomotorische Reaktionen wie Tachyarrhythmie, Flush, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Blutdruckabfall bis hin zu Schocksymtomatik, Übelkeit sowie Bauchschmerzen auftreten. In einigen Fällen wurde im Zusammenhang mit Blutdruckabfall ein Myokardinfarkt bzw. ein zerebraler Insult beschrieben.
Tauredon darf aus diesem Grund nur unter ärztlicher Aufsicht und in Notfallbereitschaft injiziert werden.
Dosierung bei Erwachsenen
Zu Beginn werden zwei Injektionen pro Woche vorgenommen. Bei der 1. bis 3. Injektion werden je 10 mg Natriumaurothiomalat, bei der 4. bis 6. Injektion werden je 20 mg Natriumaurothiomalat appliziert. Ab der 7. Injektion werden entweder 2 mal pro Woche maximal je 50 mg Natriumaurothiomalat oder 1 mal pro Woche maximal 100 mg Natriumaurothiomalat verabfolgt. Diese Dosierung ist bis zu einer weitgehenden Besserung des Befundes, aber höchstens bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von 1600 mg (maximal 2000 mg) Natriumaurothiomalat beizubehalten. Ist bis zu dieser Gesamtmenge keine Wirkung zu erkennen, so ist die Behandlung abzubrechen.
Nach Eintritt einer Wirkung werden als Erhaltungsdosis monatlich 100 mg Natriumaurothiomalat pro Injektion bzw. alternativ alle 2 Wochen 50 mg Natriumaurothiomalat pro Injektion gegeben. Diese Therapie wird ggf. über Monate bis Jahre weitergeführt. Je nach Krankheitsaktivität sind (unter Beachtung der im Schrifttum ausgewiesenen Maximaldosen) Abweichung von diesem Dosierungsschema möglich.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Dosierung bei Kindern
Die Dosisempfehlungen für Kinder orientieren sich an den für Erwachsene angegebenen. In den diversen Erfahrungsberichten wurden bei Kindern in der Aufsättigungsphase Wochendosen von 0,2-1,0 mg Natriumaurothiomalat/kg Körpergewicht, in der Erhaltungsphase 1 mg/kg Körpergewicht 1-2 mal im Monat verwendet. Hieraus ergeben sich folgende Dosierungsschemata:
·Bei Kindern mit einem Körpergewicht bis zu 20 kg werden in der 1. Woche 1 mal 5 mg Natriumaurothiomalat, in der 2. bis 12. (max. 24.) Woche je 1 mal 10 mg Natriumaurothiomalat, danach jede 2. Woche 1 mg Natriumaurothiomalat/kg Körpergewicht injiziert. Bei Rückgang der Krankheitsaktivität wird das Injektionsintervall von 2 auf 3 bzw. 4 Wochen erweitert.
·Bei Kindern mit einem Körpergewicht von 20-30 kg werden in der 1. Woche 1 mal 10 mg Natriumaurothiomalat, in der 2. bis 12. (max. 24.) Woche je 1 mal 20 mg Natriumaurothiomalat, danach jede 2. Woche 1 mg Natriumaurothiomalat/kg Körpergewicht injiziert. Bei Rückgang der Krankheitsaktivität wird das Intervall von 2 auf 3 bzw. 4 Wochen ausgedehnt.
·Kinder mit einem Körpergewicht über 30 kg erhalten in der 1. Woche 1 mal 10 mg Natriumaurothiomalat, in der 2. und 3. Woche je 1 mal 20 mg Natriumaurothiomalat, in der 4.-12. (eventuell bis 24.) Woche bis zu je 1mal 50 mg Natriumaurothiomalat injiziert. Danach erhalten sie jede 2. Woche 1 mg Natriumaurothiomalat/kg Körpergewicht, bei Rückgang der Krankheitsaktivität jede 3. bzw. schliesslich jede 4. Woche jeweils 1 mg Natriumaurothiomalat/kg Körpergewicht.
Therapiedauer
Allgemein gilt: ein Abbruch der Behandlung erfolgt, wenn nach 6 (max. 9) Monaten keine Besserung beobachtet wurde.
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