Dosierung/AnwendungMinirin Injektionslösung kann intravenös oder intramuskulär angewendet werden.
Diabetes insipidus centralis, Polyurie, Polydipsie nach Hypophysektomie bzw. Operationen im Hypophysenbereich
Die Injektionslösung kann angewendet werden, wenn die intranasale oder orale Anwendung als ungeeignet angesehen wird.
Zu Beginn der Behandlung muss die optimale Dosierung vom Arzt individuell durch Bestimmung der Harnmenge und Harnosmolalität ermittelt werden. Die Therapie sollte sich an zwei Parametern ausrichten: einer adäquaten Schlafdauer und einer ausgewogenen Wasserbilanz. Bei Anzeichen von Wasserretention/Hyponatriämie muss die Behandlung unterbrochen und die Dosierung angepasst werden.
Erwachsene: 1-4 µg Desmopressinacetat (0,25-1,0 ml) 1-2 mal täglich.
Jugendliche und Kinder ab 1 Jahr: 0,1-1 µg Desmopressinacetat (0,025-0,25 ml) 1-2 mal täglich.
Säuglinge im ersten Lebensjahr: Die Erfahrungen mit Kindern unter 1 Jahr sind begrenzt. Vorsichtige Einstellung mit 0,05 µg Desmopressinacetat (0,0125 ml) beginnend.
Verdünnungstabelle: Verdünnung mit isotonischer, steriler, pyrogenfreier Natriumchloridlösung:
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Zur Verabreichung von:
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1 Ampulle verdünnen mit:
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Gesamtmenge Lösung:
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Lösungsmenge zur Injektion
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¼ Ampulle
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3 ml NaCl-Lsg.
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4 ml
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1 ml
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1
/40 Ampulle
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39 ml NaCl-Lsg.
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40 ml
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1 ml
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1
/80 Ampulle
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79 ml NaCl-Lsg.
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80 ml
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1 ml
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Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren
Die Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren mit Minirin bei Säuglingen im ersten Lebensjahr sollte nur unter Klinik-Bedingungen und unter sorgfältiger Überwachung durchgeführt werden.
Zur Bestimmung der Nierenkonzentrationsfähigkeit werden folgende Einzeldosen empfohlen:
Erwachsene: 4 µg Desmopressinacetat (1 ml).
Jugendliche und Kinder ab 1 Jahr: 1-2 µg Desmopressinacetat (0,25-0,5 ml).
Säuglinge unter 1 Jahr: 0,4 µg Desmopressinacetat (0,1 ml).
Der Kurztest wird vorzugsweise morgens durchgeführt. Die Flüssigkeitsaufnahme muss 1 Stunde vor bis 8 Stunden nach der Gabe auf maximal 0,5 Liter zur Durstlöschung beschränkt werden.
Vor Testbeginn sollte die Osmolalität des Urins bestimmt werden. Der innerhalb der ersten Stunde nach Desmopressin-Gabe gewonnene Sammel-Urin wird verworfen. Während der nächsten 8 Stunden werden 2 Urinproben genommen (vorzugsweise nach etwa 2 und 4 Stunden). In den beiden Urinproben wird die Osmolalität ermittelt. Zur Bestimmung der renalen Konzentrationsfähigkeit wird dann der höhere Wert mit dem Ausgangswert vor Testbeginn oder dem altersspezifischen Referenzwert (Erwachsene 800-1000 mOsm/kg) verglichen. Erniedrigte Werte, ein fehlender oder nur geringer Anstieg der Urinosmolalität deuten auf eine eingeschränkte Nierenkonzentrationsfähigkeit hin. Eine durch zentralen Diabetes insipidus bedingte Polyurie liegt vor, wenn die Urinosmolalität deutlich ansteigt und das Urinvolumen deutlich abnimmt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit moderater oder schwerer Niereninsuffizienz ist Minirin Injektionslösung kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Da Desmopressin kaum hepatisch metabolisiert wird, ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Minirin wurde bei Patienten >65 Jahre nicht spezifisch untersucht. Auf der Basis der langjährigen Erfahrung ist jedoch nicht zu erwarten, dass eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter erforderlich ist. Die Anwendung von Minirin sollte in dieser Altersgruppe jedoch unter besonderer Vorsicht erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
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