ZusammensetzungWirkstoff: Prazosini hydrochloridum.
Tabletten zu 1 mg, 2 mg und 5 mg.
Hilfsstoffe: Cellulosum Microcristallinum, Calcii Hydrogenophosphas Anhydricus, Maydis Amylum, Magnesii Stearas, Natrii Laurilsulfas.
Retard-Kapseln zu 1 mg, 2 mg und 5 mg.
Hilfsstoffe: Saccharum, Maydis Amylum, Eudragit RS 100, Miglyol 812, Lactosum, Talcum. Kapselhülle/Tinte: E 132 (Indigotinum I), E 127 (Erythrosinum), E 172 (Ferri oxidum), E 171 (Titanii dioxidum), Gelatina.
Eigenschaften/WirkungenPrazosin, der Wirkstoff von Minipress, ist ein Chinazolin-Derivat. Es senkt den peripheren Gefässwiderstand. Tierversuche weisen darauf hin, dass die vasodilatatorische Wirkung von Minipress auf eine Blockade der postsynaptischen Alpha1-Rezeptoren zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse plethysmographischer Studien am Unterarm des Menschen zeigen, dass es sich bei der peripheren Vasodilatation um einen ausgewogenen Effekt auf sowohl Resistenzgefässe (Arteriolen) als auch auf Kapazitätsgefässe (Venen) handelt.
Eine Reflex-Tachykardie, Begleiterscheinung der nicht selektiven Alpha-Blockade, fehlt normalerweise bei der Minipress-Behandlung.
Die meisten Studien, in denen Reninwerte geprüft wurden, zeigten, dass Minipress bei Dauertherapie nur eine geringfügige Wirkung auf die Reninaktivität ausübt.
Hämodynamische Untersuchungen an Hypertonikern ergaben nach Applikation einer Einzeldosis sowie nach Dauertherapie eine Blutdrucksenkung ohne klinisch signifikante Veränderungen des Herzminutenvolumens, der Pulsfrequenz, der Nierendurchblutung oder der glomerulären Filtrationsrate.
Minipress senkt den Blutdruck sowohl im Liegen als auch im Stehen, und zwar mit stärkerer Auswirkung auf den diastolischen Blutdruck. Toleranzerscheinungen sind bei Langzeitbehandlungen nicht beobachtet worden. Nach plötzlichem Absetzen des Mittels kam es zu keinem abrupten Blutdruckanstieg (kein Rebound-Phänomen).
Gemäss einer Vielzahl epidemiologischer, biochemischer und experimenteller Studien stellen erhöhte Low Density Lipoprotein (LDL)-Cholesterinwerte ein erhöhtes Risiko der koronaren Herzkrankheit dar. Eine sogar noch engere Beziehung besteht zwischen verminderten High Density Lipoprotein (HDL)-Cholesterinwerten und erhöhtem Risiko der koronaren Herzkrankheit. Klinischen Studien zufolge senkt Minipress die Plasmakonzentrationen von LDL um 7-19%, wobei die HDL-Spiegel nicht beeinflusst oder um 9-17% erhöht werden.
Hämodynamische Studien bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz nach Kurz- und während Langzeitbehandlung in Ruhe oder unter Belastung zeigen, dass der therapeutische Effekt von Minipress auf eine Verminderung des linksseitigen Kammer-Füllungsdruckes, eine Reduktion der kardialen Impedanz und eine Erhöhung des Herzminutenvolumens zurückzuführen ist. Der Sauerstoffverbrauch des Myokards wird dabei nicht erhöht. Diese Wirkungen gehen mit einer ausgewogenen vasodilatatorischen Wirkung auf Arteriolen und Venen einher.
Die Anwendung von Minipress bei der Linksherzinsuffizienz führt nicht zu Reflex-Tachykardie, und eine Blutdrucksenkung fehlt oder ist bei normotensiven Patienten minimal.
Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit werden mit Minipress erfolgreich behandelt. Die vasodilatatorische Wirkung der Substanz steigert die Durchblutung der betroffenen Körperteile und vermindert die mit diesen Krankheitszuständen einhergehende Symptomatik sowie Häufigkeit und Dauer der Attacken.
PharmakokinetikDie Bioverfügbarkeit von Minipress beträgt ungefähr 60%. Nach oraler Verabreichung von Minipress erreicht der Plasmaspiegel bei gesunden Probanden und Hypertonikern die Höchstwerte in 1-2 h. Die Halbwertszeit im Plasma beträgt 2-3 h. Pharmakokinetische Daten von einer beschränkten Anzahl Patienten mit Linksherzinsuffizienz, von denen die meisten Anzeichen einer Stauungsleber aufwiesen, zeigten, dass Plasmaspitzenwerte nach 2,5 h erreicht wurden. Die Plasmahalbwertszeit betrug ungefähr 7 h.
Nach oraler Verabreichung von Minipress Retard werden die Spitzenwerte beim Menschen im Durchschnitt innert 3 h erreicht; die Plasmahalbwertszeit beträgt 10,8 h.
Prazosin ist zu 97% an Plasma-Proteine gebunden. Das Verteilungsvolumen bei jüngeren Patienten lag nach einer einmaligen intravenösen Gabe von 1 mg Prazosin bei 0,63 l/kg und bei älteren Patienten (>65) bei 0,89 l/kg. Tierstudien weisen darauf hin, dass Minipress zu über 90% metabolisiert wird, hauptsächlich durch Demethylierung und Konjugation. Die Ausscheidung erfolgt beim Tier zu über 70% über die Galle und die Faeces. Studien am Menschen belegen ähnliches für Metabolismus und Ausscheidung. Nach einmaliger Prazosin-Einnahme werden beim Menschen ca. 1-3% der Dosis unverändert renal ausgeschieden.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHypertonie verschiedener Genese und aller Schweregrade
Minipress kann zur Einleitung einer Therapie allein angewendet werden oder als Teil eines Behandlungsplanes zusammen mit einem Diuretikum und/oder anderen Antihypertensiva, falls eine Kombination für eine gute Blutdruckkontrolle nötig ist.
Da Minipress die Nierendurchblutung und die glomeruläre Filtrationsrate nicht beeinflusst, kann es auch Hochdruckpatienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verabreicht werden.
Linksherzinsuffizienz
Minipress kann als Zusatzmedikament Patienten verabreicht werden, die kein befriedigendes Behandlungsergebnis aufweisen oder refraktär auf ihre konventionelle Diuretika-Therapie werden, sei es mit oder ohne Herzglykoside.
Patienten mit Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit
Minipress ist zur Behandlung des Raynaud-Phänomens und der Raynaud-Krankheit indiziert.
Dosierung/AnwendungAllgemeines
Die Verträglichkeit ist erfahrungsgemäss am besten, wenn die Behandlung mit niedrigen Dosen eingeleitet wird (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Während der ersten Woche sollte die Dosierung der individuellen Verträglichkeit, danach der Reaktion («response») des Patienten angepasst werden. Die Wirkung zeigt sich üblicherweise nach 1-14 Tagen. Bei Ansprechen soll die Behandlung mit der gleichen Dosis fortgesetzt werden, bis die Wirkung ein Optimum erreicht hat. Erst dann sollte die Dosis schrittweise erhöht werden.
Bezüglich der Einnahme vor oder nach dem Essen gibt es keine Empfehlung.
Hypertonie
Um eine maximale Wirkung zu erzielen, sollten kleine Dosiserhöhungen vorgenommen werden, bis entweder das angestrebte Blutdruck-Niveau oder eine Gesamt-Tagesdosis von 20 mg erreicht ist. Zur Wirkungsverstärkung können ein Diuretikum oder ein Beta-Blocker zugefügt werden. Die Erhaltungsdosis von Minipress kann auf zwei bis drei tägliche Gaben aufgeteilt werden. Die Erhaltungsdosis von Minipress Retard kann einmal täglich gegeben werden.
Minipress als Monotherapie
Patienten, die noch keine Antihypertensiva erhielten: Die empfohlene Initialdosis für Minipress beträgt 0,5 mg Minipress am ersten Tag vor dem Zubettgehen, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich während 3-7 Tagen. Falls die schlechte Verträglichkeit nicht auf eine ungewöhnlich hohe Empfindlichkeit des Patienten hinweist, Erhöhung auf 1 mg zwei- oder dreimal täglich für weitere 3-7 Tage. Dann kann je nach Ansprechen des Patienten die tägliche Dosis schrittweise bis zu 20 mg in mehreren Einzeldosen erhöht werden.
Minipress Retard als Monotherapie
Die empfohlene Initialdosis für Minipress Retard beträgt am ersten Tag 1 mg vor dem Zubettgehen, gefolgt von 1 mg einmal täglich während 3-7 Tagen. Bei entsprechender Verträglichkeit Erhöhung auf 2 mg einmal täglich für weitere 3-7 Tage, danach 4 mg einmal täglich. Dann kann je nach Ansprechen des Patienten die Dosis schrittweise bis zu 20 mg/Tag erhöht werden.
Minipress und Minipress Retard in Kombination
Patienten unter Diuretika-Therapie mit ungenügender Blutdruckkontrolle:
Die Dosis des Diuretikums ist bis auf die Erhaltungsdosis zu senken, worauf mit 0,5 mg Minipress abends begonnen werden kann, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich.
Die Therapie mit Minipress Retard sollte mit 1 mg abends begonnen werden, gefolgt von Tagesdosen von 1 mg. Nach der initialen Beobachtungszeit ist die Dosis je nach dem Ansprechen des Patienten schrittweise zu erhöhen.
Patienten unter anderen Antihypertensiva mit ungenügender Blutdrucksenkung: Da eine additive Wirkung zu erwarten ist, sollte die Dosis des anderen Wirkstoffes (z.B. Beta-Blocker, Methyldopa, Reserpin, Clonidin, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer) reduziert und die Behandlung mit 0,5 mg Minipress vor dem Zubettgehen eingeleitet werden, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich.
Gemäss bisherigen Erfahrungen kann die Zugabe von Minipress zu Beta-Blockern, Calcium-Antagonisten oder ACE-Hemmern den Blutdruck erheblich senken. Daher ist es wichtig, die Behandlung mit niedrigen Dosen zu beginnen.
Die Initialdosis für Minipress Retard beträgt 1 mg vor dem Zubettgehen, gefolgt von einer Dosis von 1 mg einmal täglich. Anschliessende Dosissteigerungen je nach Ansprechen des Patienten.
Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Eine bereits beeinträchtigte Nierenfunktion wird aufgrund der bisherigen Erfahrungen durch Minipress nicht weiter verschlechtert.
Da einige Patienten aus dieser Gruppe bereits auf niedrige Dosen Minipress ansprechen, sollte die Therapie mit 0,5 mg/Tag (Minipress Retard 1 mg/Tag) eingeleitet und die Dosis vorsichtig gesteigert werden.
Linksherzinsuffizienz
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,5 mg Minipress zwei-, drei- oder viermal täglich, bzw. Minipress Retard 1 mg einmal täglich.
Die Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Dabei sollten kardiopulmonale Zeichen und Symptome sorgfältig überwacht werden und bei Bedarf hämodynamische Untersuchungen gemacht werden. Eine Dosiserhöhung kann bei strenger medizinischer Überwachung alle zwei bis drei Tage vorgenommen werden. Bei schwerkranken, dekompensierten Patienten kann eine schnelle Dosiserhöhung innerhalb von ein bis zwei Tagen notwendig sein. Die Erfassung hämodynamischer Daten ist dabei von Vorteil. Bei klinischen Studien betrug die therapeutische Dosis zwischen 4 und 20 mg täglich in mehreren Einzelgaben (Minipress) oder in einer Einzelgabe (Minipress Retard 4-20 mg). Eine Anpassung der Dosierung im Laufe der Therapie ist bei manchen Patienten notwendig, um die optimale klinische Besserung aufrechtzuerhalten.
Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,5 mg Minipress zweimal täglich während 3-7 Tagen. Diese Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1 mg oder 2 mg Minipress zweimal täglich.
Die empfohlene Initialdosis beträgt 1 mg Minipress Retard einmal täglich während 3-7 Tagen. Diese Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 2 mg bis 4 mg Minipress Retard einmal täglich.
Dosierung bei Kindern
Für Kinder unter 12 Jahren werden Minipress und Minipress Retard nicht empfohlen, da keine Richtlinien für die sichere Anwendung in diesem Alter vorliegen.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Minipress ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Chinazolin-Derivaten, Prazosin oder gegenüber einem der Hilfstoffe.
Eine Behandlung von Patienten mit Linksherzinsuffizienz ist nicht angezeigt, wenn die Insuffizienz auf einer mechanischen Obstruktion, wie Aortenklappen-Stenose, Mitralklappenstenose, Lungenembolie oder einer konstriktiven Perikarderkrankung, beruht.
Vorsichtsmassnahmen
Bis heute fehlen noch Aussagen über die Wirkung von Minipress bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz als Folge eines Herzinfarktes.
Bei Hypertonie
Ein sehr kleiner Prozentsatz (0,15%) der Patienten reagiert übermässig stark auf die Initialdosis von Minipress.
Über Schwindel und Schwäche als Ausdruck einer orthostatischen Hypotonie, in seltenen Fällen mit Bewusstseinsverlust, wurde besonders zu Behandlungsbeginn berichtet. Aber diese Reaktionen können durch eine niedrige Anfangsdosierung von Minipress und vorsichtige Dosissteigerung während der ersten ein bis zwei Wochen leicht vermieden werden.
Eine solche Reaktion ist selbst-limitierend und nicht vom Schweregrad der Hypertonie abhängig. Sie wiederholt sich normalerweise nach der Initialphase der Therapie oder bei weiteren schrittweisen Dosissteigerungen nicht mehr.
Wie vor jeder wirksamen blutdrucksenkenden Therapie sollte man den Patienten informieren, wie er orthostatische Nebenwirkungen vermeiden kann und wie er sich bei deren Auftreten verhalten soll. In der Einstellungsphase der Behandlung mit Minipress sollten Situationen vermieden werden, die durch Benommenheit oder eine Schwäche zusätzliche Gefahren mit sich bringen.
Bei Linksherzinsuffizienz
Bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz, die eine intensive Behandlung mit Diuretika oder Vasodilatatoren erhielten, kann zu Beginn der Behandlung, besonders bei höherer als der empfohlenen Initialdosis, der reduzierte links-ventrikuläre Füllungsdruck von einem signifikanten Abfall des Herzminutenvolumens und des Blutdruckes begleitet sein. Bei solchen Patienten sind die Einhaltung der empfohlenen Initialdosis von Minipress und eine schrittweise Dosiserhöhung besonders angezeigt (siehe auch «Dosierung und Anwendung»).
Bei manchen Patienten mit Linksherzinsuffizienz lässt die klinische Wirksamkeit von Minipress nach einigen Monaten der Behandlung nach. Diese Patienten leiden meistens an einer Flüssigkeitsretention (Gewichtszunahme), die sich in peripheren Ödemen äussern kann. Bei solchen schwerkranken Patienten kann es zu einer spontanen Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommen; eine kausale Beziehung zur Minipress-Therapie konnte jedoch nicht festgestellt werden. Wie bei allen Patienten mit Linksherzinsuffizienz ist eine sorgfältige Anpassung der Diuretika-Dosis entsprechend dem klinischen Bild des Patienten notwendig, um eine übermässige Flüssigkeitsretention und damit verbundene Symptome zu vermeiden.
Wenn bei Patienten ohne Flüssigkeitsretention die Wirksamkeit von Minipress nachlässt, kann durch eine Dosiserhöhung die volle klinische Wirkung gewöhnlich wieder erreicht werden.
Bei Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit
Da Minipress den peripheren Gefässwiderstand senkt, wird eine sorgfältige Überwachung des Blutdrucks zu Behandlungsbeginn und während der Dosiserhöhung empfohlen. Eine besonders strenge Beobachtung wird bei Patienten empfohlen, die bereits Medikamente mit blutdrucksenkender Wirkung nehmen.
Einfluss auf die Fähigkeit des Lenkens von Fahrzeugen und der Bedienung von Maschinen:
Die Fähigkeit zu Aktivitäten wie dem Bedienen von Maschinen oder dem Lenken von Fahrzeugen kann eingeschränkt sein, insbesondere zu Beginn einer Behandlung mit Minipress.
Schwangerschaft (Kategorie B)
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Obwohl im Tierversuch keine teratogene Wirkung beobachtet wurde, ist die sichere Verabreichung von Minipress in der Schwangerschaft noch nicht endgültig belegt. Bei der Kombinationsbehandlung mit Prazosin und einem Betablocker sind bei 44 Schwangeren mit schwerer Hypertonie keine fötalen Missbildungen oder unerwünschte Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit den Medikamenten stehen könnten, beobachtet worden. Die Behandlung mit Prazosin erstreckte sich über 14 Wochen.
Prazosin ist in anderen Fällen allein oder in Kombination mit anderen Antihypertensiva bei schwerer Schwangerschaftshypertonie eingesetzt worden. Dabei wurden weder Veränderungen beim Föten noch beim Neugeborenen beschrieben.
Da es noch keine entsprechenden, gut kontrollierten Studien über die sichere Anwendung von Minipress bei Schwangeren gibt, sollte Minipress während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den zu erwartenden Nutzen höher einschätzt als das eventuelle Risiko.
Stillzeit
Es ist festgestellt worden, dass Prazosin in kleinen Mengen in die Muttermilch übergeht. Deshalb ist bei stillenden Müttern Vorsicht geboten.
Unerwünschte WirkungenIn kontrollierten klinischen Studien wurden folgende unerwünschte Wirkungen beobachtet:
Körper als Ganzes
Häufig: Asthenie, Antriebsmangel, Schläfrigkeit, Ödeme.
Selten: Pyrexie.
Nervensystem
Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Nervosität, Vertigo, Depression.
Selten: Paraesthesie.
Kardiovaskuläres System
Häufig: Palpitationen.
Selten: Tachykardie.
Gastrointestinales System
Gelegentlich: Diarrhö, Verstopfung, Nausea, Mundtrockenheit.
Selten: Erbrechen, abdominale Beschwerden.
Respirationstrakt
Gelegentlich: Dyspnö, Schwellung der Nasenschleimhaut.
Selten: Epistaxis.
Urogenitalsystem
Gelegentlich: häufiges Wasserlösen.
Selten: Impotenz.
Haut und Hautanhangsorgane.
Gelegentlich: Hautausschlag.
Selten: Pruritus, Diaphorese.
Spezielle Sinne
Selten: Tinnitus, verschwommenes Sehen, Rötung der Augen.
In vielen Fällen konnte der genaue kausale Zusammenhang mit Minipress nicht nachgewiesen werden.
Post-Marketing-Erfahrung
Seit der Markteinführung wurden spontane Berichte über weitere unerwünschte Ereignisse, die, unabhängig von der Kausalität, in zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Minipress standen, erhalten:
Körper als Ganzes
Malaise, Schmerzen, Gynäkomastie, allergische Reaktion, Pankreatitis.
Nervensystem
Halluzinationen, Verschlechterung einer vorbestehenden Narkolepsie, Gesichtsrötung (Flush), Insomnia.
Kardiovaskuläres System
Orthostatische Hypotonie, Angina pectoris, Hypotonie, Synkope, Bradykardie, Vasculitis.
Skelett und Muskulatur
Arthralgie.
Urogenitalsystem
Inkontinenz, Priapismus.
Haut und Hautanhangsorgane
Alopezie, Lichen planus, Urticaria.
Spezielle Sinne
Augenschmerzen.
Laborwerte
Abnormalität von Leberfunktionstests, positive ANA-Titer.
InteraktionenMinipress wurde bisher ohne nachteilige klinische Folgen gleichzeitig mit folgenden Substanzen verabreicht: Herzglykoside (Digitalis, Digoxin); Antidiabetika (Insulin, Chlorpropamid, Phenformin, Tolazamid, Tolbutamid); Tranquilizer und Sedativa (Chlordiazepoxid, Diazepam, Phenobarbital); Gichtmittel (Allopurinol, Colchicin, Probenecid); Antiarrhythmika (Procainamid, Propranolol, Chinidin); Analgetika/Antipyretika und entzündungshemmende Substanzen (Propoxyphen, Acetylsalicylsäure, Indometacin, Phenylbutazon).
Die zusätzliche Gabe von Diuretika oder anderen Anthypertensiva einer Minipress/Minipress Retard-Therapie bewirkt eine additive Hypotension. Um diesen Effekt zu vermindern, kann bei Zugabe anderer Antihypertensiva die Minipress Dosis auf 1 bis 2 mg dreimal täglich, die Minipress Retard Dosis auf 1 bis 2 mg täglich gesenkt werden. Anschliessend kann die Minipress/Minipress Retard Dosis gemäss klinischem Ansprechen erhöht werden.
ÜberdosierungUnabsichtliche Einnahme von mindestens 50 mg Minipress führte bei einem zweijährigen Kind zu tiefem Schlaf und Abschwächung der Reflexe; es wurde kein Blutdruckabfall beobachtet. Die Erholung verlief komplikationslos.
Kommt es infolge Überdosierung zu einem Blutdruckabfall, dann ist die Unterstützung des Kreislaufs vorrangig. Flachlagerung des Patienten kann zum Wiederanstieg des Blutdrucks und zur Normalisierung der Herzfrequenz führen.
Reicht dies nicht aus, dann sollte der Schockzustand zunächst mit Volumenersatz bekämpft werden. Wenn nötig, werden anschliessend Vasopressoren eingesetzt. Die Nierenfunktion ist zu überwachen und nach Bedarf zu unterstützen. Wegen seiner Proteinbindung ist Minipress nicht dialysierbar.
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Bei Reihenuntersuchungen auf Phäochromocytom können bei Patienten unter Minipress falsch positive Ergebnisse vorkommen (bedingt durch die Ausscheidung der Noradrenalin-Metaboliten Vanillinmandelsäure [VMS] und 3-Methoxy-4-Hydroxy-Phenyläthylenglykol [MHPG] im Urin).
Laboruntersuchungen
In denjenigen klinischen Studien, bei denen die Lipidprofile verfolgt wurden, konnten in der Regel keine unerwünschten Abweichungen zwischen den Lipidwerten vor und nach Behandlung mit Minipress beobachtet werden.
Haltbarkeit
Verfalldatum beachten.
Stand der InformationFebruar 2001.
LPD 14FEB01/RL88
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