Dosierung/AnwendungAllgemeines
Die Verträglichkeit ist erfahrungsgemäss am besten, wenn die Behandlung mit niedrigen Dosen eingeleitet wird (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Während der ersten Woche sollte die Dosierung der individuellen Verträglichkeit, danach der Reaktion («response») des Patienten angepasst werden. Die Wirkung zeigt sich üblicherweise nach 1-14 Tagen. Bei Ansprechen soll die Behandlung mit der gleichen Dosis fortgesetzt werden, bis die Wirkung ein Optimum erreicht hat. Erst dann sollte die Dosis schrittweise erhöht werden.
Bezüglich der Einnahme vor oder nach dem Essen gibt es keine Empfehlung.
Hypertonie
Um eine maximale Wirkung zu erzielen, sollten kleine Dosiserhöhungen vorgenommen werden, bis entweder das angestrebte Blutdruck-Niveau oder eine Gesamt-Tagesdosis von 20 mg erreicht ist. Zur Wirkungsverstärkung können ein Diuretikum oder ein Beta-Blocker zugefügt werden. Die Erhaltungsdosis von Minipress kann auf zwei bis drei tägliche Gaben aufgeteilt werden. Die Erhaltungsdosis von Minipress Retard kann einmal täglich gegeben werden.
Minipress als Monotherapie
Patienten, die noch keine Antihypertensiva erhielten: Die empfohlene Initialdosis für Minipress beträgt 0,5 mg Minipress am ersten Tag vor dem Zubettgehen, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich während 3-7 Tagen. Falls die schlechte Verträglichkeit nicht auf eine ungewöhnlich hohe Empfindlichkeit des Patienten hinweist, Erhöhung auf 1 mg zwei- oder dreimal täglich für weitere 3-7 Tage. Dann kann je nach Ansprechen des Patienten die tägliche Dosis schrittweise bis zu 20 mg in mehreren Einzeldosen erhöht werden.
Minipress Retard als Monotherapie
Die empfohlene Initialdosis für Minipress Retard beträgt am ersten Tag 1 mg vor dem Zubettgehen, gefolgt von 1 mg einmal täglich während 3-7 Tagen. Bei entsprechender Verträglichkeit Erhöhung auf 2 mg einmal täglich für weitere 3-7 Tage, danach 4 mg einmal täglich. Dann kann je nach Ansprechen des Patienten die Dosis schrittweise bis zu 20 mg/Tag erhöht werden.
Minipress und Minipress Retard in Kombination
Patienten unter Diuretika-Therapie mit ungenügender Blutdruckkontrolle:
Die Dosis des Diuretikums ist bis auf die Erhaltungsdosis zu senken, worauf mit 0,5 mg Minipress abends begonnen werden kann, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich.
Die Therapie mit Minipress Retard sollte mit 1 mg abends begonnen werden, gefolgt von Tagesdosen von 1 mg. Nach der initialen Beobachtungszeit ist die Dosis je nach dem Ansprechen des Patienten schrittweise zu erhöhen.
Patienten unter anderen Antihypertensiva mit ungenügender Blutdrucksenkung: Da eine additive Wirkung zu erwarten ist, sollte die Dosis des anderen Wirkstoffes (z.B. Beta-Blocker, Methyldopa, Reserpin, Clonidin, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer) reduziert und die Behandlung mit 0,5 mg Minipress vor dem Zubettgehen eingeleitet werden, gefolgt von 0,5 mg zwei- oder dreimal täglich.
Gemäss bisherigen Erfahrungen kann die Zugabe von Minipress zu Beta-Blockern, Calcium-Antagonisten oder ACE-Hemmern den Blutdruck erheblich senken. Daher ist es wichtig, die Behandlung mit niedrigen Dosen zu beginnen.
Die Initialdosis für Minipress Retard beträgt 1 mg vor dem Zubettgehen, gefolgt von einer Dosis von 1 mg einmal täglich. Anschliessende Dosissteigerungen je nach Ansprechen des Patienten.
Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion: Eine bereits beeinträchtigte Nierenfunktion wird aufgrund der bisherigen Erfahrungen durch Minipress nicht weiter verschlechtert.
Da einige Patienten aus dieser Gruppe bereits auf niedrige Dosen Minipress ansprechen, sollte die Therapie mit 0,5 mg/Tag (Minipress Retard 1 mg/Tag) eingeleitet und die Dosis vorsichtig gesteigert werden.
Linksherzinsuffizienz
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,5 mg Minipress zwei-, drei- oder viermal täglich, bzw. Minipress Retard 1 mg einmal täglich.
Die Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Dabei sollten kardiopulmonale Zeichen und Symptome sorgfältig überwacht werden und bei Bedarf hämodynamische Untersuchungen gemacht werden. Eine Dosiserhöhung kann bei strenger medizinischer Überwachung alle zwei bis drei Tage vorgenommen werden. Bei schwerkranken, dekompensierten Patienten kann eine schnelle Dosiserhöhung innerhalb von ein bis zwei Tagen notwendig sein. Die Erfassung hämodynamischer Daten ist dabei von Vorteil. Bei klinischen Studien betrug die therapeutische Dosis zwischen 4 und 20 mg täglich in mehreren Einzelgaben (Minipress) oder in einer Einzelgabe (Minipress Retard 4-20 mg). Eine Anpassung der Dosierung im Laufe der Therapie ist bei manchen Patienten notwendig, um die optimale klinische Besserung aufrechtzuerhalten.
Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit
Die empfohlene Initialdosis beträgt 0,5 mg Minipress zweimal täglich während 3-7 Tagen. Diese Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1 mg oder 2 mg Minipress zweimal täglich.
Die empfohlene Initialdosis beträgt 1 mg Minipress Retard einmal täglich während 3-7 Tagen. Diese Dosis sollte gemäss dem klinischen Ansprechen des Patienten erhöht werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 2 mg bis 4 mg Minipress Retard einmal täglich.
Dosierung bei Kindern
Für Kinder unter 12 Jahren werden Minipress und Minipress Retard nicht empfohlen, da keine Richtlinien für die sichere Anwendung in diesem Alter vorliegen.
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