InteraktionenAntidiabetika
Bei Patienten, die mit Acetazolamid behandelt worden sind, wurden sowohl erhöhte als auch verminderte Blutzuckerspiegel beschrieben (Acetazolamid verstärkt die Wirkung von Sulfonylharnstoffen). Dies sollte bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden, berücksichtigt werden.
Antihypertonika
Die Einnahme von Antihypertonika verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.
Betablocker oder Pilocarpin
Bei Glaukompatienten tritt bei zusätzlicher Applikation eines Betablockers oder von Pilocarpin eine Wirkungsverstärkung auf.
Ciclosporin
Eine Erhöhung der Ciclosporin-Blutspiegel ist möglich.
Glucocorticoide
Erhöhung der Kaliumausscheidung. Eine lokale oder systemische Glucocorticoid-Therapie kann den Augeninnendruck erhöhen unter Abschwächung der Acetazolamidwirkung.
Herzglykoside
Wirkungs- und Nebenwirkungsverstärkung infolge des Kaliumverlustes.
Lithium
Die kardio- und neurotoxische Wirkung von Lithium in höherer Dosierung wird verstärkt. Acetazolamid verstärkt aufgrund der anfänglichen diuretischen Wirkung die Lithiumausscheidung, so dass die Blutspiegel von Lithium erniedrigt sein können.
Urikosurika
Die Wirkung von Acetazolamid wird durch Probenecid und Sulfinpyrazon verstärkt.
Folsäureantagonisten und orale Antikoagulanzien
Eine Verstärkung der Wirkung von Folsäure-Antagonisten und oralen Antikoagulanzien ist möglich.
Antikonvulsiva
Wenn das Arzneimittel gleichzeitig mit bestimmten Antikonvulsiva (Phenytoin, Phenobarbital, Primidon usw.) verabreicht wird, kann dies das Auftreten der mit diesen Präparaten in Zusammenhang gebrachten Osteomalazie begünstigen. Die Wirkung von Barbituraten wird verstärkt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Acetazolamid mit Phenytoin führt zu einer Veränderung im Stoffwechsel und damit zu erhöhten Serumkonzentrationen von Phenytoin.
Es gibt vereinzelte Berichte über eine Verringerung der Serumkonzentration von Primidon und einer Erhöhung der Serumspiegel von Carbamazepin bei gleichzeitiger Verabreichung mit Acetazolamid.
Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Valproinsäure und Acetazolamid kann es zu einer Hyperammonämie kommen, wodurch das Risiko für eine Enzephalopathie erhöht sein kann.
Patienten, die mit diesen beiden Arzneistoffen behandelt werden, sollten sorgfältig hinsichtlich Anzeichen für eine hyperammonämische Enzephalopathie überwacht werden.
Neuroleptika
Die gleichzeitige Anwendung von Droperidol und kaliumtreibenden Diuretika erhöht das Risiko einer QT-lntervall-Verlängerung und anschliessender Arrhythmien.
Methenamin
Die Kombination mit Methenamin (Hexamethylentetramin) sollte vermieden werden, weil Acetazolamid zu einem Verlust der Wirksamkeit von Methenamin in den Harnwegen führen kann, da es für seine Wirkung sauren Harn benötigt. Mit Hexamethylentetramin besteht die Gefahr einer Konkrementbildung im Urin.
Natriumbicarbonat
Eine Antazida-Behandlung mit Natriumbicarbonat erhöht bei Patienten, die Acetazolamid erhalten, das Risiko, dass Nierensteine entstehen.
Carboanhydrase-Inhibitoren
Von einer gleichzeitigen Anwendung mit anderen Carboanhydrasehemmern ist wegen möglichen additiven Effekten abzuraten.
Diuretika
Bei Kombinationen mit Thiaziden kann gelegentlich während einer Therapie mit Carboanhydrase- Inhibitoren ein Anstieg der Harnsäure beobachtet werden.
Bluthochdruck verursachende Wirkstoffe
Eine Dosisanpassung kann notwendig sein, wenn Glaupax zusammen mit Bluthochdruck verursachenden Wirkstoffen verabreicht wird.
Salicylate
Verstärkung der metabolischen Acidose und Risiko einer Salizylatintoxikation mit seltenen Fällen von Anorexie, Tachypnoe, Lethargie und Koma bei gleichzeitiger Einnahme von Salicylaten.
Antineoplastische Substanzen
Acetazolamid verstärkt die Toxizität von Methotrexat. Die Alkalisierung des Urins durch Acetazolamid erhöht die Löslichkeit von Methotrexat im Urin sowie dessen Ausscheidung. Diese Wirkung wurde therapeutisch zur Verringerung der Nephrotoxizität von Methotrexat ausgenutzt.
Basische Arzneimittel
Wenn basische Arzneimittel verwendet werden (z.B. Amphetamin, trizyklische Antidepressiva, Chinidin, Procainamid, Mexiletin, Ephedrin) kann die Urinausscheidung durch die alkalisierende Wirkung von Acetazolamid auf den Urin reduziert werden, so dass die Wirkung verstärkt wird.
Arzneimittel mit Wirkung auf den Kaliumspiegel
Andere Arzneimittel, darunter die meisten Diuretika, Kortikosteroide, Corticotropin und Amphotericin B führen ebenfalls zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium. Bei Patienten, die diese Arzneimittel zusammen mit systemisch verabreichtem Acetazolamid erhalten, können ausgeprägte Hypokaliämien auftreten.
Die erhöhte Diurese bei Kombination von Acetazolamid mit anderen Diuretika kann eine Hypokaliämie verstärken und zu Hyperurikämie führen und könnte das Risiko von Elektrolyt-Anomalien und Dehydrierung erhöhen.
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