N Dosier-Aerosol 100 mcg/Hub (FCKW-frei)
Lösung 0,5 %Bronchospasmolytikum ZusammensetzungWirkstoff: Fenoteroli hydrobromidum.
Berotec Lösung 0,5 % zur Inhalation und zum Einnehmen
1 ml (ca. 20 Tropfen) enthält: Fenoteroli hydrobromidum 5 mg. Hilfsstoffe: Cons.: Benzalkonii chloridum. Excip. ad solut. pro 1 ml.
Berotec N Dosier-Aerosol 100 mcg/Hub (FCKW-frei)
1 Aerosolstoss enthält: Fenoteroli hydrobromidum 100 microgramm. Hilfsstoffe: Tetrafluorethan (HFA 134a, FCKW-freies Treibgas), Acidum citricum, Ethanolum, propellentia ad aerosolum. Doses pro vase 200.
Eigenschaften/WirkungenFenoterol ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum, das im therapeutischen Dosisbereich die Beta2-Rezeptoren selektiv stimuliert. Zu einer Stimulation der Beta1-Rezeptoren kommt es erst in einem höheren Dosisbereich. Am Wirkungsmechanismus sind ein sogenanntes GS-Protein, zyklisches AMP und Proteinkinase A beteiligt, über welche Rezeptorproteine in den glatten Muskelzellen phosphoryliert werden.
Fenoterol entspannt die bronchiale und vaskuläre glatte Muskulatur und schützt vor bronchokonstriktorischen Stimuli wie Histamin, Metacholin, Anstrengungen, kalte Luft und Allergene (Frühreaktion), indem es die Freisetzung von bronchokonstriktorischen und entzündungsfördernden Botenstoffen aus den Mastzellen hemmt. Nach inhalativer Verabreichung bei obstruktiven Lungenkrankheiten bewirkt Fenoterol innerhalb einiger Minuten eine Bronchodilatation. Dieser Effekt hält während 3-5 Stunden an. Nach höheren Fenoteroldosen konnte ausserdem eine Steigerung der mukoziliären Clearance nachgewiesen werden.
Erhöhte Plasmakonzentrationen, die häufiger mit oralen und insbesondere mit intravenösen Gaben erreicht werden, hemmen die uterine Motilität und beeinflussen ausserdem Stoffwechselwirkungen, wie z.B. Lipolyse und Glyco-Genolyse. Betaadrenerge kardiale Wirkungen wie die Erhöhung von Herzfrequenz und Herzkontraktilität werden durch die Gefässwirkungen von Fenoterol, die Stimulation der kardialen Beta2-Rezeptoren und, in höheren als den therapeutischen Dosen, durch die Stimulation der Beta1-Rezeptoren verursacht. Im Gegensatz zu den Wirkungen auf die glatte Muskulatur der Bronchien sind die systemischen Effekte der Beta-Agonisten einer Toleranzentwicklung unterworfen.
Studien bei Erwachsenen Asthmatikern, Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten (COPD) und asthmatischen Kindern mit einer Behandlungsdauer von bis zu drei Monaten in welchen das HFA- mit dem FCKW-haltigen Dosier-Aerosol verglichen wurde, haben gezeigt, dass die beiden Formulierungen therapeutisch gleichwertig sind.
PharmakokinetikJe nach Inhalationsmethode und dem dabei verwendeten System erreichen nach der Inhalation 10-30% des aus dem Dosier-Aerosol freigesetzten Wirkstoffs die unteren Atemwege, während sich der Rest in den oberen Atemwegen und im Mundraum ablagert. In der Folge geht ein Teil des inhalativ verabreichten Fenoterols in den Magendarmtrakt über. Nach Inhalation eines Ventilhubes aus dem Berotec 200 mcg Dosier-Aerosol wurde eine Resorption von 17% der verabreichten Dosis errechnet. Danach nimmt die Resorption einen biphasischen Verlauf, wobei 30% des Wirkstoffes mit einer Halbwertszeit von 11 Minuten rasch und 70% mit einer Halbwertszeit von 120 Minuten langsam resorbiert werden.
Pharmakodynamische Untersuchungen haben ergeben, dass die HFA-haltige Formulierung und die herkömmliche FCKW-haltige Formulierung des Dosier-Aerosols als gleichwertig betrachtet werden können.
Es besteht keine Korrelation zwischen den Plasmaspiegeln und der pharmakodynamischen Zeit/Wirkungs-Kurve nach der Inhalation. Die im Vergleich zur intravenösen Verabreichung lang anhaltende bronchienerweiternde Wirkung nach der Inhalation ist nicht durch systemische Plasmaspiegel bedingt. Nach oraler Gabe wird Fenoterol zu rund 60% resorbiert. Da der resorbierte Wirkstoff einer hohen ersten Leberpassage unterliegt, beträgt die orale Bioverfügbarkeit nur ungefähr 1,5%. Dies ist auch der Grund, weshalb der Anteil des verschluckten Wirkstoffs nach der Inhalation praktisch nichts zur systemischen Plasmakonzentration beiträgt.
Systemisch verabreichtes Fenoterol wird nach einem 3-Kompartiment-Modell mit Halbwertszeiten von tα(½) = 0,42 Min., tβ(½) = 14,3 Min. und tγ(½) = 3,2 Std. eliminiert. Die Metabolisierung von Fenoterol beim Menschen erfolgt fast ausschliesslich durch Sulfatierung, und zwar vorwiegend in der Darmwand.
Verteilungsvolumen 0,4 l/kg (zentrales Kompartiment). Die renale Clearance beträgt 330 ml/Min. und die totale Clearance 2000 ml/Min. Plasmaproteinbindung 40%. Aktive Metaboliten sind keine bekannt.
Im nicht-metabolisierten Zustand kann Fenoterol die Placenta passieren und in die Muttermilch übergehen.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bezüglich der Wirkungen von Fenoterol auf die Stoffwechsellage beim Diabetiker liegen nicht genügend Daten vor.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenSymptomatische Behandlung von Asthmaanfällen.
Prophylaxe von anstrengungsinduziertem Asthma.
Symptomatische Behandlung von Asthma bronchiale und/oder anderen Zuständen mit reversibler Obstruktion der Bronchien, z.B. chronisch obstruktive Bronchitis mit und ohne Emphysem.
Eine entzündungshemmende Begleitbehandlung ist zu erwägen bei Patienten mit Asthma bronchiale und solchen mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD), die auf Steroide anspricht.
Siehe besonders Anwendungseinschränkungen: Wichtige Therapiehinweise.
Dosierung/AnwendungDie Dosis von Berotec muss den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Die Anwendung bei Kindern muss von einem Erwachsenen überwacht werden.
Dosier-Aerosol Berotec N (FCKW-frei) 100 mcg/Hub
Die Behandlung mit Berotec 100 mcg ist oft ausreichend und ist besonders für Patienten angezeigt, die eine regelmässige Behandlung mit Beta2-Mimetika als Dauertherapie benötigen.
Für diese Patienten ist auch die Kombination eines Beta2-Sympathomimetikums mit einem Parasympatholytikum (Ipratropiumbromid) in Betracht zu ziehen.
Berotec 200 mcg (= 2 Hübe à 100 mcg pro Dosis) ist jenen Fällen vorbehalten, die auf Berotec 100 mcg ungenügend ansprechen, und ist im Rahmen eines geeigneten Behandlungsplans einzusetzen (vgl. Vorsichtsmassnahmen/wichtige Therapie-Hinweise).
Inhalationstechnik: Siehe Patienteninformation.
Folgende Dosierungsempfehlungen gelten für Erwachsene und Schulkinder ab 6 Jahren:
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Leichtere Schwere
Obstruktion Obstruktion
Berotec N Berotec N
100 mcg/Hub 100 mcg/Hub
(FCKW-frei) (FCKW-frei)
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Vorbeugung von 1-2 Hübe/Inhal. 2-4 Hübe/Inhal.
anstrengungsbe- (max. 8 Hübe/ (max. 16 Hübe/
dingtem Asthma: Tag) Tag)
(Mindestabstände
3 Std.)
Dauerbehandlung: 1-2 Hübe/Inhal. 2-4 Hübe/Inhal.
(Mindestabstände: (max. 8 Hübe/ (max. 16 Hübe/
3 Std.) Tag) Tag)
Bei akuten
bronchospasti-
schen Anfällen
zusätzlich: 1 Hub 2 Hübe
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1 Hub Berotec 100 mcg oder Berotec 200 mcg (= 2 Hübe à 100 mcg pro Dosis) genügt in vielen Fällen.
Hat sich die akute Atemnot nach 5 Minuten nicht spürbar gebessert, kann eine zweite Inhalation (1 Hub) vorgenommen werden. Die nächste Inhalation soll dann regulär frühestens nach 3 Stunden erfolgen. Wenn jedoch 2 Hübe kurz hintereinander nicht eine eindeutige Besserung der Atemnot bringen, sollte der Patient umgehend den Arzt kontaktieren oder das nächste Spital aufsuchen. Bis ärztliche Hilfe verfügbar ist, können akut weitere Inhalationen nötig werden.
Lösung 0,5% (1 ml = ca. 20 Tropfen)
Die Lösung 0,5% ist zur Einnahme oder zur Inhalation bestimmt. Die Lösung ist so eingestellt, dass 4 Tropfen 1 mg Wirkstoff bzw. 20 Tropfen 5 mg Wirkstoff enthalten.
Inhalation der Lösung 0,5%
Erwachsene (einschliesslich ältere Patienten) und Jugendliche über 12 Jahre
a) Akute Asthmaanfälle
2 Tropfen (0,1 ml = 0,5 mg Fenoterol) reichen in vielen Fällen aus, um eine rasche Linderung der Symptome zu erzielen.
In schweren Fällen, z.B. bei der Mehrzahl der hospitalisierten Patienten, können höhere Dosen bis zu 5 Tropfen (0,25 ml = 1,25 mg Fenoterol) erforderlich sein.
In besonders schweren Fällen können bis zu 8 Tropfen (0,4 ml = 2 mg Fenoterol) unter ärztlicher Überwachung verabreicht werden.
b) Prophylaxe von anstrengungsinduziertem Asthma
2 Tropfen (0,1 ml = 0,5 mg Fenoterol) pro Applikation, bis zu 4mal täglich.
c) Asthma bronchiale und andere Zustände mit reversibler Obstruktion der Atemwege
Falls wiederholte Gaben erforderlich sind, 2 Tropfen (0,1 ml = 0,5 mg Fenoterol) pro Applikation bis zu 4mal täglich.
Kinder 6-12 Jahre (ca. 22-36 kg Körpergewicht)
a) Akute Asthmaanfälle
1-2 Tropfen (0,05-0,1 ml = 0,25-0,5 mg Fenoterol) genügen in vielen Fällen für eine rasche Linderung der Symptome.
In schweren Fällen können bis zu 4 Tropfen (0,2 ml = 1 mg Fenoterol) erforderlich sein.
In besonders schweren Fällen können bis zu 6 Tropfen (0,3 ml = 1,5 mg Fenoterol) unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden.
b) Prophylaxe von anstrengungsinduziertem Asthma
2 Tropfen (0,1 ml = 0,5 mg Fenoterol) pro Applikation bis zu 4mal täglich.
c) Asthma bronchiale und andere Zustände mit reversibler Obstruktion der Atemwege
Falls wiederholte Gaben erforderlich sind, 2 Tropfen (0,1 ml = 0,5 mg Fenoterol) pro Applikation bis zu 4mal täglich.
Anwendung der Lösung 0,5% zur Inhalation
Die empfohlene Dosis ist mit physiologischer Kochsalzlösung auf ein Volumen von 2-4 ml zu verdünnen; sie soll in den Vernebler gegeben und bis zum Verbrauch der Lösung inhaliert werden. Berotec Lösung 0,5% dagegen darf nicht mit destilliertem Wasser verdünnt werden. Die Lösung soll für jede Anwendung eigens zubereitet werden. Verdünnte Lösung, die nicht verbraucht wird, ist zu verwerfen.
Die effektiv inhalierte Dosis hängt von der Inhalationsmethode und dem verwendeten Verneblungsgerät ab und sie kann daher beträchtlich schwanken. Die Inhalationsdauer kann durch das Verdünnungsvolumen bestimmt werden.
Die Behandlung sollte in der Regel mit der geringsten empfohlenen Dosis begonnen werden.
Die Verabreichung kann bei Bedarf nach Intervallen von mindestens 4 Stunden wiederholt werden.
Berotec Inhalationslösung kann unter Verwendung verschiedener im Handel befindlicher Verneblungsgeräte appliziert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die inhalierte Dosis je nach Verneblungsgerät z.T. beträchtliche Unterschiede aufweisen kann. Falls Wand-Sauerstoff verfügbar ist, wird empfohlen, die Lösung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 6-8 Liter pro Minute zu verabreichen.
Bei Bedarf kann Berotec Inhalationslösung gleichzeitig mit dem Anticholinergikum Ipratropiumbromid oder mit den Sekretolytika Ambroxol oder Bromhexin inhaliert werden. Die Kompatibilität von Fenoterol mit diesen Wirkstoffen wurde jedoch nur für die Inhalationslösungen und/oder gebrauchsfertige Einzeldosen von Atrovent, Mucosolvon und Bisolvon geprüft.
Orale Anwendung der Lösung 0,5%
Symptomatische Behandlung von Asthma bronchiale und anderen Zuständen mit reversibler Obstruktion der Atemwege, z.B. chronisch obstruktiver Bronchitis.
Erwachsene (einschliesslich ältere Patienten) und Jugendliche über 12 Jahre
10-20 Tropfen (0,5-1 ml = 2,5-5 mg Fenoterol) 3mal täglich.
Kinder 6-12 Jahre (ca. 22-36 kg Körpergewicht)
10 Tropfen (0,5 ml = 2,5 mg Fenoterol) 3mal täglich.
Kinder 1-6 Jahre (ca. 10-22 kg Körpergewicht)
5-10 Tropfen (0,25-0,5 ml = 1,25-2,5 mg Fenoterol) 3mal täglich.
Säuglinge ab 1 Monat bis 1 Jahr (unter 10 kg Körpergewicht)
3-7 Tropfen (0,15-0,35 ml = 0,75-1,75 mg Fenoterol)
2-3mal täglich.
Die Tropfen sollen vorzugsweise vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, Tachyarrhythmien, Überempfindlichkeit auf Fenoterol oder einen der Hilfsstoffe.
Vorsichtsmassnahmen
Einige Patienten könnten bei der ersten Anwendung der neuen Formulierung von Berotec N Dosier-Aerosol einen Geschmacksunterschied zur FCKW-haltigen Formel bemerken. Darum sollten sie beim Wechsel auf die neue Formulierung darauf hingewiesen werden. Ferner sollten sie darüber informiert werden, dass die beiden Formulierungen gleichwertig sind und der geschmackliche Unterschied keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit oder die Wirksamkeit der neuen Formulierung hat. Die neue Gebrauchsanweisung in der Patienteninformation ist zu beachten.
Wichtige Therapiehinweise v.a. bei Asthma
Die akute symptom-orientierte Applikation («nach Bedarf») ist eventuell günstiger als die regelmässige Verwendung.
Berotec muss - wie alle Beta-Mimetika - individuell dosiert werden.
Die Inhalationstechnik sollte regelmässig überprüft werden. Erst wenn tiefe Dosierungen versagen, sind höhere Dosierungen zu verabreichen.
Immer, wenn wegen ungenügendem Behandlungserfolg und Anfällen von Atemnot eine Dosissteigerung, eine Umstellung auf eine höher dosierte Form nötig wird, oder wenn die empfohlene Tagesdosis überschritten wird, ist der Behandlungsplan zu überprüfen. Die Zugabe oder Dosissteigerung von antientzündlichen Medikamenten (u.a. von inhalativen Steroiden) ist notwendig um die bronchiale Entzündung zu kontrollieren und Langzeitschäden resp. schwerwiegende Exacerbationen zu verhindern. Die antientzündliche Basis-Therapie erlaubt meist eine Reduktion der Beta-Mimetika-Dosen.
Bei einer Verschlimmerung der bronchialen Obstruktion ist es nicht ratsam und potentiell gefährlich, Beta-Mimetika wie v.a. das hochdosierte Berotec 200 mcg (= 2 Hübe à 100 mcg pro Dosis) über längere Zeit in höheren als den empfohlenen Dosen anzuwenden. Der chronische Verbrauch erhöhter Dosen von Beta-Mimetika-haltigen Medikamenten zur Bekämpfung der Symptome der bronchialen Obstruktion ist als Zeichen einer möglichen Entgleisung zu werten. In diesem Falle sind der Behandlungsplan des Patienten und insbesondere die Angemessenheit der antientzündlichen Therapie zu überprüfen, damit eine potentiell lebensbedrohende Verschlechterung der Krankheit vermieden wird.
Der Patient ist anzuweisen, bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot sofort den Arzt oder das nächste Spital aufzusuchen, wenn zusätzliche Inhalationen keine genügende Besserung herbeiführen.
Bei Patienten mit frischem Herzinfarkt und/oder schweren organischen Herz- und Gefässveränderungen, Hyperthyreose, Phaeochromocytom sowie unausgeglichener diabetischer Stoffwechsellage ist die Behandlung mit Berotec - speziell bei Ueberschreiten der empfohlenen Dosierung - ärztlich besonders abzuwägen.
Andere sympathomimetische Bronchodilatatoren dürfen nur unter strenger ärztlicher Überwachung gleichzeitig angewendet werden. Für die gleichzeitige inhalative Anwendung von Anticholinergika bestehen keine Einschränkungen.
Im Zusammenhang mit einer Beta-Mimetika-Therapie kann es zu einer potentiell gefährlichen Hypokaliämie kommen. Besondere Vorsicht ist nach Anwendung hoher Dosen, bei schwerem Asthma und bei gleichzeitiger Behandlung mit Xanthinderivaten, Glucokortikoiden, Herzglykosiden und Diuretika geboten, da diese Medikamente selbst den Kaliumspiegel senken können. Hypoxie kann die Auswirkungen der Hypokaliämie auf kardiale Rhythmusstörungen verstärken. In diesen Fällen empfehlen sich regelmässige Kontrollen des Serumkaliumspiegels.
Bei Patienten, die MAO-Hemmer oder trizyklische Antidepressiva erhalten, sind Beta-Mimetika vorsichtig anzuwenden, da die Wirkung der Beta-Mimetika verstärkt werden kann.
Inhalationen von Anästhetika vom Typ der halogenierten Kohlenwasserstoffe wie Halothan, Trichloräthylen und Enfluran können die Empfindlichkeit auf kardiovaskuläre Wirkungen der Beta-Mimetika erhöhen.
Die Anwendung von Berotec bei Kindern darf nur unter der Aufsicht von Erwachsenen erfolgen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Deshalb sollte Berotec, besonders im ersten Trimester, nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden. Der wehenhemmende Einfluss von Berotec auf den Uterus muss berücksichtigt werden.
Stillzeit
Fenoterol wird in die Muttermilch sezerniert. Die Sicherheit während der Stillzeit ist nicht erwiesen. Bei zwingender Indikation ist deshalb das Risiko für den Säugling gegenüber dem potentiellen Nutzen für die Mutter sorgfältig abzuwägen.
Unerwünschte WirkungenDie Nebenwirkungen sind dosisabhängig.
Häufig kann Berotec feinschlägigen Tremor der Skelettmuskulatur, Unruhegefühl, gelegentlich Herzklopfen, Tachykardie, Schwindel oder Kopfschmerzen verursachen, besonders bei überempfindlichen Patienten. Wie bei anderen Beta2-Mimetika kann es bei der Anwendung von Fenoterol zu einer vorübergehenden dosisabhängigen potentiell gefährlichen Verminderung des Serumkaliums kommen (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Wie bei anderen Inhalationsbehandlungen ist im Zusammenhang mit der Anwendung von Berotec über Husten, lokale Reizungen und, weniger häufig, über paradoxe Bronchokonstriktionen berichtet worden.
Wie bei anderen Beta-Mimetika können Nausea, Erbrechen, Schwitzen, Schwächezustände und Myalgien/Muskelkrämpfe vorkommen. In seltenen Fällen kann es, insbesondere nach höheren Dosen, zu einer Senkung des diastolischen und einer Erhöhung des systolischen Blutdrucks sowie zu Arrhythmien kommen.
In Einzelfällen wurde über Hautreaktionen oder allergische Reaktionen berichtet, v.a. bei überempfindlichen Patienten.
In Einzelfällen ist über psychische Veränderungen während der Inhalationstherapie mit Beta-Mimetika berichtet worden.
Beim FCKW-freien Dosier-Aerosol Berotec N treten die pulmonalen Nebenwirkungen einschliesslich dem paradoxen Bronchospasmus, tendenziell etwas häufiger auf.
InteraktionenBeta-Rezeptorenblocker heben die Wirkung von Fenoterol auf und können deshalb gefährliche Obstruktionen auslösen. Beta-Mimetika, Anticholinergika und Xanthin-Derivate können die bronchiolytische Wirkung von Berotec verstärken. Die gemeinsame Verwendung von anderen Beta-Mimetika, Xanthin-Derivaten und systemisch verfügbaren Anticholinergika kann zu einer Zunahme der Nebenwirkungen führen. Digitalisglykoside, MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva und halogenierte Inhalationsanästhetika: siehe «Vorsichtsmassnahmen».
ÜberdosierungSymptome
Symptome einer Überdosierung sind übermässige Beta2-Stimulation einschliesslich Exacerbation der bekannten pharmakologischen Effekte, d.h. alle unter «Unerwünschte Wirkungen» aufgeführten Symptome, insbesondere Tachykardie, Palpitationen, Tremor, Hypertonie, Hypotonie, Verbreiterung des Pulsdruckes, anginöser Schmerz, Arrhythmien und Flush.
Behandlung
Gabe von Sedativa, Tranquilizer, in schweren Fällen Intensivtherapie.
Als spezifisches Antidot empfehlen sich Beta-Rezeptorenblocker, bevorzugt Beta1-Rezeptorenblocker; dabei muss allerdings bei Patienten mit Asthma bronchiale mit einer möglichen Verstärkung der Bronchialobstruktion gerechnet und die Dosis sorgfältig eingestellt werden.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Der unter Überdruck stehende Dosier-Aerosol-Behälter darf nicht gewaltsam geöffnet werden. Wird der Aerosol-Behälter Temperaturen über 50 °C ausgesetzt, besteht Explosionsgefahr.
Die angebrochenen Lösungsflaschen sollen innerhalb von 2 Monaten aufgebraucht werden.
Stand der InformationAugust 2000.
RL88
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