Unerwünschte WirkungenBei einer kurzfristigen Behandlung ist das Risiko unerwünschter Wirkungen gering. Es ist jedoch darauf zu achten, dass intestinale Blutungen (oft stressbedingt) durch die Kortikoidanwendung symptomarm verlaufen können.
Bei länger dauernder hochdosierter Therapie, d.h. wenn die Cushing-Schwellendosis (>7,5 mg Prednisolon pro Tag) überschritten wird, können die bekannten Nebenwirkungen der Glukokortikoide auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Leukozytose, relative Lymphopenie, Eosinopenie, Thromboembolien.
Erkrankungen des Immunsystems
Maskierung von Infektionen, verringertes oder ausbleibendes Ansprechen auf Hauttests, Aktivierung latenter Infektionen, opportunistische Infektionen, Osteomyelitis, Sepsis, Reaktivierung einer Tuberkulose, Candida albicans, Herpes simplex.
Überempfindlichkeitsreaktionen, in seltenen Fällen bis zu anaphylaktischen Reaktionen mit Hypotonie, Kreislaufkollaps und/oder Bronchospasmus.
Endokrine Erkrankungen
Morbus Cushing, Wachstumshemmung bei Kindern, Gynäkomastie, Amenorrhoe, Hemmung der ACTH-Sekretion, Hemmung der Iodaufnahme in der Schilddrüse, sekundäre NNR- und Hypophyseninsuffizienz, verminderte Kohlenhydrattoleranz, Hyperglykämie, Steroiddiabetes, Hyperlipidämie.
Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts
Natriumretention, Wasserretention, Kaliumverlust, Calciumverlust, Phosphatverlust, hypokaliämische Alkalose, Ketoazidose, Hypertonie.
Metabolismus
Negative Stickstoffbilanz infolge Eiweissabbaus.
Erkrankungen des Nervensystems
Erhöhter intrakranieller Druck mit Stauungspapille (Pseudotumor cerebri), Konvulsionen, Schwindel, Kopfschmerzen, psychische Störungen (Schlaflosigkeit, Euphorie, Depressionen, Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen, Verschlimmerung affektiver Störungen und der Neigung zu Psychosen bis zu manifesten Psychosen). Vor allem zu Beginn der Behandlung Veränderungen der Stimmungslage, des Antriebes und der Konzentrationsfähigkeit.
Augenerkrankungen
Erhöhter Augeninnendruck, Glaukom, subkapsulärer Katarakt, Konjunktivitis.
Selten: verschwommenes Sehen.
Herzerkrankungen
Myokardruptur nach kürzlichem Infarkt.
Häufigkeit «nicht bekannt»: Bradykardie nach Anwendung hoher Dosen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Ulcus pepticum mit möglicher Perforation und Blutung (häufig ohne die typische Symptomatik), Dünn- und Dickdarm-Perforationen, Pankreatitis, ulzeröse Oesphagitis, vermehrter Appetit, Gewichtszunahme, Übelkeit, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Atrophische Veränderungen, verzögerte Wundheilung mit erhöhter Infektanfälligkeit, dünne Haut, Striae, Akne, Hirsutismus, Erythem, allergische Dermatitis, Urtikaria, Hypo- oder Hyperpigmentierung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelschwäche, Muskelschwund, Steroidmyopathie, Osteoporose (Wirbelkompressionssyndrome bis zu Kompressionsfrakturen, besonders bei Frauen in der Menopause), Spontanfrakturen, Sehnenrupturen, Gelenkdestruktion durch Hemmung der Kollagensynthese, Steroidpseudorheumatismus, aseptische Knochennekrose.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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