Gefäss- und Kreislaufstabilisator ZusammensetzungTabletten
1 Tablette enthält:
Wirkstoff: Dihydroergotamini mesilas 2,5 mg.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
Tropflösung
1 ml (= 20 Tropfen) Tropflösung enthält:
Wirkstoff: Dihydroergotamini mesilas 2 mg.
Hilfsstoffe: Ethanolum 6% V/V; Antioxidans: Ethylis gallas; Excipiens ad solutionem pro 1 ml corresp. 20 guttae.
Eigenschaften/WirkungenErgotonin enthält ein chemisch einheitliches Alkaloid, welches aus dem natürlichen Mutterkornalkaloid Ergotamin durch Hydrierung gewonnen wird. Pharmakologisch wirkt es durch Tonisierung der Gefässmukulatur, Erhöhung des Schlag- und Minutenvolumens, Senkung der erhöhten Pulsfrequenz und Verbesserung des venösen Rückflusses.
Es eignet sich daher zur Behandlung von Patienten mit orthostatischen Regulationsstörungen des Kreislaufs verschiedener Genese (essentiell, medikamentös, postoperativ, postinfektiös, Rekonvaleszenz).
Die kontraktionsfördernde Wirkung am Uterus ist derart schwach, dass sie bei oraler Verabreichung der üblichen therapeutischen Dosen normalerweise nicht in Erscheinung tritt.
PharmakokinetikDihydroergotamin wird nach peroraler Verabreichung unvollständig vom Gastrointestinaltrakt absorbiert. Die Wirkungsdauer beträgt mehr als 8 Stunden, die Plasmahalbwertszeit liegt bei 20 Stunden. Die Elimination des unveränderten und metabolisierten Dihydroergotamins findet vorwiegend biliär statt, nur ein geringer Teil wird renal eliminiert.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenMüdigkeit und Asthenie, verbunden mit Blutdrucklabilität und Herabsetzung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.
Leichte Hypotonien bei Regulationsstörungen des Kreislaufs.
Orthostase-Syndrom.
Intervallbehandlung vaskulärer Kopfschmerzen wie Migräne.
Dosierung/AnwendungAsthenie, leichte Hypotonie, Orthostase-Syndrom
Initialdosis: Während 2 Wochen morgens 1 Tablette oder 25 Tropfen, abends 2 Tabletten oder 50 Tropfen.
Erhaltungsdosis: Während 6 Wochen abends 2 Tabletten oder 50 Tropfen.
Intervallbehandlung vaskulärer Kopfschmerzen wie Migräne
Während 1-2 Monaten 2-3 mal täglich 1 Tablette oder 25 Tropfen.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit auf Mutterkornalkaloide oder auf einen anderen Inhaltsstoff.
Gefässerkrankungen (insbesondere arterielle Verschlusskrankheiten, Raynaud-Syndrom);
koronare Herzkrankheiten (Angina pectoris, asymptomatische Ischämie u.a.);
arterielle Hypertonie;
schwere Niereninsuffizienz;
Leberfunktionsstörungen;
Sepsis;
Schock;
gleichzeitige Gabe von gewissen CP450-Hemmern (siehe «Interaktionen»).
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist angezeigt, wenn Ergotonin an Patienten mit schwerer Nierenerkrankung, die nicht dialysiert werden, und an Patienten mit schwerer Lebererkrankung verabreicht wird. In solchen Fällen sollte die Dosis reduziert werden.
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung mit Ergotonin von Patienten mit Koronarinsuffizienz und Herzinfarkt, besonders wenn sie Nitroglycerin erhalten, da Dihydroergotamin die Wirkung solcher Vasodilatatoren verringert. Ergotonin soll bei Hyperthyreose nicht angewendet werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie D.
Es gibt klare Hinweise auf fötale Risiken, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen. Dennoch sollte Ergotonin während der Schwangerschaft nur in zwingenden Fällen verabreicht werden.
Während der Stillzeit ist das Medikament kontraindiziert, weil der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und prolaktinhemmende Wirkung hat.
Unerwünschte WirkungenGelegentlich Übelkeit und Erbrechen.
Bei Langzeitanwendung in höherer Dosierung sind Parästhesien infolger peripherer Vasokonstriktion möglich.
Diarrhoe.
Muskelschwäche, Muskelschmerzen.
Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen (Bradykardie oder Tachykardie).
Arterielle Durchblutungsstörungen (Zungen-, Extremitätenischämien u.a.).
Hautreaktionen.
Toleranzentwicklung bei längerdauernder, ununterbrochener Einnahme.
Arteriostenosen, arterielle Ischämie / Spasmen, Stenosen, Gangrän.
Rektalstenosen.
Bei nicht bestimmungsgemässer, mehrjähriger Anwendung in hohen Dosen wurden bei einzelnen Patienten Bindegewebsveränderungen im Sinne von Fibrosen beobachtet. Diese betrafen insbesondere die Pleura (mit den klinischen Zeichen von z.B. Hustenreiz in Verbindung mit Atemnot) und den Retroperitonealraum (z.B. mit Rückenschmerzen und Obstruktion der ableitenden Harnwege). Ebenfalls wurden Verdickungen der Herzklappen, ev. mit Herzklappeninsuffizienz (klinisch ähnlich den chronisch rheumatischen Veränderungen der Klappen) beschrieben.
InteraktionenMakrolid-Antibiotika (Troleandomycin, Erythromycin) und Tetracycline: Verstärkung der unter «Unerwünschte Wirkungen» beschriebenen peripheren Vasokonstriktion möglich.
Die gleichzeitige Gabe von Ergotamin-Derivaten und Betablockern (Propranolol) kann das Risiko von Vasospasmen erhöhen.
Dihydroergotamin verringert die Wirkung von Nitroglycerin.
Sumatriptan, Beta-Blocker, Doxicyclin.
Hemmer von CP450: Makrolidantibiotika (wie Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin, Spiramycin, Troleandomycin).
Azolantimykotika (wie Ketoconazol, Itraconazol).
Cimetidin.
ÜberdosierungSymptome
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Tachykardie, Schwindel, Empfindungslosigkeit, Kribbeln und Schmerzen in den Extremitäten (infolge von Ischämie), Koma.
Therapie
Elimination des p.o. verabreichten Medikaments durch Magenspülung gefolgt von Gaben von Aktivkohle. Symptomatische Behandlung unter strenger Überwachung des Herzkreislaufs und der Atmung.
Bei schweren Gefässspasmen sollten Vasodilatatoren verabreicht werden, z.B. Nitroprussid Natrium, Phentolamin oder Dihydralazin.
Sonstige HinweiseAusser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationJanuar 1998.
RL88
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