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Information for professionals for Prostin® E2 0,5 mg/3 mg:Pfizer AG
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Tabletten oral/Vaginaltabletten

Oxytocicum 

Zusammensetzung

1 Tablette oral enthält: Dinoprostonum 0,5 mg; Excipiens pro compresso.

1 Vaginaltablette enthält: Dinoprostonum 3 mg; Excipiens pro compresso.

Eigenschaften/Wirkungen

Der Wirkstoff von Prostin E2 Tabletten oral und Vaginaltabletten ist Dinoproston, das dem physiologischen Prostaglandin E 2  entspricht.
Nach peroraler oder vaginaler Applikation bewirkt Prostin E2 rhythmische Uteruskontraktionen, die, über einen genügend langen Zeitraum fortgeführt, zur Ausstossung der Frucht führen. Zudem hat es einen günstigen Einfluss auf die Reifung der Zervix (Priming, Softening, Dilatation des zervikalen Bindegewebes). Die Empfindlichkeit des Uterus gegenüber Prostaglandinen nimmt gegen Ende der Schwangerschaft stark zu. Vermutlich als Folge der Stimulierung der glatten Muskulatur auch im Gastrointestinaltrakt kann Erbrechen und/oder Diarrhoe ausgelöst werden. Hohe Dosen von Dinoproston können den Blutdruck, vermutlich aufgrund der Wirkung auf die glatte Muskulatur des Gefässsystems, senken. In höheren Dosierungen kann vorübergehend eine Erhöhung der Körpertemperatur auftreten.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach peroraler Verabreichung wird Dinoproston innert 60 Minuten aus dem Magen resorbiert. Die nachfolgende Verabreichung weiterer Dosen in stündlichen Abständen bewirkt einen voraussehbaren und einheitlichen Anstieg der Konzentrationen der Metaboliten in der peripheren Zirkulation. Nach der zweiten Dosis stellt sich im Plasma ein Fliessgleichgewicht der Metaboliten ein.
Nach der vaginalen Applikation diffundiert der grösste Teil des Wirkstoffes in das mütterliche Blut. Ein kleiner Anteil wird direkt durch den Gebärmutterhals oder von lokalen Lymph- oder Blutgefässen absorbiert. Dinoproston wird aus einem Gel schneller als aus einer Vaginaltablette absorbiert.

Distribution
Dinoproston wird zu 73% an Serumalbumin gebunden.

Metabolismus
Dinoproston wird während des Transports durch die Magenwand sowie in den Lungen, Nieren, der Leber und der Milz metabolisiert. Bei einer Lungenpassage werden 90% metabolisiert. Der Metabolismus von Dinoproston erfolgt über verschiedene enzymatische Schritte. Der Hauptmetabolit, 11-alpha-Hydroxy-9,15-dioxoprost-5-en-säure weist 50% der therapeutischen Aktivität von Dinoproston auf. Im Blut und Urin des Menschen sind mindestens 9 Metaboliten nachgewiesen worden.

Elimination
Intravenös verabreichtes Dinoproston wird mit einer Halbwertszeit von weniger als einer Minute aus dem Blut entfernt; die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten beträgt ca. 8 Minuten. Dinoproston wird in Form von Dicarbonsäuren oder Lactonen hauptsächlich mit dem Harn ausgeschieden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Geburtseinleitung am Termin oder nahe am Termin, sofern keine Kontraindikationen von seiten der Mutter oder des Kindes bestehen.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung richtet sich nach dem Ansprechen der Patientin und sollte so niedrig wie möglich gehalten werden bei gleichzeitig zufriedenstellendem Ansprechen des Uterus und einer fortschreitenden Dilatation der Zervix. Die Behandlung ist bei einer reifen Zervix besonders wirksam.

Orale Tablette
Einleitend wird eine Tablette (0,5 mg Dinoproston) verabreicht. Nachfolgende Dosen von jeweils einer weiteren Tablette zu 0,5 mg sollten stündlich verabreicht werden. Bei ungenügendem Ansprechen des Uterus kann die stündliche Dosis auf 2 Tabletten (1 mg) erhöht werden, bis eine befriedigende Uterusaktivität erreicht ist. Einzeldosen von 1,5 mg (3 Tabletten) dürfen nicht überschritten werden. Bei zufriedenstellender Zervixdilatation lässt sich die Dosierung unter Umständen wieder auf 1 Tablette (0,5 mg) stündlich reduzieren.
Die Prostin E2 Tabletten sind mit etwas Wasser einzunehmen.

Vaginaltablette
Einleitend wird eine Vaginaltablette (3 mg Dinoproston) hoch in das hintere Scheidengewölbe eingeführt. Wenn keine Wehen auftreten, kann nach 6 bis 8 Stunden eine zweite Dosis appliziert werden. Die Maximaldosis beträgt 2 Vaginaltabletten (6 mg Dinoproston) in 24 Stunden.
Kontinuierliche Verabreichung von Prostin E2 während mehr als zwei Tagen wird nicht empfohlen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Die Verabreichung von Prostin E2 ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Prostaglandinen oder einem Inhaltsstoff von Prostin E2 Tabletten oral/Vaginaltabletten.
Das Präparat ist kontraindiziert bei Patienten mit akuten Beckenentzündungen, bei Herz-, Lungen-, Nieren-, oder Lebererkrankungen, oder bei Patientinnen, bei denen generell eine Kontraindikation gegenüber Oxytocica vorliegt.
Ebenfalls soll die Geburt nicht eingeleitet werden in folgenden Situationen:
bei Multiparae (sechs oder mehr termingerechte Geburten),
wenn der Kopf des Kindes noch nicht ins kleine Becken eingetreten ist,
nach vorzeitigem Blasensprung,
bei früheren Uterusoperationen, wie z.B. Kaiserschnitt oder Hysterotomie,
in Fällen von cephalopelvischer Disproportion,
wenn die kindlichen Herztöne auf eine fötale Notlage deuten,
bei ungeklärten vaginalen Blutungen während dieser Schwangerschaft,
bei anamnestischen Geburtsschwierigkeiten,
bei anormalen Lagen des Fötus.

Vorsichtsmassnahmen
Prostin E2 darf nur in Kliniken mit voll eingerichteten geburtshilflichen Abteilungen und intensivmedizinischen Einrichtungen unter entsprechender fachärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Vor der Verabreichung von Prostin E2 Tabletten oral/Vaginaltabletten ist ein vollständiger medizinischer Status zu erheben.
Vor und während der Anwendung sollten Uterusaktivität, Zustand des Fötus mit Überwachung der kindlichen Herztöne sowie die Dilatation und Erweichung des Gebärmutterhalses ununterbrochen sorgfältig überwacht werden, um mögliche Anzeichen unerwünschter Reaktionen - wie z.B. Hypertonus, anhaltende Uteruskontraktilität oder fötale Asphyxie - festzustellen. Prostin E2 Tabletten oral/Vaginaltabletten sollen bei Patientinnen mit beeinträchtigten Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenfunktionen und mit Asthma oder Asthmaanamnese, Glaukom, Diabetes mellitus, Hypo- oder Hypertonie, Anämie, Gelbsucht, oder Epilepsie mit Vorsicht verwendet werden. Ebenfalls Vorsicht geboten ist die Gabe von Dinoproston bei Patientinnen mit Zervizitis, infizierten endozervikalen Läsionen, akuter Vaginitis.
Das Kopf-Becken-Verhältnis sollte vor der Geburtseinleitung sorgfältig beurteilt werden. Während der Geburtseinleitung mit Prostin E2 sollen die Uterusaktivität und die kindlichen Herztöne kontinuierlich überwacht werden. Infektionen des kleinen Beckens sollen vor der Geburtseinleitung entsprechend behandelt werden.
Patientinnen mit uterinem Hypertonus oder Hyperkontraktionen, oder bei welchen beunruhigende fötale Herztonmuster festgestellt werden, sollten zum Wohle des Fötus und der Mutter behandelt und ununterbrochen überwacht werden.
Wie bei allen Oxytocica besteht bei anhaltender starker Uterusaktivität oder ungewohnten Uterusschmerzen die Gefahr einer Uterusruptur.
Das Ansprechen auf Oxytocin kann nach einer Prostaglandin-Behandlung verstärkt sein.
Aus Tierversuchen gibt es Anhaltspunkte für eine eventuelle Teratogenität gewisser Prostaglandine.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Prostaglandin E2 verursachte in Ratten und Kaninchen Skelettanomalien. Bei indikationsgemässer Anwendung von Prostine E2 zur Geburtseinleitung wird jedoch kein Effekt erwartet, da die Anwendung nach abgeschlossener Organogenese geschieht.
Es liegen keine Angaben vor, ob Dinoproston in die Muttermilch übertritt.

Unerwünschte Wirkungen

Das Auftreten und die Schwere der unerwünschten Wirkungen von Dinoproston sind dosisabhängig und in gewissem Masse auch abhängig von der Art der Verabreichung.
Die folgenden Nebenwirkungen, geordnet nach Schwere, wurden unter der vaginalen Anwendung von Prostin E2 beobachtet:
Lungen/Fruchtwasserembolie, Uterusruptur (vergl. «Vorsichtsmassnahmen»), Abruptio placentae, Früh-/Totgeburten, Hyperkontraktilität oder Hypertonus des Uterus, fötale Notlage, mütterliche Hypertonie, Bronchospamen und Asthma, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, schnelle Dilatation der Zervix.
Nach Gaben von Dinoproston wurden auch vasovagale Erscheinungen beobachtet wie vorübergehender Abfall des diastolischen Blutdrucks um mehr als 20 mm Hg, Schwindel, Ohnmacht oder das Gefühl in Ohnmacht zu fallen, Erröten oder Hitzeanfälle, kardiale Arrhythmien. Auch über Bronchospasmen, Giemen, Kurzatmigkeit, Schmerz und Engegefühl in der Brust sowie Husten wurde berichtet. Schüttelfrost, Kältegefühl und Kopfschmerzen treten bei ungefähr 10% aller Patienten auf, die Dinoproston erhalten.
Gegen Ende der Behandlung können zeitweilig erhöhte Temperatur und Leukozytosen auftreten, die jedoch bald nach Beendigung der Therapie auf ihre Normalwerte zurücksinken.
Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die längere Verabreichung hoher Dosen Prostaglandine der E- und F-Gruppe zu Knochenproliferationen führen können. Es gibt jedoch keine Hinweise, dass eine kurzfristige Anwendung von Prostin E2 Knochenveränderungen bei Neugeborenen hervorruft.

Interaktionen

Prostaglandine können die Wirkung anderer Oxytocica potenzieren; die gleichzeitige Verabreichung ist daher nicht empfohlen. Wegen der vielfältigen pharmakologischen Wirkung der Prostaglandine wird zur Vorsicht geraten, wenn NSAID oder andere Substanzen, die den Stoffwechsel der Prostaglandine beeinflussen, angewendet werden.

Überdosierung

Eine relative Überdosierung kann einen uterinen Hypertonus oder zu starke und zu häufige Uteruskontraktionen bewirken. Bei einer zu starken Reaktion der Uterusmuskulatur soll das restliche Medikament aus dem Vaginaltrakt entfernt, bzw. die weitere Verabreichung unterbrochen werden. Die Patientin soll seitlich gelagert und die Zufuhr von Sauerstoff gewährleistet werden. Die übermässigen Uteruskontraktionen können mit intravenösen Beta-Sympathomimetika mit tokolytischen Eigenschaften (z.B. Fenoterol) aufgehoben werden. Bei Nichtansprechen auf eine derartige Behandlung ist eine sofortige Entbindung angezeigt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Im Kühlschrank aufbewahren (2-8 °C). Bitte das aufgedruckte Verfalldatum beachten «EXP» (= Verfall: Monat/Jahr).

IKS-Nummern

40276.

Stand der Information

August 1997.
RL88

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