Unerwünschte WirkungenFür dieses Arzneimittel liegt keine neuere klinische Dokumentation vor, die zur Ermittlung der Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen beigezogen werden kann. Die Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen kann je nach verabreichter Dosis an Allopurinol und je nach Art der Kombinationstherapie mit anderen Arzneimitteln stark schwanken.
Die nachstehend nach Organklassen und absoluter Häufigkeit aufgeführten unerwünschten Wirkungen sind Schätzwerte. Für die meisten unerwünschten Wirkungen liegen keine geeigneten Daten zur Berechnung der Inzidenz vor. Unerwünschte Wirkungen, die in den Postmarketing-Erfahrungsberichten ermittelt wurden, wurden als selten bis sehr selten eingestuft. Das Auftreten wird somit bezeichnet als sehr häufig >1/10, häufig >1/100 und <1/10, gelegentlich >1/1’000 und <1/100, selten >1/10’000 und <1/1’000, sehr selten <1/10’000.
Die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wirkungen nimmt bei Nieren- und Lebererkrankungen zu.
Infektionen und Infestationen
Sehr selten: Furunkulose.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr selten: Agranulozytose, aplastische Anämie, Thrombozytopenie.
Es liegen sehr seltene Berichte über das Auftreten von Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie, speziell bei Personen mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion vor. Dies unterstreicht einen besonderen Pflegebedarf bei dieser Patientengruppe.
Störungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Sehr selten: Angioimmunoblastische Lymphadenopathie.
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen zusammen mit Exfoliation, Fieber, Lymphadenopathie, Arthralgien und/oder Eosinophilie, einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom (toxischer epidermaler Nekrolyse) sind selten (siehe auch «Haut und Subkutangewebe»). Eine begleitende Vaskulitis und Gewebeantwort können sich verschiedenartig manifestieren, wie mit Hepatitis, eingeschränkter Nierenfunktion und in sehr seltenen Fällen als Krampfanfall. Sehr selten wurde über einen schweren anaphylaktischen Schock berichtet. Falls solche Reaktionen, die sich zu einem beliebigen Zeitpunkt der Behandlung manifestieren können, auftreten, muss Cellidrin sofort und definitiv abgesetzt werden.
Kortikosteroide können bei überempfindlichen Hautreaktionen nützlich sein. Die aufgetretenen Fälle von generalisierten Überempfindlichkeitsreaktionen waren üblicherweise von Nieren- und/oder Leberstörungen begleitet, insbesondere die Fälle mit tödlichem Verlauf.
Nach einer Biopsie einer angioimmunoblastären Lymphadenopathie kam es zu sehr seltenen Berichten über eine generalisierte Lymphadenopathie. Diese scheint nach Absetzen von Allopurinol reversibel zu sein.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Diabetes mellitus, Hyperlipidämie.
Psychiatrische Störungen
Sehr selten: Depression.
Störungen des Nervensystems
Sehr selten: Koma, Paralyse, Ataxie, Neuropathie, Parästhesie, Somnolenz, Kopfschmerz, Geschmacksstörungen.
Augenleiden
Sehr selten: Katarakt, Sehstörungen, Macula-Veränderungen.
Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs
Sehr selten: Schwindel.
Funktionsstörungen des Herzens
Sehr selten: Angina pectoris, Bradykardie.
Funktionsstörungen der Gefässe
Sehr selten: Hypertonie.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Erbrechen, Übelkeit.
Sehr selten: Rekurrente Hämatemesis, Steatorrhö, Stomatitis, Änderung der Darmgewohnheiten, Verdauungsstörungen.
In früheren klinischen Studien traten Übelkeit und Erbrechen auf. Weitere Berichte deuten darauf hin, dass es sich dabei um kein wesentliches Problem handelt. Diese Unannehmlichkeiten können durch die Einnahme von Allopurinol nach den Mahlzeiten umgangen werden.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich: Asymptomatische Erhöhungen der Leberfunktionswerte.
Selten: Hepatitis (einschliesslich hepatische Nekrose und granulomatöse Hepatitis).
Es liegen Berichte über Leberfunktionsstörungen ohne sichere Hinweise auf eine generalisierte Überempfindlichkeitsreaktion vor.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschlag.
Sehr selten: Angioödem, fixiertes Arzneimittelerythem, Alopezie, Haarverfärbungen.
Hautreaktionen stellen die häufigsten Reaktionen dar und können jederzeit unter der Behandlung auftreten. Es kann sich um eine Purpura, ein maculo-papulöses, gelegentlich schuppendes, gelegentlich juckendes und selten exfoliatives Exanthem handeln. Beim Erscheinen solcher Reaktionen sollte Cellidrin sofort abgesetzt werden. Nach Abheilung einer leichten Reaktion kann Cellidrin auf Wunsch mit einer niedrigen Dosierung (z.B. 50 mg/Tag) wieder aufgenommen und schrittweise gesteigert werden. Sollte die Hauterscheinung wieder auftreten, ist Cellidrin endgültig abzusetzen, da schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können (siehe «Immunsystem»).
Es liegen Berichte über Angioödeme vor, die mit bzw. ohne Anzeichen und Symptome einer generelleren Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber Allopurinol auftreten können.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Sehr selten: Hämaturie, Urämie.
Funktionsstörungen des Reproduktionssystems und der Brust
Sehr selten: Infertilität beim Mann, erektile Dysfunktion, Gynäkomastie.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr selten: Ödem, allgemeines Unwohlsein, Asthenie, Fieber.
Es liegen Berichte über Fieber vor, die mit bzw. ohne Anzeichen und Symptome einer generelleren Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber Allopurinol auftreten können (siehe «Immunsystem»).
|