PharmakokinetikParacetamol wird bei oraler Aufnahme rasch und vollständig resorbiert. Die Resorptionsrate korreliert direkt mit der Geschwindigkeit der Magenentleerung. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme verzögert die Resorption.
Bei Einnahme von 500 mg beträgt die maximale Plasmakonzentration 8 µg/ml.
Distribution
Paracetamol verteilt sich nahezu gleichmässig in die verschiedenen Körperflüssigkeiten. Das Verteilungsvolumen liegt bei 0,7–1,0 l/kg Körpergewicht. Bei therapeutischer Dosierung ist die Plasmaproteinbindung gering (<20%); bei Überdosierung kann sie bis zu 50% erreichen.
Metabolismus
Paracetamol wird über zwei Hauptstoffwechselwege metabolisiert. Es wird in konjugierter Form als Glukuronid (60–80%) und Sulfat (20–30%) und zu weniger als 5% unverändert über den Harn ausgeschieden. Ein geringer Anteil (weniger als 4%) wird unter dem Einfluss des Zytochroms P-450 zu einem Metaboliten umgewandelt und mit Glutathion konjugiert. Bei massiver Intoxikation treten diese Metaboliten vermehrt auf.
Elimination
Paracetamol wird in konjugierter Form ausgeschieden. Die Halbwertszeit von therapeutischen Paracetamoldosen beträgt 1–3 Std. Innert 24 Stunden werden 85–100% einer Dosis ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit mässiger Leberinsuffizienz bleibt die Plasmaeliminationshalbwertszeit unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz verlängert sie sich jedoch erheblich.
Niereninsuffizienz
Für niereninsuffiziente Patienten liegen zwar nur wenige Daten vor, es gibt aber keine Hinweise auf eine verlängerte Halbwertszeit. Trotzdem empfiehlt sich eine Dosisanpassung.
Bei Dialysepatienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamoldosen um 40–50% vermindert sein.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten kann sich die Halbwertszeit verlängern und mit einer verminderten Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder
Neugeborene und Kinder weisen keine signifikant andere Halbwertszeit auf als Erwachsene.
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