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Information for professionals for Prothromplex NF:Takeda Pharma AG
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Dosierung/Anwendung

Die Anwendung von Prothromplex NF sollte durch einen in der Behandlung von Gerinnungskrankheiten erfahrenen Arzt erfolgen.
Die Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie richten sich nach dem Schweregrad der Gerinnungsstörung, nach Ort und Ausmass der Blutung und dem klinischen Zustand des Patienten.
Häufigkeit und Menge der Verabreichung sollten individuell für jeden Patienten berechnet werden. Die erforderliche Dosis ist von der in vivo Halbwertszeit des benötigten Faktors (siehe „Pharmakokinetik“) und dem Körpergewicht des Patienten abhängig (siehe „Pharmakokinetik“).
Die individuellen Dosierungsanforderungen können nur auf der Basis von regelmässigen Bestimmungen der individuellen Plasmaspiegel der relevanten Gerinnungsfaktoren oder auf der Basis von Globaltests des Prothrombinkomplexes (z.B. Quick-Wert, INR-Thrombinzeit) festgelegt werden. Weiterhin hängt die Dosierung von der kontinuierlichen Überwachung des klinischen Zustandes des Patienten ab.
Angeborener Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren
Die Berechnung der für die Behandlung benötigten Dosis basiert auf der Erfahrung, dass 1 I.E. Faktor IX pro kg Körpergewicht die Faktor IX-Aktivität im Plasma gegenüber der normalen Aktivität um 0,8 % erhöht, 1 I.E. Faktor VII pro kg Körpergewicht die Faktor VII-Aktivität im Plasma gegenüber der normalen Aktivität um 2% erhöht und 1 I.E. Faktor II und X pro kg Körpergewicht die Faktor II- und X-Aktivität im Plasma gegenüber der normalen Aktivität um 1,5% erhöhen.
Die benötigte Dosis wird mit folgender Formel berechnet: Initialdosis (z.B. Faktor IX):
Benötigte Einheiten = Körpergewicht (kg) x erwünschter Faktor IX -Anstieg (%) x 1,2.
Die zu verabreichende Menge und die Frequenz der Verabreichung sollte sich immer nach der klinischen Wirksamkeit im Einzelfall richten. Ein Faktor IX-Mangel sollte mit Prothromplex NF nur dann behandelt werden, wenn kein spezifisches Faktor IX-Präparat zur Verfügung steht.
Patienten, die länger als 4 – 5 Tage mit humanem Plasma-Prothrombinkomplex-Konzentrat behandelt werden müssen, sollten sorgfältig hinsichtlich Anzeichen einer Thrombose oder Verbrauchskoagulopathie (DIC) überwacht werden. Diese Patienten benötigen eine spezielle Behandlung.
Die Erfahrung in der Behandlung von angeborenem Mangel der Faktoren II, VII und X ist begrenzt. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Faktor II (40 – 60 Stunden) und Faktor X ( 30 – 60 Stunden) benötigen Patienten mit angeborenem Faktor II- oder Faktor X-Mangel niedrige Mengen von humanem Plasma-Prothrombinkomplex-Konzentrat.
Die Halbwertszeit von Faktor VII (3 – 6 Stunden) ist sehr kurz. Deshalb können Patienten mit angeborenem Faktor VII-Mangel höhere Mengen von humanem Plasma-Prothrombinkomplex-Konzentrat benötigen. Diese Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Thrombose oder Verbrauchskoagulopathie überwacht werden.
Insbesondere bei grossen chirurgischen Eingriffen ist eine sorgfältige Überwachung der Substitutionstherapie mittels Gerinnungstests unerlässlich.
Die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Prothromplex NF wurde bisher bei pädiatrischen Patienten in klinischen Studien von Takeda nicht geprüft.
Erworbener Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren
Bei erworbenem Mangel von Faktoren des Prothrombinkomplexes, z.B. infolge Behandlung mit Vitamin K Antagonisten, sollte das Präparat nur verwendet werden, wenn eine rasche Korrektur notwendig ist (z.B. bei schweren Blutungen oder Operationen). In anderen Fällen kann die Gabe von Vitamin K und/oder Plasma bzw. eine Dosis-Reduktion des Vitamin K-Antagonisten ausreichend sein.
Bei schweren Blutungen und vor Operationen mit einem hohen Blutungsrisiko sollten die Patienten humanes Plasma-Prothrombinkomplex- Konzentrat erhalten, um normale Prothrombinzeit-Werte zu erreichen.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
·Dosierung bei erworbenem Mangel an Prothrombinkomplex-FaktorenZur Dosisberechnung kann die folgende Richtformel benutzt werden: Dosis (in I.E.) = erwünschter Quick-Wert-Anstieg (in %) × kg Körpergewicht × 1,2.
·Orale Antikoagulantienbehandlung, Vitamin K-Mangel:Blutungsprophylaxe:Zur Blutungsprophylaxe (z.B. nach Überdosierung oraler Antikoagulantien) reichen im Allgemeinen 1200-2400 I.E.* Prothromplex NF aus.Akute Blutungen:Erfahrungsgemäss können Blutungen mit einer Dosis von 2400 I.E.* Prothromplex NF beherrscht werden. Bei schweren Blutungen ist eine Normalisierung des Quick-Wertes anzustreben. Falls notwendig, können in Abständen von 6-12 Stunden weitere Dosen von 1200-2400 I.E.* Prothromplex NF verabreicht werden.Operationen:Bei der Operationsvorbereitung ist ein Quick-Wert von mindestens 50% (bzw. ein Thrombotest-Wert von mindestens 35%) anzustreben. Im Allgemeinen ist dafür präoperativ eine Dosis von 2400 I.E.* Prothromplex NF ausreichend. Postoperativ sollte der Quick-Wert mindestens 12-24 Stunden lang über 35% gehalten werden.
·Vitamin K-Mangelblutung im Säuglingsalter:Wegen der Gefahr der Aktivierung des Gerinnungssystems muss vorsichtig dosiert werden. Bei schweren Formen der Vitamin K-Mangelblutung im Säuglingsalter (vor allem ZNS-Blutungen), bei denen der Wirkungseintritt von Vitamin K1 nicht abgewartet werden kann, ist grundsätzlich eine Normalisierung des Quick-Wertes anzustreben. In den meisten Fällen kann bis zum sicheren Wirkungseintritt von Vitamin K1 die akute Blutung mit 60 I.E. Prothromplex NF/kg Körpergewicht beherrscht werden. Nur in seltenen Fällen ist eine wiederholte Gabe nach 8-12 Stunden erforderlich, wobei ein Quick-Wert von mindestens 50% anzustreben ist.
* Die Angabe bezieht sich auf normalgewichtige, erwachsene Patienten.
·Schwere Lebererkrankung, schwerer Leberschaden:Im Falle von Blutungen und vor chirurgischen Eingriffen sollte der Quick-Wert auf über 50% angehoben werden.In den meisten Fällen genügt eine Einzeldosis von 25-30 I.E./kg Körpergewicht zur Kontrolle akuter Blutungen und zur perioperativen Blutungsprophylaxe. Genügt eine Einzeldosis nicht, muss individuell aufgrund der Laborresultate und der Klinik weiterdosiert werden.
·Dosierung bei angeborenem Mangel der Faktoren II, VII, IX und/oder XZur Dosisberechnung können folgende Richtformeln benutzt werden:Für Faktor IX (falls kein Faktor IX-Präparat zur Verfügung steht - siehe „Indikationen“):Dosis (in I.E.) = erwünschte Steigerung des Plasmaspiegels (in %) × kg Körpergewicht × 1,2.Für Faktor II und X: Dosis (in I.E.) = erwünschte Steigerung des Plasmaspiegels (in %) × kg Körpergewicht × 0,6.Für Faktor VII (falls kein Faktor-VII-Präparat zur Verfügung steht - siehe “Indikationen“):Dosis (in I.E.) = erwünschte Steigerung des Plasmaspiegels (in %) × kg Körpergewicht × 0,5.
Richtwerte für den erforderlichen Faktor IX-Plasmaspiegel in verschiedenen Blutungssituationen sowie die durchschnittliche Dauer der Substitutionstherapie sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Diese Angaben dienen auch als Richtwerte für die Behandlung seltener, angeborener Faktor II-, Faktor VII- oder Faktor X-Mangelzustände.Die im folgenden angegebenen Dosierungsintervalle haben sich in der Therapie des Faktor IX-Mangels bewährt und werden auch für die Therapie des Faktor II- und X-Mangels empfohlen. Bei Faktor VII-Mangel sind aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Faktor VII von höchstens 6 Stunden entweder höhere Initialdosen oder kürzere Substitutionsintervalle zu wählen.
Zur Stillung leichter Blutungen ist im allgemeinen eine Einzelapplikation ausreichend. Gegebenenfalls ist nach 24 Stunden eine zweite Dosis zu verabreichen. Bei schweren Blutungen ist die Substitutionstherapie bis zur Resorption der Gewebsblutung bzw. bis zur völligen Wundheilung fortzusetzen. Erfahrungsgemäss genügt zur Erhaltungstherapie eine Dosis von zwei Drittel der Initialdosis in 24-stündigen Abständen.
Zur perioperativen Blutungsprophylaxe sollte die präoperative Dosis etwa eine Stunde vor Operationsbeginn gegeben werden. Das durchschnittliche Behandlungsintervall beträgt gewöhnlich 12 Stunden, in der späteren postoperativen Periode sind im allgemeinen 24 Stunden ausreichend.

Richtwerte für den erforderlichen Faktor IX-Plasmaspiegel und die Dauer der Substitutionstherapie in verschiedenen Blutungssituationen. Richtformel zur Berechnung der Dosis siehe oben.

Blutungssituation

Initial erforderlicher F IX Plasmaspiegel*

F IX-Plasma- Spiegel während der Erhaltungs-therapie*

Durch-schnittliche Therapiedauer

Leichte
Blutungen

20%

-

Einmalige Gabe normalerweise ausreichend

Mittelschwere
Blutungen

40%

20-40%

3-4 Tage bzw. bis zum Abschluss der Wundheilung

Lebensbedrohliche
Blutungen bzw. grössere Operationen

³60%

1. postoperative Woche: 40-60% 2. postoperative Woche: 20-40%

10-14 Tage bzw. bis zum Abschluss der Wundheilung

* in % der normalen F IX-Plasmaaktivität
Anwendung
Das Auflösen erfolgt wie im Abschnitt „Auflösung des Lyophilisates“ beschrieben (siehe „Hinweise für die Handhabung“). Prothromplex NF muss langsam intravenös verabreicht werden. Die Verabreichungsgeschwindigkeit sollte nicht mehr als 1 ml/min (25-30 IE/min) betragen.

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