ZusammensetzungOpacist E.R. ist eine sterile wässerige Lösung von 10% Iodamid (Megluminsalz) enthaltend 60,6 mg Jod/ml.
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pro 1 ml 100 ml 200 ml
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Wirkstoff:
Iodamid 100 mg 10 g 20 g
entsprechend Jod 60,6 mg 6,06 g 12,12 g
Hilfsstoffe:
Meglumin ca. 31 mg 3,1 g 6,2 g
Propylenglykol 11 mg 1,1 g 2,2 g
Natriumcarboxy-
methylcellulose ca. 2 mg 200 mg 400 mg
Natriummonohy-
drogenphosphat 2H2O 666 µg 66,6 mg 133,2 mg
Natriumedetat 100 µg 10 mg 20 mg
Kaliumdihydrogen-
phosphat 34,8 µg 3,48 mg 6,96 mg
Wasser für
Injektion q.s. ad 1 ml 100 ml 200 ml
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Eigenschaften/WirkungenRöntgensichtbarmachung des Harntraktes.
PharmakokinetikDas Produkt wird nicht absorbiert. Bei einem Übertritt in die Peritonealhöhle zeigt das Produkt dieselbe Pharmakokinetik wie nach intravaskulärer Verabreichung. 4 Stunden nach intravaskulärer Gabe werden 84%, nach 72 Stunden werden 94,2% mit dem Harn ausgeschieden.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenRetrograde Cystourethrographie, aszendierende Pyelographie.
Dosierung/AnwendungRetrograde Cystourethrographie
Der Katheter wird in die Blase eingeführt und der Harn entleert; dann befestigt man das Fläschchen an den Katheter mit Hilfe von einem Deflektor, der mit einem Universalanschluss versehen ist, wobei man einige Tropfen der Flüssigkeit austreten lässt.
Aszendierende Pyelographie
Sollte es nötig sein, die Cystographie mit einer aszendierenden Pyelographie zu kombinieren, dann muss diese unter Röntgenkontrolle durchgeführt werden.
Nach Kontrastierung des Nierenbeckens und des Ureters wird die Blase selbst mit dem Kontrastmittel gefüllt. Um die dünne Uretersonde an den Plastikkegel anzuschliessen, genügt ein kleiner Gummischlauch, der einerseits mit der Spitze des Kegels, anderseits mit der in den Ureterkanal eingeführten Nadel verbunden wird.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorausgegangene Anzeichen einer Überempfindlichkeit gegen jodhaltige Kontrastmittel.
Es empfiehlt sich, eine aszendierende Pyelographie nicht durchzuführen, wenn gewisse Umstände eine gute Darstellung der Ureteren verhindern, wie: ausgedehnte Tuberkulose der Harnwege, Blasentumoren, Verengung der Ureteren oder Vergrösserung der Prostata.
Vorsichtsmassnahmen
Die retrograde Cystourethrographie und die aszendierende Pyelographie müssen mit Vorsicht durchgeführt werden, wenn der Patient nachweisbar an Infektionen des Harntraktes leidet.
Bei Patienten mit reduzierter Nierenfunktion sollte man eine aszendierende Pyelographie nicht innerhalb von 48 Stunden wiederholen, da sonst eine vorübergehende Harnretention induziert werden könnte.
Bei Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel können anaphylaktoide Reaktionen mit unter Umständen lebensbedrohlichen kardiovaskulären (Schock) oder respiratorischen (Larynx-Ödem, Bronchospasmus) sowie Abdominalsymptomen, Urtikaria, Angioödem oder neurologischen Komplikationen auftreten.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten unter Betablockern geboten, aufgrund eines erhöhten Risikos anaphylaktoider Reaktionen.
Bei Patienten, die unter Behandlung mit Interleukin II sind oder standen, ist das Risiko von Hypersensitivitäts- bzw. Spätreaktionen (wie Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag, grippeähnlichen Symptomen, Brechreiz, Erbrechen, Diarrhoe, Hypotonie) erhöht.
Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für die Notfalltherapie gegeben sein und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin, Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeiten u.a.).
Es ist unbedingt erforderlich, mit der Anwendung der Notfallmassnahmen vertraut zu sein.
Nach Kontrastmittelgabe soll der Patient noch mindestens 30 bis 60 Minuten unter Aufsicht bleiben, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl aller schwerer Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D. Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Unerwünschte WirkungenRetrograde Untersuchungen des Urogenitaltraktes können zu Komplikationen wie Hämaturie, Perforation der Urethra oder der Blase, Infektionen des Urogenitaltraktes, Anurie, Oligurie führen. Überempfindlichkeits- oder anaphylaktoide Reaktionen können auftreten. In schweren Fällen kann es zu Ödemen im Gesicht oder im Larynx, zu Atembeschwerden, Krämpfen oder Schockzuständen kommen.
Solche Reaktionen können auch letal enden, falls sie nicht sofort durch geeignete Massnahmen unterdrückt werden, wie z.B. durch Offenhalten der Luftwege oder sofortige Zufuhr von Sauerstoff mit Beatmung oder Analeptika u.a.
Man darf aber nicht vergessen, dass das Risiko von schweren Reaktionen, wie sie bei i.v. Applikation auftreten können, bei dieser Untersuchung äusserst gering ist, da hier das Kontrastmittel nicht systemisch verabreicht wird.
InteraktionenDas Iodamid zeigt eine schwache Affinität für die Plasmaproteine.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Es empfiehlt sich, keine anderen Medikamente mit dem Kontrastmittel zu mischen.
Haltbarkeit
Das Produkt soll gegen Licht und X-Strahlen geschützt werden.
Stand der InformationMai 1998.
RL88
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