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Information for professionals for Saridon®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Analgetikum, Antipyretikum 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: 250 mg Paracetamol, 150 mg Propyphenazon und 50 mg Koffein pro Tablette oder pro Caplet.

Eigenschaften/Wirkungen

Saridon ist eine Kombination der analgetisch und antipyretisch wirksamen Substanzen Paracetamol und Propyphenazon mit einer kleinen Dosis Koffein.
Im Tierexperiment war die akute Toxizität der Kombination Paracetamol/Propyphenazon in einem Mischverhältnis 5:3, wie es im Saridon vorliegt, geringer als bei Verabreichung gleicher Mengen der Einzelsubstanzen.
Die schmerzlindernde Wirkung der Kombination tritt innert 30 Minuten ein und hält für einige Stunden an.

Pharmakokinetik

Paracetamol
Paracetamol wird beim Menschen nach oraler Gabe rasch und vollständig absorbiert. Maximale Konzentrationen im Serum werden nach 30-90 Minuten erreicht. Nach Gabe der Saridon Tablette oder des Caplets erreicht Paracetamol (250 mg) nach 32±18 Minuten (t max ) eine maximale Serumkonzentration 4,3±1,7 µg/ml (C max ).
Das Verteilungsvolumen von Paracetamol macht etwa 0,95 l/kg aus. Paracetamol erreicht in Blut, Plasma und Speichel etwa gleich hohe Konzentrationen. Die Konzentration im Liquor cerebrospinalis beträgt etwa die Hälfte des Plasmawertes. Im Fettgewebe finden sich nur niedrige Konzentrationen. Die Plasmaproteinbindung beträgt weniger als 50%. Paracetamol durchdringt die Plazentarschranke und tritt in die Muttermilch über.
Nach therapeutischen Dosen wird Paracetamol hauptsächlich in der Leber zu ca. 60% mit Glukuronsäure bzw. zu etwa 35% mit Schwefelsäure konjugiert.
Die durchschnittliche Eliminationshalbwertzeit von Paracetamol beträgt 2,3±0,5 Stunden nach Gabe von Saridon. Innerhalb 24 Stunden wird Paracetamol praktisch vollständig durch die Nieren ausgeschieden, und zwar vorwiegend in Form der inaktiven, mit Glukuronsäure oder Schwefelsäure konjugierten Metaboliten.
Bei Kindern ist die Eliminationshalbwertzeit von Paracetamol leicht verkürzt, bei älteren Personen etwas verlängert. Bei Leber- oder Niereninsuffizienz können Abbau und Elimination von Paracetamol verringert sein (siehe Anwendungseinschränkungen).

Propyphenazon
Nach oraler Gabe erfolgt die Absorption von Propyphenazon rasch und vollständig. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach etwa 30 Minuten erreicht. Nach gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Propyphenazon im Dosierungsverhältnis 250 mg:150 mg, wie in Saridon, erreicht Propyphenazon höhere maximale Blutspiegel. (C max  von Propyphenazon beträgt 2,5±0,9 µg/ml nach Gabe von Saridon bzw. 1,7±0,4 µg/ml nach Gabe von 150 mg Propyphenazon allein).
Die Plasmaproteinbindung ist gering (etwa 10%). Propyphenazon durchdringt die Plazentarschranke und tritt in die Muttermilch über.
Propyphenazon wird vorwiegend in der Leber metabolisiert. Als Hauptmetabolit tritt im Harn N-Desmethyl-Propyphenazon auf (80%).
Nach gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Propyphenazon im Dosierungsverhältnis 250 mg:150 mg, wie in Saridon, verlängert sich die Eliminationshalbwertzeit von Propyphenazon von 64±10 auf 77±10 Minuten.
Propyphenazon wird innerhalb 24 Stunden praktisch vollständig durch die Nieren ausgeschieden, überwiegend in Form von Glukuronsäurekonjugaten seiner Metaboliten. Unverändertes Propyphenazon findet sich nur zu etwa 1% im Urin. Bei Leber- oder Niereninsuffizienz können Abbau und Elimination von Propyphenazon verringert sein (siehe Anwendungseinschränkungen).

Koffein
Koffein wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig absorbiert. Nach Einnahme einer Dosis von 5 mg/kg wird die C max  innerhalb 30-40 Minuten erreicht. Das Verteilungsvolumen von Koffein liegt bei 0,6 l/kg. Die Plasmaproteinbindung beträgt 30-40%. Koffein passiert die Plazentarschranke und tritt auch in die Muttermilch über. Im Urin auftretende Hauptmetaboliten von Koffein sind 1-Methylharnsäure, 1-Methylxanthin und 5-Acetylamino-6-amino-3-methyl-uracil.
In den Fäzes findet sich als Hauptmetabolit 1,7-Dimethyl-Harnsäure.
Die durchschnittliche Eliminationshalbwertzeit von Koffein liegt zwischen vier und sechs Stunden. Koffein und seine Metaboliten werden überwiegend renal ausgeschieden (86%), wobei unverändertes Koffein höchstens etwa 2% ausmacht.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Schmerzen, zum Beispiel Kopf- und Zahnschmerzen, Menstruationsbeschwerden, postoperative und rheumatische Schmerzen, Linderung von Schmerzen und Fieber bei grippalen Infekten.

Dosierung/Anwendung

Einzeldosis

Erwachsene: 1-2 Tabletten oder 1-2 Caplets; Kinder von 12-16 Jahren: 1 Tablette oder 1 Caplet.
Die Einzeldosis kann bei Bedarf in 24 Stunden dreimal wiederholt werden.
Tabletten mit reichlich Wasser oder einer anderen Flüssigkeit einnehmen.
Patienten sind durch die Packungsbeilage informiert, dass selbstgekaufte Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung nicht länger als eine Woche oder nicht in höheren Dosen als empfohlen eingenommen werden sollten.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Saridon soll nicht angewendet werden bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Störungen der Blutbildung, äthylischer Hepatopathie, Alkoholabusus, erblich bedingtem Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische Anämie), akuter hepatischer Porphyrie sowie nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen Paracetamol und Propyphenazon oder verwandte Wirkstoffe (zum Beispiel Pyrazolone, Acetylsalicylsäure).
Säuglinge und Kinder bis 12 Jahre sind von der Behandlung mit Saridon auszuschliessen.

Vorsichtsmassnahmen
Der Patient soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen.
Nach langdauernder Einnahme paracetamolhaltiger Analgetika und dem Erreichen einer hohen Gesamtdosis ist eine Analgetikanephropathie mit weitgehend irreversibler Niereninsuffizienz nicht auszuschliessen.
Der dauernde Gebrauch von Analgetika gegen Kopfschmerzen kann zu einer chronischen Cephalaea beitragen.
Bei Patienten mit Asthma, chronischer Rhinitis oder chronischer Urtikaria, besonders bei solchen, die mit Überempfindlichkeit auf andere Entzündungshemmer reagieren, ist besondere Vorsicht geboten.
Über die Auslösung eines Asthmaanfalls oder einen anaphylaktischen Schock bei prädisponierten Personen wurde vereinzelt im Zusammenhang mit Propyphenazon oder Paracetamol enthaltenden Präparaten berichtet.
Es liegen einzelne Fallmeldungen von Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose oder Panzytopenie im Zusammenhang mit Paracetamol und Propyphenazon vor.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.

Paracetamol: Tierexperimentell keine Anhaltspunkte für teratogene Wirkungen. Bisher auch beim Menschen keine Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf das Ungeborene, jedoch fehlen kontrollierte Studien beim Menschen.

Propyphenazon: Tierexperimentell keine Hinweise auf teratogene/embryotoxische Wirkungen. Jedoch sind die Erfahrungen mit der Anwendung bei schwangeren Frauen ungenügend.
Da die Wirkung bei gleichzeitiger Verabreichung von Paracetamol und Propyphenazon bei der schwangeren Frau nicht genügend dokumentiert wurde, wird von der Anwendung von Saridon in der Schwangerschaft abgeraten, besonders während des ersten Trimenons und der letzten sechs Wochen der Schwangerschaft (mögliche Hemmung der Prostaglandinbiosynthese und dadurch mögliche wehenhemmende Wirkung).
Da die Wirkstoffe von Saridon in die Muttermilch übertreten, sollte wegen der nicht voll ausgebildeten Enzymsysteme des Säuglings eine Anwendung während der Stillzeit unterbleiben.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich wurden allergische Reaktionen (Hautausschläge, Urtikaria) nach Einnahme von Saridon beobachtet. Das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. mit Juckreiz, Erythem, Urtikaria, Angioödem, Dyspnoe oder Asthma, allenfalls mit der Symptomatik eines anaphylaktischen Schocks ist nicht auszuschliessen (siehe Vorsichtsmassnahmen).

Interaktionen

Wie für alle Schmerzmittel gilt auch für Saridon, dass man unter dem Einfluss seiner Wirkung keinen Alkohol geniessen sollte, da die individuelle Reaktion im Einzelnen nicht vorauszusehen ist. Alkohol verstärkt die Lebertoxizität von Paracetamol.

Überdosierung

Die Einnahme überhöhter Dosen von Paracetamol, besonders im Zusammenhang mit Alkoholeinnahme, kann zu Intoxikationserscheinungen mit einer Latenzzeit von 24-48 Stunden führen. Es können sich Leberfunktionsstörungen (Leberzellnekrosen) bis hin zum Leberkoma entwickeln. Bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist innerhalb der ersten sechs Stunden eine Magenspülung sinnvoll. Durch intravenöse Gaben von SH-Gruppen-Donatoren, wie Cysteamin oder N-Acetyl-Cys­tein, möglichst in den ersten acht Stunden, kann der zytotoxische Effekt abgeschwächt werden.
Vereinzelt wurde über akutes Nierenversagen nach Einnahme exzessiver Dosen von Paracetamol berichtet.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit EXP bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

42419.

Stand der Information

März 1994.
RL88

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