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Information for professionals for Farlutal® Depot:Pfizer AG
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Injektionslösung für die intramuskuläre Injektion Injektionsflaschen zu 500 mg/2,5 ml und 1000 mg/5 ml

Progesteronderivat zur Anwendung in derOnkologie 

Zusammensetzung

1 ml Injektionslösung enthält:

Wirkstoff: Medroxyprogesteroni acetas 200 mg, Hilfsstoffe: Macrogolum 4000, Polysorbatum 80, Natrii chloridum, Methylis parahydroxybenzoas (E 218) und Propylis parahydroxybenzoas (E 216) (Conserv.) 2,2 mg, Aqua ad injectabilia ad solut. ad 1 ml.
Injektionsflaschen zu 500 mg/2,5 ml und zu 1000 mg/5 ml (auch als Trinkampullen verwendbar).

Eigenschaften/Wirkungen

Farlutal Depot ist ein synthetisches Progesteronderivat mit androgenen, antiöstrogenen und antigonadotropen Eigenschaften. Farlutal Depot wird in der Behandlung verschiedener hormonsensibler Tumoren verwendet. Die antitumorale Wirksamkeit erfolgt über den folgenden zweifachen Mechanismus:
Vorerst durch einen additiven Mechanismus, wobei Farlutal Depot seine Wirkung vorwiegend über den Progesteronrezeptor ausübt, über eine zusätzliche Wirkung, die auf Interaktionen mit unspezifischen Rezeptoren beruht, auf einer Hemmung der Nukleinsynthese innerhalb der Tumorzelle, auf einem direkten zytostatischen Effekt auf diese und auf Schädigungen ihrer Chromosomen.
Ausserdem durch einen ablativen Mechanismus, einem glukokortikoiden Effekt im weiteren Sinn bzw. einer systemischen Östrogenhemmung durch Interferenz mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse.
Ausserdem kann durch die analgetische Wirkung der Allgemeinzustand des Patienten verbessert werden.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach intramuskulärer Injektion von 1000 mg Methylprogesteronazetat (MPA) werden maximal 7,5% des Wirkstoffs täglich vom Injektionsort resorbiert. Die Plasmaspiegel steigen nach wiederholten i.m. Injektionen ständig an und erreichen ein Plateau. Maximal 60% des Initialplateaus können bis zu 6 Monaten nach der letzten intramuskulären Verabreichung nachgewiesen werden.

Distribution
Die Plasmaproteinbindung beträgt mehr als 90%. Die höchsten Gewebespiegel finden sich in der Leber, in den Ovarien und im Fettgewebe.

Elimination
Es wird angenommen, dass Farlutal sowohl biliär als auch tubulär ausgeschieden wird. 1% der applizierten Dosis wird unverändert, der Rest glukuronidiert eliminiert. Die Eliminationsgeschwindigkeit von Medroxyprogesteronazetat ist geringer als jene von Östriol und Progesteron. Es besteht nur ein minimaler enterohepatischer Kreislauf.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Erfahrungen bei Nierenfunktionsstörungen liegen bisher nicht vor. Schwere Leberfunktionsstörungen gelten jedoch als Kontraindikation.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Zur palliativen Behandlung folgender hormonabhängiger Tumoren: fortgeschrittenes Mammakarzinom und Endometriumkarzinom.

Anwendungsmöglichkeiten
Behandlung des Hypernephroms und des Prostatakarzinoms.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung und Therapiedauer

Intramuskuläre Injektion
Je nach Krankheitsbild 1000-3500 mg Farlutal Depot als intramuskuläre Injektion 1× pro Woche.
Der entsprechende Teil der wöchentlichen Dosis kann täglich oder 2× pro Woche durch tiefe i.m. Injektion in den Gesässmuskel verabreicht werden.
Bei einigen Patienten wurden täglich Dosen von 500-1500 mg i.m. injiziert.
Bei metastasierendem Mammakarzinom: Initial täglich 500 mg i.m. 4 Wochen lang, danach Übergang auf die Erhaltungstherapie mit je 500 mg 2× wöchentlich.
Beim Endometrium- und Nierenkarzinom wurde als gebräuchlichste Dosis 500-1000 mg wöchentlich injiziert.
Zur Behandlung des Prostatakarzinoms wird in der Initialtherapie 3× wöchentlich 500 mg empfohlen, anschliessend als Erhaltungstherapie wöchentlich 500 mg bis zum Progress.

Orale Einnahme
Farlutal Depot Injektionslösung kann auch oral eingenommen werden.
Beim Mammakarzinom als Initialtherapie 1500 mg Farlutal Depot täglich während 6 Wochen, gefolgt von einer Erhaltungstherapie von 1000 mg täglich bis zum Progress.

Endometriumkarzinom: 500 mg Farlutal Depot täglich bis zum Progress.

Prostatakarzinom: 3× wöchentlich 1500-2000 mg Farlutal Depot einnehmen.

Hypernephrom: 250 mg Farlutal Depot täglich einnehmen.
Die Behandlung mit Farlutal Depot kann mit chemotherapeutischen und/oder radiotherapeutischen Massnahmen kombiniert werden.

Korrekte Art der Applikation/Einnahme

Intramuskuläre Injektion: Die Suspension wird tief i.m. injiziert. Die Injektionsstelle sollte regelmässig gewechselt werden.

Als orale Applikation: Die Suspension kann einem Getränk (z.B. Fruchtsaft oder Milch) beigefügt und sollte danach sofort getrunken werden.
In jedem Fall muss die Injektionsflasche vor Gebrauch gut geschüttelt werden. Die Injektionsflaschen lassen sich leicht öffnen, indem der Deckel mit der oben angebrachten Lasche abgezogen wird.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Thrombophlebitis, thromboembolische Störungen, Apoplexie (aktiv oder in Anamnese), stark eingeschränkte Leberfunktion, Hyperkalziämie und Überempfindlichkeit gegen Medroxyprogesteronazetat.

Vorsichtsmassnahmen
Farlutal Depot muss umgehend abgesetzt werden, wenn thromboembolische Störungen, plötzlich ein vollständiger oder teilweiser Sehverlust, Diplopie, Pupillenödem, Gefässläsionen in der Netzhaut oder Migräne auftreten.
In Fällen einer Vaginalblutung unbekannter Genese sind geeignete diagnostische Massnahmen zu ergreifen. Der Pathologe, der beigezogen wird, sollte über die Gestagentherapie unterrichtet werden.
Das Alter des Patienten schränkt die Behandlung nicht ein, der Beginn des Klimakteriums kann jedoch verschleiert werden. Die in Tierversuchen gezeigte adrenokortikoide Aktivität von Medroxyprogesteronazetat wurde auch beim Menschen beobachtet. Patienten, die langfristig mit hochdosiertem Farlutal Depot behandelt werden, sollten demzufolge auf Symptome, die auch bei adrenokortikoider Therapie auftreten, wie Bluthochdruck, Natriumretention, Ödeme und andere beobachtet werden.
Patienten mit Diabetes mellitus oder Hypertonie sowie mit einer Depression in der Anamnese sollten während der Behandlung mit Farlutal Depot regelmässig überwacht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie D.
Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Trotzdem wird von einer Anwendung während der Schwangerschaft abgeraten.

Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Farlutal Depot in die Muttermilch sezerniert wird. Deshalb sollte Farlutal Depot während der Stillzeit nicht appliziert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Häufig: Gewichtszunahme (bei ca 30% der Patienten) und Appetitsteigerung (20%), was unter Umständen bei bestimmten Patienten (z.B. bei Tumorkachexie) als positiv gewertet werden kann.
Die Gewichtszunahme kann jedoch auch durch eine Flüssigkeitsretention entstehen. Patienten mit Erkrankungen, die dadurch verschlimmert werden können (z.B. Herz- und Nierenfunktionsstörungen, Asthma, Migräne), müssen überwacht werden.
Cushingoides Syndrom wie Facies lunata (4-20%), Ödeme und Wasserretention (6-10%) sowie Glukoseintoleranz und Blutdrucksteigerung.

Ferner wurden beobachtet:

Häufig (5-10%): Übelkeit und Magenbeschwerden, Spannungsgefühl in der Brust, Vaginalblutungen, Amenorrhoe, Galaktorrhoe, Veränderungen an der Portio (Erythroplasie) und des Zervixsekretes.

Selten: Leichter Tremor, nächtliche Wadenkrämpfe, Schwitzen.

ZNS: Nervosität, Schlaflosigkeit, Depression, Schwindel.

Haut und Schleimhäute: Urtikaria, Pruritus, Exantheme, Akne, Alopezie. Leberfunktionsstörungen (cholestatischer Ikterus, Transaminasenanstieg).

Selten bis sehr selten: Thrombophlebitis und Thromboembolien.
Sehr häufig wird hingegen eine vorübergehende Zunahme der Leukozyten- und der Thrombozytenzahl nachgewiesen. Dies kann eher als positive Nebenwirkung, insbesondere in der Kombination mit einer Chemotherapie, gewertet werden (myeloprotektiver Effekt).

Interaktionen

Bis heute sind keine Interaktionen bekannt geworden.

Überdosierung

Orale Dosen bis 3000 mg Farlutal täglich sind gut vertragen worden. Daten über eine Überdosierung mit Farlutal Depot und deren Behandlung liegen keine vor.

Sonstige Hinweise

Hinweise
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren!

Haltbarkeit
Injektionsflaschen in der Packung bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Das Verfalldatum auf der Packung beachten!

IKS-Nummern

42739.

Stand der Information

April 1993.
RL88

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