Unerwünschte WirkungenFalls Nebenwirkungen auftreten, werden diese überwiegend zu Beginn der Therapie beobachtet. Sie klingen jedoch meist im Verlauf der Therapie oder bei Verringerung der Dosis ab.
Die am häufigsten unter Alprazolam bei Patienten mit Angstneurosen oder Angstzuständen mit Depressionen beobachteten unerwünschten Wirkungen waren Schläfrigkeit, Schwindel/Benommenheit.
Bei Patienten mit Panikstörungen und entsprechend hoher Dosierung (über 4 mg/d) wurden häufig Sedierung/Schläfrigkeit, Müdigkeit, Ataxie/Koordinationsstörungen und Artikulationsschwierigkeiten zu Beginn der Therapie beobachtet. Die Sedierung verringert sich im Allgemeinen nach wenigen Behandlungswochen.
Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es in seltenen Fällen und insbesondere bei älteren Patienten zu paradoxen Reaktionen, wie Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrtheit, Halluzinationen, Stimulation oder andere unerwünschte Verhaltensreaktionen wie Reizbarkeit, Agitation, Wutausbrüche, aggressives und feindseliges Verhalten kommen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Untenstehende unerwünschte Wirkungen wurden in kontrollierten klinischen Studien bei mit Alprazolam behandelten Personen beobachtet. Sie sind nach Organklasse aufgeführt und nach Häufigkeitsgrad gewichtet, unter Berücksichtigung folgender Definitionen: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000).
Unter «Post-Marketing» sind zudem Nebenwirkungen aufgeführt, welche zusätzlich nach der Markteinführung berichtet wurden.
Erkrankungen des Immunsystems
Post-Marketing: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urticaria, Larynxödem, Pharynxödem.
Endokrine Erkrankungen
Post-Marketing
Häufigkeit unbekannt: Hyperprolaktinämie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Verminderter Appetit.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Depression (11.7%).
Häufig: Verwirrtheit, Desorientiertheit, herabgesetzte Libido, Angstgefühl, Schlaflosigkeit, Nervosität.
Gelegentlich: Arzneimittel-/Drogenabhängigkeit.
Post-Marketing
Häufig: Erhöhte Libido.
Gelegentlich: Manie, Halluzination, Zorn, Agitation.
Häufigkeit unbekannt: Hypomanie, Aggression, Feindseligkeit, abwegiges Denken, psychomotorische Hyperaktivität, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung (49.9%), Kopfschmerz (22.3%), Schläfrigkeit (20.3%), Gedächtnisschwäche (17%), Schwindel (16%), Dysarthrie (12.3%), Ataxie (10.8%).
Häufig: Gleichgewichtsstörungen, beeinträchtigte Koordination, Aufmerksamkeitsstörung, Hypersomnie, Lethargie, Tremor.
Gelegentlich: Amnesie.
Post-Marketing
Häufigkeit unbekannt: Dystonie, Störungen des vegetativen Nervensystems.
Augenerkrankungen
Häufig: Verschwommenes Sehen.
Post-Marketing
Häufigkeit unbekannt: Erhöhter intraokulärer Druck.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Mundtrockenheit (12.7%), Obstipation (10.3%).
Häufig: Nausea.
Post-Marketing
Häufigkeit unbekannt: Gastrointestinale Störungen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Post-Marketing
Häufigkeit unbekannt: Hepatitis, Störungen der Leberfunktion, Ikterus.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Post-Marketing
Häufig: Dermatitis.
Häufigkeit unbekannt: Angioödem, Photosensitivitätsreaktionen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelschwäche.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Post-Marketing
Gelegentlich: Harninkontinenz.
Häufigkeit unbekannt: Harnverhalt.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Post-Marketing
Häufig: Sexuelle Dysfunktion.
Gelegentlich: Unregelmässige Menstruation.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Erschöpfung (17.3%), Reizbarkeit (14%).
Post-Marketing
Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom.
Häufigkeit unbekannt: Periphere Ödeme.
Untersuchungen
Häufig: Gewichtsveränderungen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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