ÜberdosierungDie Symptomatik einer Sotalol-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörungen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits geringe Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.
Das klinische Bild zeigt, abhängig vom Ausmass der Intoxikation, im wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle, Hypotonie, Bradykardie bis zur Asystolie, deutliche QT-Verlängerung, Bronchospasmen und Hypoglykämie. Bei starker Bradykardie können ventrikuläre Extrasystolen einfallen, die ventrikuläre Tachykardien bzw. «Torsades de pointes» auslösen können. Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks sind ebenfalls aufgetreten.
Therapie bei Überdosierung
Tabletten/Ampullen: Medikamentös sollte, wenn nötig, sofort mit 1-2 mg Atropin intravenös (Bolus) und ggf. anschliessend mit 500 µg Orciprenalin langsam intravenös behandelt werden, auch Gabe von Isoprenalin, Dopamin, Dobutamin und Adrenalin sind möglich. Kommt es zu Bronchospasmen, sollte mit intravenösen Gaben von Aminophyllin oder inhalativer Anwendung von Isoprenalin behandelt werden.
Glukagon initial 0,2 mg/kg Körpergewicht als Kurzinfusion, anschliessend 0,5 mg/kg × 12 Stunden.
Ampullen/(Tabletten nach Auftreten atypischer ventrikulärer Arrhythmie): es empfiehlt sich das Legen eines rechtsventrikulären passageren Schrittmachers, da die Situation erfahrungsgemäss mit einer Stimulation auf 80-100 Schlägen/min beherrscht werden kann.
Hämodialyse: Sotalex ist hämodialysierbar. Unter einer Hämodialyse sinkt die Eliminationshalbwertszeit auf 6,9 ± 1,2 Stunden. Nach Abschluss einer Hämodialyse ist mit einem erneuten, geringfügigen Ansteigen des Serumspiegels zu rechnen, da Sotalex aus tieferen Kompartimenten in das Serumkompartiment freigesetzt wird.
|