Dosierung/AnwendungErwachsene
Übliche Dosierung
Ebrantil wird intravenös als Injektion oder Infusion am liegenden Patienten verabreicht. Sowohl ein- oder mehrmalige Injektion als auch intravenöse Langzeitinfusion sind möglich. Injektionen lassen sich mit anschliessender Langzeitinfusion kombinieren. Überlappend mit der parenteralen Akuttherapie ist der Übergang auf eine Dauertherapie mit oral zu verabreichenden Blutdrucksenkern möglich.
Hypertensive Notfälle, schwere und schwerste Formen der Hypertonie sowie therapieresistente Hypertonie:
Als Injektion werden 10-50 mg Ebrantil intravenös injiziert. Innerhalb von 5 Minuten ist eine blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten. Abhängig vom Blutdruckverhalten kann die Injektion von Ebrantil wiederholt werden.
Für eine intravenöse Dauertropfinfusion verdünnt man 250 mg Ebrantil (5 Ampullen Ebrantil) in 500 ml einer kompatiblen Infusionslösung, z.B. physiologische Kochsalzlösung, 5 - oder 10%ige Glukoselösung, 5%ige Lävuloselösung oder Dextran-40-Lösung mit 0,9% Natriumchlorid. Die kompatible Höchstmenge beträgt 4 mg Ebrantil pro ml Infusionslösung. Wegen physikalisch-chemischer Inkompatibilitäten sollte Ebrantil nicht mit alkalischen Injektions- und Infusionslösungen gemischt werden: aufgrund der sauren Eigenschaften der Injektionslösung kann es zu einer Trübung oder Ausflockung kommen.
Bei Verwendung eines Perfusors zur Gabe der Erhaltungsdosis werden 20 ml Ebrantil-Injektionslösung (= 100 mg Ebrantil) in einer Perfusorspritze aufgezogen und bis zu einem Volumen von 50 ml mit einer kompatiblen Infusionslösung (siehe oben) verdünnt.
Für die Anfangsdosis kommt eine Infusionsgeschwindigkeit von bis zu 2mg/min in Frage. Die Erhaltungsdosis (im Mittel 9 mg/h) und die Dauer der Infusion (nicht länger als 48 Stunden) sind dem Blutdruck anzupassen.
Das Ausmass der Blutdrucksenkung wird von der in den ersten 15 Minuten infundierten Dosis bestimmt. Nachfolgend kann der eingestellte Blutdruck mit wesentlich kleineren Dosen aufrechterhalten werden.
Therapiedauer
Nicht länger als 48 Stunden.
Kontrollierte Blutdrucksenkung bei Hochdruckpatienten während und/oder nach Operationen.
Dosierungsschema:
intravenöse Injektion von 25 mg Urapidil (½ Ampulle Ebrantil = 5 ml Injektionslösung)
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bei Blutdrucksenkung nach 2 min
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Stabilisierung des Blutdrucks durch Infusion: Anfang bis 6 mg in 1-2 Min. dann Reduzierung
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nach 2 min
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keine Reaktion des Blutdrucks
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intravenöse Injektion von 25 mg Urapidil (½ Ampulle Ebrantil = 5 ml Injektionslösung)
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bei Blutdrucksenkung nach 2 min
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nach 2 min
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keine Reaktion des Blutdrucks
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langsame intravenöse Injektion von 50 mg Urapidil (1 Ampulle Ebrantil = 10 ml Injektionslösung)
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bei Blutdrucksenkung nach 2 min
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Zur Aufrechterhaltung des durch die Injektion erreichten Blutdruckniveaus kommen kontinuierliche Infusion per Perfusor oder Dauertropfinfusion zur Anwendung.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Wird Ebrantil nicht als erstes blutdrucksenkendes Medikament gegeben, so kann es nach intravenöser Verabreichung zu einem ausgeprägten Blutdruckabfall mit Bradykardie und/oder Herzstillstand kommen. Daher ist ausreichend lange auf den Wirkungseintritt des/der zuvor gegebenen blutdrucksenkenden Mittel(s) zu warten. Die Dosierung von Ebrantil ist entsprechend niedriger zu wählen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten müssen blutdrucksenkende Mittel mit entsprechender Vorsicht und zu Beginn in kleineren Dosen verabreicht werden, da bei diesen Patienten die Empfindlichkeit gegenüber derartigen Präparaten oftmals verändert ist.
Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen kann eine mässige Dosisverringerung von Ebrantil erforderlich sein.
Pädiatrie
Die für dieses Präparat in Frage kommenden Indikationen sind in der Pädiatrie ausserordentlich selten. Die Anwendung und Sicherheit von Ebrantil, Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
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