PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Applikation wird Diltiazem zu 80-90% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Diltiazem unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus, so dass die systemische Verfügbarkeit nur bei etwa 40% liegt. Maximale Plasmakonzentrationen von retardiertem Diltiazem werden bei oraler Gabe nach 4-5.5 h erreicht. Bei Mehrfachgabe von Diltiazem ist das Gleichgewicht (steady state) innerhalb von 2 Tagen eingestellt.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Diltiazem beträgt ca. 5 l/kg KG. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 70-85%, wobei 35-40% an Albumin gebunden sind. Die Proteinbindung wird durch die Anwesenheit anderer Pharmaka im therapeutischen Konzentrationsbereich (Digoxin, Hydrochlorothiazid, Propranolol, Phenylbutazon, Salizylsäure, Indometacin, Diphenylhydantoin, Warfarin oder Tolbutamid) nicht beeinflusst.
Metabolismus
Diltiazem wird durch Desacetylierung, oxydative O- und N-Demethylierung sowie Konjugation der phenolischen Metaboliten hauptsächlich in der Leber intensiv umgewandelt. Der zu ca. 30% entstehende Hauptmetabolit N-Desmethyl-Diltiazem zeigt im Vergleich zur unveränderten Substanz eine pharmakologische Wirksamkeit von ca. 20%. Abgeschwächt wirksam ist ausserdem der zu ca. 10% gefundene Metabolit Desacetyldiltiazem.
Die weitere Metabolisierung ist mit dem Verlust der pharmakologischen Wirksamkeit verbunden.
Elimination
Diltiazem wird in Form seiner Metaboliten zu etwa 35% und in unmetabolisierter Form zu ca. 2-4% über die Nieren sowie zu etwa 60% über die Faeces ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem beträgt im Durchschnitt 6 h, kann jedoch im Bereich von 2-11 h variieren. Obwohl sich die Eliminationshalbwertszeit nach wiederholter oraler Applikation nicht verändert, zeigt Diltiazem wie auch der Metabolit Desacetyldiltiazem eine geringfügige Kumulation im Plasma.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Vorliegen einer schweren Leberschädigung ist mit einer verzögerten Biotransformation zu rechnen.
Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert sein.
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