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Information for professionals for Tobrex® Augentropfen/Augensalbe:Novartis Pharma Schweiz AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Tobramycinum.
Hilfsstoffe
Tobrex Augentropfen: Acidum boricum (12,4 mg/ml), Natrii sulfas anhydricus, Natrii chloridum, Tyloxapolum, Benzalkonii chloridum (0,1 mg/ml), Natrii hydroxidum aut Acidum sulphuricum (ad pH), Aqua purificata.
Tobrex Augensalbe: Chlorobutanolum anhydricum, Paraffinum liquidum, Vaselinum album.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Infektionen des vorderen Augensegmentes und der Anhangsorgane, die durch Bakterien verursacht werden, welche auf Tobramycin empfindlich sind (siehe auch unter «Eigenschaften/Wirkungen»), wie z.B. bei: Keratokonjunktivitis, Keratitis, Dakryozystitis, Ulcus cornea, Konjunktivitis, Blepharitis, Blepharokonjunktivitis.

Dosierung/Anwendung

Dosierung bei Erwachsenen
Augentropfen
Bei leichten bis mittelschweren Infektionen alle 4 Stunden 1-2 Tropfen in das erkrankte Auge instillieren. Bei schweren Infektionen sollen stündlich 2 Tropfen instilliert werden, bis eine Besserung eintritt. Achtung: Tobrex Augentropfen sind nicht zur Injektion ins Augeninnere bestimmt.
Augensalbe
Bei leichten bis mittelschweren Infektionen 2 oder 3× täglich einen Salbenstrang von ca. 1,5 cm Länge in das erkrankte Auge einstreichen. Bei schweren Infektionen soll alle 3-4 Stunden ein Salbenstrang von ca. 1,5 cm Länge appliziert werden, bis eine Besserung eintritt.
Dosierung bei älteren Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen
Augentropfen/Augensalbe
Klinische Studien zeigten, dass bei Kindern ab 2 Monaten keine Dosisanpassung erforderlich ist. Die dokumentierte Erfahrung bei Säuglingen unter 2 Monaten ist begrenzt, weshalb die Anwendung nicht empfohlen wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Anwendung bei Kindern»).
Hinweis
Tobrex Augentropfen und Augensalbe können in Kombination angewendet werden. Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen topischen Augenpräparaten sollte zwischen den jeweiligen Anwendungen ein zeitlicher Abstand von 5-10 Minuten eingehalten werden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber anderen topisch oder systemisch verabreichten Aminoglykosiden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Schwerwiegende unerwünschte Reaktionen wie z.B. neuro-, oto- oder nephrotoxische Reaktionen sind bei Patienten, die systemisch verabreichtes Tobramycin erhielten, berichtet worden. Obwohl solche unerwünschten Reaktionen nach topisch verabreichtem Tobramycin nicht beobachtet wurden, ist bei gleichzeitiger Anwendung von topischen und systemischen Tobramycin Vorsicht geboten.
Wie bei anderen Antibiotika soll auch mit Tobrex eine Langzeittherapie vermieden werden, um einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Organismen, insbesondere Pilzen, vorzubeugen. Im Fall einer Superinfektion ist eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Wird Tobrex gleichzeitig mit systemischen Aminoglykosiden angewendet, sollte sorgfältig auf die Serumkonzentration geachtet werden.
Bei einigen Patienten kann eine Sensibilisierung gegenüber topisch applizierten Aminoglycosiden auftreten. Der Schweregrad der Überempfindlichkeitsreaktionen kann von lokalen Effekten bis zu generalisierten Reaktionen, wie Erythem, Juckreiz, urtikariellen Hautausschlägen, Anaphylaxie, anaphylaktoiden Reaktionen oder bullösen Reaktionen variieren. Falls Hypersensibilisierungsreaktionen auftreten, muss die Therapie abgebrochen werden.
Kreuzallergien mit anderen Aminoglycosiden können auftreten. Die Wahrscheinlichkeit muss in Betracht gezogen werden, dass Patienten, die auf topisches, okulär verabreichtes Tobramycin sensibilisiert wurden, auch auf andere, okulär oder systemisch verabreichte Aminoglycoside mit Hypersensibilisierungsreaktionen reagieren können (siehe auch «Kontraindikationen»).
Tobrex Augentropfen/Augensalbe dürfen/darf Patienten, bei denen eine neuromuskuläre Erkrankung wie Myasthenia gravis oder Parkinson bekannt ist oder vermutet wird, nur mit Vorsicht verordnet werden. Aufgrund ihrer potenziellen Auswirkung auf die neuromuskuläre Funktion können Aminoglykoside zu einer Verschlimmerung der Muskelschwäche führen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Augentropfen
Dieses Arzneimittel enthält Bor und kann später die Fortpflanzung beeinträchtigen. Daher soll dieses Arzneimittel nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden. Bei schweren Infektionen soll dieses Arzneimittel nicht bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden.
Augensalbe
Die dokumentierte Erfahrung bei Säuglingen unter 2 Monaten ist begrenzt, weshalb die Anwendung nicht empfohlen wird.
Hinweis für Kontaktlinsenträger
Während der Therapie mit Tobrex sollen keine Kontaktlinsen getragen werden.
Falls es Patienten erlaubt ist, Kontaktlinsen zu tragen, ist darauf hinzuweisen, dass vor der Anwendung die Linsen herausgenommen werden müssen und 15 Minuten gewartet werden muss, bis sie wiedereingesetzt werden dürfen.
Tobrex Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlorid. Benzalkoniumchlorid kann von weichen Kontaktlinsen aufgenommen werden und kann zur Verfärbung der Kontaktlinsen führen. Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden.
Es liegen Berichte vor, dass Benzalkoniumchlorid Reizungen am Auge und trockene Augen hervorrufen und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche beeinträchtigen kann. Es sollte bei Patienten mit trockenen Augen und bei Patienten mit geschädigter Hornhaut mit Vorsicht angewendet werden.
Bei längerer Anwendung sollten die Patienten überwacht werden.

Interaktionen

Es wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren.
Tierexperimentelle Studien mit systemisch verabreichten Aminoglycosiden haben eine ototoxische Wirkung auf den Foetus gezeigt. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Nach intravenöser Verabreichung an schwangere Frauen, gelangt Tobramycin durch die Plazenta in den Fetus. Es wird nicht erwartet, dass Tobramycin infolge einer intrauterinen Exposition eine Ototoxizität verursacht. In Tierstudien wurde eine Reproduktionstoxizität durch Tobramycin-Augentropfen oder -Augensalbe erst bei viel höheren Dosen als den maximalen Dosen beim Menschen beobachtet, sodass die klinische Relevanz als begrenzt bewertet wurde. Bei Ratten und Kaninchen konnte für Tobramycin keine Teratogenität nachgewiesen werden.
Während der Schwangerschaft sollte Tobrex nur ausnahmsweise und nur bei zwingender Indikation angewendet werden.
Stillzeit
Tobramycin geht nach systemischer Verabreichung in die Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob Tobramycin nach topischer okulärer Verabreichung in die Muttermilch übergeht. Deshalb kann ein Risiko für den Säugling nicht ausgeschlossen werden.
Je nach klinischer Situation sollte deshalb entweder mit Stillen aufgehört oder das Arzneimittel abgesetzt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Vorübergehendes Verschwommensehen und andere Seheinschränkungen können die Fähigkeit beeinträchtigen, am Strassenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen. Wenn sich nach dem Einbringen des Arzneimittels Verschwommensehen einstellt, dürfen Patienten nicht am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.

Unerwünschte Wirkungen

Augentropfen/Augensalbe
In neun klinischen Studien wurde insgesamt 1016 Patienten Tobramycin 0.3% in Form von Augentropfen oder Augensalbe verabreicht. Das Nebenwirkungsprofil ist bei beiden Darreichungsformen ähnlich und wird hier gemeinsam aufgelistet. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren okuläres Missempfinden und okuläre Hyperämie bei etwas über 1% der Patienten.
Die nachfolgenden unerwünschten Wirkungen werden nach Systemorganklassen eingeteilt und nach ihrer Häufigkeit folgendermassen definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1000), selten (<1/1000, ≥1/10'000) oder sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Häufig: Missempfinden, okuläre Hyperämie.
Gelegentlich: Keratitis, Abrasio corneae, Sehstörung, Verschwommensehen, Erythem des Augenlids, Ödem der Konjunktiva, Ödem des Augenlids, Augenschmerzen, trockenes Auge, Augenausfluss, Pruritus, erhöhte Tränensekretion.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Urtikaria, Dermatitis, Madarosis, Leukodermie, Pruritus, trockene Haut.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Nach der Markteinführung wurden weitere Nebenwirkungen berichtet. Die Häufigkeit kann von den vorhandenen Daten nicht bestimmt werden.
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktische Reaktion.
Augenerkrankungen
lokale allergische Reaktionen am Auge, Augenirritation, Pruritus am Augenlid.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Ausschlag, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Aufgrund der Eigenschaften dieses Präparates sind keine toxischen Wirkungen bei einer Überdosierung dieses Produkts am Auge zu erwarten. Auch wegen des begrenzten Fassungsvermögens des Bindehautsackes ist eine Überdosierung unwahrscheinlich.
Tobramycin wird oral praktisch nicht resorbiert, daher sind Intoxikationserscheinungen nach versehentlicher oraler Aufnahme auszuschliessen.
Anzeichen und Symptome
Eine Überdosierung kann ähnliche Erscheinungen verursachen, wie sie bei manchen Patienten aufgrund einer Überempfindlichkeit beobachtet werden (Keratitis punctata, Erythem, erhöhte Tränensekretion, Ödem, Lidjucken).

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01AA12
Wirkungsmechanismus
Tobrex enthält Tobramycin, ein Antibiotikum aus der Reihe der Aminoglykoside, welches zur Behandlung von bakteriellen Infektionen des äusseren Auges und dessen Anhangsorganen angewendet werden kann. Tobramycin übt seine primäre Wirkung auf Bakterienzellen aus, indem es die Polypeptidassemblierung und -synthese auf dem Ribosom hemmt.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Bei in-vitro Studien mit Tobramycin wurden für die wichtigsten Erreger, die an Augeninfektionen beteiligt sein können, die folgenden Hemmkonzentrationen gefunden:
Sensibel (MHK90 ≤4,0 µg/ml)
·Staphylococcus aureus (ausser methicillin-resistente spp.)
·Streptococcus viridans (penicillin-empfindliche spp.)
·Acinetobacter anitratus
·Haemophilus influenzae
·Haemophilus spp.
·Moraxella spp.
·Pseudomonas aeruginosa
·Escherichia coli
·Klebsiella pneumoniae
·Morganella morganii
·Proteus mirabilis
·Proteus vulgaris
Resistent * (MHK90 ≥16,0 µg/ml)
·Staphylococcus epidermidis
·Streptococcus pneumoniae
·Streptococcus pyogenes
·Streptococcus viridans (penicillin-resistente spp.)
·Serratia
* Resistent: Einteilung beruht auf der Definition für die systemische Therapie mit Tobramycin, bei welcher Serumkonzentrationen von 4,0 µg/ml erreicht werden. Bei topischer Applikation am Auge hingegen wird Tobrex in einer Ausgangskonzentration von 3000 µg/ml verabreicht.
In einigen Fällen ist Tobramycin auch gegen gentamycin-resistente Erreger antibakteriell aktiv. Die Bildung einer Resistenz gegenüber dem Präparat ist bei längerer Anwendung nicht ausgeschlossen. Tobramycin ist insbesondere gegen Chlamydien, Pilze und die meisten Anaerobier nicht wirksam.

Pharmakokinetik

Absorption
Genaue Angaben über die Absorption und Distribution von Tobramycin nach lokaler Applikation am Auge liegen nicht vor. Über das Ausmass einer systemischen Resorption nach lokaler Applikation von Tobramycin am Auge liegen keine Daten vor.
Augentropfen: Tobramycin wird nach topischer Verabreichung in die Kornea und ins Kammerwasser absorbiert. Über die Konzentration in der Kornea und im Kammerwasser liegen allerdings keine Daten vor. Die Verweildauer von Tobramycin nach lokaler Applikation beträgt etwa 15-30 Minuten.
Augensalbe: Über die Absorption und Verteilung nach lokaler Applikation von Tobramycin liegen keine genauen Daten vor. Erste Untersuchungen am Kaninchenauge weisen auf eine Absorption in die Kornea hin. Dabei wurden nach 1-2 Stunden Spitzenkonzentrationen in der Kornea von ca. 4,5 µg/g und im Kammerwasser von ca. 0,28 µg/ml gemessen.
Distribution
Das systemische Verteilungsvolumen beträgt beim Menschen 0,26 l/kg. Die humane Plasmaproteinbindung von Tobramycin ist mit weniger als 10% niedrig.
Metabolismus
Bei systemisch absorbiertem Tobramycin ist, wenn überhaupt, nur eine minimale metabolische Transformation zu beobachten.
Elimination
Tobramycin wird fast ausschliesslich durch Glomerulärfiltration ausgeschieden. Für systemisch resorbiertes Tobramycin beträgt die Plasma-Halbwertszeit bei Patienten mit normaler Nierenfunktion ca. 2 Stunden.

Präklinische Daten

Die präklinischen Daten aus Studien zur Toxizität nach wiederholter okularer Verabreichung lieferten keine Hinweise auf eine besondere Gefährdung bei Menschen. Untersuchungen zur Genotoxizität von Tobramycin verliefen negativ. Karzinogenesestudien mit Tobramycin in Ratten ergaben keinen Verdacht auf ein kanzerogenes Potential.
In Ratten und Kaninchen wurde keine teratogene Wirkung von Tobramycin nachgewiesen. Tierexperimente ergaben Hinweise auf eine neuro- und nephrotoxische Wirkung beim Fötus nach systemischer Anwendung höherer Dosen. Die Auswirkungen nach topischer Applikation sind nicht untersucht worden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Inhalt nach Anbruch der Flasche bzw. Tube nicht länger als 30 Tage verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Flasche bzw. Tube bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Um eine Verunreinigung zu vermeiden, darf die Spitze der Tropfflasche bzw. der Augensalbentube weder mit den Augenlidern, der Augenumgebung noch mit anderen Flächen in Berührung kommen. Bei Nichtgebrauch ist die Flasche bzw. die Tube fest zu verschliessen.

Zulassungsnummer

44538, 45508 (Swissmedic).

Packungen

Augentropfen: Tropfflasche zu 5 ml [A]
Augensalbe: Tube zu 3,5 g [A]

Zulassungsinhaberin

Novartis Pharma Schweiz AG, Risch; Domizil: 6343 Rotkreuz.

Stand der Information

Juli 2020

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