Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Die Dosierung erfolgt aufgrund der individuellen Stoffwechselsituation und Lebensweise des Patienten.
Der Patient muss angewiesen werden, die verordnete Insulinmenge, den Abstand von Injektion und Einnahme der Mahlzeit, Diätvorschriften und tägliche körperliche Aktivität gewissenhaft einzuhalten und nicht eigenmächtig zu verändern.
Huminsulin Normal
Die Tagesdosis wird im allgemeinen in mehreren Einzeldosen verabfolgt. Die Einzeldosis liegt zwischen 6 und 20 I.E. pro Injektion. Dieser Bereich wird nur bei sehr insulinempfindlichen Diabetikern und bei Kindern unterschritten. In Notsituationen (Koma, Azidose) oder sehr geringer Insulinempfindlichkeit kann die empfohlene Einzeldosis überschritten werden.
Die Dosis wird im allgemeinen 10 bis 15 Minuten vor den Mahlzeiten subkutan gespritzt.
Wenn eine unmittelbare Insulinwirkung erforderlich ist (Koma, Azidose) kann auch intravenös gespritzt werden, aber nur mit für 100 I.E./ml geeigneten Spritzen.
Suspensionen mit Huminsulin Basal (NPH), Profil III oder Mischungen mit diesen Suspensionen
Die Dosis wird im allgemeinen 30-45 Minuten vor dem ersten Frühstück und dem Abendessen unter die Haut gespritzt.
Die Tagesdosis soll auf zwei Injektionen ungefähr im Verhältnis 2:1 (zwei Drittel morgens, ein Drittel abends) aufgeteilt werden.
Huminsulin Long und Ultralong
Kann 1 oder 2× pro Tag verabreicht werden, meist in Kombination mit Huminsulin Normal. Bei einmal täglicher Verabreichung wird aufgrund der Wirkungscharakteristik eine Injektion vor dem Schlafengehen empfohlen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Umstellung
Die Umstellung von tierischen Insulinen auf biosynthetisches Humaninsulin kann bei manchen Diabetikern eine Dosisreduktion erforderlich machen, besonders wenn sie sehr genau, also auf eher niedrige Blutzuckerspiegel eingestellt waren. Die Dosisverminderung kann dann sofort nach der Umstellung stattfinden oder als schrittweiser Prozess über mehrere Wochen durchgeführt werden. Wenn der Insulinbedarf sinkt, besteht das Risiko der Hypoglykämie, dessen sich sowohl der Arzt als auch der Patient bewusst sein sollten. Wenn die tägliche Dosis 40 I.E. unterschreitet, ist das Risiko gering.
Insulinresistente Patienten, die mehr als 100 I.E. pro Tag benötigen, sollten nur im Spital umgestellt werden. Umstellung nur unter ärztlicher Kontrolle! (Siehe auch den Hinweis unter Hypoglykämie im Kapitel «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Krankheit: Der Insulinbedarf kann während einer Krankheit oder psychischen Belastung ansteigen, bei Vorliegen einer renalen oder hepatischen Störung absinken. Solche Effekte sind auch bei gleichzeitiger Gabe verschiedener Medikamente möglich (siehe «Interaktionen»).
Anwendungshinweise
Durchstichflaschen
Präparate mit 100 I.E./ml dürfen nur mit Spritzen für 100 I.E./ml verwendet werden.
Suspensionspräparate dürfen nicht intravenös gespritzt werden!
Mischempfehlungen für die Suspensions-Präparate siehe Information für Patienten. Sind auch nach Befolgung der Mischempfehlungen Trübungen, Fremdkörper oder Substanzablagerungen an der Glaswand der Zylinderampulle zu sehen, darf diese nicht mehr verwendet werden.
Erstbehandelte Patienten sind sorgfältig einzuschulen und mit der Handhabung und Anwendung vertraut zu machen. (Mischempfehlungen, Hygiene, Wechsel der Injektionsstellen.)
Zylinderampullen
Bei der Applikation mittels dafür geeignetem CE zertifiziertem Pen wird das Insulin subkutan injiziert. Vor der Anwendung soll sichergestellt werden, dass in der beigelegten Bedienungsanleitung der Pens Huminsulin oder Lilly Zylinderampullen erwähnt werden.
Das Präparat darf nicht intravenös gespritzt werden. Die Einstichstelle ist bei jeder Injektion zu wechseln und soll nicht massiert werden.
Die Gebrauchsanleitungen für den Pen sind genau zu befolgen. Die Zylinderampullen können nach Aufbrauchen nicht wieder gefüllt werden.
Huminsulinpen
Huminsulinpen sind Fertigspritzen zur subkutanen Verabreichung von Insulin. Huminsulinpen dürfen nicht für eine intravenöse Applikation verwendet werden. Die Einstichstelle ist bei jeder Injektion zu wechseln und soll nicht massiert werden.
Die Gebrauchsanleitung für Huminsulinpen ist genau zu befolgen.
Fertigspritzen Huminsulinpen können nach dem Aufbrauchen nicht nachgefüllt werden, sondern werden verworfen oder dem Recycling zugeführt.
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