Zusammensetzung1 g Emulsionssalbe enthält:
Wirkstoffe: Acidum flufenamicum 30 mg; Mucopolysaccharidum polysulfuricum synthetisiert aus Rindertrachea (Heparinoidum «Luitpold») 2 mg; Hydroxyethylis salicylas 26,4 mg.
Hilfsstoffe: Aromatica, Conserv. E 200.
1 g Gel enthält:
Wirkstoffe: Acidum flufenamicum 30 mg; Mucopolysaccharidum polysulfuricum synthetisiert aus Rindertrachea (Heparinoidum «Luitpold») 2 mg; Acidum salicylicum 20 mg.
Hilfsstoffe: Propylenglycolum, Aromatica, Antiox. E 223.
Eigenschaften/WirkungenMobilisin enthält mit Flufenaminsäure, Salicylsäure und Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester drei entzündungshemmende Substanzen, die sich in ihrer Wirkung verstärken. Sie greifen über verschiedene Angriffspunkte in entzündliche Prozesse ein und beeinflussen so rheumatische Erkrankungen.
Der antiphlogistische und analgetische Effekt von Flufenaminsäure beruht auf ihrer hemmenden Wirkung auf die Prostaglandinsynthese und auf der Inhibierung proteolytischer Enzyme. Auch die Salicylsäure greift hemmend in die Prostaglandinsynthese ein.
Der Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester schränkt den Entzündungsprozess ein durch Hemmung von Hyaluronidase und lysosomalen Enzymen. Die Substanz beschleunigt die Resorption von Exsudaten, erhöht die Stoffwechselaktivität der mesenchymalen Zellen und fördert auf diese Weise die Gewebsregeneration.
PharmakokinetikDie Wirkstoffe diffundieren aus dem Salben- bzw. Geldepot in die angrenzenden oberflächennahen Gewebe.
Aus humanpharmakologischen Untersuchungen geht hervor, dass die Flufenaminsäure nach Auftragen auf die Haut über dem Kniegelenk sowohl in die darunterliegenden Gewebe als auch in die Synovialis und die Synovia gelangt. Die Elimination von Flufenaminsäure erfolgt vorwiegend renal, beim Menschen werden innerhalb von 48 Stunden ca. 2% der applizierten Wirkstoffmenge ausgeschieden.
Für Salicylsäure, die ebenfalls hauptsächlich über den Harn ausgeschieden wird, wurde unter den gleichen Bedingungen eine Wiederfindungsrate von ca. 1% bestimmt.
Nach kutaner Resorption des Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureesters kommt es im Organismus zeitabhängig zu einer teilweisen Depolymerisierung und geringgradigen Desulfatierung.
Die Wiederfindungsrate im Harn beträgt nach tierexperimentellen Befunden ca. 1% der applizierten Dosis.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAkute und chronische Formen rheumatischer Beschwerden, Weichteilrheumatismus.
Schmerzhafte, entzündliche, degenerative Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates, der Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, der Wirbelsäule bzw. Bandscheiben.
Muskelverspannungen, Bewegungsschmerzen, Hexenschuss, Nackensteife, Ischias.
Dosierung/AnwendungMehrmals täglich einen Salben- bzw. Gelstrang von 5-10 cm auftragen. Die Salbe leicht einmassieren.
Über dem alkoholhaltigen Gel keine Verbände anlegen.
Mobilisin eignet sich auch für physikalische Behandlungsverfahren, wie z.B. Ionto- oder Phonophorese. Bei der Iontophorese wird Mobilisin unter die Kathode aufgetragen.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Mobilisin ist nicht angezeigt bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile.
Mobilisin soll nicht mit offenen Wunden, Schleimhäuten, den Augen oder mit ekzematöser Haut in Berührung kommen.
Vorsichtsmassnahmen
Bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Patienten mit vorgeschädigter Niere nicht auf grossen Hautflächen über einen längeren Zeitraum anwenden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Unerwünschte WirkungenÜberempfindlichkeitsreaktionen der Haut können in seltenen Fällen auftreten, verschwinden aber in der Regel nach Absetzen des Medikamentes.
InteraktionenWechselwirkungen der lokal applizierten Wirkstoffkombination mit systemisch angewendeten Pharmaka sind bei bestimmungsgemässem Gebrauch nicht zu erwarten, wurden jedoch nicht systematisch untersucht.
Stand der InformationFebruar 1995.
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