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Information for professionals for Deponit 5/10 transdermales Pflaster:Norgine AG
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Nitroglycerin (Glyceroltrinitrat)
Hilfsstoffe: Excipiens ad praeparationem

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 transdermales Pflaster Deponit 5 enthält 18,7 mg Nitroglycerin pro 9 cm2. Durchschnittliche Wirkstoff-Freigabe auf der Haut 5 mg/24 Stunden.
1 transdermales Pflaster Deponit 10 enthält 37,4 mg Nitroglycerin pro 18 cm2. Durchschnittliche Wirkstoff-Freigabe auf der Haut 10 mg/24 Stunden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Koronartherapeutikum
Anfallsprophylaxe der Angina pectoris. Dauerbehandlung der koronaren Herzkrankheit. Zur Behandlung der schweren chronischen Herzinsuffizienz in Kombination mit Digitalis und/oder Diuretika.
Prophylaxe von Phlebitis (nur Deponit-5-Pflaster)
Prophylaxe von Phlebitis und Extravasation infolge Flüssigkeits- oder Arzneimittelverabreichung in eine periphere Vene, wenn anzunehmen ist, dass die Infusion zwei Tage oder länger dauern wird und wenn keine low-dose-Heparinisierung erfolgt.

Dosierung/Anwendung

Koronartherapeutikum
Die Behandlung sollte mit 1 Pflaster Deponit 5 begonnen werden. Bei Bedarf und guter Verträglichkeit kann die Dosis auf 1×1 Deponit 10 oder 1×1 Deponit 10 und 1 Deponit 5 oder 1×2 Deponit 10 täglich erhöht werden.
Prophylaxe von Phlebitis
Nach der Punktion der Vene soll sofort ein Deponit 5-Pflaster distal und nahe der Punktionsstelle aufgeklebt werden. Das Pflaster soll täglich gewechselt werden.
Toleranz
Wie bei allen Nitraten kann es auch bei Glyceroltrinitrat-Pflastern zu einer Abschwächung der Wirkung kommen. Daher wird empfohlen, auf 24 Stunden ein nitratfreies Intervall von 8-12 Stunden einzufügen, vorzugsweise während der Schlafenszeit. Bei Patienten mit überwiegend nächtlicher Angina pectoris wird das Pflaster nur während der Nacht verwendet.
Zum Schutz des Patienten vor Angina pectoris-Anfällen ist ein plötzliches Absetzen zu vermeiden und bei Umstellung auf ein anderes Wirkprinzip eine überlappende Behandlung durchzuführen.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit von Deponit 5/10 bei Kindern und Jugendlichen sind bisher nicht geprüft worden.
Anwendung bei älteren Patienten
Die Anwendung bei älteren Patienten sollte im Allgemeinen mit Vorsicht erfolgen, da diese empfindlicher auf eine Behandlung mit Glyceroltrinitrat reagieren können.

Kontraindikationen

•Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Nitratverbindungen oder einen der Hilfsstoffe
•akutes Kreislaufversagen (Schock, Gefässkollaps)
•akuter Myokardinfarkt mit niedrigen Füllungsdrücken (Ausnahme Intensivstation und ständige Herz-Kreislauf-Überwachung)
•sehr niedriger Blutdruck (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg)
•schwere Hypovolämie
•schwere Anämie
•Myokardinsuffizienz infolge einer Obstruktion, Aorten- oder Mitralstenose, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie oder konstriktiver Perikarditis
•akuter Herzinfarkt
•akute Linksherzinsuffizienz mit niedrigen Füllungsdrücken (Ausnahme Intensivstation mit ständiger Herz-Kreislauf-Überwachung). Deponit ist nicht geeignet zur Behandlung von akuten Angina pectoris-Anfällen.
•Zustände mit erhöhtem intrakranialem Druck
•Die gleichzeitige Anwendung von Glyceroltrinitrat mit folgenden Wirkstoffen ist kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»):
•Phosphodiesterasehemmer (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
•Riociguat (ein Stimulator der löslichen Guanylatzyklase)

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkung (Hemmung des Abbaus von cGMP) potenzieren Phosphodiesterase-Inhibitoren (wie z.B Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil) den blutdrucksenkenden Effekt von Nitraten und anderen NO-Donatoren, was zu schwerwiegender therapieresistenter Hypotension führen kann. Die Behandlung mit Deponit darf daher nicht erfolgen bei Patienten, die in den letzten 24 Stunden Phosphodiesterase-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil) eingenommen haben (oder 48 Stunden im Fall von Tadalafil). Der Patient muss über diese potentiell lebensbedrohende Interaktion informiert werden.
Anwendung von Deponit-5-Pflaster zur Vorbeugung gegen Phlebitis
Die Infusionsstelle sollte regelmässig untersucht werden. Dabei ist auf mögliche Infekte zu achten und zu berücksichtigen, dass die Infektionshäufigkeit mit der Verweildauer der Kanüle zunimmt. Tritt eine Phlebitis auf, sollte eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Die Glyceroltrinitrat-Pflaster enthalten kein Aluminium oder andere Metallelemente. Daher muss das Pflaster vor der Durchführung eines MRI oder einer Kardioversion nicht entfernt werden. Es besteht kein Risiko von Hautverbrennungen durch das Pflaster.
Anwendung von Deponit-5-Pflaster beim frischen Myokardinfarkt oder akuter Herzinsuffizienz
Bei frischem Myokardinfarkt oder akuter Herzinsuffizienz soll die Behandlung mit Glyceroltrinitrat-Pflaster nur unter sorgfältiger ärztlicher und/oder klinischer hämodynamischer Überwachung in der Intensivstation mit ständiger Herz-Kreislauf-Überwachung angewandt werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten, welche eine ausgeprägte Hypotonie entwickeln, soll das Pflaster entfernt werden.
Aufgrund der zerebralen Vasodilatation verursacht Glyceroltrinitrat dosisabhängige Kopfschmerzen. Sie lassen häufig nach ein paar Tagen nach, auch wenn die Therapie fortgeführt wird. Bestehen die Kopfschmerzen bei einer intermittierenden Therapie fort, sollten sie mit einem schwachen Analgetikum behandelt werden. Lassen sich die Kopfschmerzen nicht behandeln, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Glyceroltrinitrat Dosierung verringert oder die Behandlung ausgesetzt werden muss.
Eine leichte reflexinduzierte Erhöhung der Herzfrequenz lässt sich vermeiden, indem nötigenfalls kombiniert mit Betablockern behandelt wird.
Wie bei anderen nitrathaltigen Arzneimitteln sollte eine Medikationsänderung bei Patienten unter Langzeitdosis mit Glyceroltrinitrat ausschleichend beendet werden und der Beginn anderer Behandlung zeitlich überlappend erfolgen.
Hypoxämie, gestörte Ventilation/Perfusion
Bei Patienten mit einer anämisch bedingten Hypoxämie (einschliesslich durch Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel bedingte Formen) sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen, da diese Patienten eine verminderte Biotransformation von Glyceroltrinitrat aufweisen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Hypoxämie und/oder Störung der pulmonalen Ventilation/Perfusion in Folge kardialer oder pulmonaler Erkrankung. Bei diesen Patienten kann die Gabe von Glyceroltrinitrat zu einer weiteren Verschlechterung der Hypoxämie bzw. des Ventilation/Perfusion-Verhältnisses führen. Dies kann im Falle einer bestehenden koronaren Herzerkrankung eine Myokardischämie auslösen.
Patienten mit Angina pectoris, Myokardinfarkt oder zerebraler Ischämie leiden häufig an Störungen der kleinen Atemwege (vor allem an alveolärer Hypoxie). In diesen Fällen erfolgt eine Vasokonstriktion innerhalb der Lungen, um die Perfusion aus Bereichen der alveolären Hypoxie in die Lungenbereiche mit besserer Ventilation zu verschieben (Euler–Liljestrand- Mechanismus). Nitroglycerin als wirkungsstarker Vasodilatator könnte diese protektive Vasokonstriktion umkehren, woraus sich dann eine erhöhte Perfusion der schwach ventilierten Bereiche ergäbe. In der Folge würde sich das Ventilations/Perfusions-Gleichgewicht verschlechtern und zu einer weiteren Verminderung des O2-Partialdruckes im arteriellen Blut führen.
Langzeitbehandlung mit Nitraten, Symptome bei plötzlichem Absetzen
Das plötzliche Beenden einer Langzeitbehandlung mit Nitraten wurde mit ungünstigen Patienten-Outcomes in Verbindung gebracht. Eine Langzeitbehandlung sollte deswegen nicht plötzlich beendet werden.
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
Die Anwendung von Nitraten bei Angina pectoris-Beschwerden, welche durch eine HCM bedingt sind, kann diese aggravieren bzw. Hypotonie und Synkopen auslösen.
Patienten mit Volumenmangel (auch unter Diuretika)
Solche Patienten haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hypotonie, einer paradoxen Bradykardie und eine erhöhte lnzidenz von Angina pectoris. Ein Volumenmangel sollte vor der Anwendung von Deponit behoben werden.
Methämoglobinämie
Nach Behandlung mit Glyceroltrinitrat wurde von einer Methämoglobinämie berichtet. Die Behandlung einer Methämoglobinämie mit Methylenblau ist bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Mangel oder Methämoglobinreduktase-Mangel kontraindiziert (siehe «Überdosierung»).
Während der Behandlung mit Deponit sollte der Genuss von Alkohol vermieden werden, da Alkohol den gefässerweiternden Effekt und die blutdrucksenkende Wirkung von Glyceroltrinitrat verstärken kann (siehe «Interaktionen»).

Interaktionen

Die gleichzeitige Einnahme von anderen Arzneimitteln mit blutdrucksenkenden Eigenschaften wie z.B. Beta-Rezeptorenblockern, Diuretika, Vasodilatatoren, ACE-Hemmern, Monoaminooxidase-Hemmern, Kalziumantagonisten und/oder Alkohol sowie Neuroleptika und trizyklischen Antidepressiva kann die blutdrucksenkende Wirkung von Deponit verstärken. Die gleichzeitige Einnahme von Glyceroltrinitrat mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann eine erwünschte Interaktion sein. Bei übermässiger blutdrucksenkender Wirkung muss die Dosis eines oder beider Medikamente angepasst werden.
Glyceroltrinitrat kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen Wirkung verstärken.
Dies verlangt eine besondere Vorsicht, da DHE die Wirkung von Glyceroltrinitrat antagonisiert und zu einer koronaren Gefässverengung führen kann.
Eine Abschwächung der Wirkung von Glyceroltrinitrat durch die Einnahme von Antirheumatika (z.B. Indometacin) ist nicht auszuschliessen.
Die blutdrucksenkende Wirkung von akut und chronisch applizierten Nitraten und anderen NO-Donatoren wird verstärkt durch Phosphodiesterase-Inhibitoren (wie z.B Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil), welche bei erektiler Dysfunktion angewendet werden. Dies kann zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären Komplikationen führen. Daher ist die Einnahme von Phosphodiesterase-Inhibitoren (wie Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) während der Behandlung mit Deponit kontraindiziert. Der Patient muss über diese potentiell lebensbedrohende Interaktion informiert werden.
Falls dennoch Phosphodiesterase-Inhibitoren eingenommen wurden, ist die Anwendung von Deponit innerhalb von 24 Stunden (bei Tadalafil innerhalb von 48 Stunden) nach deren Einnahme kontraindiziert.
Der Einsatz von Glyceroltrinitrat (GTN) mit Riociguat, einem Stimulator der löslichen Guanylatzyklase, ist kontraindiziert, da sich die blutdrucksenkende Wirkung der Medikamente gegenseitig verstärken kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Deponit und ASS kann den blutdrucksenkenden Effekt von Deponit verstärken.
Nichtsteroidale Antiphlogistika, ausser Acetylsalicylsäure, können die therapeutische Wirkung von Glyceroltrinitrat verringern.
Sapropterin (Tetrahydrobiopterin, BH4) ist ein Co-Faktor der Stickstoffmonoxid-Synthetase. Vorsicht ist geboten, wenn sapropterinhaltige Arzneimittel zusammen mit gefässerweiternden Wirkstoffen, die in den Stoffwechsel oder die Wirkung von Stickstoffmonoxid (NO) eingreifen, einschliesslich klassischer NO-Donatoren (Glyceroltrinitrat (GTN), Isosorbiddinitrat (ISDN), Isosorbid-5-Mononitrat (ISMN) und andere), verabreicht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. In tierexperimentellen Studien ergaben sich keine Hinweise auf teratogene Effekte. Unter diesen Umständen soll das Arzneimittel in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Während der Behandlung mit Deponit soll nicht gestillt werden.
Die verfügbaren Daten zur Bestimmung des Säuglingsrisikos während des Stillens sind unzureichend und nicht aussagekräftig. Die Daten zeigen, dass Nitrate in die Muttermilch übergehen und zu Methämoglobinämien beim Säugling führen können. Das Ausmass des Übergangs von Nitroglycerin in die menschliche Muttermilch wurde nicht bestimmt. Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden.
Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Deponit verzichtet werden soll bzw. die Behandlung mit Deponit zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund der möglichen Blutdrucksenkung kann Deponit auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol. Auch das Auftreten unerwünschter Wirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit kann einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben.

Unerwünschte Wirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Während der Anwendung von Glyceroltrinitrat können folgende unerwünschte Wirkungen auftreten:
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Häufig: Schwindel (inklusive orthostatischer Schwindel), Somnolenz
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie
Gelegentlich: Verstärkung der Angina pectoris-Symptomatik
Nicht bekannt: Herzklopfen
Gefässerkrankungen
Häufig: Orthostatische Hypotonie
Gelegentlich: Kreislaufkollaps (manchmal auch mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen)
Nicht bekannt: Hypotonie, Flush
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen
Sehr selten: Sodbrennen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen (z.B. Rash), allergische Kontaktdermatitis
Nicht bekannt: exfoliative Dermatitis, generalisierter Hautausschlag
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie
Gelegentlich: Erythem, Pruritus, Brennen, Reizung
Schwerwiegende hypotensive Reaktionen sind bei der Anwendung von organischen Nitraten berichtet worden, einschliesslich Übelkeit, Erbrechen, Ruhelosigkeit, Blässe und übermässiges Schwitzen.
Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Besteht nach dem Entfernen des Pflasters eine leichte Rötung der Haut, ist sie gewöhnlich nach wenigen Stunden verschwunden. Um lokalen Hautreizungen vorzubeugen, muss das Pflaster an regelmässig wechselnden Stellen aufgeklebt werden.

Überdosierung

Eine Überdosierung ist nur im Falle der gleichzeitigen Anwendung mehrerer Deponit-Pflaster möglich oder bei Aufbringen eines Deponit-Pflasters auf eine sehr stark entzündliche Hautfläche oder eine Wundfläche.
Ebenso kann eine Überdosierung bei Anwendung durch Kinder (Spiel) vorkommen. In diesem theoretischen Fall ist sofortiges Entfernen des Pflasters angezeigt.
Die führenden Symptome einer Überdosierung sind Kopfschmerzen und Blutdruckabfall mit Kollapsneigung. Bei sehr hohen Dosen ist mit Tachykardie, Kollaps, Synkope, (reversibler) Methämoglobinbildung, Cyanose und Tachypnoe zu rechnen.
Therapeutische Gegenmassnahmen sind vor allem auf Wiederanhebung des Blutdrucks zu richten, wobei in leichteren Fällen waagrechte Lage mit Hochlagerung der Beine und Anlegen einer Kompressionsbandage an den Beinen in der Regel zu einem Verschwinden der Symptomatik führt.
Da es kein spezifisches Antidot gibt, sind bei schweren Vergiftungen allgemeine Richtlinien der Vergiftungsbehandlung sowie der Schockbekämpfung anzuwenden (Krankenhauseinweisung).
Eine Methämoglobinämie wird, falls notwendig, mit Redox-Substanzen (Toluidinblau 4%) behandelt.
Die Behandlung von Methämoglobinämie mit Methylenblau ist bei Patienten, welche einen Glucose-6-Phospat- oder Methämoglobin-Reduktase-Mangel aufweisen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), kontraindiziert. In Fällen, in welchen diese Behandlungsmethode kontraindiziert oder nicht wirksam ist, wird eine Austauschtransfusion und/oder eine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten empfohlen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C01DA02
Wirkungsmechanismus
Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich auf gleiche Weise wie der endotheliale Relaxationsfaktor (EDRF) - über eine Konzentrationserhöhung von cyclischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.
Bei der Infusionsphlebitis kommt es wahrscheinlich infolge einer Irritation des Endothels zu einer initialen Venokonstriktion, die Ausgangspunkt des weiteren pathophysiologischen Geschehens ist. Durch direkten Angriff an der Gefässmuskulatur bewirken Nitrate eine Venenerweiterung und können Gefäss-Spasmen aufheben. Sie steigern die Prostazyklinsynthese endothelialer Zellen und tragen über eine verringerte Thrombozytenaggregation zur Verminderung einer Infusionsphlebitis bei.
Es liegen keine Daten zur Wirkung von GTN auf die Fruchtbarkeit beim Menschen vor.
Pharmakodynamik
Die Wirkung von Glyceroltrinitrat beruht auf einer Relaxation der glatten Gefässmuskulatur. Die postkapillären Kapazitätsgefässe und die grossen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefässe. Die systemische Vasodilatation führt zu einer Zunahme der venösen Blutaufnahme («venöses Pooling»). Der Rückstrom zum Herzen wird vermindert. Herzkammervolumen, Füllungsdrücke und diastolische Wandspannung sinken (Vorlast-Reduktion).
Die Dilatation der grossen herznahen Arterien führt sowohl zu einer Abnahme des systemischen (Nachlast-Reduktion) als auch des pulmonalen Auswurfwiderstandes. Ein verkleinerter Ventrikelradius und erniedrigte Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. Sauerstoffverbrauch.
Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Durchblutung ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, so dass regionale Wandbewegung und Schlagvolumen verbessert werden können.
Durch die Erweiterung von Koronarstenosen und eine Reduktion des Koronarwiderstandes kommt es zu einer Verbesserung der Koronarperfusion sowie zu einer Erhöhung des myokardialen Sauerstoffangebotes.
Klinische Wirksamkeit
Deponit enthält den seit langem bewährten Wirkstoff Nitroglycerin, der dafür sorgt, dass die Blutgefässe erweitert und das Herz entlastet wird.
Dieser Wirkstoff dringt aus der Wirkstoffschicht an der Unterseite des Depots in gleichbleibenden Mengen durch die Haut in die Blutgefässe und damit direkt in den Blutkreislauf, ohne die Verdauungsorgane zu belasten.
Jedes Deponit-Pflaster enthält eine ausreichende Menge Nitroglycerin, es genügt im Allgemeinen eine einmal tägliche Anwendung des Präparates.
Deponit hat eine Klebeschicht, die gleichmässig über die gesamte Fläche des Systems verteilt ist. Dadurch ist eine zuverlässige Haftung mit konstanter Resorption auch beim Duschen, Schwimmen oder bei starkem Schwitzen gewährleistet

Pharmakokinetik

Absorption
Der Wirkstoff wird mit einer Halbwertszeit von etwa einer Stunde absorbiert. Er erreicht spätestens 30 Minuten nach der ersten Applikation von Deponit 5 nachweisbare Plasmakonzentrationen. Das Konzentrationsmaximum wird nach ca. 2 Stunden erreicht. Darauf folgt bei Applikation von einem System Deponit 5 eine Steady-State-Plasmakonzentration von ca. 120 pg/ml, die mindestens bis 24 Stunden post Appl. auf konstanter Höhe bleibt. Zwischen der Steady-State-Plasmakonzentration und der Oberfläche der Systeme (2 Deponit 5 entsprechen 1 Deponit 10) besteht eine lineare Korrelation.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 60%.
Metabolismus
Der Abbau von Glyceroltrinitrat, der in der Leber, aber auch in vielen anderen Zellen, z.B. in den Erythrozyten erfolgt, beinhaltet die Abspaltung einer oder mehrerer Nitratgruppen.
Elimination
Wegen der kurzen Eliminationshalbwertszeit von Nitroglycerin fallen die Plasmakonzentrationen innerhalb einer Stunde nach Entfernen des Systems unter die Nachweisgrenze ab.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Klinisch relevante Veränderungen der Pharmakokinetik durch physiologische (z.B. Alter) oder pathologische (z.B. Leber-, Niereninsuffizienz) Zustände sind nicht bekannt.

Präklinische Daten

Toxizität bei wiederholter Verabreichung
13-Wochen Toxizitätsstudien bei oraler Applikation und verschiedenen Dosierungen ergaben keinen Hinweis auf toxische Effekte in:
•Mäusen bis zu 561 mg/kg KG/Tag
•Ratten bis zu 230 mg/kg KG/Tag
•Hunden bis zu 5 mg/kg KG/Tag
Bei Hunden, welche oral während 12 Monaten Dosen von 1, 5 und 25 mg/kg KG/Tag erhalten haben, trat gelegentlich Methämoglobinämie in der Niedrigdosisgruppe auf, was gewöhnlich bei organischen Nitraten gesehen wird.
Es traten keine toxischen Effekte auf, wenn 2 Wochen intravenös Dosen von bis zu 5 mg/kg KG/Tag an Ratten und Dosen von bis zu 3 mg/kg KG/Tag an Hunden verabreicht wurden. In Ratten, welche mit einer Dosis von 10 mg/kg KG/Tag behandelt wurden, traten 2 unerwartete Todesfälle auf, deren Todesursache nicht geklärt werden konnte.
In einer Studie über 26 Wochen, in welcher täglich verschiedene Dosen von 10%igem Glyceroltrinitrat auf die Haut von männlichen Kaninchen appliziert wurde (entspricht 15, 60 und 240 mg/kg KG/Tag), wurden reversiblen Hautirritationen mit histopathologischem Korrelaten in allen Dosisgruppen beobachtet. Es trat keine systemische Toxizität bei Dosen von bis zu 60 mg/kg KG/Tag auf.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Die Prüfung von Glyceroltrinitrat in Zellkulturen und im Tierversuch zeigte keine für den therapeutischen Dosisbereich relevanten mutagenen oder kanzerogenen Wirkungen.
Reproduktionstoxizität
Ausreichende Reproduktionsstudien an Tieren liegen mit intravenöser, intraperitonealer und dermaler Gabe vor. In Studien zur Embryotoxizität und Fertilität ergaben sich bis in einen für die Elterntiere toxischen Dosisbereich keine Hinweise auf eine Beeinflussung des Embryos oder auf Fertilitätsstörungen. Insbesondere fanden sich keine Anhaltspunkte für teratogene Eigenschaften. Dosen oberhalb von 1 mg/kg KG/Tag (dermal) zeigten fetotoxische Wirkungen (verminderte Geburtsgewichte) nach Anwendung während der Fetalentwicklung bei trächtigen Ratten. Untersuchungen zur Bestimmung der Wirkstoffkonzentrationen in der
Muttermilch sind nicht bekannt.
Fruchtbarkeit
Reproduktionstoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen mit verschiedenen Verabreichungswegen zeigten keine Auswirkung auf das Paarungsverhalten, die Fruchtbarkeit und allgemeine Reproduktionsparameter.
Sensibilisierung/Lokale Verträglichkeit
Es ergaben sich keine Hinweise auf sensibilisierende Eigenschaften bzw. lokal Hautunverträglichkeit am Meerschweinchen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Auf jeder Packung Deponit ist ein Verfalldatum angegeben. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Deponit nicht bei Temperaturen über 25 °C lagern sowie ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Deponit ist unmittelbar vor Gebrauch aus der Einzelpackung zu nehmen.
Das Pflaster darf nicht zerschnitten werden.
Nach Entfernen der Schutzfolie wird Deponit auf eine gesunde, wenig behaarte, trockene und saubere Hautstelle aufgeklebt und mit der Hand einige Sekunden lang gut angepresst.
Bevorzugte Hautstellen sind der gesamte Bereich des Brustkorbs, der Oberarm (Innenseite) oder der Schulterbereich. Andere Hautstellen können ebenfalls vorgesehen werden. Nach 24 Stunden wird Deponit entfernt und weggeworfen (Missbrauch, z.B. durch Kinder, verhüten!). Danach wird das neue Pflaster angebracht. Zur Vorbeugung möglicher Hautreaktionen sollte dieselbe Hautstelle erst nach zwei bis drei Tagen wieder benutzt werden.
Bei vorschriftsmässiger Anwendung haftet Deponit gut an der Haut und seine Funktion bleibt auch beim Baden, Duschen oder bei körperlicher Aktivität erhalten. In seltenen Fällen, bei denen sich das Pflaster ablöst, soll ein neues auf eine andere Hautpartie aufgebracht werden.
Deponit ist zur Dauertherapie vorgesehen.

Zulassungsnummer

45986 (Swissmedic)

Packungen

Deponit 5: 10, 30, 100 transdermale Pflaster (B)
Deponit 10: 10, 30, 100 transdermale Pflaster (B)

Zulassungsinhaberin

Norgine AG, 6005 Luzern

Stand der Information

August 2018

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