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Information for professionals for Rivozol®:Rivopharm SA
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Medikament gegen Protozoen und Anaerobier 

Zusammensetzung

Tabletten
Wirkstoff: Metronidazolum 250 mg;
Excip. pro compr.

Suspension
Wirkstoff: Metronidazolum 125 mg (ut Metronidazoli-benzoas);
Excipiens: Saccharinum, Saccharum 1,75 g, Aromatica, Conserv.: E 216; E 218, Excip. ad susp. pro 5 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Metronidazol ist ein synthetisches Nitroimidazolderivat. Rivozol ist ein Medikament gegen Protozoen, wirksam in der Bekämpfung von Amöbenbefall, Trichomoniasis sowie Lamblienbefällen und Leishmaniasis. Es ist auch wirksam gegen anaerobische obligatorische Bakterien wie Fusobacterium und Bacteroides spp.

Empfindlichkeit der Keime

Empfindliche Keime (CMI < 4 µg/ml)
Bacteroides sp., Fusobacterium sp., Megasphaera, Clostridium sp.

Mässig empfindliche Keime (CMI 4-16 µg/ml)
Peptococcus, Peptostreptococcus, Veillonella.

Resistente Keime
Propionibacterium, Actinomyces.
Die antiparasitäre Wirkung betrifft: Trichomonas vaginalis, Giardia intestinalis, Entamoeba histolytica.
Wirkung: Rivozol hemmt die Synthese der Nucleinsäuren der empfindlichen Bakterien und Protozoen.

Pharmakokinetik

Resorption
Metronidazol wird zu mindestens 80% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Nach einmaliger oraler Verabreichung von 250 mg, 500 mg oder 2 g wird innerhalb von 1-3 Stunden die maximale Plasmakonzentration des unveränderten Produktes und der aktiven Metaboliten von 4,6-6,5 µg/ml, 11,5-13,0 µg/ml resp. 30-45 µg/ml erreicht. Die Geschwindigkeit der Absorption und der Plasmakonzentrationen sind reduziert, wenn das Medikement mit der Mahlzeit verabreicht wird. Die totale absorbierte Menge wird aber nicht betroffen.

Verteilung
Metronidazol diffundiert rasch in fast alle Gewebe und findet sich vor allem in Lungen, Nieren, Leber, Haut, Galle, Speichel, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret, LCR. Die Metronidazolkonzentrationen in LCR sind im Rahmen von 43% der konkurrenten Plasmakonzentrationen bei Patienten ohne Hirnhautentzündung. Beschränkte Angaben zeigen, dass der Verteilungsumfang von Metronidazol bei älteren Leuten reduziert werden kann. Die Plasmaproteinbindung ist gering (unter 20%). Metronidazol passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über mit Konzentrationen, die den konkurrenten Plasmakonzentrationen gleichwertig sind.

Metabolismus/Ausscheidung
Ca. 30-60% der oralen Dosis von Metronidazol werden in der Leber metabolisiert. Der Hauptmetabolit (2-Hydroxymethyl-Metronidazol) kämpft wirkungsvoll gegen Bakterien und Protozoen. Ca. 70% werden durch die Nieren ausgeschieden, davon ca. 25% in unveränderter Form. Die Plasmahalbwertzeit beträgt 6-8 Stunden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen

Nierenfunktionsstörungen: Pharmakokinetische Studien haben gezeigt, dass die Dosen bei Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen leiden, nicht verändert werden müssen. Eine zusätzliche Dosis nach Hämodialyse ist angebracht, um die Verluste während der Dialyse zu ersetzen.

Leberfunktionsstörungen: Die Halbwertzeit kann bei Patienten mit einer Leberfunktionsstörung verlängert sein. In einer Studie bei Erwachsenen mit Alkoholproblemen und Leberfunktionsstörung lag die Durchschnittshalbwertzeit bei 18,3 Stunden (geregelt: 10,3-29,5 Stunden).

Kinder: Die Pharmakokinetik von oral verabreichtem Metronidazol bei Neugeborenen von 6 und 19 Wochen sowie bei Kindern von 4-14 Jahren entspricht derjenigen von Erwachsenen.

Ältere Patienten: Die Serumkonzentrationen von Metronidazol nach einmaliger Dosis von 500 mg auf oralem Weg bei 20 älteren Patienten waren höher als diejenigen, die in 15 jüngeren Patienten gefunden wurden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Rivozol ist besonders wirksam gegen Trichonomas vaginalis, Darm- und Leber-Amöbenbefall, die durch die Entamoeba histolytica verursacht wurde, und gegen Lamblia intestinalis.

Dosierung/Anwendung

Tägliche Dosis

----------------------------------------------------
Indikationen         Dauer           Tabletten zu   
                     der Behandlung  250 mg Sirup   
                     (Tage)          zu 25 mg/ml    
----------------------------------------------------
Trichomoniasis       10                             
Erwachsene                           2 x 250 mg     
Leber-Amöbenbefall    7-10                          
Erwachsene                           3 x 500-750 mg 
Kinder < 12 J.                       35-50 mg/kg/   
                                     Körpergewicht  
                                     pro Tag in 3   
                                     separaten Dosen
Akuter                7-10                          
Darm-Amöbenbefall                                   
Erwachsene                           3 x 750 mg     
Kinder < 12 J.                       35-50 mg/kg/   
                                     Körpergewicht  
                                     pro Tag in 3   
                                     separaten Dosen
Lamblienbefall        5                             
Erwachsene                           3 x 250 mg     
Kinder < 12 J.                       15 mg/kg/      
                                     Körpergewicht  
                                     pro Tag in 3   
                                     separaten Dosen
Anaerobier-          10                             
Infektionen                                         
Erwachsene                           3 x 500 mg     
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Die Oralanwendung bei Patienten mit Blutdyskrasien sowie bei solchen mit einer Überempfindlichkeit gegen Imidazolderivate oder bei Patienten, die Störungen am Zentralnervensystem aufweisen, ist zu vermeiden.

Vorsichtsmassnahmen
Eine Leukozytenzählung muss vor und nach der Behandlung, besonders wenn diese wiederholt wird, durchgeführt werden.
Während der Behandlung sollten die Patienten keinen Alkohol zu sich nehmen, da sonst Erbrechen oder Magenkrämpfe auftreten können. Eine regelmässige klinische und biologische Überwachung ist angebracht, wenn die Verabreichung während mehr als 10 Tagen als nötig befunden wird. Eine frühere Candidiasis kann sich verschlimmern während einer Behandlung mit Rivozol.
Schwere Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems können sich verschlechtern während einer Therapie mit Metronidazol. Beim Auftreten von peripheren Neuropathien, Ataxie, Schwindel oder geistiger Verwirrung ist die Behandlung abzubrechen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für den Fötus gezeigt, man verfügt jedoch über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Wegen der Plazentagängigkeit und dem Übertreten von Metronidazol in die Muttermilch ist die Notwendigkeit einer Verabreichung während der Schwangerschaft oder Stillzeit sorgfältig zu überprüfen. Die Anwendung von Rivozol im 1. Trimenon ist kontraindiziert.

Unerwünschte Wirkungen

Metronidazol wird allgemein gut vertragen. Selten (3%) wurden gastrointestinale Störungen, saures Aufstossen, schwere Zunge, geschwollene Zunge, Magenschwereempfindung sowie Übelkeit und Erbrechen beobachtet. In etlichen Fällen kann es auch zu Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, vorübergehenden epileptiformen Anfällen, Schläfrigkeit, Anomalien der Gelenkkoordinationen (Ataxie), Pruritus, Hautausschlägen kommen. Eine mögliche Dunkelfärbung des Urins wird durch einen Metronidazol-Metaboliten verursacht.
Bei längerer Therapie und höheren Dosierungen wurden periphere nervöse Störungen beobachtet, die im allgemeinen nach einer Reduktion der Dosierung oder nach Abbrechen der Behandlung spontan verschwinden. Im Fall einer verlängerten Behandlung muss man das Blutbild auf hämatologische Störungen kontrollieren, da unter diesen Bedingungen eine schädliche Wirkung auf die weissen Blutkörperchen (Leukopenia) nicht ausgeschlossen ist. In diesem Fall muss die Behandlung unterbrochen werden.
Es wurden Fälle von psychischer Verwirrung, wie auch Halluzinationen und allgemeine Verwirrung festgestellt.

Interaktionen

Gleichzeitige Gabe von Metronidazol und Disulfiram kann Verwirrungszustände hervorrufen. Zudem kann Metronidazol die Wirkung oraler Gerinnungshemmer wie Cumarin und Warfarin verstärken. Metronidazol scheint die Alkohol-Deshydrogenase zu hemmen. Gleichzeitige Gabe von Phenobarbital und anderen Enzyminduktoren senkt die Serumhalbwertzeit von Metronidazol. Die kurzfristige Therapie mit Metronidazol bei Patienten unter relativ hohen Lithiumdosierungen, hat eine Erhöhung der Serumkonzentrationen von Lithium gezeigt. Studien bei gesunden Leuten, die schon vorher mit Climetidin behandelt wurden, zeigten eine Erhöhung der totalen Plasmaclearance von Metronidazol nach einer einmaligen intravenösen Dosis.

Überdosierung

Es gibt keine spezifische Behandlung einer massiven Überdosierung von Metronidazol. Der Patient bleibt unter ärztlicher Überwachung und eine symptomatische Behandlung wird eingeführt gemäss dem klinischen Bild.
Metronidazol und Metaboliten sind durch eine Hämodialyse rasch ausgeschieden. Eine peritonale Dialyse ist nicht wirksam.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Metronidazol beeinflusst SGOT- und SGPT-Bestimmungen, welche auf einer UV-Absorptionsabnahme aufgrund der Oxidation NADH zu NAD beruht. Es resultieren tiefe SGOT- und SGPT-Werte.

Hinweis für Diabetiker
5 ml Suspension enthalten 1,75 g Zucker, dies entspricht 0,175 BW (7 kcal).
Falls Rivozol bei Diabetikern eingesetzt wird, kann eine Anpassung des Diätplans erfoderlich sein.

Haltbarkeit
Das Produkt muss vor Licht geschützt und unter 25 °C aufbewahrt werden, ausserhalb der Reichweite von Kindern.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

46007.

Stand der Information

September 1990.

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