Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBevor eine Therapie mit Fortam begonnen wird, soll abgeklärt werden, ob bereits Überempfindlichkeitsreaktionen auf Ceftazidim, Cephalosporine (β-Laktam-Antibiotika) oder Penicilline bestehen.
Fortam darf nur mit grosser Vorsicht Patienten gegeben werden, welche Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Penicillinen zeigen.
Beim Auftreten einer allergischen Reaktion muss Fortam sofort abgesetzt werden. Beim Auftreten von schweren Überempfindlichkeitsreaktionen sind Notfallmassnahmen angezeigt.
Schwere kutane Arzneimittelreaktionen
Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) wie das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Erythema multiforme (EM) und akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (AGEP) wurden bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Ceftazidim, berichtet (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Fortam sofort abzusetzen und eine Alternativtherapie in Erwägung zu ziehen.
Überempfindlichkeitsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom führen, einer schweren allergischen Reaktion, die in einem Myokardinfarkt enden kann. Zu den ersten Symptomen solcher Reaktionen können Brustschmerzen gehören, die in Verbindung mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Fortam unverzüglich abzusetzen und eine Alternativtherapie ist in Erwägung zu ziehen.
Es bestehen keine Hinweise, dass Fortam in üblicher Dosierung die Nierenfunktion beeinträchtigt. Bei Niereninsuffizienz sollte dennoch die Dosierung entsprechend reduziert werden, um die klinischen Auswirkungen eines erhöhten Blutspiegels, wie z.B. Krämpfe, zu verhindern (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen – Patienten mit Nierenfunktionsstörungen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Das Auftreten von Diarrhoe während oder nach der Behandlung mit Fortam, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom für eine Infektion mit Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform ist die pseudomembranöse Kolitis. Sollte der Verdacht auf eine derartige Komplikation bestehen, so ist die Behandlung mit Fortam unverzüglich abzubrechen und der Patient sollte eingehend untersucht werden, um allenfalls eine spezifische Antibiotikatherapie (z.B. Metronidazol, Vancomycin) einzusetzen. Der Einsatz von peristaltikhemmenden Mitteln ist in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
Wie bei anderen Cephalosporinen und Penicillinen können anfänglich empfindliche Stämme von Enterobacter spp. und Serratia spp. (chromosomal-vermittelte, rasch induzierbare Resistenz) unter Therapie mit Ceftazidim eine Resistenz entwickeln. Bei der Behandlung von solchen Infektionen sollte deshalb, wo klinisch angezeigt, die periodische Durchführung eines Empfindlichkeitstests in Erwägung gezogen werden.
Fortam enthält 52 mg Natrium pro 1 g Ceftazidim. Bei Patienten die eine Beschränkung der Natriumzufuhr benötigen, muss der Natriumgehalt beachtet werden.
|