Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei Schlafstörungen, die mit Psychosen oder Depression einhergehen, ist die Grundkrankheit zu behandeln. Somnium soll wie andere Benzodiazepin-haltige Präparate an depressive Patienten nur bei besonders sorgfältiger Indikationsstellung gegeben werden, da ein erhöhtes Suizid-Risiko besteht.
Benzodiazepine können zu einer anterograden Amnesie führen. Um das Risiko einer Amnesie zu reduzieren, soll der Patient eine nicht unterbrochene Schlafdauer von mind. 7–8 Stunden haben.
Benzodiazepine (und Diphenhydramin) können Paradox-Reaktionen, evtl. mit unadäquatem Verhalten hervorrufen (vgl. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei kardiovaskulären Krankheiten, Hypertonie, Hyperthyroidie ist aufgrund der anticholinergischen Eigenschaften von Diphenhydramin Vorsicht geboten.
Die Anwendung und Sicherheit von Somnium bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Bei Patienten mit vorbestehender Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit ist besondere Vorsicht geboten.
Abhängigkeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten. Die Entzugssymptomatik tritt vor allem nach abruptem Absetzen auf und beschränkt sich in leichteren Fällen auf Tremor, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Es können aber auch Symptome wie Schwitzen, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen sowie in seltenen Fällen Delirien und zerebrale Krampfanfälle auftreten.
Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum zum Beispiel in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten (zum Beispiel Panikzustände) indiziert und der Nutzen im Vergleich zu Risiken weniger klar.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen empfiehlt sich in jedem Falle ein ausschleichendes Absetzen, indem die Dosis stufenweise reduziert wird. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen ist eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
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