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Information for professionals for Dermovate®-NN:GlaxoSmithKline AG
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Creme

Kombiniertes Kortikosteroid zur lokalenAnwendung 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Clobetasoli-17-propionas 0,5 mg.
Neomycinum 3,5 mg ut Neomycini sulfas.
Nystatinum 100'000 U.I.

Hilfsstoffe
Antioxidans: E 310.
Excipiens ad unguentum pro 1 g.

Eigenschaften/Wirkungen

Clobetasolpropionat ist ein sehr stark wirksames Kortikosteroid (Stärkeklasse IV), welches speziell für dermatologische Zwecke entwickelt wurde. Es wirkt lokal stark antiphlogistisch, antipruriginös und antiallergisch.
Clobetasolpropionat entfaltet auf der Haut hauptsächlich eine unspezifische entzündungshemmende Wirkung, welche das Resultat einer Vasokonstriktion und einer Abnahme der Kollagensynthese darstellt. Bei entzündlichen Hauterkrankungen verschiedenster Genese bewirkt es eine rasch einsetzende Linderung und Beseitigung symptomatischer Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Rötung.
Dermovate-NN enthält zusätzlich Neomycin, ein Antibiotikum und Nystatin, ein Antimykotikum.
Neomycin gehört zu der Gruppe der Aminoglykosidantibiotika. Es wirkt bakterizid gegen zahlreiche gramnegative und einige grampositive Bakterien. Die Substanz ist inaktiv gegen Pilze, Viren und gegen die meisten Anaerobier.

In vitro wirkt Neomycin in Konzentrationen von 1-12,5 µg/ml hemmend auf E. coli, Haemophilus influenzae, Moraxella lacunata, Staph. aureus, Staph. epidermidis und Serratia sp.
Pseudomonas ist völlig und die Streptokokken sind fast gänzlich resistent.
Die bakterizide Wirkung von Neomycin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch irreversible Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen.
Nystatin ist ein Antimykotikum, welches gegen Candida albicans und verwandte Pilzstämme wirksam ist. Die Substanz ist inaktiv gegen Bakterien, Protozoen und Viren. Die antimykotische Wirkung von Nystatin beruht auf der Bindung an Sterole der Zellwand. Nystatin wirkt fungistatisch oder fungizid gegen eine Reihe von pathogenen und nicht pathogenen Pilzen. In vitro wirkt Nystatin in Konzentrationen von ca. 3 µg/ml hemmend auf Candida albicans.

Pharmakokinetik

Clobetasoli propionas
Die Pharmakokinetik von Clobetasolpropionat unterscheidet sich nicht signifikant von derjenigen anderer sehr stark wirksamer Kortikosteroide. Der Penetrations- und Permeationsanteil hängt ab von der Körperregion, dem Zustand der Haut, der galenischen Formulierung, dem Alter des Patienten und dem Applikationsmodus. Die perkutane Penetration von Clobetasolpropionat variiert interindividuell und kann durch Okklusivverbände oder bei entzündeter oder erkrankter Haut erhöht sein.
In einer Studie an Probanden mit gesunder Haut wurden 30 g einer 0,05%igen Clobetasolpropionat-Salbe appliziert. 8 h nach der zweiten (13 h nach der ersten) Applikation wurde ein mittlerer maximaler Plasmaspiegel von 0,63 ng/ml Clobetasolpropionat gemessen. Nach der zweiten Applikation von 30 g einer 0,05%igen Clobetasolpropionat-Crème wurden 10 h nach der Applikation geringfügig höhere mittlere Plasmaspiegel als mit der Salbe gemessen.
In einer anderen Studie an Patienten mit Psoriasis und Ekzem wurden 3 h nach einmaliger Applikation von 25 g einer 0,05%igen Clobetasolpropionat-Salbe ein mittlerer maximaler Plasmaspiegel von 2,3 ng/ml (Psoriasis) bzw. 4,6 ng/ml (Ekzem) gemessen.
Nach perkutaner Resorption wird Clobetasolpropionat wahrscheinlich wie systemisch verabreichte Kortikosteroide metabolisiert. Der Metabolismus von systemisch verabreichtem Clobetasol ist allerdings bisher nicht vollständig charakterisiert oder quantifiziert worden.

Neomycini sulfas
Neomycinsulfat wird nach topischer Applikation auf intakte Haut nicht resorbiert. Die Anwendung auf aufgeschürften Hautarealen, Haut mit geschädigter Keratinschicht (Wunden, Verbrennungen, Ulcera etc.), entzündeter Haut oder unter Okklusion führt dagegen zu einer raschen Resorption der Substanz. Die Applikation grösserer Mengen von Neomycinsulfat kann in diesen Fällen zu erheblichen Plasmaspiegeln führen. Einmal resorbiert wird Neomycinsulfat rasch in aktiver Form über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt ca. 2-3 Stunden.
Bei Niereninsuffizienz ist die Plasmaclearance von Neomycin reduziert (siehe «Dosierung bei Niereninsuffizienz»).

Nystatinum
Nystatin wird weder durch die intakte Haut noch durch die Schleimhaut resorbiert.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Dermovate-NN ist besonders für die Kurzzeitanwendung bei hartnäckigen Ekzemen, Neurodermatosen und anderen Hauterkrankungen geeignet, welche nur ungenügend auf schwächer wirksame Steroide ansprechen, wenn gleichzeitig eine Infektion durch neomycin- und/oder nystatinempfindliche Bakterien und/oder Pilze (Candida und verwandte Pilzstämme) besteht oder vermutet wird.

Dosierung/Anwendung

Dermovate-NN wird 1-2-mal täglich sparsam auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen. Sobald eine Besserung eintritt, sollte das Präparat abgesetzt werden oder, falls noch nötig, auf ein schwächer wirksames Steroid umgestellt werden.
Die Behandlung sollte ohne eine ärztliche Überwachung nicht länger als 7 Tage erfolgen. Wiederholte kurze Anwendungen können angezeigt sein, um Rückfälle zu vermeiden.

Anwendung bei älteren Personen: Dermovate-NN kann bei älteren Patienten angewendet werden. Vorsicht ist geboten, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist und/oder eine signifikante systemische Resorption von Neomycinsulfat auftritt.

Dosierung bei Niereninsuffizienz: Die Dosierung soll bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion reduziert werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Rosacea, Acne vulgaris, periorale Dermatitis, Hautulcera, primär bakteriell verursachte Hautläsionen (z.B. tuberkulöse oder luetische Hauterkrankungen), Mykosen (Faden- und Hefepilzinfektionen), Virusinfektionen (z.B. Herpes simplex, Herpes zoster, Varizellen), Sekundärinfektionen mit Pseudomonas sp. oder Proteus sp., Überempfindlichkeit gegenüber einer Komponente des Präparates.
In Situationen, in denen eine signifikante systemische Resorption auftreten kann, wird wegen der Gefahr von neuromuskulären Blockaden sowie des bekannten oto- und nephrotoxischen Potentials von Neomycinsulfat die Anwendung von Dermovate-NN in grossen Mengen oder auf grossen Körperflächen über längere Zeit nicht empfohlen.
Bei sehr kleinen Kindern muss mit einer erhöhten Resorption gerechnet werden; in dieser Altersgruppe kann die Resorption wegen des noch unvollständigen Reifezustandes der Haut erhöht sein und auch die Nierenfunktion kann noch nicht vollständig entwickelt sein. Deshalb soll Dermovate-NN generell nicht bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren zur Behandlung von Dermatosen, einschliesslich Dermatitis und Windeldermatitis, angewendet werden.
Dermovate-NN sollte wegen der potenziell ototoxischen Wirkung von Neomycin nicht zur Behandlung einer Otitis externa eingesetzt werden, wenn eine Trommelfellperforation vorliegt.

Vorsichtsmassnahmen
Eine hochdosierte, grossflächige oder okklusive Applikation eines stark oder sehr stark wirksamen Kortikosteroids soll nur unter regelmässiger ärztlicher Überwachung erfolgen, besonders im Hinblick auf eine Suppression der endogenen Kortikosteroidproduktion.
Bei Kleinkindern und Kindern ist eine ununterbrochene Langzeitbehandlung mit Lokalsteroiden wenn möglich zu vermeiden, da es bei ihnen schon ohne Okklusivverband zu einer Hemmung der Nebennierenfunktion kommen kann. Es ist zu beachten, dass die Windeln die Wirkung eines Okklusivverbandees haben können.
Wenn bei Kindern eine Behandlung mit Dermovate-NN erforderlich ist, wird eine wöchentliche Behandlungskontrolle empfohlen. Es sollte so bald als möglich auf ein weniger stark wirksames Kortikosteroid umgestellt werden.
Die Gesichtshaut neigt bei langandauernder Behandlung mit stark wirksamen Dermatokortikosteroiden stärker zu atrophischen Veränderungen als die Haut an anderen Körperstellen.
In Augennähe sollen prinzipiell nur schwach wirksame Kortikosteroide angewendet werden, da sonst die Möglichkeit einer Erhöhung des intraokularen Druckes (Glaukom) besteht.
Sehr stark, stark oder mittelstark wirksame Kortikosteroide sollten im Gesicht und in der Genitalregion nur mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
Lokalsteroide können die klinischen Zeichen von Infektionen oder allergischen Reaktionen maskieren. Bei ungenügendem Ansprechen oder gar Zunahme der Symptome unter Therapie ist deshalb vor allem an eine Superinfektion durch resistente Keime oder an eine Überempfindlichkeitsreaktion auf einen der Inhaltsstoffe zu denken und die Diagnose ist neu zu überprüfen.
Sollte eine Infektion anhalten, ist eine systemische antimikrobielle Therapie angezeigt. Jegliche Ausbreitung einer Infektion erfordert den Abbruch der lokalen Kortikosteroidbehandlung.
Bakterielle Infektionen werden durch die feuchtwarmen Verhältnisse eines Okklusivverbandes begünstigt, weshalb die Haut jeweils vor Anlegen eines frischen Verbandes gut desinfiziert werden sollte.
Bei Anwendung auf grossen Körperflächen bei älteren Patienten oder bei solchen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine nephro- und/oder ototoxische Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
Ausgedehnte und wiederholte Anwendung kann das Auftreten einer Kontaktallergie begünstigen.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu verwenden und nicht an andere Personen weiterzugeben.

Schwangerschaft / Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Die topische Anwendung von Kortikosteroiden erwies sich im Tierversuch als teratogen; es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Topische Kortikosteroide sollten während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt. Sie sollten während der Schwangerschaft nicht grossflächig, in grossen Mengen oder über lange Zeit angewendet werden.
Neomycin ist placentagängig und es besteht das theoretische Risiko einer nephro- und ototoxischen Wirkung auf den Fötus.
Eine Anwendung von Dermovate-NN während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.

Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob die topisch applizierten Wirkstoffe und/oder deren Metaboliten in die Muttermilch übergehen, allerdings gelangen systemisch verabreichte Kortikosteroide und Aminoglykoside in die Muttermilch. Die Anwendung von Clobetasolpropionat während der Stillzeit wurde nicht untersucht. Dermovate-NN sollte bei stillenden Müttern nicht angewendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Lokale unerwünschte Wirkungen wie Irritationen der Haut, Brennen, Pruritus und Trockenheit sowie Überempfindlichkeitsreaktionen können bedingt durch Clobetasoli-17-propionas vor allem zu Beginn der Therapie auftreten.
Auch eine Exacerbation der Symptome der behandelten Hauterkrankung ist beobachtet worden.
Im Fall einer Überempfindlichkeitsreaktion soll das Präparat sofort abgesetzt werden.
Langandauernde und intensive Therapien mit stark wirksamen Kortikosteroiden können atrophische Hautveränderungen, Hautblutungen, Striae, Teleangiektasien, Pigmentationsstörungen, Hypertrichosis, Steroidakne und rosaceaartige resp. periorale Dermatitis hervorrufen.
Wie bei anderen lokal angewandten Kortikosteroiden kann bei einer langandauernden Anwendung grösserer Mengen oder bei Behandlung grosser Körperflächen eine ausreichende systemische Resorption stattfinden, was zum Auftreten folgender systemischer Nebenwirkungen führen kann: Suppression der endogenen Kortikosteroidsynthese, Hyperkortikosteroidismus mit Oedemen, Striae distensae, (Manifestwerden eines bisher latenten) Diabetes mellitus, Osteoporose und bei Kindern Wachstumsverzögerungen.
Diese unerwünschten Wirkungen sind vor allem bei Kleinkindern und Kindern sowie bei Anwendung unter Okklusion zu erwarten; bei Kleinkindern können die Windeln die Wirkung eines Okklusivverbandes haben.
Unter der Voraussetzung, dass die wöchentlich angewandte Menge der Creme beim Erwachsenen 50 g nicht überschreitet, ist eine Hemmung der Nebennierenfunktion im allgemeinen vorübergehender Natur mit einer raschen Rückkehr zu normalen Werten nach Absetzen der Kurzzeittherapie.
Für Neomycin sind bei topischer Applikation, insbesondere auf ausgedehnten Hautarealen oder stark geschädigter Haut, resorptionsbedingte systemische unerwünschte Wirkungen wie Ototoxizität, Nephrotoxizität und neuromuskuläre Blockaden beschrieben worden.
Neomycin verursacht bei 5-15 % der Patienten eine Kontaktallergie.

Interaktionen

Neomycinsulfat kann nach signifikanter systemischer Resorption die atemdepressive Wirkung von Neuromuskulärblockern verstärken und verlängern. Wenn Dermovate-NN jedoch gemäss den Empfehlungen angewendet wird, ist eine geringe systematische Exposition mit Neomycinsulfat zu erwarten und mit signifikanten Wechselwirkungen ist nicht zu rechnen.

Überdosierung

Bei chronischer Überdosierung oder Missbrauch können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen vermehrt auftreten.
Bei Hyperkortikosteroidismus sollten topische Steroide stufenweise abgesetzt werden. Da jedoch das Risiko einer akuten Nebennierenrindensuppression besteht, sollte dies unter Aufsicht des Artzes erfolgen.
Unter bestimmten Umständen kann eine signifikante systemische Resorption von Neomycinsulfat auftreten (siehe unter «Anwendungseinschränkungen»). Wird dies in Betracht gezogen, soll das Präparat sofort abgesetzt und der Patient bezüglich Allgemeinszustand, Hörvermögen, Nieren- und neuromuskuläre Funktionen überwacht werden.
Es sollen ebenfalls die Neomycinsulfat-Blutspiegel bestimmt werden. Der Serumspiegel von Neomycinsulfat kann durch Hämodialyse reduziert werden.

Sonstige Hinweise

Hinweise
Dermovate-NN enthält antimikrobielle Wirkstoffe und sollte daher nicht verdünnt werden.

Haltbarkeit
Dermovate-NN Creme ist unter 25 °C aufzubewahren und darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

46583.

Stand der Information

September 2000.
RL88

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