Dosierung/AnwendungAzactam, steriles Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung, kann mit Wasser für Injektionszwecke oder physiologischer Kochsalzlösung rekonstituiert werden. Azactam eignet sich für die intravenöse Injektion und Infusion und für die intramuskuläre Injektion.
Für Anweisungen bezüglich der Zubereitung von Azactam 2 g Pulver: siehe unter «Hinweise für die Handhabung» im Kapitel «Sonstige Hinweise».
Übliche Dosierung
Erwachsene
Azactam kann nach der Rekonstitution intravenös und intramuskulär injiziert werden.
Die Dosierung und die Art der Verabreichung richtet sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, dem Schweregrad der Infektion und dem Zustand des Patienten.
Art der Infektion
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Dosis von Azactam (g)
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Dosierungsintervalle (Stunden)
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Harnwegsinfektionen
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0,5–1,0
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8 oder 12
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Mittelschwere systemische Infektionen
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1,0 oder 2,0
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8 oder 12
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Schwere systemische oder lebensbedrohliche Infektionen
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2,0
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6 oder 8
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Eine maximale Tagesdosis von 8,0 g Azactam sollte nicht überschritten werden.
Bei älteren Patienten ist an die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion zu denken (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Bei einer Einzelgabe von über 1,0 g bei einer Septikämie, einem lokalisierten Parenchym-Abszess, Peritonitis oder anderen schweren systemischen oder lebensbedrohlichen Infektionen, soll Azactam intravenös verabreicht werden.
Bei systemischen Infektionen, hervorgerufen durch Pseudomonas aeruginosa, wird wegen des oft schweren Verlaufs eine Initialdosis von 2,0 g alle 6 oder 8 Stunden empfohlen.
Bei akuter unkomplizierter Gonorrhö und akuter unkomplizierter Zystitis ist eine Einmalgabe von 1,0 g intramuskulär wirksam.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Für Säuglinge im Alter von über einer Woche und bei Kleinkindern bis zu 2 Jahren: 30 mg/kg Körpergewicht Azactam i.v. alle 6–8 Stunden.
Für Kinder ab 2 Jahren bis zu 12 Jahren mit schweren Infektionen werden 50 mg/kg Azactam i.v. alle 6–8 Stunden empfohlen.
Bei Infektionen, hervorgerufen durch Pseudomonas aeruginosa, wird für alle Patienten eine Dosierung von 50 mg/kg alle 6 bis 8 Stunden empfohlen.
Für Neugeborene unter einer Woche Lebensalter liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor. Die Anwendung von Azactam muss deshalb sorgfältig abgewogen werden.
Die maximale Tagesdosis für Kinder sollte die maximale empfohlene Dosis für Erwachsene nicht überschreiten.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit vorübergehender oder ständiger Beeinträchtigung der Nierenfunktion können die Serumspiegel von Aztreonam erhöht sein.
Da Aztreonam hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden wird, wird empfohlen, bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min die Initialdosis von 1,0 g oder 2,0 g zu applizieren und diese nachher zu halbieren. Liegt die Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min, dann soll initial die übliche Dosis von 0,5 g, 1,0 g oder 2,0 g appliziert werden. Die Erhaltungsdosis beträgt ¼ der üblichen Dosis und wird in 6-, 8- oder 12-stündlichen Intervallen gegeben.
Werden Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz hämodialysiert, soll zusätzlich zur Erhaltungsdosis nach jeder Hämodialyse 1⁄8 der Initialdosis verabreicht werden.
Sind jedoch nur die Werte des Serum-Kreatinins des Patienten verfügbar, dann kann folgende Formel zur Errechnung der ungefähren Kreatinin-Clearance verwendet werden:
Männer: Gewicht (kg) × (140 – Lebensalter in Jahren) : 72 × Serum-Kreatinin (mg/100 ml).
Frauen: 0,85 × obiger Wert.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Erfahrungen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind limitiert. Es wird empfohlen, bei Patienten mit alkoholischer Leberzirrhose in Langzeitbehandlung die Dosis um 20–25% zu reduzieren; dies insbesondere, wenn gleichzeitig die Nierenfunktion beeinträchtigt ist. Dosisänderungen bei Patienten mit stabiler Gallenblasen-Zirrhose oder anderen chronischen Lebererkrankungen sind nicht nötig, ausser bei gleichzeitiger Beeinträchtigung der Nierenfunktion.
Ältere Patienten
Dosislimitierender Faktor bei älteren Patienten ist der Nierenzustand. Die Dosis sollte aufgrund der Kreatinin-Clearance festgelegt werden (siehe unter «Dosierung/Anwendung: Niereninsuffizienz»).
Schwere Infektionen
Bei Patienten mit schweren Infektionen sollen gleichzeitig zu Beginn der Behandlung neben Azactam noch andere Antibiotika appliziert werden, um über ein breites antimikrobielles Spektrum zu verfügen. Nach Vorliegen des bakteriologischen Befundes, Kenntnis der Erreger und deren Empfindlichkeit, soll die geeignete Antibiotika-Therapie fortgeführt werden.
Azactam kann zur empirischen Therapie gleichzeitig mit anderen Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Metronidazol, Penicillinen, Vancomycin, Clindamycinphosphat und Aminoglykosiden eingesetzt werden.
Bei Patienten mit schweren Pseudomonas-Infektionen kann sich die Kombination von Azactam mit Aminoglykosiden wegen der synergistischen Wirkung als nützlich erweisen. Diese Kombination erwies sich in vitro gegen viele Stämme von Enterobakterien und anderen gramnegativen aeroben Bazillen ebenfalls als synergistisch.
Da Aminoglykoside potentiell nephrotoxisch und ototoxisch sind, muss nach Vorschrift des Herstellers dieser Präparate die Nierenfunktion kontrolliert werden, insbesondere, wenn hohe Aminoglykosiddosen verabreicht werden oder die Behandlung länger dauert.
Therapiedauer
Abhängig vom Schweregrad der Infektion beträgt die Therapiedauer im Allgemeinen 5 bis 14 Tage. In Ausnahmefällen kann auch bis zur Elimination der Krankheitserreger bzw. bis zur Rückbildung der Symptome über längere Zeit mit Azactam weiterbehandelt werden. Sollte sich keine Besserung der Erkrankung abzeichnen, dann sollte die Aztreonam-Empfindlichkeit der Erreger überprüft werden.
Art der Anwendung
Azactam kann nach der Rekonstitution intravenös und intramuskulär injiziert werden.
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