Unerwünschte WirkungenFolgende Nebenwirkungen traten im Zusammenhang mit der Behandlung mit Atropine 0,5%/1% SDU Faure nach MedDRA-Systemorganklassen geordnet auf:
Augenerkrankungen
Verlängerte Mydriase. Es kann für kurze Zeit nach dem Einträufeln ein leichtes Brennen auftreten.
Bei längerer Anwendung wurden lokal Hyperämien, Irritationen, Ödeme, follikuläre Konjunktivitis und Dermatitiden beobachtet. Bei Auftreten von Lidekzemen ist ein Wechsel auf ein anderes Mydriatikum angezeigt.
Die Mydriase erzeugt oft eine Photophobie; gleichzeitig wird die Akkommodation gelähmt. Somit beeinflusst dieses Arzneimittel die Leistung und auch das Reaktionsvermögen im Strassenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen.
Atropin kann eine Erhöhung des Augeninnendruckes bewirken und/oder ein Glaukom auslösen (bei Prädisponierten Augeninnendruck kontrollieren!).
In sehr seltenen Fällen wurden bei einigen Patienten mit stark geschädigter Hornhaut im Zusammenhang mit der Anwendung von phosphathaltigen Augentropfen Fälle von Kalkablagerungen in der Hornhaut berichtet.
Systemisch
Bei der Anwendung von Atropin SDU Faure, insbesondere bei Kindern, kann es zu folgenden unerwünschten systemischen Wirkungen kommen.
Psychiatrische Erkrankungen: Reizbarkeit, geistige Verwirrung.
Herzerkrankungen: Tachykardie, bei einigen Patienten wurden auch Herzarrhythmien beobachtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Trockenheit im Mund und Rachen, Verstopfung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Gesichtsrötung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Verlust der neuromuskulären Koordination.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Miktionsbeschwerden.
Allgemeine Erkrankungen: Temperaturanstieg.
Schwere systemische Reaktionen sind charakterisiert durch Blutdruckanstieg mit zunehmender Atemdepression. Insbesondere bei Kleinkindern wurden Einzelfälle von anticholinergen Intoxikationssymptomen beobachtet.
Um unerwünschte systemische Wirkungen zu minimieren ist es sinnvoll, durch Pünktchenokklusion während ein paar Minuten das Einfliessen in den Nasen-Rachenraum zu vermindern.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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