Eigenschaften/WirkungenDL-Methionin ist ein aus D- und L-Methionin bestehendes Razemat, dessen pharmakologische Wirkungen von der L-Form getragen werden. L-Methionin gehört zu den essentiellen Aminosäuren und ist als solche ein wichtiger Baustein für den menschlichen und tierischen Organismus.
L-Methionin ist ausserdem die einzige essentielle Aminosäure, die Schwefel im Molekül enthält. Die Bereitstellung von Methionin (als Schwefeldonator) in ausreichender Menge ist die Voraussetzung für die Biosynthese der beiden anderen schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Cystin.
Die SH-Gruppe des Cysteins wird in der Leber zu Sulfat oxidiert und über die Niere ausgeschieden. Zusammen mit Sulfat werden Protonen ins Tubuluslumen sezerniert. Dieser physiologische Prozess ist die Grundlage der harnansäuernden Wirkung von DL-Methionin.
Eine Ansäuerung ist von entscheidender Bedeutung, wenn ein relativ konstant alkalischer Urin-pH ohne wesentliche tageszeitliche Schwankungen vorliegt.
Dies ist bei Harnwegsinfektionen der Fall, die durch ureaseproduzierende und damit harnstoffspaltende Bakterienstämme verursacht werden. Die Verschiebung des alkalischen Urin-pH zurück in den physiologisch sauren Bereich (pH 5,4-6,2) durch Methionin bewirkt eine Hemmung des Keimwachstums (bakteriostatische Wirkung).
Phosphatsteine als Folge einer chronischen Harnwegsinfektion mit Ureasebildnern können durch konsequente Ansäuerung mit Methionin verhindert werden.
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