Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Disoprivan ist mit Injektions- und Infusionslösungen inkompatibel und soll vor der Anwendung nicht mit diesen gemischt werden (inkompatibel z.B. mit NaCl-Lösung, Ringer-Laktatlösung). Wird der venöse Zugang auch für andere Medikamente verwendet, so sind sie am Ende der Infusionsleitung zuzufügen. Inkompatibel mit Disoprivan sind unter anderem Atracurium und Mivacurium.
Atracurium und Mivacurium sollen daher ohne vorheriges Spülen nicht durch dieselbe Infusionslinie wie Disoprivan gegeben werden.
Ausnahmen: siehe unter «Hinweise für die Handhabung».
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Nach Öffnen und Verdünnen innerhalb von maximal 6 Stunden verbrauchen. Sämtliche Reste wegwerfen.
Jede Durchstechflasche oder Fertigspritze ist nur für eine Anwendung an einem einzigen Patienten bestimmt. Bei Mehrfachanwendung besteht das Risiko für Sepsis. Disoprivan ist erst unmittelbar vor der Verwendung zu öffnen und wie andere Lipidemulsionen, innerhalb von maximal 8 Stunden, zu verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Die Emulsion nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Jede Packung vor der Verwendung schütteln.
Disoprivan enthält kein Konservierungsmittel und bietet für Mikroorganismen günstige Wachstumsbedingungen. Während der gesamten Handhabung müssen deshalb sämtliche Vorsichtsmassregeln der Asepsis berücksichtigt werden. Keimfilter sind nicht verwendbar.
Ist die Verabreichung beendet, spätestens jedoch nach maximal 8 Stunden, müssen sowohl das Disoprivan-Reservoir als auch das Infusionsbesteck ersetzt werden. Das restliche Disoprivan darf nicht weiter verwendet werden.
Disoprivan kann durch ein Y-Stück nahe der Injektionsstelle parallel mit Infusionen von Glukose 5%, Kochsalz 0,9% oder Glukose 4% mit Kochsalz 0,18% (Infusionsflüssigkeiten Ph. Helv. VII) verabreicht werden. Vor der Anwendung soll Disoprivan jedoch nicht mit NaCl-Lösung gemischt werden.
Disoprivan 10 mg/ml: Disoprivan 10 mg/ml kann auch mit Glukose 5% (Infusionslösung Ph. Helv. VII) verdünnt werden. Sowohl Glas- als auch PVC-Infusionsflaschen und PVC-Infusionsbeutel sind geeignet. Die Verdünnung sollte nicht höher sein als 1:5 (2 mg Propofol pro ml). Sie soll unmittelbar vor der Verwendung aseptisch hergestellt und innerhalb von maximal 6 Stunden verbraucht werden.
Disoprivan 10 mg/ml kann mit Alfentanil-Injektionslösung 0,5 mg/ml im Verhältnis 20:1 bis 50:1 (V/V) gemischt werden. Die Mischungen sollen unmittelbar vor der Verwendung aseptisch hergestellt und innerhalb von maximal 6 Stunden verbraucht werden. Um den Injektionsschmerz zu reduzieren, kann Disoprivan 10 mg/ml mit Lidocain aseptisch in einer Injektionsspritze gemischt werden; 20 Teile Disoprivan 10 mg/ml werden mit 1 Teil 0,5%- oder 1%iger Lidocain-Injektionslösung (ohne antimikrobielle Zusätze) unmittelbar vor Gebrauch gemischt.
Disoprivan kann unverdünnt aus Infusionsflaschen, Plastikspritzen oder Disoprivan PFS (Fertigspritze) verabreicht werden. Wird Disoprivan unverdünnt zur Aufrechterhaltung einer Anästhesie verwendet, so wird empfohlen, eine Spritzen- oder volumetrische Pumpe einzusetzen, um die Infusionsrate zu steuern.
Die Infusion von verdünntem Disoprivan muss über ein kontrollierbares Infusionssystem (Bürette, Tropfenzähler oder volumetrische Pumpe) erfolgen, um die versehentliche Verabreichung grösserer Mengen Disoprivan zu vermeiden. Beim Festlegen des maximalen Volumens an Infusionsflüssigkeit im System sollte das Risiko einer unkontrollierten Infusion berücksichtigt werden.
Wird ein PVC-Infusionsbesteck verwendet, sollte der Infusionsbehälter immer voll sein. Deshalb sollte das für das Disoprivan benötigte Volumen dem Infusionssack entnommen und vollständig durch dasselbe Volumen von Disoprivan 10 mg/ml ersetzt werden.
Die Glasspritze von Disoprivan PFS hat einen geringeren Reibungswiderstand als übliche Plastikspritzen. Wird Disoprivan mittels einer von Hand gehaltenen Disoprivan PFS verabreicht, soll deshalb die Infusionslinie zwischen der Spritze und dem Patienten nicht unüberwacht offengelassen werden.
Werden Disoprivan PFS mit einer Spritzenpumpe verwendet, so ist auf eine entsprechende Kompatibilität zu achten. Insbesondere sollte der Pumpenaufbau einen Siphon-Effekt ausschliessen und die Pumpe sollte mit einem Okklusionsalarm (nicht grösser als 1000 mmHG) ausgestattet sein. Wird eine programmierbare Pumpe verwendet, welche verschiedene Spritzentypen zulässt, so ist für Disoprivan PFS die Einstellung «BD 50/60 ml PLASTIPAK» zu wählen.
Benützer des TCI-Systems sollten ausser mit der Funktionsweise der Infusionspumpe auch mit der Anwendung von Disoprivan mittels TCI und dem korrekten Gebrauch des Spritzen-Identifikationssystems vertraut sein.
Hinweise zur Vorbereitung der Disoprivan PFS Fertigspritze sind am Ende der Fachinformation aufgeführt.
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