Präklinische DatenSicherheitspharmakologie
Akute Toxizität
Die LD50 lag bei oraler Gabe an Mäuse zwischen 2679 und 3806 mg Acipimox/kg KG, an Ratten oberhalb von 4000 mg/kg KG. Am Hund traten bis zur höchsten geprüften Dosis von 1000 mg/kg KG, abgesehen von Erbrechen, keine substanzbedingten Effekte auf. Ähnliche Symptome wurden bei i.v. oder i.p. Applikation beobachtet.
Für die Anwendungsbreite, ein Mass für die vermutliche therapeutische Breite am Menschen, ergaben sich hohe Werte. Daraus wird gefolgert, dass mit Intoxikationen durch einmalige Gabe von Acipimox am Menschen erst im extrem hohen Dosisbereich zu rechnen sein dürfte. Als Symptome sind unspezifische Reaktionen, insbesondere Sedierung, möglicherweise auch Krämpfe und Schädigungen der Magenschleimhaut zu nennen.
Zielorgane für Schädigungen fanden sich nicht. Im Akutversuch ergaben sich keine Hinweise auf eine Leberschädigung, wie sie für Clofibrinderivate bekannt sind.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Subakute und chronische Toxizität
Die niedrigste toxische Dosis p.o. lag bei Ratte und Hund bei 400 mg/kg KG.
Auch bei wiederholter längerdauernder Gabe erwies sich Acipimox als ein Wirkstoff mit einer sehr grossen therapeutischen Breite. Bis zum Mehrfachen der humantherapeutisch effektiven Dosis verursacht Acipimox keine Schädigung der Leber. Biochemisch und histologisch ergaben sich weder im akuten noch im chronischen Versuch Hinweise auf eine Beeinflussung der Peroxisomen in der Leberzelle.
Man kann davon ausgehen, dass Olbetam der bisher einzige wirksame Lipidsenker ist, der keine negativen Effekte auf die Leberzellen mit Proliferation von Peroxisomen ausübt.
Mutagenität
In keiner der vorliegenden Mutagenitätsstudien gab es Hinweise darauf, dass Acipimox mutagene Effekte verursachen könnte.
Karzinogenität
Aus den in-vivo-Karzinogenitätsstudien an Maus und Ratte ergaben sich keinerlei Hinweise auf onkogene Eigenschaften von Acipimox.
Reproduktionstoxizität
Bis in den für Elterntiere toxischen Dosisbereich ergaben sich keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität und Zuchtleistung.
Weder bei Ratten noch bei Kaninchen ergaben sich Hinweise auf embryotoxische oder spezielle teratogene Effekte von Acipimox.
Bei Prüfung der peri- und postnatalen Entwicklung zeigten die Muttertiere ab 270 mg/kg KG p.o. nur Hyperpnoe und Piloerektion. Das Körpergewicht der Jungtiere war leicht erniedrigt. Die Entwicklung der Jungtiere, speziell Haarwuchs und Zahndurchbruch, setzte verzögert ein. Missbildungen traten nicht auf.
Sensibilisierende Eigenschaften
In den toxikologischen Untersuchungen wurden keine Reaktionen beobachtet, die auf sensibilisierende Eigenschaften von Acipimox hindeuten würden.
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