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Information for professionals for Decapeptyl® 0,1 mg:Ferring AG
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Triptorelini acetas hydricus.
Hilfsstoffe
Natrii chloridum (corresp. 3,54 mg Natrium/ml), Acidum aceticum glaciale, Aqua ad iniectabile.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Downregulation im Rahmen der Reproduktionsmedizin.

Dosierung/Anwendung

Downregulation im Rahmen der Reproduktionsmedizin (IVF, GIFT, Follikelreifungsinduktion bei nicht-assistierten Behandlungsmethoden etc.):
Verschiedene Protokolle werden herangezogen unter Anwendung von entweder täglicher s.c. Injektion von Decapeptyl 0,1 mg oder von Decapeptyl Retard (siehe entsprechende Fachinformation).
Beim «long protocol» wird vor Einleitung der Stimulierung mit exogenen Gonadotropinen eine vollständige hypophysäre Suppression (Downregulation) mit täglichen s.c. Injektionen von Decapeptyl 0,1 mg bzw. mit einer einzelnen Decapeptyl Retard-Injektion (siehe entsprechende Fachinformation) erzielt. Das Ausmass der Suppression im Sinne des Hypogonadismus wird anhand der zirkulierenden Östrogenspiegel ermittelt. Die Stimulierung mit exogenen Gonadotropinen wird erst eingeleitet, wenn die E2-Spiegel <50 pg/ml betragen.
Das «long protocol» wird ähnlich in der nicht-assistierten Reproduktionsmedizin verwendet, wobei allerdings die Dosierung der Gonadotropinphase niedrig gehalten werden muss, da hier das Behandlungsziel eine monofollikuläre Reifung ist.
Beim «short protocol» beginnt die Stimulierung mit Hilfe von exogenen Gonadotropinen gleichzeitig oder nur kurzfristig nach der Gabe von täglichen s.c. Injektionen von Decapeptyl 0,1 mg bzw. von einer einzelnen Decapeptyl Retard-Injektion (siehe entsprechende Fachinformation). In diesem Fall verstärkt die Wirkung des GnRH-Agonisten während der ersten Tage der Stimulierung die Effekte der exogen zugeführten Gonadotropine («flare-up»). Die Suppressionstherapie mit Decapeptyl 0,1 mg wird am Tage vor der HCG-Gabe (Ovulations-Auslösung) beendet.
In der klinischen nicht-assistierten Reproduktionsmedizin soll das «short protocol» nicht eingesetzt werden.
Therapiekontrolle
Das Ausmass der hypophysären Suppression kann anhand der E2-Spiegel-Bestimmungen (beim «long protocol») ermittelt werden. Regelmässige biologisch-endokrinologische Untersuchungen und ultrasonographische Kontrollen sind während der assisitierten Reproduktion angebracht. Im Falle einer übermässigen Stimulierung des Ovars sollte die Zugabe von Gonadotropinen reduziert oder unterbrochen werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patientinnen mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Es werden keine speziellen Dosierungsanweisungen für Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion gegeben.
Kinder und Jugendliche
Decapeptyl 0,1 mg ist für Kinder und Jugendliche nicht indiziert.
Art der Anwendung
Decapeptyl 0,1 mg wird subcutan injiziert.

Kontraindikationen

Reproduktionsmedizin: Die Ursache von Vaginalblutungen muss vor der Gabe von Decapeptyl geklärt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit.
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Allgemein: Bei antikoagulierten Patienten ist wegen der Gefahr eines Hämatoms an der Injektionsstelle besondere Vorsicht angebracht.
Reproduktionsmedizin: Das Risiko einer Hyperstimulation des Ovars ist auch bei einer Vorbehandlung mit Decapeptyl nicht auszuschliessen. Höchste Aufmerksamkeit (klinische und echographische Überwachung) sollte den ersten Anzeichen einer Hyperstimulierung geschenkt werden, vor allem falls die Stimulierung mit Hilfe exogener Gonadotropine während oder am Ende der lutealen Phase eingeleitet wird. Klinische Anzeichen einer schon moderaten Hyperstimulierung bestehen in Hypovolämie, Tachykardie, Hypotonie, Oligurie, Dehydratation, Aszites, Pleuraerguss sowie Störungen der Nierenfunktion und der Koagulation, welche je nach Ausmass eine Hospitalisierung erfordern können.
Bei Stimulierung mit exogenen Gonadotropinen ist das Risiko multipler bzw. ektoper Graviditäten erhöht. Daher ist eine frühzeitige (innerhalb der ersten 4 Wochen) echographische Überwachung einer eingetretenen Schwangerschaft angebracht.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, mit Nahrungs- und Genussmitteln sind nicht bekannt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es bestehen keine kontrollierten Studien an schwangeren Frauen. Decapeptyl führt bei Frauen zur Suppression der endogenen Gonadotropine und Östrogene. Aus Studien am Tier bestehen Anzeichen einer Schädigung des Fötus. Vor der Behandlung mit Decapeptyl soll eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Beim Eintreten einer solchen soll die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Stillzeit
Ob Decapeptyl in die Muttermilch übertritt, ist nicht gesichert. Während der Behandlung mit Decapeptyl soll nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund seiner bekannten unerwünschten Wirkungen könnte Decapeptyl 0,1 mg einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen haben.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Der Entzug der Geschlechtshormone, der nach der Anwendung von Decapeptyl eintritt, kann eine Anzahl vasomotorischer, organischer und emotionaler Beschwerden wie Hitzewallungen mit Schweissausbrüchen, Libidoverlust, Dyspareunie, trockene Scheide, gelegentlich Schmierblutungen, Kopfschmerzen, emotionale Störungen, andere vasomotorische Beschwerden und Schlafstörungen verursachen.
Vereinzelt wurde von Thrombophlebitiden berichtet. Bei einem Patienten trat gleichzeitig eine Lungenembolie auf.
Vereinzelt werden allergische Hautreaktionen kurze Zeit nach der Injektion von Decapeptyl gesehen, die jedoch unter konventioneller Therapie gut heilen. In seltenen Fällen können Parästhesien und schwere Migränen auftreten. In schweren oder wiederholt auftretenden Fällen ist ein Abbruch der Therapie angezeigt.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Emotionale Störungen und Schlafstörungen infolge Entzug der Geschlechtshormone.
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Thrombophlebitis.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Schmierblutungen, Dyspareunie, Libidoverlust, trockene Scheide.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig 75-100%: Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Kopfschmerzen.
Selten: Lokale Hautreaktionen.
Sehr selten: Allergische Reaktionen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L02AE04
Wirkungsmechanismus
Durch Austausch der Aminosäure Glycin mit D-Tryptophan an Position 6 von Gonadorelin entsteht ein in seiner biologischen Aktivität stärker wirkender Agonist des natürlich vorkommenden Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH, LHRH). Diese Wirkungssteigerung kann auf eine verstärkte Affinität zu den hypophysären Rezeptoren und auf eine langsamere Inaktivierung im Zielgewebe zurückgeführt werden.
Pharmakodynamik
Bei einmaliger und intermittierender Verabreichung von LHRH wird die Freisetzung von LH und FSH aus der Hypophyse stimuliert. Bei kontinuierlicher Dosierung hingegen, wie dies bei täglicher s.c. Injektion von Decapeptyl 0,1 mg resp. durch die verzögerte Wirkstofffreisetzung nach einmal monatlicher Injektion von Decapeptyl Retard der Fall ist, wird ein «paradoxer» Effekt beobachtet: die Plasmaspiegel von LH, FSH, Testosteron und Östrogen/Progesteron sinken, nach einem vorübergehenden Anstieg zu Behandlungsbeginn, innert etwa zwei Wochen auf Kastrationsniveau ab.
Klinische Wirksamkeit
Bei der Vorbehandlung mit Decapeptyl im Rahmen der assistierten Reproduktion des sterilen Paares führt die selektive Hypophysensuppression zur Verbesserung der Erfolgsrate der simultanen bzw. nachträglichen Stimulierung durch exogene Zufuhr von Gonadotropinen.
Während der Stimulation mit Gonadotropinen kommt es öfters aufgrund der Überschreitung der Plasma-Östradiol-Konzentration zur Auslösung eines verfrühten LH-Gipfels mit einhergehender Luteinisierung des oder der unreifen Follikel, wobei dann der Behandlungszyklus abgebrochen werden muss. Dies tritt bei nicht vorbehandelten Patientinnen innerhalb eines IVF-Programms in ca. 30%, beim polyzystischen Ovarsyndrom bei 30-50% der Zyklen ein.
Die Vorbehandlung mit GnRH-Analoga wie Decapeptyl führt zu einer vollständigen hypophysären Suppression (Downregulation) mit einhergehender Blockierung der LH-Ausschüttung und zu einer kontrollierten Stimulation des Ovars alleine durch die exogene Gonadotropinzufuhr. Dadurch lässt sich eine Verbesserung der Follikelreifung, der Oocytenausbeute und der Schwangerschaftsrate sowie eine Reduktion der Häufigkeit des Hyperstimulationssyndroms und der Therapieabbrüche erzielen.

Pharmakokinetik

Absorption
Die Plasmaspiegel schwanken 1 bis 24 Stunden nach Injektion zwischen 1,28 ng/ml und 0,28 ng/ml. Nach subkutanen Bolusinjektionen von 100 µg nicht retardierten Decapeptyls kann eine biologische Wirkung von mindestens 24 Stunden nachgewiesen werden.
Distribution
Das Verteilungsvolumen beträgt 40,65 l.
Metabolismus
Keine Angaben.
Elimination
Die Elimination von Triptorelinacetat ist eine Kombination von Metabolismus und renaler Elimination.
Die totale Clearance liegt bei 154 ml/min. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei ca. 3 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Eine eingeschränkte Nierenfunktion führt zu einer Abnahme der totalen Clearance von Triptorelin.

Präklinische Daten

Genotoxizität
Genotoxizitätsstudien ergaben keine Hinweise auf Mutagenität.
Kanzerogenität
Nach einer Langzeitbehandlung mit Triptorelin ist bei Ratten ein Wachstum von Hypophysentumoren beobachtet worden. Die Wirkung von Triptorelin auf Hypophysen-Anomalien beim Menschen ist nicht bekannt.
Reproduktionstoxizität
In reproduktionstoxikologischen Studien in der Ratte sind Schädigungen der harnleitenden Wege in Jungtieren von behandelten Muttertieren aufgetreten.
Triptorelin ist embryo- bzw. fetotoxisch und führt zu einer Verlangsamung der embryonalen Entwicklung sowie zu Spätgeburten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

47660 (Swissmedic).

Packungen

Fertigspritzen 1 ml: Packungen zu 7 Spritzen (A).

Zulassungsinhaberin

Ferring AG, 6340 Baar.

Stand der Information

Oktober 2021

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