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Information for professionals for Dipentum®:UCB-Pharma SA
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Olsalazinum dinatricum.

Hilfsstoffe
Kapsel: Color.: E 150, Excip. pro capsula.
Tablette: Excip. pro compresso.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Kapsel zu 250 mg.
Tablette zu 500 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Colitis ulcerosa.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Die Kapseln bzw. die Tabletten werden zu den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit, regelmässig über den Tag verteilt, eingenommen.

Akuttherapie
Erwachsene: Die übliche Tagesmenge beträgt 2 Gramm (8 Kapseln bzw. 4 Tabletten). Für eine gute Toleranz empfiehlt es sich, die Behandlung mit täglich 500 mg (zweimal 1 Kapsel bzw. einmal 1 Tablette) zu beginnen und dann die Tagesmenge um jeweils 1 Kapsel/Tablette zu erhöhen, bis die 2-Gramm-Menge erreicht ist.
Die tägliche Dosierung kann bis zu 3 Gramm (4× 3 Kapseln) gesteigert werden, falls mit 2 Gramm keine genügende Wirkung erzielt wird. Die Einzeleinnahme soll 1 Gramm (4 Kapseln bzw. 2 Tabletten) nicht überschreiten. Begleitend dürfen Steroide oral oder rektal verabreicht werden.
Sollte ein Patient eine arzneimittelbedingte wässrige Diarrhö entwickeln, sollte die Dosis für 2–3 Tage auf die zuletzt gut tolerierte Menge reduziert werden. Anschliessend kann man die Dosis wieder steigern.
Kinder: 20–40 mg/kg Körpergewicht in 24 Stunden.

Erhaltungstherapie
Erwachsene: 2× täglich 500 mg (2 Kapseln bzw. 1 Tablette).
Bei Patienten, die eine wässrige Diarrhö entwickeln, kann eine weitere Unterteilung der Tagesmenge in kleinere Einzeldosen notwendig werden.
Kinder: 15–30 mg/kg Körpergewicht in 24 Stunden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (Olsalazin), gegenüber Salicylaten oder einem der Hilfsstoffe; schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen; peptisches Ulcus; krankhaft erhöhte Blutungsneigung. Kinder unter 2 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit krankhaften Veränderungen im Magen und im Duodenum. Patienten mit schwerer Allergie oder Asthma müssen auf Anzeichen einer Verschlechterung bei diesen Beschwerden beobachtet werden. Bei Langzeitbehandlung sollte die Nierenfunktion regelmässig überprüft werden. Tubuläre Schäden durch absorbiertes Olsalazin oder seinen acetylierten Metaboliten können nicht ausgeschlossen werden.
Über schwere Blutdyskrasien im Zusammenhang mit Olsalazin wurde in sehr seltenen Fällen berichtet. Hämatologische Untersuchungen sollten durchgeführt werden, falls der Patient nicht abgeklärte Blutungen, Purpura, Anämie, Fieber oder Halsschmerzen entwickelt.
Es wird ebenfalls empfohlen, Patienten, die leichte Nieren- und Leberfunktionsstörungen entwickelten, regelmässig zu überwachen (die Anwendung des Arzneimittels ist nicht empfohlen bei Patienten mit schwerer Nieren- und Leberfunktionsstörung).

Interaktionen

Bei Koadministration von Salicylaten mit niedermolekularen Heparinen bzw. Heparinoiden kann erhöhte Blutungsgefahr bestehen, insbesondere im Hinblick auf die Hämatombildung nach neuraxialer Anästhesie. Salicylate müssen vor Einleitung einer Therapie mit einem niedermolekularen Heparin oder Heparinoid abgesetzt werden. Falls dies nicht möglich ist, empfiehlt sich die sorgfältige Überwachung der Patienten auf etwaige Blutungen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Warfarin wurde eine verlängerte Prothrombinzeit gemeldet.
Die Koadministration von Olsalazin mit 6-Mercaptopurin oder Thioguanin kann die Gefahr einer Myelosuppression erhöhen. Bei gleichzeitiger Verabreichung mit 6-Mercaptopurin empfiehlt sich die Verwendung möglichst niedriger Dosen bei beiden Arzneimitteln sowie die Überwachung des Patienten, insbesondere im Hinblick auf Leukopenie. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Thioguanin wird eine regelmässige Blutbildkontrolle empfohlen.
Nach der Varizellenimpfung sollten sechs Wochen lang keine Salicylate verabreicht werden, um eine mögliche Risikoerhöhung für Reye-Syndrom zu vermeiden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf Teratogenität. Eine Wachstumsretardierung wurde bei Feten beobachtet, und Peri-/ Postnatalstudien zeigten fetotoxische Effekte.
Dipentum sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.

Stillzeit
Kleine Mengen des aktiven Metaboliten von Olsalazin (5-ASA) können in die Muttermilch übergehen. Bei Verabreichung von 5-ASA in der Stillzeit wurden schädliche Wirkungen auf den Säugling gemeldet (Durchfall).
Vor einer Behandlung mit Dipentum sollte sicherheitshalber abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Unter Berücksichtigung des pharmakokinetischen Profils und den bekannten Nebenwirkungen von Olsalazin ist unwahrscheinlich, dass Olsalazin das Reaktionsvermögen beeinflussen könnte.

Unerwünschte Wirkungen

In klinischen Studien mit Olsalazin sowie aus Erfahrungen nach der Zulassung wurden folgende Nebenwirkungen gemeldet:

Blut- und Lymphsystem
Selten: aplastische Anämie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Panzytopenie, Thrombozytopenie.
Über schwere Blutdyskrasien wurde in sehr seltenen Fällen berichtet.

Immunsystem
Überempfindlichkeitsreaktionen wie allergisches Exanthem, Medikamentenfieber, Bronchospasmus wurden selten gemeldet.

Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Selten: Schwindel.
Nicht bekannt: Parästhesie, periphere Neuropathie.

Gastrointestinale Störungen
Häufig: Durchfall (häufigste, in der Regel vorübergehende Nebenwirkung), weicher Stuhl. Die Durchfälle führten in einigen Fällen zu Therapieabbrüchen.
Gelegentlich: Schmerzen im Oberbauch, Magenbeschwerden, Übelkeit.
Nicht bekannt: Erbrechen.

Leber und Galle
Anstieg der Leberenzymwerte, Hepatitis, erhöhte Bilirubinwerte.
Es liegen vereinzelt Meldungen über Fälle von Pankreatitis vor (Diagnose auf der Basis erhöhter Serum-Amylasekonzentrationen und typischer Bauchschmerzen). Die Symptome verschwanden nach Absetzen von Olsalazin.

Haut und Unterhautzellgewebe
Gelegentlich: Hautausschlag.
Selten: Alopezie.
Nicht bekannt: Angioödem, Juckreiz, Ausschlag, Urtikaria.

Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Gelenkbeschwerden.
Nicht bekannt: Muskelschmerzen.

Nieren
Gelegentlich: interstitielle Nephritis, Niereninsuffizienz.

Herz
Myokarditis, Palpitationen, Perikarditis, Tachykardie.

Atemwege, Brustraum und Mediastinum
Dyspnoe, interstitielle Lungenerkrankung.

Psychiatrische Erkrankungen
Depression.

Augen
Verschwommen sehen.

Sonstige unerwünschte Wirkungen
Selten gemeldet wurde: Lichtempfindlichkeit.

Überdosierung

Die Erfahrung mit Überdosierung ist begrenzt.
Wegen der substanzspezifischen pharmakokinetischen Eigenschaften von Olsalazin stehen nur geringe Mengen des Wirkstoffes für eine systemische Wirkung zur Verfügung. Somit ist auch bei Einnahme sehr hoher Dosen nicht mit Intoxikationserscheinungen zu rechnen. Prinzipiell müssten ähnliche Symptome auftreten, wie sie bei Salicylatvergiftungen bekannt sind: Übelkeit und Durchfall, gemischte Azidose-Alkalose, Hyperventilation, Lungenödem, Dehydration durch Schwitzen und Erbrechen, Hypoglykämie.

Therapie
Empfohlen werden die Kontrolle der hämatologischen Parameter, des Säure-Base-Haushalts, der Elektolyte, des Leber- und Nierenstatus sowie die Einleitung einer unterstüzenden Behandlung.
Bei gemischter Azidose-Alkalose: Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichtes entsprechend der Situation und Elektrolytsubstitution.
Bei Dehydration durch Schwitzen und Erbrechen: Flüssigkeitszufuhr.
Bei Hypoglykämie: Glukosezufuhr.
Ein spezifisches Antidot zu Dipentum ist nicht bekannt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC Code: A07EC03
Olsalazin wird durch die Kolonbakterien in seine aktive Komponente 5-Aminosalicylsäure aufgespalten. Der therapeutische Effekt von 5-ASA beruht auf der lokalen Einwirkung einer hohen Wirkstoffkonzentration auf die entzündete Darmschleimhaut.

Pharmakokinetik

Die systemische Absorption von Olsalazin ist minimal. Olsalazin besteht aus zwei Molekülen 5-Aminosalicylsäure (5-ASA), die durch eine Azobindung kovalent gebunden sind. Die Kolonbakterien spalten diese Bindung enzymatisch. Auf diese Weise werden lokal im Kolon hohe Konzentrationen von 5-ASA erzeugt. Maximal 20% der 5-ASA werden überwiegend im Kolon in metabolisierter Form als Acetyl-5-ASA (Ac-5-ASA) absorbiert.

Distribution
Mehr als 98% einer oralen Dosis Olsalazin erreichen das Kolon, den effektiven Wirkort, wo die gesamte Wirkstoffmenge in 5-ASA gespalten wird. Die Kolonkonzentration von 5-ASA ist ungefähr 1000 mal höher als die Serumkonzentration. Die Proteinbindung spielt daher therapeutisch eine untergeordnete Rolle: Olsalazinum 98%, 5-ASA 40%, N-Acetyl-5-ASA 50%.

Metabolismus
In der Kolonmukosa wird ein Teil der 5-ASA zu Ac-5-ASA metabolisiert.

Elimination
Die resorbierte 5-ASA wird überwiegend in der metabolisierten Form als Ac-5-ASA renal ausgeschieden.

Präklinische Daten

Ergebnisse aus In-vitro und In-vivo -Tests zur Mutagenität lassen kein für den Menschen relevantes mutagenes Potential erkennen.

Karzinogenität
Karzinogenitätsstudien an Ratten und Mäusen zeigen kein karzinogenes Potential für den Menschen.

Reproduktionstoxikologie
Fertilitätsstudien an der Ratte mit Dosen bis 400 mg/kg KG zeigten keine toxischen Reaktionen und lieferten keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen.
Untersuchungen zur Embryotoxizität ergaben keine Anzeichen für ein teratogenes Potential. Eine Wachstumsretardierung wurde bei Feten bei einer Dosis über 200 mg/kg KG beobachtet.
Bei Peri-/ Postnatalstudien wurde ab 100 mg/kg KG ein fetotoxischer Effekt (Gewichtsminderung) beobachtet.
Bei trächtigen Kaninchen führten Dosierungen von 50 mg/kg/Tag zu letalen Effekten durch gastrointestinale Blutungen. Bei den überlebenden Muttertieren war die Zahl der lebenden Feten gegenüber der Kontrolle vermindert.

Sonstige Hinweise

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C), vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.

Zulassungsnummer

47784, 52539 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

UCB-Pharma AG, 1630 Bulle.

Stand der Information

September 2009.

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