Antirheumatikum, Antiphlogistikum, perkutanes Antiphlogistikum ZusammensetzungWirkstoff: Diclofenacum natricum.
Filmtabletten zu 25 mg/50 mg.
Retardtabletten zu 100 mg.
Zweischichttabletten zu 75 mg/150 mg.
Suppositorien zu 100 mg.
Ampullen zu 75 mg/3 ml.
Hilfsstoffe Zweischichttabletten: Farbstoff E 172.
Hilfsstoffe Ampullen: Mannitolum, Propylenglycolum; Antiox.: Acetylcysteinum 3 mg; Conserv.: Alcohol benzylicum 120 mg; Aqua ad solut. 3 ml.
Lipogel
1 g Ecofenac Lipogel enthalten als Wirkstoff 10 mg Diclofenac Natricum, Aromatica. Antiox.: E 307. Die Grundlage ist eine Emulsion von Lipiden in einem wässrigen Gel mit Zusatz von Isopropanol.
Eigenschaften/WirkungenEcofenac ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum/Antiphlogistikum mit ausgeprägten antirheumatischen, entzündungshemmenden, schmerzlindernden und fiebersenkenden Eigenschaften. Ecofenac hemmt die Prostaglandinsynthese, die bei entzündlichen Prozessen eine wichtige Rolle spielt. Ecofenac vermindert auch die Thrombozytenaggregation.
Dank der speziellen galenischen Formulierung von Ecofenac retard wird die Wirksubstanz nach und nach über einen längeren Zeitraum abgegeben. Durch diese Form wird eine kontinuierliche Wirkung gewährleistet. Ecofenac retard ist daher besonders für Patienten geeignet, deren Behandlung eine Tagesdosis von 100 mg erfordert.
Ecofenac CR Zweischichttabletten enthalten 12,5 resp. 25 mg schnell freisetzendes und 62,5 resp. 125 mg langsam freisetzendes Diclofenac. Dadurch wird die Dauer von wirksamen Diclofenac-Konzentrationen bei der Verabreichung von 1 mal täglich 150 mg Ecofenac CR resp. 2 mal täglich 75 mg Ecofenac CR auf ca. 20 h erhöht. Dank der schnell freisetzenden Schicht werden trotzdem wie bei nicht retardierten Formen schnell wirksame Plasmaspiegel erreicht, welche aber nur einen Viertel der nicht retardierten Form betragen (siehe Kapitel Pharmakokinetik). Die tägliche Einmalgabe von Ecofenac retard und Ecofenac Zweischichttabletten 150 mg vereinfachen besonders die langfristige Behandlung.
Ecofenac Lipogel ist ein antiphlogistisch und analgetisch wirksames Präparat zur äusserlichen Anwendung. Die weisse, crèmeartige, nicht fettende Zubereitung lässt sich leicht in die Haut einreiben und besitzt dank der wässrig-alkoholischen Grundlage eine lindernde, kühlende Wirkung.
PharmakokinetikAbsorption
Die Filmtabletten von Ecofenac sind mit einer magensaftresistenten Schutzschicht überzogen. Die Wirksubstanz wird somit erst nach der Magenpassage rasch und praktisch vollständig resorbiert. Die Plasmakonzentrationen stehen in linearer Relation zur Dosis. Mit einer oralen Dosis von 50 mg werden maximale Konzentrationen von etwa 1500 ng/ml in einem Zeitraum von ca. 2 Stunden erreicht. Bei Suppositorien werden maximale Werte in weniger als 1 Stunde und bei Ampullen in 10 bis 30 Minuten erreicht. Nach oraler Applikation sind die Flächen unter der Konzentrationskurve (AUC) etwa halb so hoch wie nach vergleichbarer parenteraler Dosis. Bei Kindern sind die AUC-Werte mit denjenigen von Erwachsenen vergleichbar. Bei Ecofenac retard entspricht die maximale Plasmakonzentration in etwa einem Viertel der vergleichbaren Dosis an nicht retardiertem Ecofenac. Diese Spitze wird nach ca. 2,5 Stunden erreicht. Therapeutisch relevante Werte bleiben im Plasma zwischen 8-10 Stunden erhalten.
Die Ecofenac CR Zweischichttabletten erreichen maximale Plasmaspiegel im Durchschnitt nach 1,5 Stunden, wobei die Werte wie bei den Retardtabletten ca. einen Viertel der nicht retardierten Form erreichen. Therapeutisch relevante Werte (über 50 ng/ml) werden für die 1× 150 mg CR oder 2× 75 mg CR bis zu 20 Stunden nach Einnahme gemessen.
Ecofenac Lipogel
Die Menge des durch die Haut resorbierten Diclofenac verhält sich proportional zur Dauer des Hautkontakts und zu der mit Ecofenac Lipogel bedeckten Hautfläche und ist abhängig von der topischen Gesamtdosis sowie von der Hydration der Haut. Nach topischer Applikation von 2,5 g Ecofenac Lipogel pro 500 cm² Haut werden etwa 6% der Diclofenac-Dosis resorbiert, wie anhand der Gesamtelimination über die Nieren im Vergleich zu Diclofenac Tabletten ermittelt wurde. Durch Okklusionsverband während 12 Stunden erhöht sich die Resorption von Diclofenac um das Dreifache.
Distribution
Nach topischer Anwendung von Ecofenac Lipogel auf Hand- und Kniegelenken ist Diclofenac im Plasma, im Synovialgewebe und in der Synovialflüssigkeit nachweisbar. Die maximalen Plasmakonzentrationen von Diclofenac sind nach topischer Applikation von Ecofenac Lipogel etwa 100 mal niedriger als nach oraler Verabreichung von Diclofenac Tabletten.
Diclofenac wird zu 99,7% an Serumproteine, in erster Linie an Albumin (99,4%) gebunden.
Metabolismus
Die Substanz unterliegt zu ca. 50% einem First-pass-Metabolismus. Es kommt zu einer Hydroxylierung mit anschliessender Konjugation (Glucuronid- und Sulfat-Konjugat). Diese erfolgen am aromatischen Dichlorphenylring (30-40%), im Phenylessigsäureanteil (15-20%) und an beiden Phenylringsystemen (5-10%). Etwa 10% der verabreichten Dosis werden zu Esterglucuronid umgewandelt und nur etwa 1% wird unverändert renal eliminiert.
Elimination
Die systemische Gesamtclearance von Diclofenac aus dem Plasma beträgt 263 ± 56 ml/min (Mittelwert ± Standardabweichung), die terminale Plasmahalbwertszeit 1-2 Stunden. Vier der Metaboliten, darunter die beiden aktiven, besitzen ebenfalls eine kurze Plasmahalbwertszeit von 1-3 Stunden. Ein Metabolit, 3'-Hydroxy-4'-methoxy-diclofenac, hat eine viel längere Halbwertszeit. Dieser Metabolit besitzt jedoch praktisch keine Aktivität. Diclofenac und seine Metaboliten werden vorwiegend mit dem Harn ausgeschieden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Relevante Unterschiede von Resorption, Metabolismus und Ausscheidung, bedingt durch das Alter der Patienten, sind nicht beobachtet worden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann aus der Kinetik einer Einzeldosis für das übliche Dosierungsschema keine Akkumulation von unveränderter Wirksubstanz abgeleitet werden. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 10 ml/min. ist der theoretische steady-state Plasmaspiegel der Metaboliten ungefähr viermal höher als bei gesunden Menschen. Dennoch werden die Metaboliten schliesslich über die Galle ausgeschieden.
Eine eingeschränkte Leberfunktion (chronische Hepatitis, kompensierte Leberzirrhose) führt bei Anwendung von Diclofenac zu keiner Veränderung von Kinetik und Metabolismus.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenOrale Formen
Entzündliche Rheumaformen: Chronische Polyarthritis, Spondylitis ankylosans.
Degenerative Rheumaformen: Arthrosen, Spondylarthrosen, Coxarthrosen.
Extraartikuläre Rheumaformen: Lumbago, Tendinitis.
Posttraumatische und postoperative schmerzhafte Entzündungs- und Schwellungszustände, akuter Gichtanfall, Dysmenorrhoe, Schmerzen nach zahnärztlichen Eingriffen, als ergänzende Behandlung bei verschiedenen schmerzhaften akuten Infektionskrankheiten, insbesondere im Bereich von Ohren, Nase und Hals.
Ecofenac Lipogel zur Behandlung von
lokalisierten Formen des Weichteilrheumatismus, wie z.B. Tendovaginitis, Schulter-Hand-Syndrom, Bursitis, Periarthropathien;
lokalisierten rheumatischen Erkrankungen, wie z.B. Arthrosen peripherer Gelenke und der Wirbelsäule;
traumatisch bedingten Entzündungen der Sehnen, Bänder, Muskeln und Gelenke, wie z.B. Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen.
Dosierung/AnwendungFilmtabletten und Suppositorien
Erwachsene: Tagesdosierung: initial (in der Regel) 100-150 mg, leichtere Fälle/Langzeitbehandlung 50-100 mg. Die Filmtabletten sind vor den Mahlzeiten unzerkaut einzunehmen.
Retardtabletten
Erwachsene: Tagesdosierung: 1 Retard Filmtablette.
Im allgemeinen wird die Tagesdosis auf 2-3 Einzelgaben verteilt. Bei Ecofenac retard erfolgt die Einmaldosis je nach Ausprägung der Schmerzen morgens oder abends (bei Nachtschmerzen). Ecofenac retard kann in besonderen Fällen auch mit zusätzlichen Gaben von Ecofenac Filmtabletten 25 oder 50 mg bis auf eine Dosis von täglich 150 mg gesteigert werden. Bei Morgensteifigkeit und Nachtschmerzen kann die Applikation eines Suppositoriums für die Nacht mit der oralen Tagestherapie kombiniert werden. Tagesdosierung bei primärer Dysmenorrhoe: 50-200 mg. Die Therapie sollte beim Auftreten der ersten Symptome beginnen und entsprechend der Symptomatik einige Tage dauern. Die Retardtabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vorzugsweise vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
CR Zweischichttabletten
Erwachsene
Je nach Indikation werden 1 mal täglich 1 Tablette CR 150 mg oder 2× täglich 1 Tablette CR 75 mg eingenommen. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Indikation.
Kinder
Zur Fiebersenkung wird der niedrigere Dosierungsbereich empfohlen. Ecofenac 25 mg Tabletten sollen nicht bei Kindern unter 6 Jahren angewendet werden. Kinder über 6 Jahren erhalten täglich 1-3 mg pro kg Körpergewicht. Ecofenac Tabletten zu 50 mg sowie die Retardtabletten, Zweischichttabletten und Suppositorien werden wegen ihres hohen Wirkstoffgehalts nicht für die Anwendung an Kindern empfohlen.
Ampullen
Die Behandlung mit Ecofenac Ampullen sollte nicht länger als 2 Tage dauern und kann, falls erforderlich, mit Ecofenac Filmtabletten oder Suppositorien fortgesetzt werden. Erwachsene erhalten im allgemeinen 1 Ampulle pro Tag tief intraglutäal in den oberen äusseren Quadranten. Bei schweren Fällen können auch 2 Injektionen pro Tag, im Abstand von einigen Stunden verabreicht werden. Hierfür ist die Injektionsseite zu wechseln. Späterer Übergang auf Ecofenac Filmtabletten oder Suppositorien.
Lipogel
Je nach Grösse der zu behandelnden schmerzhaften Stelle werden 2-4 g Ecofenac Lipogel (kirsch- bis walnussgrosse Menge, ausreichend zur Behandlung einer Fläche von etwa 400-800 cm²) 3-4× tgl. auf die betroffenen Körperpartien aufgetragen und leicht eingerieben. Die Dauer der Anwendung hängt von der Indikation und dem Behandlungserfolg ab. Es empfiehlt sich, die Behandlung nach 2 Wochen zu überprüfen. Ecofenac Lipogel kann auch als Begleittherapie zusammen mit anderen Darreichungsformen von Diclofenac angewendet werden.
Dosierungsempfehlungen und Indikationen bei Kindern wurden bisher nicht festgelegt.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Ulcus ventriculi et duodeni. Überempfindlichkeit gegenüber der Wirksubstanz. Auszuschliessen sind Patienten, bei denen andere nicht steroidale Antirheumatika akute Asthmaanfälle, Urtikaria oder akute Rhinitis verursachen.
Suppositorien: Proktitis.
Lipogel: Überempfindlichkeit auf Diclofenac, Acetylsalicylsäure und andere nichtsteroidale Antiphlogistika sowie auf Isopropanol.
Vorsichtsmassnahmen
Wie auch bei anderen NSAIDs können die Werte eines oder mehrerer Leberenzyme während der Behandlung mit Ecofenac ansteigen. Dies wurde unter Diclofenac in klinischen Studien beobachtet und kann bei etwa 15% der Patienten eintreten, ist aber selten von klinischen Symptomen begleitet. Die klinische Bedeutung dieses Phänomens ist unbekannt. In der Mehrheit dieser Fälle handelt es sich um Erhöhungen im Grenzbereich. Gelegentlich (bei 2,5%) wurden mässige Erhöhungen beobachtet (Â≥3-<8× die obere Normgrenze), während die Inzidenz deutlicher Erhöhungen (Â≥8x die obere Normgrenze) im Bereich von ungefähr 1% blieben. In den oben genannten klinischen Studien kam es in 0,5% nebst Leberenzymerhöhungen zu klinisch manifesten Leberschädigungen. Die Enzymerhöhungen waren im allgemeinen nach Absetzen des Präparates reversibel.
Wie bei anderen NSAIDs sollten auch bei Ecofenac bei der Langzeittherapie die Leberwerte regelmässig kontrolliert werden.
Ecofenac sollte abgesetzt werden, falls eine Leberfunktionsstörung anhält oder sich verschlimmert und falls klinische Zeichen und Symptome einer Lebererkrankung (z.B. Hepatitis), sowie andere Manifestationen (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.) auftreten. Zusätzlich zu Leberenzymerhöhungen ist über seltene Fälle von schweren Leberreaktionen, inkl. Ikterus und in Einzelfällen tödlich verlaufende fulminante Hepatitis, berichtet worden. Hepatitis kann ohne Prodromalsymptome auftreten. Bei Patienten mit hepatischer Porphyrie ist Ecofenac mit Vorsicht anzuwenden, da das Medikament eine Attacke auslösen kann.
Eine strenge Indikationsstellung und sorgfältige ärztliche Überwachung erfordern Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden, mit Hinweisen auf Magen- und Darmgeschwüre in der Anamnese, mit Colitis ulcerosa, Morbus Crohn sowie Kranke mit stark eingeschränkter Leberfunktion.
Gastrointestinale Blutungen oder Ulzerationen/Perforationen haben bei älteren Patienten meist schwerwiegendere Konsequenzen. Sie können während der Behandlung jederzeit auch ohne Warnsymptome und ohne anamnestische Hinweise auftreten.
In den seltenen Fällen, in denen unter der Behandlung mit Ecofenac gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen auftreten ist das Präparat abzusetzen.
Aufgrund der wichtigen Funktion der Prostaglandine für die Aufrechterhaltung der Nierendurchblutung ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion, bei alten Patienten, bei Patienten, die Diuretika einnehmen und bei Patienten mit Flüssigkeitsmangel im Extrazellularraum jeglicher Ursache, z.B. während der peri- oder postoperativen Phase grosser chirurgischer Eingriffe. Als vorsorgliche Massnahme wird, wenn in solchen Fällen Ecofenac Verwendung findet, die Überwachung der Nierenfunktion empfohlen. Nach Absetzen der Therapie wird normalerweise der Zustand vor Behandlung wiederhergestellt.
Bei Patienten in hohem Alter ist aus grundsätzlichen medizinischen Überlegungen Vorsicht geboten. Vor allem wird empfohlen, bei gebrechlichen älteren Patienten oder solchen mit einem niedrigen Körpergewicht, die niedrigste wirksame Dosierung zu verwenden.
Während längerer Anwendung von Ecofenac werden - wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika - Blutbildkontrollen empfohlen.
Wie andere nichtsteroidale Antirheumatika kann auch Ecofenac vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit einer Gerinnungsstörung sollten sorgfältig überwacht werden.
Aufgrund der pharmakodynamischen Eigenschaften kann Ecofenac - wie auch andere nichtsteroidale Antirheumatika - die Symptome einer Infektion verschleiern.
Wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika können allergische Reaktionen, einschliesslich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen, auch dann auftreten, wenn das Medikament zuvor noch nie angewandt wurde.
Ecofenac Lipogel soll nur auf intakte Hautflächen, nicht auf Hautwunden bzw. offene Verletzungen aufgetragen werden. Augen und Schleimhäute sollen nicht mit dem Präparat in Berührung kommen.
Besondere Hinweise: Patienten mit Schwindel oder anderen zentralnervösen Störungen sollten auf das Führen eines Fahrzeuges oder die Bedienung von Maschinen verzichten.
Schwangerschaft, Stillzeit
1. und 2. Trimenon: Schwangerschaftskategorie B. Tierstudien haben keine Risiken für den Fötus gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
3. Trimenon: Schwangerschaftskategorie D. Wegen möglichem vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli und möglicher Wehenhemmung soll Ecofenac nicht gegeben werden.
Nach oralen Dosen von 50 mg im Abstand von 8 Stunden tritt der Wirkstoff von Ecofenac nur in so kleinen Mengen in die Muttermilch über, dass für den Säugling keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten sind.
Mit Ecofenac Lipogel liegen keine Erfahrungen bei stillenden Frauen vor.
Unerwünschte WirkungenVerdauungstrakt
Gelegentlich: Schmerzen im Oberbauch, andere Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Dyspepsie, Blähungen, Anorexie.
Suppositorien: lokale Irritation.
Selten: Blutungen im Verdauungstrakt, Hämatemesis, Melaena, Ulcus pepticum mit oder ohne Blutung oder Perforation, blutiger Durchfall.
In Einzelfällen: Beschwerden im Unterbauch (z.B. unspezifische blutende Dickdarmentzündungen und Verstärkung von ulzerativen Dickdarmentzündungen oder Morbus Crohn), aphthöse Stomatitis, Glossitis, Läsionen der Speiseröhre, Obstipation.
Zentrales (und peripheres) Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel.
Selten: Müdigkeit.
In Einzelfällen: Störungen des Empfindungsvermögens einschliesslich Parästhesie, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Sehstörungen (verminderte Sehschärfe, Diplopie), Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Krämpfe, Depressionen, Angstgefühle, Alpträume, Zittern, psychotische Reaktionen, Störungen der Geschmacksempfindung.
Haut
Gelegentlich: Hautausschläge.
Selten: Urtikaria.
In Einzelfällen: Bullöser Ausschlag, Ekzeme, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom (Epidermolysis acuta toxica), Erythrodermie (Dermatitis exfoliativa), Haarausfall, Lichtempfindlichkeit, Purpura einschliesslich allergischer Purpura.
Niere
In Einzelfällen: Akute Niereninsuffizienz, Hämaturie, Proteinurie, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Papillennekrose.
Leber
Häufig: Erhöhung der Serum-Aminotransferasen (SGOT, SGPT), gelegentlich in mässigem Ausmass (Â≥3× obere Normgrenze) bzw. deutlich (Â≥8× obere Normgrenze).
Selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, in Einzelfällen fulminant.
Blut
In Einzelfällen: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie, aplastische Anämie.
Überempfindlichkeit
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Asthma, anaphylaktische/anaphylaktoide systemische Reaktionen einschliesslich Hypotonie.
Andere Organsysteme
Selten: Ödeme.
In Einzelfällen: Impotenz (Zusammenhang mit Einnahme von Ecofenac fraglich), Herzklopfen, Schmerzen in der Brust, Hypertonie.
Lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle (z.B. lokale Schmerzen und Verhärtungen; in Einzelfällen Abszesse und lokale Nekrosen).
Ecofenac Lipogel
Lokale Reaktionen: gelegentlich allergisch oder nicht allergisch bedingte Kontaktdermatitis (mit Symptomen wie Juckreiz, Rötung, Ödem, Papeln, Blasen oder Abschuppen der Haut).
Systemische Reaktionen: vereinzelt generalisierter Hautausschlag; Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Asthmaanfall, Quincke-Ödem); Photosensibilisierung.
Die Wahrscheinlichkeit, dass unter topischer Anwendung von Diclofenac systemische Nebenwirkungen auftreten, ist im Vergleich zu der Häufigkeit von Nebenwirkungen unter oraler Behandlung mit Diclofenac gering. Wenn Ecofenac Lipogel auf grösseren Flächen und während längerer Zeit angewendet wird, ist das Auftreten von systemischen Nebenwirkungen nicht völlig auszuschliessen.
InteraktionenDiclofenac kann bei gleichzeitiger Anwendung die Plasmaspiegel von Lithium oder Digoxin erhöhen.
Verschiedene nichtsteroidale Antiphlogistika können die Wirkung von Diuretika hemmen. Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika kann den Kaliumspiegel im Serum erhöhen, dessen Überwachung deshalb erforderlich ist.
Die gleichzeitige systemische Anwendung verschiedener nichtsteroidaler Antirheumatika oder von Glukokortikoiden kann die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen erhöhen.
Obwohl klinische Untersuchungen keine Anhaltspunkte dafür zu geben scheinen, dass Diclofenac die Wirkung von Antikoagulantien beeinflusst, liegen vereinzelte Berichte über ein erhöhtes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger Anwendung von Diclofenac und Antikoagulantien vor. Deshalb wird empfohlen, solche Patienten sorgfältig zu überwachen. Wie andere nichtsteroidale Antirheumatika kann Diclofenac in hoher Dosis (200 mg) die Thrombozytenaggregation vorübergehend hemmen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac gleichzeitig mit oralen Antidiabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen. Vereinzelt wurde jedoch über hypoglykämische und hyperglykämische Reaktionen nach Verabreichung von Diclofenac berichtet, die eine Anpassung der Antidiabetika-Dosierung nötig machten.
Vorsicht ist geboten, wenn nichtsteroidale Antirheumatika weniger als 24 Stunden vor oder nach einer Behandlung mit Methotrexat verabreicht werden, da der Methotrexat-Blutspiegel ansteigt und die Toxizität von Methotrexat erhöht werden kann.
Die Wirkung von nichtsteroidalen Antiphlogistika auf die Prostaglandine der Niere kann die Nephrotoxizität von Cyclosporin erhöhen.
Vereinzelt wurde über die Konvulsionen berichtet, die möglicherweise auf die gleichzeitige Anwendung von Chinolonen und nichtsteroidalen Antirheumatika zurückzuführen waren.
Bei der Anwendung von Ecofenac Lipogel sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt geworden.
ÜberdosierungDie Behandlung akuter Vergiftungen mit nichtsteroidalen Antirheumatika ist im wesentlichen unterstützend und symptomatisch. Ein typisches klinisches Erscheinungsbild nach einer Überdosierung von Diclofenac ist nicht bekannt.
Die therapeutischen Massnahmen bei Überdosierung sind wie folgt: Nach der Einnahme sollte so bald wie möglich die Absorption durch eine Magenspülung und Behandlung mit Aktivkohle verhindert werden.
Die Behandlung von Komplikationen wie Hypotonie, Niereninsuffizienz, Krämpfen, gastrointestinale Reizungen und Atemdepression ist unterstützend und symptomatisch.
Spezifische Therapie wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind vermutlich für die Elimination von nichtsteroidalen Antirheumatika wegen ihrer hohen Proteinbindung und ihrem extensiven Stoffwechsel nicht hilfreich.
Ecofenac Lipogel
Aufgrund der geringen systemischen Resorption von Diclofenac bei topischer Anwendung ist eine Überdosierung sehr unwahrscheinlich. Sollten als Folge von unsachgemässer Anwendung oder akzidenteller Überdosierung (z.B. bei Kindern) wesentliche systemische Nebenwirkungen auftreten, sind die allgemeinen, zur Behandlung von Vergiftungen mit nichtsteroidalen Antiphlogistika üblichen therapeutischen Massnahmen anzuwenden.
Sonstige HinweiseArzneimittel: Für Kinderhand unerreichbar aufbewahren!
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Ampullen vor Licht geschützt aufbewahren.
Lipogel: vor Wärme schützen.
IKS-Nummern47822, 47823, 47824, 47825, 54296, 55513.
Stand der InformationJuni 2000.
RL88
|