PharmakokinetikDistribution
Das Verteilungsvolumen von Diltiazem beträgt ca. 5 l/kg KG. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 70-85%, wobei 35-40% an Albumin gebunden sind. Die Proteinbindung wurde durch die Anwesenheit anderer Pharmaka im therapeutischen Konzentrationsbereich (Digoxin, Hydrochlorothiazid, Propanolol, Phenylbutazon, Salizylsäure, Indometacin, Diphenylhydantoin, Warfarin oder Tolbutamid) nicht beeinflusst. Diltiazem tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Diltiazem wird durch Desacetylierung, oxydative O- und N-Demethylierung sowie Konjugation der phenolischen Metaboliten hauptsächlich in der Leber intensiv umgewandelt. Der zu ca. 30% entstehende Hauptmetabolit N-Desmethyldiltiazem zeigt im Vergleich zur unveränderten Substanz eine pharmakologische Wirksamkeit von ca. 20%. Abgeschwächt wirksam ist ausserdem der zu ca. 10% gefundene Metabolit Desacetyldiltiazem.
Die weitere Metabolisierung ist mit dem Verlust der pharmakologischen Wirksamkeit verbunden.
Elimination
Der Plasmaspiegelverlauf von Diltiazem lässt sich mit einem Dreikompartimentmodell beschreiben. Die Halbwertszeiten der Elimination betragen für die α-Phase 0,1 h, für die β-Phase 2,1 h und für die γ-Phase 9,8 h, wobei die terminale Eliminationsphase (γ) im Vergleich zur β-Phase nur einen relativ kleinen Anteil der Fläche unter der Plasmaspiegel-Zeit-Kurve (AUC) widerspiegelt.
Diltiazem wird in Form seiner Metaboliten zu etwa 35% und in unmetabolisierter Form zu etwa 2-4% über die Nieren sowie zu etwa 60% über die Faeces ausgeschieden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Vorliegen einer schweren Leberschädigung ist mit einer verzögerten Biotransformation zu rechnen.
Die Eliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert sein.
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