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Information for professionals for Ripix®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Augentropfen gegen Glaukom 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Pilocarpini hydrochloridum 20,0 mg, Metipranololum 1,0 mg.

Hilfsstoffe: Conserv.: Benzalkonii chloridum, Excip. ad solutionem pro 1 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Ripix-Augentropfen enthalten in Kombination das Parasympathomimetikum Pilocarpin und Metipranolol, einen nicht selektiven Beta-Rezeptorenblocker ohne intrinsisch sympathomimetische Wirkung.
Die Senkung des intraokularen Druckes nach topischer Applikation von Metipranolol wird auf die Reduktion der Kammerwasserproduktion zurückgeführt. Die membranstabilisierende Eigenschaft von Metipranolol ist gering.
Pilocarpin übt einen direkten Einfluss auf die cholinergisch innervierten Gewebe des Auges aus. Dies führt zu einer Kontraktion des Sphinktermuskels der Iris und des Ziliarmuskels. Dadurch wird einerseits die Pupille verengt, andererseits der intraokulare Druck durch Erweiterung der Abflusswege des Kammerwassers für 6-12 Stunden gesenkt.
Aufgrund des unterschiedlichen, aber spezifischen Angriffspunktes beider Wirkstoffe ergibt sich ein additiver Effekt und eine nachdrückliche Senkung des intraokularen Druckes.

Pharmakokinetik

Die kinetischen Eigenschaften nach topischer Applikation von Pilocarpin sind mit Metipranolol in bezug auf die Absorption und Elimination vergleichbar. Die täglich viermalige Applikation gewährleistet eine ausreichende Wirkung über einen Zeitraum von 24 Stunden.
Pilocarpin dringt durch die Hornhaut rasch ein. Die Miosis erreicht ihr Maximum nach 10-30 Minuten, die Augeninnendrucksenkung nach 2-3 Stunden. Beide Wirkungen klingen innerhalb 4-14 Stunden nach einmaliger Applikation wieder ab. Über das Ausmass der systemischen Resorption liegen keine Angaben vor.
Es wird angenommen, dass die ubiquitär im Gewebe vorkommenden, unspezifischen Esterasen auch im Auge mindestens einen Teil des zugeführten Metipranolols in DMP (Desacetyl-Metipranolol) metabolisieren und dass dieses ebenfalls zur augeninnendrucksenkenden Wirkung beiträgt.
Wie bei anderen lokal verabreichten Beta-Rezeptorenblockern muss mit der Möglichkeit einer systemischen Resorption gerechnet werden. Hingegen haben pharmakokinetische Untersuchungen mit Metipranolol-Augentropfen keinen über der Nachweisgenauigkeit modernster analytischer Messmethoden liegenden Serumspiegel von Metipranolol oder DMP gezeigt.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erhöhter Augeninnendruck (okulare Hypertension) und alle Formen des Glaukoms, bei denen eine ausreichende Drucksenkung mit Pilocarpin oder Beta-Rezeptorenblockern allein nicht erzielt werden kann (Eng- und Weitwinkelglaukom).

Dosierung/Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, 2-4× täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack einträufeln.
Wie bei jeder Glaukombehandlung ist die regelmässige Überwachung des intraokularen Druckes und der Hornhaut angezeigt (alle 4-6 Wochen).

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Das Präparat darf nicht angewendet werden bei:
Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder der anderen Inhaltsstoffe.
Iritis acuta und anderen Erkrankungen, bei denen eine Miosis unerwünscht ist, im besonderen Ziliarblockglaukom.
Asthma bronchiale, auch in der Anamnese, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen.
Dekompensierte Herzinsuffizienz, Bradykardie, AV-Block 2. und 3. Grades, kardiogener Schock.
Ernährungsstörungen der Hornhaut.

Vorsichtsmassnahmen
Die Therapie mit dem Präparat bedarf bei Keratokonjunktivitis sicca einer besonders intensiven Überwachung, weil Symptome von allfälligen Hornhautmikroläsionen verschleiert werden können.
Bei Diabetikern ist eine regelmässige Stoffwechselkontrolle angezeigt. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Hyperthyreose, cerebrovaskulärer Insuffizienz, Myasthenie und in Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen.
In seltenen Fällen, besonders im Zusammenhang mit der Höchstkonzentration von Metipranolol (0,6%), wurde eine granulomatöse Uveitis anterior beobachtet, welche sich nach Wechsel der Therapie zurückbildete.
Besondere Vorsicht und Überwachung ist geboten bei Patienten mit Ulcus ventriculi oder duodeni, Stenosen im Verdauungstrakt (z.B. Ileus) oder Blasenentleerungsstörungen durch Harnwegsobstruktion.
Die pilocarpinbedingte Miosis hat eine verminderte Sicht, vor allem im Dunkeln, zur Folge. Deshalb ist bei beeinträchtigter Sicht auf das Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen zu verzichten.
Zur Verminderung der systemischen Resorption sollte der Patient unmittelbar nach der Verabreichung der Augentropfen den Tränenkanal des behandelten Auges mit den Fingerspitzen während ca. 1 Minute komprimieren.
Ripix-Augentropfen wurden bei Kindern nicht systematisch untersucht und sollten nur unter strenger ärztlicher Kontrolle verabreicht werden.

Hinweis für Kontaktlinsenträger
Eine Anwendung von Ripix-Augentropfen bei Kontaktlinsenträgern ist möglich. Dabei müssen die Linsen vor der Applikation entfernt und frühestens nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll Ripix nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt. In der Stillzeit soll Ripix nicht angewendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Am Auge: Während der Behandlung mit Ripix sind selten allergische Reaktionen beobachtet worden. Gelegentlich wurden vermehrte Tränenproduktion, Lidflattern, leichte Reizung der Bindehaut oder Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich als Ausdruck eines Ziliarmuskelspasmus beobachtet. Sehr selten sind Pupillarsaumzysten beobachtet worden.
Gelegentlich kann unmittelbar nach der Applikation eine vorübergehende Augenreizung sowie gestörte Akkomodation mit vorübergehender Kurzsichtigkeit auftreten. Die Sehschärfe kann bei Patienten mit Linsentrübung beeinträchtigt werden. In sehr seltenen Fällen wurde eine Verengung der Vorderkammer beobachtet, wodurch eventuell ein akutes Winkelblock-Glaukom ausgelöst werden kann. In extrem seltenen Fällen besteht die Gefahr einer Netzhautablösung bei disponierten Personen.
In seltenen Fällen, besonders im Zusammenhang mit der Höchstkonzentration von Metipranolol (0,6%), wurde eine granulomatöse Uveitis anterior beobachtet, die sich nach Wechsel der Therapie zurückbildete.

Systemisch: Unerwünschte systemische Effekte sind vereinzelt nach Anwendung von Pilocarpin am Auge aufgetreten und dürfen grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, insbesondere: Übelkeit, Erbrechen, Tenesmen, abdominale Spasmen, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen, Lungenödem, Störung der Herzfunktion, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche, Krämpfe.
Mit nicht kardioselektiven β 1 - und β 2 -Blockern nach ophthalmologischem Gebrauch sind folgende Wirkungen aufgetreten:

Allgemeine Symptome: Kopfschmerzen, Nausea, Depression und maskierte Symptome einer Hypoglykämie.

Herz und Kreislauf: Arrhythmien, Synkopen, Herzblock, zerebraler Insult, Stauungsherzinsuffizienz, Palpitationen.

Atemorgane: Bronchospasmus (vorwiegend bei Patienten mit vorbestehendem bronchospastischem Leiden), Atemnot.

Haut: Überempfindlichkeit, einschliesslich lokalisiertem und generalisiertem Hautausschlag.

Sinnesorgane: Zeichen und Symptome von Keratitis, Blepharoptose, Sehstörungen, einschliesslich Refraktionsveränderungen (oft infolge Absetzens einer rein miotischen Therapie), Diplopie, Ptose.
Dieses Arzneimittel beeinträchtigt (auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch) die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Strassenverkehr und bei Bedienung von Maschinen.

Interaktionen

Die gleichzeitige Einnahme von systemischen Beta-Rezeptoren-Blockern kann zu einer Wirkungsverminderung von Ripix Augentropfen führen. Deshalb muss bei zusätzlich oral verabreichten Beta-Rezeptoren-Blokkern der Augeninnendruck neu kontrolliert werden.
Folgende Interaktionen mit systemisch applizierten Wirkstoffen sind bei lokaler Applikation von Ripix Augentropfen von untergeordneter Bedeutung, sind aber grundsätzlich zu beachten:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ca-Antagonisten sind additive Wirkungen auf den Sinus- und AV-Knoten zu beachten.
Bei gleichzeitiger Anwendung von metipranololhaltigen Arzneimitteln und Noradrenalin und MAO-Hemmern sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe kann der Blutdruck überschiessend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von metipranololhaltigen Arzneimitteln und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen, Narkotika, Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen.
Die kardiodepressiven Wirkungen von Metipranolol und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.
Die negativ chronotrope und dromotrope Wirkung von Metipranolol kann bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und Herzglykosiden zunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch β-Rezeptorenhemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metipranolol und Insulin oder oralen Antidiabetika können, insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung, eine Hypoglykämie induziert und deren Symptome verschleiert werden.
Pilocarpin kann nach lokaler Applikation am Auge die Wirkung von depolarisierenden Muskelrelaxantien verlängern, die Wirkung von stabilisierenden Muskelrelaxantien hingegen vermindern.

Überdosierung

Bei unbeabsichtigter Einnahme sollte Erbrechen oder Magenspülung eingeleitet werden. Bei Zeichen von Intoxikationen mittels Pilocarpin oder Metipranolol wie Speichelfluss, Schwitzen, Übelkeit (Pilocarpin) und/oder Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen, Hypotonie, Bradykardie bis zur Asystolie und Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks (Metipranolol) kann eine Therapie unter intensiv-medizinischer Überwachung mittels Atropin notwendig werden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Flasche nach Gebrauch sofort verschliessen. Nach Anbruch nicht länger als einen Monat verwenden.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

48199.

Stand der Information

Oktober 1992.
RL88

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