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Information for professionals for Fortecortin® Tabletten:Merck (Schweiz) AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Dexamethasonum (9-Fluor-16-alpha-Methylprednisolon).
Hilfsstoffe
Magnesii stearas, Saccharum 2.4 mg, Crospovidonum, Cellulosum microcristallinum, Maydis amylum, Lactosum monohydricum 150 mg pro compresso.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hirnödem (ausgelöst durch Hirntumor, Schädel-Hirn-Trauma, intrazerebrale Blutung, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, Enzephalitis, Meningitis, Strahlenschäden). Akute Schübe einer chronischen Polyarthritis, die durch nichtsteroidale Antirheumatika nicht ausreichend beherrscht werden können. Schweres Asthma bronchiale. Akute Erythrodermie. Akute Schübe von Pemphigus vulgaris, Anfangsbehandlung akuter unkontrollierbarer Ekzeme. Akute Schübe von kutaner Sarkoidose und Colitis ulcerosa. Schwere Infektionskrankheiten (nur in Verbindung mit Antibiotika). Palliativtherapie maligner Tumoren. Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen.
Behandlung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) bei Erwachsenen und Jugendlichen (im Alter von mindestens 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg), die eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr erfordert.

Dosierung/Anwendung

Dexamethason wird in einer individuellen Dosierung verabreicht, wobei sowohl Schwere und Verlauf der Krankheit, die Reaktion des Patienten als auch die voraussichtliche Dauer der Medikation berücksichtigt werden.
Die Tagesdosis sollte morgens auf einmal verabreicht werden (zirkadiane Therapie). Bei der Behandlung des Hirnödems sowie im Rahmen der palliativen und antiemetischen Therapie kann es erforderlich sein, die Tagesdosis in 2-4 Einzeldosen zu geben.
Falls nötig können die Fortecortin-Tabletten halbiert werden. Sie sollten jeweils nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit unzerkaut geschluckt werden.
Zur Verminderung unerwünschter Wirkungen soll, sobald es der Zustand des Patienten erlaubt, eine anfangs hohe Dosierung schrittweise (in Abständen von einigen Tagen) reduziert werden. Für Dexamethason beträgt die Erhaltungsdosis gewöhnlich nicht mehr als 0.5-1 mg pro Tag. Da für Fortecortin keine tiefdosierten Tabletten zur Verfügung stehen, wird für die langfristige Therapie Predniso(lo)n empfohlen (siehe Eigenschaften/Wirkungen).
Beim Hirnödem beginnt man in schweren Fällen meist mit der intravenösen Verabreichung von Dexamethason und geht bei Besserung auf die orale Behandlung mit täglich 4-16 mg über. In leichteren Fällen genügt gegebenenfalls die orale Anwendung von 2-8 mg.
Bei akuten Schüben einer chronischen Polyarthritis, die durch nichtsteroidale Antirheumatika nicht ausreichend beherrscht werden können, bei schwerem Bronchialasthma, bei akuter Erythrodermie, bei akuten Schüben von Pemphigus vulgaris, kutaner Sarkoidose und Colitis ulcerosa, bei der Anfangsbehandlung akuter unkontrollierbarer Ekzeme Initialdosis 4-16 mg pro Tag. Bei einer im Anschluss an die Behandlung des akuten Schubes geplanten Langfristtherapie sollte die Behandlung von Dexamethason auf Predniso(lo)n umgestellt werden.
Bei schweren Infektionskrankheiten (nur in Verbindung mit Antibiotika) pro Tag 8-16 mg für insgesamt 2-3 Tage mit raschem Dosisabbau.
Zur Palliativtherapie maligner Tumoren initial 8-16 mg; Dauerdosierung 4-12 mg pro Tag.
Zur Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen am Tag vor der geplanten zytostatischen Therapie 8 mg oral; zu Therapiebeginn 8-12 mg i.v., danach pro Tag 16-24 mg oral für insgesamt 2 Tage.
Zur Behandlung von COVID-19 erhalten erwachsene Patienten einmal täglich 6 mg oral über einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem klinischen Ansprechen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Langzeitbehandlung
Die gestörte Stressreaktion unter Glukokortikoid-Langzeittherapie macht eine Anpassung der Kortikoiddosis an Stressbedingungen notwendig. Hierfür wird üblicherweise Hydrocortison i.v. verwendet:
·Bei Allgemeinkrankheiten: Verdopplung, evtl. Verdreifachung der zuletzt gegebenen Fortecortin Dosis
·Bei kleinen Eingriffen: zusätzlich vor Beginn 100 mg Hydrocortison i.v.
·Bei mittelgrossen Eingriffen: zusätzlich vor Operation 100 mg Hydrocortison i.v. und dann alle 6 Stunden je 100 mg Hydrocortison während 24 Stunden
·Bei grossen operativ-chirurgischen Eingriffen: zusätzlich vor Operationsbeginn 100 mg Hydrocortison und dann alle 6 Stunden mindestens während 72 Stunden. Weitere Behandlung je nach Verlauf
Wie jede Glukokortikoid Therapie sollte auch eine Behandlung mit Fortecortin nicht plötzlich abgebrochen, sondern durch eine langsame, stufenweise Verringerung der Tagesdosis beendet werden, um eine Verschlechterung oder ein akutes Wiederaufbrechen der Krankheit, eine akute Nebennierenrindeninsuffizienz und ein Kortison-Entzugssyndrom zu vermeiden.
Für den Fall, dass Fortecortin anstelle von anderen Glukokortikoiden eingesetzt werden soll, sind die Äquivalenzdosen zu berücksichtigen (siehe Eigenschaften/Wirkungen).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Die Dosierung sollte mehr auf die Schwere der Krankheit und das Ansprechen auf die Therapie als auf Alter, Körpergewicht oder Körpergrösse abgestellt werden. Bei Kleinkindern und Kindern von 0-11 Jahren sind im Allgemeinen geringere Dosen als bei Erwachsenen ausreichend. Nach einem ausreichenden Ansprechen sollte die Dosis von Dexamethason in kleinen Schritten auf die niedrigst mögliche Dosis reduziert und sobald als möglich abgesetzt werden. Während einer Langzeitbehandlung sollte die Therapie intermittierend oder alternierend erfolgen.
Bei schweren Krankheitsbildern ist meist eine i.v.-Applikation von Dexamethason erforderlich (siehe Fachinformation von Fortecortin Inject). Falls eine Umstellung auf orale Medikation möglich ist, entspricht die Dosierung der i.v.-Dosierung. Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen:
·Akuter Schub einer chronischen Polyarthritis, der durch nichtsteroidale Antirheumatika nicht ausreichend beherrscht werden kann:0.15-0.45 mg/kg pro Tag (bei lebensbedrohlichen Situationen Kurzinfusion mit 3 mg/kg Dexamethason)
·Schweres Asthma bronchiale:0.15-0.3 mg/kg pro Tag für einige Tage. Bei einer im Anschluss an die Behandlung des akuten Schubes geplanten Langfristtherapie sollte die Behandlung von Dexamethason auf Predniso(lo)n umgestellt werden, da für Fortecortin keine tiefdosierten Tabletten zur Verfügung stehen
·Akute Schübe schwerer Dermatosen (z.B. Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, unkontrollierbare Ekzeme, kutane Sarkoidose):Dosierung je nach Schweregrad: hohe Dosierung 0.3-0.45 mg/kg, mittlere Dosierung 0.15 mg/kg, jeweils pro Tag
·Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen:2-4 mg ca. 30 Min. vor Zytostatikagabe plus 2-4 mg ca. 6-8 Std. nach Chemotherapie
Behandlung von COVID-19:
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Dosisanpassungen sind nicht erforderlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Dosisanpassungen sind nicht erforderlich.
Ältere Patienten
Dosisanpassungen sind nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Für pädiatrische Patienten (Jugendliche ab 12 Jahren und älter) wird eine Dosis von 6 mg oral einmal täglich für einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen empfohlen. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem klinischen Ansprechen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Für Patienten unter 18 Jahren stehen nur limitierte Daten zur Verfügung.

Kontraindikationen

Bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe darf das Arzneimittel nicht verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Mögliche Komplikationen unter einer Kortikosteroidtherapie sind von der Höhe der Dosierung und der Dauer der Therapie abhängig. Deshalb sollten für jeden Patienten hinsichtlich Dosierung und Behandlungsdauer Nutzen und Risiko individuell beurteilt werden. Ausserdem soll festgelegt werden, ob eine tägliche oder eine intermittierende Therapie angezeigt ist.
Eine Langzeitbehandlung sollte nur nach sorgfältiger Beurteilung von Nutzen und Risiko durchgeführt werden. Dabei sind die Patienten sorgfältig auf Zeichen zu überwachen, die eine Verringerung der Dosierung oder ein Absetzen der Medikation erforderlich machen.
Eine Langzeitbehandlung über mehr als 2 Wochen kann durch Hemmung der ACTH-Freisetzung zur NNR-Insuffizienz führen, die bis zur Atrophie der Nebennierenrinde gehen kann. Der Funktionsausfall der Nebennierenrinde kann bis zu einem Jahr und länger dauern und bedeutet für den Patienten ein lebensbedrohliches Risiko in Stress- und Belastungssituationen.
Wie jede Glukokortikoid Therapie sollte auch eine Behandlung mit Fortecortin nicht plötzlich abgebrochen, sondern durch eine langsame, stufenweise Verringerung der Tagesdosis beendet werden, um eine Verschlechterung oder ein akutes Wiederaufbrechen der Krankheit, eine akute Nebennierenrindeninsuffizienz und ein Kortison-Entzugssyndrom zu vermeiden.
Bei akutem Hirnödem und Status asthmaticus ist Fortecortin nicht als Ersatz der konventionellen Behandlung, sondern zusätzlich zu dieser zu verabreichen.
Bei unkomplizierten chronischen Atemwegserkrankungen sollten Glukokortikoide nicht verwendet werden.
Die Behandlung mit Fortecortin kann eine Immunosuppression hervorrufen und dadurch das Risiko für bakterielle, virale, fungale, parasitische und opportunistische Infektionen erhöhen. Ausserdem kann Fortecortin die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren. Latente Infektionen, einschliesslich Tuberkulose oder Hepatitis B, können reaktiviert werden.
Bei der Palliativtherapie maligner Tumoren werden Glukokortikoide im Allgemeinen zusätzlich zu einer tumorspezifischen Therapie verabreicht.
Bei COVID-19 Patienten, die bereits aus anderen Gründen mit systemischen (oralen) Kortikosteroiden behandelt werden (z.B. Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung), die aber keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen, sollten die systemischen Kortikosteroide nicht abgesetzt werden.
Vorsicht ist geboten bei:
·Akuten viralen Infektionen (Hepatitis B, Windpocken, Herpes zoster, Herpes simplex, Keratitis herpetica, Poliomyelitis, Masern). Falls immunosupprimierten Patienten oder Patientinnen ohne vorhergehende Windpocken- oder Maserninfektion während einer Fortecortin Therapie Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, ist besondere Vorsicht geboten. Diese Krankheiten können in Patienten unter Fortecortin Therapie einen besonders schweren Verlauf nehmen. Windpockeninfektionen, die während einer systemischen Behandlung mit Kortikosteroiden auftreten, können eine schwere Verlaufsform annehmen und insbesondere bei Kindern tödlich enden. Sie erfordern eine sofortige Behandlung, z.B. mit Aciclovir i.v. Bei Risikopatienten ist eine Prophylaxe mit Aciclovir oder eine passive Immunprophylaxe mit Varizella-zoster-Immunglobulin angezeigt
·akuten und chronischen bakteriellen Infektionen: Anwendung nur unter Antibiotika-Schutz. Eine latente Amöbiase ist vor der Behandlung auszuschliessen, und Patienten mit latenter Tuberkulose oder Organtuberkulose müssen während einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden prophylaktisch Tuberkulostatika erhalten
·Systemischen Mykosen und Parasitosen. Bei Patienten mit bekanntem oder vermutetem Strongyloiden-Befall können Glukokortikoide zu Rezidiven oder Ausbreitung der Krankheit führen
·Ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen. Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Glukokortikoid Dosierungen verringert sein kann
·Lymphadenitis nach BCG-Impfung
·HBsAg-positive, chronische Hepatitis
·schwer zu kontrollierendem Diabetes mellitus, da die Glukosetoleranz vermindert sein kann; es sind regelmässige Blutzuckerkontrollen durchzuführen und gegebenenfalls ist eine Anpassung der Antidiabetika Dosis vorzunehmen
·Hypothyreose und Leberzirrhose, da in solchen Fällen die Wirkung von Glukokortikoiden verstärkt ist
·Thromboseneigung
·akutem Herzinfarkt
·schwer zu kontrollierender Hypertonie und Herzinsuffizienz
·Myasthenia gravis und gleichzeitiger Verabreichung von Cholinesterasehemmern, da in solchen Fällen die Wirkung der Cholinesterasehemmer verringert und das Risiko einer Myastheniekrise erhöht wird. (Cholinesterasehemmer sollten wenn immer möglich 24 Stunden vor der Verabreichung eines Kortikosteroids abgesetzt werden)
·Magen-Darm-Ulzera
·Osteoporose
·Psychiatrischen Erkrankungen einschliesslich Suizidalität (auch anamnestisch): Es wird eine neurologische oder psychiatrische Überwachung empfohlen
·Eng- und Weitwinkelglaukom, Hornhautulzera oder -verletzungen: Es werden eine engmaschige ophthalmologische Überwachung und Therapie empfohlen
Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Fortecortin nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
·Schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
·Divertikulitis
·Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
Die Symptome einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Glukokortikoid Dosen erhalten, fehlen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluoroquinolonen besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sehnenbeschwerden, Sehnenscheidenentzündungen und Sehnenrissen.
Während physischen Stresssituationen kann eine temporäre Erhöhung der täglichen Kortikoid Dosis erforderlich sein.
Es können schwere anaphylaktische Reaktionen auftreten, die geeignete Vorsichtsmassnahmen (Bereitschaft zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks) erfordern.
Bei hohen Dosen ist auf ausreichende Kaliumzufuhr und Natriumrestriktion zu achten. Ausserdem ist der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.
Bei hohen Dosen kann eine Bradykardie auftreten.
Nach Anwendung von Dexamethason allein oder in Kombination mit Chemotherapeutika wurde bei Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen über ein Tumorlyse Syndrom (TLS) berichtet. Patienten mit Tumoren mit hoher Proliferationsrate oder hoher Empfindlichkeit gegen zytotoxische Wirkstoffe, sowie Patienten mit hoher Tumorlast haben ein grosses Risiko ein TLS zu entwickeln und sollten deshalb engmaschig überwacht werden. Zudem sollten entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen werden.
Phäochromozytom-Krise
Nach der Anwendung von Kortikosteroiden wurde vom Auftreten einer Phäochromozytom-Krise berichtet, die tödlich verlaufen kann. Bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom sollten Kortikosteroide nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Treten bei einem Patienten unter Behandlung mit Kortikosteroiden potentielle Symptome einer Phäochromozytom-Krise wie hypertensive Krise, Herzversagen, Tachykardie, Kopf-, Abdominal- und/oder Thoraxschmerzen auf, sollte an die Möglichkeit eines bisher unbekannten Phäochromozytoms gedacht werden.
Sehstörungen
Sehstörungen können unter systemischer oder lokaler Behandlung mit Kortikosteroiden auftreten. Falls Symptome wie verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, sollte der Patient an einen Ophthalmologen verwiesen werden, um mögliche Ursachen wie Katarakt, Glaukom oder seltene Krankheiten wie die Chorioretinopathia centralis serosa abzuklären, die unter Behandlung mit systemischen oder lokalen Kortikosteroiden aufgetreten sind.
Frühgeborene
Nach früh einsetzender Therapie (< 96 Stunden nach Geburt) bei Frühgeborenen mit chronischer Lungenerkrankung mit Startdosen von 0.25 mg/kg zweimal täglich, weisen vorliegende Daten auf negative Langzeitwirkungen hinsichtlich der neuronalen Entwicklung hin.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Fortecortin während der Wachstumsphase von Kindern sollte nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen. Es sollte entweder eine intermittierende oder alternierende Therapie durchgeführt werden.
Ältere Patienten
Da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen, sollte Fortecortin nur unter sorgfältiger Beurteilung von Nutzen und Risiko angewendet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Arzneimittel

Wirkungsveränderung

Saluretika, Amphotericin, Laxantien

zusätzliche Kaliumausscheidung

Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon

Wirkungsverminderung der Kortikoide durch Erhöhung der Clearance

Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren wie Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir und Cobicistat

Risiko für systemische Kortikoid Nebenwirkungen kann erhöht sein

Ephedrin

Wirkungsverminderung durch beschleunigten Kortikoid Metabolismus

Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika

Gastrointestinale Blutungs-, Ulzerations- und Perforationsgefahr erhöht

Salizylate

Wirkungsverminderung der Salizylate durch Erhöhung der Clearance.
Bei Langzeitbehandlung erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen und Ulzerationen, die bis zur Perforation gehen können. Eine Glukokortikoid Dosisreduktion sollte vorsichtig vorgenommen werden, da Salizylatvergiftungen auftreten können.

Östrogene

Wirkungsverstärkung der Kortikoide durch Verringerung der Clearance möglich

Impfungen mit inaktivierten Impfstoffen

Beeinträchtigung der Immunisierung möglich

Cholinesterasehemmstoffe

Verringerung der Cholinesterasehemmung

Herzglykoside

Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt

Orale Antidiabetika, Insulin

Blutzuckersenkung vermindert, möglicherweise erhöhter Antidiabetika Bedarf

Cumarin-Derivate

Antikoagulanzienwirkung abgeschwächt oder verstärkt, eine Anpassung der Antikoagulanziendosis kann bei gleichzeitiger Anwendung notwendig sein

Praziquantel

Herabsetzung der Praziquantelkonzentration im Blut möglich

Atropin und andere Anticholinergika

Risiko, dass ein bereits gesteigerter Augeninnendruck zusätzlich erhöht wird

ACE-Hemmstoffe

erhöhtes Risiko für das Auftreten von Blutbildveränderungen

Chloroquin, Hydrochloroquin, Mefloquin

erhöhtes Risiko für das Auftreten von Myopathien und Kardiomyopathien

Immunosuppressiva

erhöhte Infektanfälligkeit und mögliche Manifestation oder Verschlimmerung von latent vorhandenen Infektionen

Ciclosporin

Ausserdem erhöhtes Risiko für das Auftreten von zerebralen Krampfanfällen durch Erhöhung des Ciclosporin Blutspiegels

Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien

Muskelrelaxation möglicherweise verlängert

Somatropin

Mögliche Wirkungsverminderung von Somatropin während Langzeittherapie

Protirelin

geringere TSH-Erhöhung möglich

Fluoroquinolone

möglicherweise erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sehnenbeschwerden

Antacida

Bei zeitgleicher Einnahme: möglicherweise Reduktion der Glucokortikoid Bioverfügbarkeit und somit verminderte Wirksamkeit

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Tierstudien haben unerwünschte Wirkungen auf den Fötus gezeigt, es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Wie alle Glukokortikoide passiert auch Dexamethason die Plazentarschranke. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind deshalb z.B. intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschliessen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fötus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann.
Deshalb sollte Fortecortin, wie alle Glukokortikoide, während der Schwangerschaft - und besonders in den ersten drei Monaten - nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig. Dabei sollte bei bestehender Indikation Prednisolon (oder Prednison) allen anderen - und insbesondere den fluorierten - Glukokortikoiden vorgezogen werden, da seine Plazentagängigkeit am geringsten ist.
Bei einer vermuteten oder eingetretenen Schwangerschaft sollte unbedingt der Arzt verständigt werden.
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft mit höheren Glukokortikoid Dosen behandelt wurden, sollten sorgfältig auf Zeichen von Hypokortizismus überwacht werden.
Stillzeit
Dexamethason tritt wie alle anderen Glukokortikoide in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über und könnte u.a. die NNR-Funktion und das Wachstum des Säuglings beeinträchtigen. Mütter, die während der Stillzeit Glukokortikoide erhalten, sollten deshalb abstillen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Besonders zu Beginn der Behandlung mit Fortecortin kann es zu Veränderungen der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen. Diese Beeinträchtigung ist besonders auf Veränderungen der Stimmungslage, des Antriebes und der Konzentrationsfähigkeit zurückzuführen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen von Dexamethason sind von Dosis und Behandlungsdauer sowie von Alter, Geschlecht und Grundkrankheit des Patienten abhängig.
Die Gefahr unerwünschter Wirkungen ist bei einer kurzfristigen Kortikoidtherapie gering. Man achte jedoch auf intestinale Blutungen (oft stressbedingt), die durch die Kortikoidanwendung symptomarm verlaufen können.
Bei längerdauernder hochdosierter Therapie können die bekannten Nebenwirkungen der Glukokortikoide auftreten.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Erhöhung des Infektionsrisikos, Maskierung von Infektionen, Auftreten, Verschlimmerung oder Reaktivierung von bakteriellen, viralen, fungalen, parasitischen und opportunistischen Infektionen, Aktivierung einer Strongyloidiasis.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Mässige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polycythämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen, schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen wie Arrhythmie, Bronchospasmus, Blutdruckerhöhung oder -senkung, Kreislaufversagen, Herzstillstand.
Endokrine Erkrankungen
Nebennierenrindeninsuffizienz.
Auslösung einer Phäochromozytom-Krise bei Patienten mit vorbestehendem (auch latentem) Phäochromozytom.
Cushing-Syndrom (z.B. Vollmondgesicht, Stammfettsucht) siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Natriumretention mit Ödembildung, Vermehrte Kalium-, Kalzium- und Phosphatausscheidung.
Gewichtszunahme, verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie, Appetitzunahme.
Psychiatrische Erkrankungen
Psychose, Manie, Depression, Halluzinationen, Affektlabilität, Gereiztheit, Antriebssteigerung, Euphorie, innere Unruhe, Schlafstörungen, Suizidalität.
Erkrankungen des Nervensystems
Erhöhter intrakranieller Druck mit Stauungspapille (Pseudotumor cerebri), Auftreten oder Verschlimmerung von Epilepsie (Krämpfe).
Augenerkrankungen
Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Katarakt), insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Verschlimmerung der Symptome bei Hornhautulzera, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Augeninfektionen, Verschlimmerung bakterieller Corneainfektionen, Ptosis, Mydriasis, Chemosis, iatrogene sklerale Perforation, Chorioretinopathie, verschwommenes Sehen.
Gefässerkrankungen
Hypertonie.
Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis, Zunahme der Kapillarfragilität.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Peptische Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Magenblutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenbeschwerden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Hautstreifen (Striae rubrae), periorale Dermatitis, Hautatrophie, punktförmige Hautblutungen (Petechien), Blutergüsse (Ekchymosen), Steroidakne, verzögerte Wundheilung, Teleangiektasien, Hypertrichosen, Veränderungen der Hautpigmentierung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelatrophie, Muskelschwäche, Myopathie, Sehnenbeschwerden, Sehnenscheidenentzündung, Sehnenrisse, Osteoporose, aseptische Knochennekrosen, Wachstumsverzögerung bei Kindern, epidurale Lipomatose.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Störungen der Sexualhormonsekretion (Ausbleiben der Menstruationsblutung, abnormer Haarwuchs, Impotenz).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Da die akute Toxizität von Glukokortikoiden gering ist, wurden durch akute Überdosierung von Glukokortikoiden hervorgerufene Intoxikationen bisher nur selten beobachtet. Bei chronischer Überdosierung ist mit verstärkten unerwünschten Wirkungen zu rechnen, die insbesondere das Endokrinium, den Stoffwechsel und Elektrolythaushalt beeinflussen. Für den Fall einer Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot, und die Behandlung ist symptomatisch.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
H02AB02
Wirkungsmechanismus
Der Wirkungsmechanismus von Glukokortikoiden ist mehrschichtig.
Dexamethason bindet an intrazelluläre Rezeptoren und aktiviert diese. Der aktivierte Glukokortikoid-Rezeptorkomplex wandert in den Zellkern, wo er jeweils an spezifischen DNS-Bindungsstellen die Synthese bestimmter Proteine initiiert oder blockiert.
·Zu den Proteinen, deren Synthese initiiert wird, gehören unter anderem das Lipocortin 1, das die für eine Entzündungsreaktion wichtige Phospholipase A2 inhibiert, und das Angiotensin Converting Enzyme (ACE), das in den Blutdruck-Regelkreis eingreift
·Zu den Proteinen, deren Synthese inhibiert wird, gehören verschiedene Zytokine (z.B. TNF-alpha, Interleukin-2, Interleukin-6), die Zellen des Immunsystems aktivieren, und verschiedene proinflammatorische Enzyme (z.B. Kollagenase). Ebenfalls verhindert werden die Induktion der NO-Synthetase wie auch der Cyclooxigenase
Neben diesen genomischen Mechanismen, die mit einer Latenz von einer halben bis zu mehreren Stunden einsetzen, gibt es einige schnelle Effekte, die teilweise bereits bei niedriger Plasmakonzentration einsetzen (z.B: Suppression der endogenen Kortisolsekretion), und andere, die erst bei höheren Konzentrationen wirksam werden (z.B. Membranstabilisierung). Der wahrscheinlichste Mechanismus für letztere ist die Inkorporierung der Glukokortikoide in die Zellmembran als initiales Ereignis.
Pharmakodynamik
Dexamethason wirkt stark entzündungshemmend, antiallergisch (antiödematös) und immunsuppressiv, Kohlenhydratstoffwechselsteigernd, unspezifisch antitoxisch (Membranschutz) und mikrozirkulationsfördernd (Stabilisierung der Hirndurchblutung).
Dexamethason hat eine sehr geringe Mineralokortikoidwirkung.
Die relative entzündungshemmende Äquivalenzdosis von Dexamethason im Vergleich zu anderen Glukokortikoiden beträgt 1 mg Dexamethason = 6 mg Triamcinolon bzw. Methylprednisolon = 7.5 mg Prednison bzw. Prednisolon = 30 mg Hydrocortison = 35 mg Cortison.
Klinische Wirksamkeit
Dexamethason wird wie andere Glukokortikosteroide für ein breites Indikationsspektrum angewendet. Aufgrund seiner langen biologischen Halbwertszeit eignet sich Dexamethason besonders für solche Indikationen, bei denen eine kontinuierliche Glukokortikoidwirkung erwünscht ist. Bei einigen Indikationen wird Dexamethason aufgrund der geringen Mineralokortikoid-Wirkung bevorzugt.
Zur Behandlung von COVID-19
Die RECOVERY-Studie (Randomised Evaluation of COVid-19 thERapY) ist eine forschungs-initiierte, individuell randomisierte, kontrollierte, offene, adaptive Plattform-Studie zur Bewertung der Wirkung möglicher Behandlungen von Patienten, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden.
Die Studie wurde in 176 Krankenhäusern im Vereinigten Königreich durchgeführt.
6425 Patienten erhielten randomisiert entweder Dexamethason (2104 Patienten) oder die übliche Standardtherapie (4321 Patienten). Bei 89% der Patienten war eine SARS-CoV-2-Infektion im Labor bestätigt worden.
Bei Randomisierung erhielten 16% der Patienten bereits eine invasive mechanische Beatmung oder extrakorporale Membranoxygenierung, 60% erhielten nur Sauerstoff (mit oder ohne nicht-invasive Beatmung) und 24% erhielten keine respiratorische Unterstützung.
Die Patienten waren im Mittel 66.1+/-15.7 Jahre alt. 36% der Patienten waren weiblich. 24% der Patienten wiesen in der Anamnese Diabetes auf, 27% hatten Herz-Kreislauferkrankungen und 21% eine chronische Lungenerkrankung.
Primärer Endpunkt
Die 28-Tage-Mortalitätsrate war mit 482 Todesfällen bei 2104 Patienten (22.9%) in der Dexamethason-Gruppe signifikant niedriger als in der Standardtherapiegruppe mit 1110 von 4321 Patienten (25.7%) (Ratenverhältnis [rate ratio, RR]: 0.83; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 0.75-0.93; p < 0.001).
In der Dexamethason-Gruppe war die Sterblichkeit bei den Patienten, die eine invasive mechanische Beatmung erhielten (29.3% vs. 41.4%; RR: 0.64; 95%-KI: 0.51-0.81) sowie bei den Patienten, die nur zusätzlichen Sauerstoff ohne invasive mechanische Beatmung erhielten (23.3% vs. 26.2%; RR: 0.82; 95%-KI: 0.72-0.94), niedriger als in der Standardtherapiegruppe.
Es gab keinen eindeutigen Effekt von Dexamethason bei Patienten, die bei der Randomisierung keine respiratorische Unterstützung erhielten (17.8% vs. 14.0%; RR: 1.19; 95%-KI: 0.91-1.55).
Sekundäre Endpunkte
Die Patienten in der Dexamethasongruppe hatten einen kürzeren Aufenthalt im Krankenhaus als die in der Standardtherapiegruppe (median, 12 Tage vs. 13 Tage) und eine grössere Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 28 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen zu werden (RR: 1.10; 95%-KI: 1.03-1.17).
In Übereinstimmung mit dem primären Endpunkt zeigte sich der grösste Effekt hinsichtlich der Krankenhausentlassung innerhalb von 28 Tagen bei Patienten, die eine invasive mechanische Beatmung nach Randomisierung erhielten (RR: 1.48; 95%-KI: 1.16-1.90), gefolgt von der Gruppe, die nur Sauerstoff erhielt (RR: 1.15;95%-KI: 1.06-1.24). Es zeigte sich kein positiver Effekt bei Patienten, die keinen Sauerstoff erhielten (RR: 0.96; 95%-KI: 0.85-1.08).

Ergebnis

Dexamethason
(N=2104)

Standardtherapie
(N=4321)

Raten-/Risiko- Verhältnis (RR)
(95% KI)✶

Anzahl/Gesamtzahl der Patienten (%)

Primärergebnis

28-Tages-Mortalität

482/2104 (22.9)

1110/4321 (25.7)

0.83 (0.75-0.93)

Sekundärergebnisse

Entlassung aus dem Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen

1413/2104 (67.2)

2745/4321 (63.5)

1.10 (1.03-1.17)

Invasive mechanische Beatmung oder Tod†

456/1780 (25.6)

994/3638 (27.3)

0.92 (0.84-1.01)

·Invasive mechanische Beatmung

102/1780 (5.7)

285/3638 (7.8)

0.77 (0.62-0.95)

·Tod

387/1780 (21.7)

827/3638 (22.7)

0.93 (0.84-1.03)

✶ RR wurden altersadjustiert im Hinblick auf die Ergebnisse der 28-Tages-Mortalität und der Krankenhausentlassung. RR wurden altersadjustiert im Hinblick auf das Ergebnis des Erhalts einer invasiven mechanischen Beatmung oder des Todes und ihrer Unterkomponenten.
† Patienten, die bei Randomisierung bereits eine invasive mechanische Beatmung erhielten, wurden aus dieser Kategorie ausgeschlossen.
Sicherheit
Es gab vier schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAEs) im Zusammenhang mit der Studienbehandlung: zwei SAEs einer Hyperglykämie, ein SAE einer steroidinduzierten Psychose und ein SAE einer oberen Magen-Darm-Blutung. Alle Ereignisse klangen ab.
Subgruppenanalysen
Auswirkungen der Zuordnung zur DEXAMETHASON-Gruppe auf die 28-Tage-Mortalität, nach Alter und der randomisiert erhaltenen Atemunterstützung

Auswirkungen der Zuordnung zur DEXAMETHASON-Gruppe auf die 28-Tage-Mortalität, nach der randomisiert erhaltenen Atemunterstützung und Vorgeschichte einer chronischen Erkrankung

Pharmakokinetik

Absorption
Dexamethason wird nach oraler Applikation im Magen und oberen Dünndarm rasch und vollständig resorbiert. Maximale Blutspiegel werden zwischen der ersten und zweiten Stunde erreicht. Die Bioverfügbarkeit von Dexamethason nach oraler Applikation beträgt ca. 80-90%. Die maximale pharmakologische Wirkung wird jedoch erst 6-24 Stunden nach Verabreichung erreicht.
Distribution
Dexamethason wird dosisabhängig bis zu etwa 80% an Plasmaproteine, vorwiegend an Plasma-Albumin gebunden. Im Bereich sehr hoher Dosen zirkuliert der grösste Anteil frei, d.h. nicht an Eiweiss gebunden, im Blut. Das Verteilungsvolumen von Dexamethason beträgt 0.6-0.8 l/kg. Bei Hypalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Kortikoids.
Dexamethason passiert sowohl die Blut-Hirn- als auch die Plazentarschranke, und es tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Dexamethason wird hauptsächlich unverändert durch die Nieren ausgeschieden. Nur zu einem kleinen Teil erfolgt beim Menschen eine Hydrierung bzw. Hydroxylierung der Moleküle, wobei als Hauptmetaboliten 6-Hydroxydexamethason und 20-Dihydrodexamethason entstehen. 30-40% der Dexamethasonmoleküle werden in der menschlichen Leber an Glukuronsäure oder Schwefelsäure gebunden und erscheinen in dieser Form im Urin.
Elimination
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit von Dexamethason liegt bei 3-5 Stunden, wobei die biologische Halbwertszeit mit 36-72 Stunden erheblich länger ist. Die Plasmaclearance beträgt bei Erwachsenen 2-5 ml/min/kg.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Während der Schwangerschaft ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert.
Leberfunktionsstörungen
Bei schweren Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis, Leberzirrhose) oder bei einer Hypothyreose ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert.
Nierenfunktionsstörungen
Nierenfunktionsstörungen beeinflussen die Elimination nicht wesentlich.
Kinder und Jugendliche
Bei Neugeborenen ist die Plasmaclearance geringer als bei Kindern und Erwachsenen.

Präklinische Daten

Glukokortikoide haben eine sehr geringe akute Toxizität.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor.
Mutagenität
Dexamethason ist unzureichend auf mutagene Wirkungen untersucht. Es liegen vorläufige Hinweise auf ein mutagenes Potential vor, deren Relevanz bisher nicht abgeklärt ist.
Karzinogenität
Langzeituntersuchungen am Tier liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden Gaumenspalten und in geringem Umfang andere Fehlbildungen hervor.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Allergietests
Hautreaktionen können unterdrückt werden.
Blutserum-Werte
Erniedrigt: BSG/Gerinnungszeit (Lee White)/Harnsäure/Testosteron/Kalium/TSH/Thyroxin/T3
Erhöht: Glukose/Cholesterin/Natrium/Chlorid
Urinwerte
Erniedrigt: 17-Ketosteroide
Erhöht: Creatinin/Calcium/Glukose (bei Prädisposition)
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

48670 (Swissmedic).

Packungen

Fortecortin 4 mg Tabletten (teilbar): Packungen zu 30 und 100 Tabletten. [B]

Zulassungsinhaberin

Merck (Schweiz) AG, Zug.

Stand der Information

Januar 2022

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