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Information for professionals for Bexin®:Streuli Pharma AG
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AMZV 9.11.2001

Zusammensetzung

Sirup

Wirkstoff: Dextromethorphanum ut D. hydrobromidum.

Hilfsstoffe: Süssstoffe: Sorbitolum 3,85 g (= 38,5 kJ), Cyclamas; Conserv.: E 216/218 = Methyl. et Propyl. parahydroxybenz.; Aromatica; Color.: Caramel = E 150; zuckerfrei, zahnschonend.

Tropfen

Wirkstoff: Dextromethorphanum ut D. hydrobromidum.

Hilfsstoffe: Süssstoffe: Cyclamas, Saccharinum; Conserv.: Methyl. et Propyl. parahydroxybenz. = E 216/218; Aromatica; enthält 13% V/V Alkohol; zuckerfrei.

Filmtabletten

Wirkstoff: Dextromethorphanum ut D. hydrobromidum.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Sirup: 25 mg/10 ml.Tropfen: 20,8 mg/1 ml (1 ml = ca. 25 Tropfen).Filmtabletten: 25 mg/Tabl.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Husten (verschiedener Genese), insbesondere trockener Reizhusten.

Dosierung/Anwendung

Übliche Tagesdosis: 3 (-4)× täglich am besten nach dem Essen, die letzte Dosis vor dem Schlafengehen.

Kinder erhalten 1-2 mg/kg Körpergewicht pro Tag.

Sirup

Erwachsene und Jugendliche: 2 Messlöffel voll.

Kinder ab 12 Jahren: 1-2 Messlöffel voll.

Kinder von 6 bis 12 Jahren: 1 Messlöffel voll.

Kinder von 1 bis 6 Jahren: ½ Messlöffel voll.

Tropfen (zur Entnahme Flasche senkrecht halten)

Erwachsene und Jugendliche: 30 Tropfen.

Kinder von 1 bis 14 Jahren: pro Lebensjahr 2 Tropfen falls nötig verdünnt.

Filmtabletten

Erwachsene und Jugendliche: 1 Filmtablette.

Kinder von 6-12 Jahren: ½ Filmtablette.

Hinweis
Der Sirup verdickt sich beim Stehen. Er lässt sich vor Gebrauch durch kräftiges Schütteln verflüssigen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit auf Dextromethorphan oder einen anderen Inhaltsstoff, insbesondere auf Parahydroxybenzoesäureester (E 216/218; Paragruppenallergie; betrifft nur den Sirup und die Tropfen). Fruktose-Intoleranz, z.B. bei hereditärem Fruktose-1,6-diphosphatase-Mangel (beim metabolischen Abbau des in diesem Präparat enthaltenen Süssstoffes Sorbit entsteht Fruktose; betrifft nur den Sirup).
Gleichzeitige Behandlung mit einem MAO-Hemmer oder mit einem serotoninergen Medikament (z.B. gewisse Antidepressiva und Anoretika).
Kinder unter 1 Jahr.
Auf Grund ihres Wirkstoffgehaltes sind die Filmtabletten für Kinder von 1 bis 6 Jahren nicht geeignet.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Antitussiva sollten nur kurzfristig ohne Abklärung der Ursache des Hustens eingenommen werden.
Bei Asthma bronchiale, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung oder anderen Zuständen mit einer respiratorischen Insuffizienz oder erhöhter bronchialer Schleimbildung ist Bexin mit Vorsicht anzuwenden.
Dextromethorphan ist ein Substrat, der Metabolit 3-Methoxymorphinon ein Hemmer von CYP2D6. Die gleichzeitige Einnahme anderer CYP2D6-Hemmer oder von Medikamenten, die über dieses Isoenzym metabolisiert werden, soll deshalb vermieden werden. Dies betrifft insbesondere gewisse Antidepressiva, Anorektika, Betablocker und Antihistaminika (siehe «Kontraindikationen», «Interaktionen» und «Überdosierung»).
Die Kombination mit anderen Opioiden ist zu vermeiden.

Interaktionen

Dextromethorphan ist ein Substrat und der Metabolit 3-Methoxymorphinan ein Hemmer von CYP2D6. Die gleichzeitige Einnahme von CYP2D6-Hemmern oder von anderen Medikamenten, die über dieses Isoenzym metabolisiert werden, kann zu einer gegenseitigen Erhöhung der Wirkstoffspiegel und zur Verzögerung der Elimination führen. Dies betrifft insbesondere Antidepressiva (Serotoninwiederaufnahme-Hemmer, MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Lithium), Betablocker (z.B. Metoprolol, Timolol), H2-Rezeptorantagonisten (Cimetidin und Ranitidin) und die sogenannten nicht-sedierenden Antihistaminika (insbesondere Astemizol, Terfenadine); siehe auch «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Alkohol kann die unerwünschten Wirkungen von Dextromethorphan verstärken.
Die gleichzeitige Gabe von serotoninergen Medikamenten kann ein serotoninerges Syndrom auslösen (siehe «Kontraindikationen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Es liegen keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor, und für Dextromethorphan sind bisher keine teratogenen Effekte bekannt geworden.
Für andere Substanzen vom Dextromethorphan-Typ ist jedoch bekannt, dass sie die zerebrale Entwicklung des Föten beeinträchtigen können. Falls Dextromethorphan pränatal verabreicht wird, kann eine atemdepressive Wirkung beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden. Bexin sollte deshalb während der Schwangerschaft nur nach kritischer Abwägung von Nutzen und Risiko und nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.

Stillzeit: Obwohl Dextromethorphan und der Metabolit Dextrorphan nur in geringem Ausmass in die Muttermilch ausgeschieden werden, wird von einer Anwendung von Bexin während des Stillens abgeraten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Bexin kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse bei längerer Anwendung des Präparates sowie bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeit und Schweregrad von unerwünschten Wirkungen sind z.T. von der Dosierung und der Anwendungsdauer abhängig (siehe «Pharmakokinetik» und «Überdosierung»).

Immunsystem
In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, die in Einzelfällen bis zum anaphylak­tischen Schock führen.

Psychiatrische Symptome

Selten: Verwirrtheit, Unruhe.

ZNS

Gelegentlich: Sedation, Schwindel.

Selten: Atemdepression.

Gastrointestinaltrakt

Gelegentlich: Nausea, Obstipation, Erbrechen.

Selten: Inappetenz, Diarrhoe.

Überdosierung

Symptome
Eine Überdosierung kann direkt (akut), aber auch bei einer mehr als 3-4 Tage dauernden Einnahme höherer Dosen sowie bei Vorliegen einer verzögerten Elimination auftreten und zu folgenden Symptomen führen: Verstärkung der weiter oben aufgeführten unerwünschten Wirkungen, insbesondere der zentralen Effekte und einer Atemdepression, des weiteren Tachykardie, Blutdruckanstieg, verschwommenes Sehen, Nystagmus, Ataxie, Krampfanfälle, Erregbarkeit, Halluzinationen und Psychosen.
In seltenen Fällen kann eine Überdosierung zum Koma führen. Einzelfälle von Überdosierungen bei Kindern und Jugendlichen verliefen fatal.

Behandlung
Speziell bei Vorliegen einer Atemdepression haben sich Naloxon und bei Krämpfen Benzodiazepine als wirksames Antidot von Dextromethorphan erwiesen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: R05DA09

Wirkungsmechanismus
Dextromethorphan ist ein Morphinderivat. Dextromethorphan und sein aktiver Metabolit Dextrorphan dämpfen den Hustenreflex durch Erhöhung der zentralen Reizschwelle.
Dextromethorphan und Dextrorphan binden im ZNS u.a. an Sigma- und PCP2-Rezeptoren (Dopamin-Wiederaufnahme). Dextrorphan ist zudem ein N-Methyl-D-Aspartat-Antagonist.
Dextromethorphan und Dextrorphan können im ZNS akkumulieren, insbesondere bei CYP2D6-defizienten Personen, bei kontinuierlicher Anwendung über mehrere Tage oder bei Anwendung von höheren als den empfohlenen Dosierungen. Die Wirkdauer ist deshalb von der Dosierung und der Anwendungsdauer (siehe «Pharmakokinetik») abhängig.
Wegen der zentralen Akkumulation können die unerwünschten Wirkungen bei längerer Anwendung übermässig verstärkt werden.
Die Wirkung von Bexin hält im allgemeinen mehr als 6 Stunden an.
Bexin Sirup und Tropfen sind zuckerfrei und können bei bestimmungsgemässem Gebrauch auch von Diabetikern eingenommen werden.
Bexin Sirup ist zahnschonend.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Einnahme wird Dextromethorphan rasch und praktisch vollständig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel von Dextromethorphan werden nach 2-3 Stunden erreicht.

Distribution
Zur Verteilung von Dextromethorphan und Dextrorphan sind keine quantitativen Daten verfügbar, doch ist bekannt, dass beide Substanzen in das ZNS aufgenommen werden. Eine Plasma-Eiweissbindung wurde bisher nicht nachgewiesen. Dextromethorphan und seine Metaboliten treten in geringen Mengen in die Muttermilch über, doch ist nicht bekannt, ob sie die Plazentaschranke passieren.

Metabolismus
Dextromethorphan unterliegt einem starken First-pass-Effekt in der Leber. Der Nachweis des aktiven Metaboliten Dextrorphan im Plasma ist bereits etwa 15 Minuten nach oraler Einnahme von Dextromethorphan möglich. Maximale Plasmaspiegel von Dextrorphan werden nach 1-2 Stunden erreicht (380-690 ng/ml nach Einnahme von 25 mg Dextromethorphan). Dextromethorphan wird über das Cytochrom P450-Isoenzyme CYP2D6 metabolisiert, und der Metabolismus ist sättigbar. Die Hauptmetaboliten nach O- und N-Demethylierung sind das pharmakologisch aktive Dextrorphan sowie dessen inaktives Glucuronid und Sulfat-Ester. Weitere Metaboliten sind Methoxy-Methorphane und Hydroxy-Methorphane.

Elimination
Dextromethorphan und seine Metaboliten werden überwiegend im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeiten von Dextromethorphan und damit auch von Dextrorphan sind von der eingenommenen Dosis und vom CYP2D6-Phänotyp der Patienten (siehe unten) abhängig, und sie steigen zusätzlich mit zunehmender Anwendungsdauer. Die Eliminationshalbwertszeit von Dextromethorphan variiert deshalb stark: In einer Studie war sie bei schnellen Metabolisierern ohne Stoffwechselblockade nicht messbar, in anderen betrug sie 40 Stunden und mehr. Die Eliminationshalbwertszeit von Dextrorphan beträgt 2,5 bis 3,5 Stunden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Metabolismus und Elimination von Dextromethorphan sind bei Patienten mit einem CYP2D6-Mangel stark verzögert. Auf Grund eines genetischen Polymorphismus zählen 10 bis 15% der Bevölkerung zu den sogenannten langsamen Metabolisierern (Debrisoquin-Typ).
Bei einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung muss ebenfalls mit einer verzögerten Elimination gerechnet werden.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Verabreichung relevanten präklinischen Daten vorhanden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Bexin darf nur bis zu dem auf der Schachtel mit «EXP.» bezeichneten Datum verwendet werden.

Zulassungsvermerk

39639, 39640, 48860 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Spirig Pharma AG, 4622 Egerkingen.

Stand der Information

Oktober 2002.

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