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Information for professionals for Sandostatin®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
H01CB02
Wirkungsmechanismus
Sandostatin ist ein synthetisches Octapeptid-Derivat des natürlichen Somatostatins mit qualitativ gleichartigen pharmakologischen Wirkungen, jedoch mit einer wesentlich längeren Wirkungsdauer. Es hemmt die pathologisch erhöhte Sekretion von Peptidhormonen des gastroenteropankreatischen endokrinen Systems und von Wachstumshormonen (GH).
Beim Tier hemmt Sandostatin die Freisetzung von GH, Glukagon und Insulin stärker als Somatostatin. Es besitzt zudem eine grössere Selektivität für die Unterdrückung von GH und von Glukagon.
An gesunden Versuchspersonen wurden mit Sandostatin die folgenden Wirkungen nachgewiesen:
·Hemmung der auf verschiedene Weise (Arginin, Anstrengung, Insulin-induzierte Hypoglykämie) stimulierten GH-Freisetzung.
·Hemmung der postprandialen Freisetzung von Insulin, Glukagon, Gastrin und anderen Peptiden des gastroenteropankreatischen Systems, sowie Hemmung der durch Arginin stimulierten Insulin- und Glukagon-Sekretion.
·Hemmung der durch TRH (thyrotropine releasing hormone) provozierten Freisetzung von TSH (thyroid stimulating hormone).
Im Gegensatz zu Somatostatin hemmt Octreotid die GH-Sekretion vornehmlich über Insulin, und seine Verabreichung löst keine Rebound-Hypersekretion von Hormonen aus (z.B. GH bei Patienten mit Akromegalie).
Bei Patienten mit Akromegalie senkt Sandostatin die Plasmaspiegel von GH und IGF-1. Bei bis zu 90% der Patienten tritt eine Senkung um mindestens 50% auf, und in ungefähr der Hälfte der Fälle wird eine Reduktion des GH-Serumspiegels auf <5 ng/ml erreicht.
Bei den meisten Patienten bessert Sandostatin die klinischen Krankheitssymptome wie Kopfschmerzen, Haut- und Weichteilschwellung, Hyperhydrose, Arthralgien und Parästhesien markant. Bei Patienten mit einem grossen Hypophysenadenom kann die Sandostatin-Behandlung eine gewisse Volumenabnahme der Tumormasse herbeiführen.
Bei Patienten mit funktionellen Tumoren des gastroenteropankreatischen endokrinen Systems vermag Sandostatin aufgrund seiner vielfältigen endokrinen Eigenschaften verschiedene klinische Erscheinungsbilder günstig zu beeinflussen. Bei Patienten, die trotz anderweitiger Therapie (Operation; Embolisierung der Leberarterie; Chemotherapie, z.B. mit Streptozotocin oder 5-Fluorouracil) an schweren tumorbedingten Symptomen leiden, kann Sandostatin eine erhebliche Besserung herbeiführen.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Wirkungen von Sandostatin in den verschiedenen Tumoren-Typen
Karzinoide
Die Anwendung von Sandostatin kann zu einer Besserung der Symptome, insbesondere von Flush und Diarrhoe, führen. In gewissen Fällen kommt es auch zu einer Senkung des Serotoninspiegels im Plasma und zu einer verminderten Ausscheidung von 5-Hydroxyindol-Essigsäure im Urin. Bei fehlender therapeutischer Wirkung wird empfohlen, die Behandlung nach einer Woche abzubrechen.
VIPome
Das biochemische Merkmal dieser Tumoren besteht in einer Überproduktion von VIP (vasoactive intestinal peptide).
Die Behandlung mit Sandostatin ergibt in den meisten Fällen eine Besserung der für diese Krankheit typischen schweren sekretorischen Diarrhoe und somit eine Verbesserung der Lebensqualität. Damit verbunden ist eine Besserung der diarrhoebedingten Störungen des Flüssigkeit- und Elektrolyt-Haushaltes (z.B. Hypokaliämie), so dass enterale und parenterale Ersatzmassnahmen abgesetzt werden können. Untersuchungen mittels Computer-Tomographie lassen in einzelnen Fällen - besonders bei Lebermetastasen - eine Verlangsamung oder einen Stillstand des Tumorwachstums, unter Umständen sogar eine Abnahme der Tumorgrösse erkennen. Die klinische Besserung geht in der Regel mit einer Senkung des VIP-Plasmaspiegels einher, wobei Normalwerte erreicht werden können.
Glukagonome
Sandostatin führt in den meisten Fällen zu einer wesentlichen Besserung der für diese Krankheit typischen Hautveränderungen (nekrolytisch-migrierendes Erythem). Ein leichter Diabetes mellitus - eine bei Glukagonom-Patienten häufige Erscheinung - wird durch Sandostatin wenig beeinflusst; der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika wird in der Regel nicht vermindert. Eine gegebenenfalls bestehende Diarrhoe wird gebessert, und es kommt somit zur Gewichtszunahme. Sandostatin bewirkt oft eine sofortige Senkung des Glukagon-Plasmaspiegels. Dieser Effekt hält jedoch bei fortgesetzter Behandlung nicht an, obschon die Besserung der Symptome bestehen bleibt.
Gastrinome/Zollinger-Ellison-Syndrom
Die Behandlung mit Protonenpumpenblockern oder H2-Rezeptorenblockern vermag rezidivierende Magenulzerationen - eine Folge der chronischen gastrinstimulierten Hypersekretion von Magensäure - nicht immer zu verhindern und bewirkt keine Besserung der manchmal stark ausgeprägten Diarrhoe. In solchen Fällen kann Sandostatin, allein oder in Kombination mit Protonenpumpenblockern oder H2-Rezeptorenblockern, die erhöhte Magensäuresekretion vermindern und die klinischen Symptome der Krankheit, inklusive Diarrhoe, bei 50% der Fälle bessern. Auch andere, vermutlich durch Tumorpeptide verursachte Symptome wie z.B. Flush können gebessert werden.
Bei einem Teil der Patienten bewirkt Sandostatin eine Senkung des Plasma-Gastrinspiegels.
Insulinome
Sandostatin führt zwar zu einer Verminderung des zirkulierenden immunoreaktiven Insulins, der Effekt ist jedoch im Allgemeinen von kurzer Dauer (ca. 2 h). Bei Patienten mit operablen Tumoren kann Sandostatin dazu beitragen, präoperativ einen normoglykämischen Zustand zu erreichen und beizubehalten. Bei inoperablen gutartigen oder bösartigen Tumoren kann unter Sandostatin, in einer beschränkten Anzahl der Fälle, auch ohne anhaltende Senkung des Insulinspiegels, eine Verbesserung der Blutzucker-Regulation eintreten.
GRFome
Diese seltenen Tumoren produzieren GRF (growth hormone releasing factor) allein oder zusammen mit anderen biologisch aktiven Peptiden. Sandostatin hat bei einem von zwei untersuchten Fällen zu einer klinischen Besserung der daraus resultierenden Akromegalie-Symptome geführt. Diese Wirkung beruht wahrscheinlich auf einer verminderten Produktion von GRF und auf einer Hemmung der GH-Sekretion. Eine Verkleinerung der vergrösserten Hypophyse kann damit einhergehen.
Komplikationen nach einer Pankreasoperation
Bei Patienten, die sich einer Pankreasoperation unterziehen müssen, verringert die peri- und postoperative Verabreichung von Sandostatin die Häufigkeit von typischen postoperativen Komplikationen (wie z.B. Pankreasfistel, Abszess und anschliessende Sepsis, postoperative akute Pankreatitis).
Gastro-oesophageale Varizenblutungen
Eine klinische Studie hat gezeigt, dass bei Patienten, die auf Grund einer Zirrhose unter blutenden gastro-oesophagealen Varizen leiden, die Anwendung von Sandostatin in Verbindung mit Sklerotherapie zu einer besseren Kontrolle der Blutungen und der frühen Rezidive, zu geringerem Transfusionsbedarf und zu einer erhöhten 5-Tages-Überlebensrate führt. Der genaue Wirkmechanismus von Sandostatin in dieser Indikation ist nicht geklärt; es wurde aber postuliert, dass Sandostatin die Splanchnikus-Durchblutung über die Inhibition von vasoaktiven Hormonen hemme (z.B. VIP, Glukagon).

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