PharmakokinetikGestoden
Gestoden wird schnell und vollständig aufgenommen. Nach oraler Einzeldosis von Minulet/Tri-Minulet werden maximale Plasmaspiegel nach ca. 0,5-1 Stunde erreicht.
Gestoden unterliegt keinem nennenswerten First-pass-Effekt und ist nach oraler Gabe vollständig bioverfügbar.
Die Halbwertszeit der terminalen Dispositionsphase von Gestoden im Serum beträgt nach einmaliger oraler Gabe ca. 13 h. Nach mehrmaliger oraler Gabe von 75 µg Gestoden und 20 µg Ethinylestradiol verlängert sich die Halbwertszeit auf ca. 20 h. Im Serum ist Gestoden fast vollständig an Proteine gebunden. Nur eine kleine Fraktion des Wirkstoffs liegt ungebunden vor.
Die Zunahme von SHBG einerseits und die hohe Bindungsaffinität von Gestoden an dieses Protein andererseits sind hauptsächlich verantwortlich für die Akkumulation des Wirkstoffs im Serum und die Verlängerung der terminalen Halbwertszeit von Gestoden.
Gestoden wird durch Reduktion der 3-Keto-Gruppe und der Δ 4 -Doppelbindung sowie durch eine Anzahl von Hydroxylierungsschritten vollständig metabolisiert.
Die Metaboliten von Gestoden werden mit einer Halbwertszeit von ca. 1 Tag über Urin (50%) und Faeces (33%) ausgeschieden.
Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe schnell und vollständig resorbiert. Nach oraler Einzeldosis von Minulet/Tri-Minulet werden maximale Plasmaspiegel nach ca. 1-2 Stunden erreicht.
Auf Grund eines starken First-pass-Effekts beträgt die mittlere Bioverfügbarkeit von Ethinylestradiol etwa 45%, mit ausgeprägter interindividueller Variabilität.
Nach wiederholter oraler Aufnahme steigen die Serumspiegel von Ethinylestradiol um ca. 30-50%, bis sie in der zweiten Hälfte jedes Anwendungszyklus ihr Fliessgleichgewicht (steady state) erreichen. Ethinylestradiol wird fast vollständig an Albumin gebunden (ca. 98%), nicht jedoch an SHBG.
Ethinylestradiol wird in Form von Metaboliten mit Urin (ca. 40%) und Faeces (ca. 60%) ausgeschieden. Die Halbwertszeit der renalen Ausscheidung beträgt etwa 28 h.
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