Eigenschaften/WirkungenDoxycyclin ist ein Antibiotikum der Tetracyclin-Gruppe und wirkt über die Hemmung der Proteinsynthese empfindlicher Erreger bakteriostatisch.
Das bakterielle «in vitro» Erregerspektrum
(Die Zahlen in Klammern geben die Situationen/Organe an, wo der Erreger pathogen wirkt. Siehe Anmerkungen 1-6).
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Mehrheitlich empfindliche Erreger
(MHK-Wert <=4 mg/l)
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MHK-Werte Anm.
(mg/l);
*MHK90 (mg/l)
**Durchschnitts-
werte oder
Bandbreite
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Grampositive bakterielle
Erreger
Staphylococcus aureus 0,1* (1)(2)
Streptococcus pneumoniae
(Diplococcus pneum.) 0,19-3,1** (2)
Gramnegative bakterielle
Erreger
Acinetobacter sp.
calcoaceticus 3,2* (2)
Actinomyces sp. 1,0* (5)
Bacillus anthracis 0,12-5,0** (5)
Bacteroides sp. 0,25->8**
Borrelia burgdorferi Â≤0,25-2**
Borrelia recurrentis 1-10**
Borrelia duttonii 1-10**
Branhamella (neu:
Moraxella) catarrhalis 0,25* (2)
Brucella sp. (bei gleich-
zeitiger Gabe von
Streptomycin) 0,5-2,0**
Campylobacter fetus
(Vibrio fetus) 1,56*
Chlamydia psittaci 0,03
Chlamydia trachomatis Â≤0,5*
Clostridium sp. 0,1-6.2** (5)
Francisella tularensis
(Pasteurella tularensis) 2-10**
Haemophilus ducreyi 1,0*
Haemophilus influenzae 0,5* (2)
Klebsiella pneumoniae 1->10**
Leptotrichia sp.
(Fusobacterium sp.) 0,1-25** (5)
Listeria monocytogenes 0,25-1,0** (5)
Neisseria gonorrhoeae 1,4* (2)
Neisseria meningitidis <1,0* (5)
Rickettsiae sp. 1-10** (6)
Vibrio cholerae
(Vibrio comma) 1,4*
Yersinia pestis
(Pasteurella pestis) 2-10**
Andere bakterielle Erreger
Mycoplasma pneumoniae 1,6
Ureaplasma urealyticum 0,05-0,2**
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Teilweise empfindliche und mehrheitlich mässig empfindliche bakterielle Erreger (MHK-Wert >4-<16):
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MHK-Werte Anm.
(mg/l);
*MHK90 (mg/l)
**Durchschnitts-
werte oder
Bandbreite
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Grampositive bakterielle
Erreger
Streptococcus pyogenes 0,19-50** (2)(3)(4)
Streptococcus faecalis <0,19-Â≥125** (2)(3)
Gramnegative bakterielle
Erreger
Enterobacter aerogenes
(Aerobacter aerogenes) 6,3-50** (2)
Escherichia coli 5->10** (2)
Klebsiella sp. 1->300** (2)
Shigella sp. 5->10** (2)
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Anmerkungen
(1)Tetracycline sind nicht Antibiotika der Wahl für die Behandlung von Staphylokokken-Infektionen aller Art.
(2)Zadorin ist nur zur Behandlung von Infektionen mit empfindlichen Keimen indiziert, deshalb wird empfohlen, eine bakteriologische Testung und einen Kulturnachweis vorzunehmen, da viele dieser Keime eine Tetracyclin-Resistenz zeigen.
(3)Streptococcus sp.
Streptococcus pyogenes und Streptococcus faecalis sind teilweise resistent gegenüber Tetracyclinen. Ein Therapiebeginn mit Zadorin sollte erst bei Vorliegen einer bakteriologischen Testung mit dem Ergebnis «empfindlich» eingeleitet werden.
(4)Für Infektionen des oberen Respirationstraktes mit beta-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A ist Penicillin üblicherweise das Antibiotikum der Wahl, einschliesslich für die Prophylaxe von rheumatischem Fieber.
(5)Wenn Penicillin kontraindiziert ist, ist Zadorin eine Alternativtherapie.
(6)Rocky Mountain spotted fever, Typhus fever, Q-fever, Rickettsialpox und Tick fevers.
Erreger, die in der Klinik empfindlich oder mässig empfindlich reagieren und in vitro nicht oder nur schwer kultivierbar sind
Leptospiren.
Treponema pallidum, Treponema pertenue (5).
Plasmodium falciparum (Chloroquin-resistente Stämme).
Resistente bakterielle Erreger (MHK-Wert Â≥16 mg/l)
Proteus sp., Pseudomonas sp., viele Klebsiella/Enterobacter sp., Providencia sp.
Die Empfindlichkeit gegen Doxycyclin lässt sich mittels Dilutionstests oder Disk-Diffusionstests ermitteln, wobei standardisierte Techniken für die Empfindlichkeitsprüfung Anwendung finden, wie diejenigen, welche vom National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) empfohlen werden.
Laborresultate in Dilutionstests oder im standardisierten Disk-Diffusionstest sollten nach folgenden Kriterien interpretiert werden:
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empfindlich mässig resistent
empfindlich
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Dilutionstest:
Hemmkonzen-
trationen <=4 µg/ml 8 µg/ml >=16 µg/ml
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Diffusionstest:
(Disk mit 30 µg
Doxycyclin):
Hemmhofdurch-
messer >=16 mm 13-15 mm <=12 mm
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Mässig empfindliche Keime sind empfindlich bei hoher Dosierung oder wenn die Infektion auf Gewebe und Flüssigkeiten begrenzt ist, in denen hohe Antibiotikaspiegel erreicht werden.
Die Mikroorganismen sollten mit Doxycyclin-Disks geprüft werden, da sich bei in-vitro-Tests gezeigt hat, dass Doxycyclin gegen gewisse, gegen andere Tetracycline resistente, Stämme aktiv ist.
Resistenz
Obwohl Tetracycline in vitro auch gegen einige Stämme von Acinetobacter, Bacteroides, Enterobacter aerogenes, Escherichia coli und Klebsiella aktiv sind, ist ein grosser Prozentsatz dieser Stämme resistent gegen Tetracycline. Fast alle Stämme von Proteus, Serratia und Pseudomonas aeruginosa sind gegen Tetracycline resistent.
Obwohl Tetracycline in vitro und in vivo auch gegen einige Staphylokokken- und Streptokokken-Stämme aktiv sind, wird in zunehmendem Masse über Tetracyclin-Resistenz dieser Bakterien berichtet.
Die Resistenz gegenüber Doxycyclin ist auf Plasmiden bzw. R-Faktoren lokalisiert. Sie kann insbesondere im Darm durch Konjugation zwischen den Keimen übertragen werden.
Normalerweise besteht eine komplette Kreuzresistenz zwischen Demeclocyclin, Doxycyclin, Methacyclin, Oxytetracyclin und Tetracyclin. Allerdings besteht nur eine teilweise Kreuzresistenz zwischen diesen Derivaten und Minocyclin, so dass einige Organismen, die gegen andere Tetracycline resistent sind, gegen Minocyclin empfindlich sein können.
Ein Therapiebeginn mit Zadorin sollte-wenn möglich-erst bei Vorliegen einer Resistenzprüfung erfolgen.
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